Groß / Sternal | Thüringen - Burgen, Schlösser & Wehrbauten Band 1 | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 172 Seiten

Groß / Sternal Thüringen - Burgen, Schlösser & Wehrbauten Band 1

Standorte, Baubeschreibungen und Historie
2. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7481-5569-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Standorte, Baubeschreibungen und Historie

E-Book, Deutsch, 172 Seiten

ISBN: 978-3-7481-5569-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Thüringen ist europaweit dafür bekannt, dass es von der vor- und frühgeschichtlichen Zeit, über das Mittelalter bis in die Neuzeit hinein, eine bewegte Geschichte aufzuweisen hat. In Folge dessen gilt es als eines der deutschen Bundesländer mit einer besonders großen Kulturdichte, die etwa 80.000 historische Baudenkmäler umfasst. Vor allem die zahlreichen Burgen, Schlösser und Wehrbauten ragen hierbei heraus. Deren persönlicher Besuch ist deshalb äußerst lohnenswert. Bereits der Dichterfürst Goethe soll gesagt haben: "Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen." Dieser Erkenntnis ist der Autor Dr. Lothar Groß gefolgt, in dem er alle aufgeführten Objekte selbst besichtigt hat. Im Ergebnis dessen entwickelten die Verfasser Groß und Sternal eine Buchserie, welche sich an historisch interessierte Leser, Wanderer und Touristen wendet. Ihnen liefert sie eine Vielzahl von Informationen über hunderte Burgen, Schlösser und Wehrbauten in Thüringen, indem deren - detaillierte Lage: Adresse, GPS-Daten, Anfahrt, öffentliche Verkehrsanbindungen, Fußwege - bauliche Beschreibung der Objekte aus Vergangenheit und Gegenwart - wissenswerte Informationen, Nutzung und Gastronomie - detaillierte Geschichtsdaten - historische und aktuelle Fotos, Skizzen, Zeichnungen und Grundrisse im Mittelpunkt stehen. Die Serie unterscheidet sich in ihrer Form wesentlich von bereits erschienenen Büchern dieser Art, denn sie liefert den Lesern eine komprimierte Übersicht ohne längere Textpassagen. Die Inhalte basieren dabei auf der Auswertung zahlreicher bibliographischer Werke, intensiver Recherchen und dem Internet. In der mehrbändigen Serie werden zukünftig vorgestellt: - Burgen und Ruinen - Schlösser, Herrenhäuser - Stadtbefestigungen und Warten - Wehrkirchen. Der hier vorliegende erste Band stellt bis heute vorhandene Burgen in Text und Bild vor, welche sich im Wesentlichen in ihrem Ursprungszustand befinden. Die großartigen Wehr- und Residenzbauten, wenn teilweise nur noch Ruinen, wurden von Menschen erbaut, die kein Studium absolvierten und teilweise weder lesen noch schreiben konnten. Dennoch vollbrachten sie außergewöhnliche Leistungen, die technisch und technologisch einzuordnen bis heute nur ansatzweise gelungen sind. Daher verdienen diese Burgenbauer unsere uneingeschränkte Bewunderung. Es gibt eine große Anzahl von historischen Objekten, die nicht die erforderliche Aufmerksamkeit erfahren. Diese Buchreihe soll einen Beitrag dazu leisten, dass dies nicht geschehen wird.

Dr. Lothar Groß wurde am 24.01.1949 in Wipperdorf in Nordthüringen geboren. Nach dem Studium der Lebensmitteltechnologie und seiner Promotion an der Humboldt Universität zu Berlin, war er als Diplomingenieur und Führungskraft in der Lebensmittelindustrie tätig. In seiner Freizeit beschäftigte er sich seit mehr als 10 Jahren intensiv mit historischen Bauten in Thüringen und besuchte über 1.000 Objekte persönlich. Er ist aktives Mitglied der Thüringer Sektion der Deutschen Burgenvereinigung.
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Weitere Infos & Material


1. Metilstein (Mädelstein)


8547 Eisenach

50°58'15.5"N 10°18'23.6"O

Das Objekt befindet sich südlich von Eisenach und 500 m nordwestlich der Wartburg in 386 m üNN auf dem Metilstein.

A 4 Abfahrt Nr. 39 Eisenach-West, der B 84 folgen über Rennbahn nach Osten, dann B19 folgen bis Auffahrt zur Wartburg (Wartburgallee), weiter 1,9 km bergauf zum Parkplatz

Buslinie 10 - Busbahnhof Eisenach - Wartburg (ca. 20 min)

mehrere Hohlwege von Eisenach über Rosenstein oder ab Eselstation der Wartburg nach Nordwesten über Lutherweg (ca. 10 min)

Baubeschreibung

  • östlich, Reste der Vorburg/Wirtschaftsgebäude mit senkrechter Felswand
  • Reste der nördlichen Wallanlagen
  • Plateau mit westlicher senkrechter Felswand
  • Fels mit Spuren des Bergfrieds 6 Balkenauflagen, rechtwinkliger Wandrest (6 x 7 m, 1 - 2 m hoch, 1 m tief)
  • Zisterne (8 x 12 m) mit Treppenanlage, davon 4 - 5 Treppen sichtbar
  • winkelartige Felsenstruktur, eventuell ehemaliger Keller (10 qm2) oder Wartturm
  • ehemaliger Zwinger, drei Felsnadeln (Mönch und Nonne), vielleicht natürliches äußeres Burgtor

:

Bildliche Darstellungen entsprechen wahrscheinlich nicht den wahren Gegebenheiten.

Wissenswertes/Nutzung

  • Von der Burg hat man einen freien Blick zur 500 m entfernten Wartburg.
  • Die Burg liegt am Lutherweg, jedoch existieren keinerlei Weghinweise oder sonstige Informationen vor Ort.
  • Die Burg liegt im früheren Landschaftspark „Rösesches Hölzchen“.

Geschichte

8. Jh. Für die Errichtung zu diesem Zeitpunkt gibt es keine Grundlagen.

1137 Gegen eine Errichtung der Burg durch die Herren von Frankenstein spricht, dass die erste urkundliche Erwähnung wesentlich später erfolgt.

um 1230 Die Burg wird wahrscheinlich errichtet.

1248 - 74 Ein Friedrich von „Metenstein“ (Linie: Herren von Treffurt) wird erwähnt und ist möglicher Eigentümer der Befestigung.

1247 - 63 Im Thüringischhessischen Erbfolgekrieg entsteht ein Ring von Belagerungs- und Befestigungsanlagen, errichtet von Eisenacher Bürgern und hessischbraunschweigischen Truppen rund um die Wartburg.

1/1261 Die Burg, die Frauenburg, die Eisenacher Burg und die Stadt Eisenach werden durch die Ritter des Landgrafen von Thüringen (Heinrich dem Erlauchten) erobert.

Da die Burg weiter Wohnsitz von Friedrich von Treffurt bleibt, ist eine Zerstörung des Metilsteins nicht anzunehmen.

nach 1268 Für die Burg gibt es zwischenzeitlich keine Erwähnung mehr.

1306 Eisenacher Bürger errichten die bereits aufgegebene Anlage im Wettiner Hauskrieg gegen die Wartburg noch einmal neu.

1308 Nach mehrfachen Belagerungen wird die Burg nach der Niederlage aufgegeben.

1630 Auf dem Burghügel werden noch Mauerreste gefunden.

18. Jh. Der Eisenacher Kaufmann Roese erwirbt das Gelände und legt einen Landschaftspark und Lustgarten an, das sogenannte Roesesche Hölzchen mit einer Kunstruine.

19. Jh. Die künstliche Ruine wird abgebrochen.

2. Wartburg


99817 Eisenach

50°57'58.1"N 10°18'22.7"O

Die Wartburg liegt südlich von Eisenach auf einem langgestreckten Felsrücken in Höhe von 400 m üNN.

A 4 Abfahrt Nr. 39 Eisenach-West, nach Süden über B 19 Eisenach umfahren bis Auffahrt zur Wartburg (ca. 14 min)

Linie 10 Hauptbahnhof - Wartburg (20 min)

650 m vom Parkplatz Wartburg, steiler Aufstieg bis zur Zugbrücke

Baubeschreibung

  • gut erhaltende Burganlage (203 m lang, max. 75 m breit, 0,9 ha Gesamtfläche), bestehend aus Vorburg und Hauptburg
  • Zugbrücke und dreitoriger Eingang zur Vorburg (spätgotischer, mittlerer romanischer Bogen und spätmittelalterlicher Bogen)
  • L-förmiges, baueinheitliches Torhaus und Ritterhaus (Fachwerkbau für Burgmannen und „Kavaliersgefängnis“)
  • Fachwerkgebäude Vogtei mit Lutherstube und gotischem Fachwerkerker aus dem 19. Jh.
  • westlicher, romanischer Wehrgang (Margarethengang)
  • südliches Ende der Vorburg: Dirnitz, Torhalle und Kemenate (ehemaliges Quartier der großherzoglichen Familie aus dem 19. Jh.)
  • westlicher Fachwerkbau „Gaden“ aus 19. Jh. (ehemaliges Gästehaus, heute Burgcafé)
  • mittelalterliche Regenzisterne (Durchmesser ca. 9 m)
  • mittelalterlicher Südturm (22 m Höhe) mit seitlichem Zugang (7,5 m Höhe) zum Verlies mit Angstloch
  • Bergfried aus 19. Jh., teilweise auf Fundamenten des mittelalterlichen Turms mit lateinischem Kreuz (4 m hoch)
  • zweigeschossiger, mittelalterlicher Palas (Landgrafenhaus, Baubeginn 1156) mit romanischen Arkaden und Fensterbögen, bestehend aus Kellergeschoss (Fußboden auf Fels)
  • Erdgeschoss: Rittersaal, Speisesaal und Elisabethkemenate (Glasmosaike)
    1. Obergeschoss: Kapelle, Elisabethgalerie (Gemälde von Moritz von Schwind) und Sängersaal, Landgrafenzimmer
    2. Obergeschoss: großer Festsaal mit Festsaalgalerie

Wissenswertes/Nutzung

  • Die Burg ist ganzjährig von außen und innen zu den Öffnungszeiten zu besichtigen.
  • Die Burg wird als Veranstaltungsort, Museum und Hotel genutzt.
  • Um die Burg herum führt ein kulturhistorischer Weg (Tugendpfad) mit Darstellungen der mittelalterlichen Burgenbautechnik.

Geschichte

Über die Geschichte gibt es sehr widersprüchliche Informationen.

1060 (65) Die Burg besteht wahrscheinlich schon.

1067/73 Nach Überlieferungen wird die Burg von Graf Ludwig von Schauenburg (genannt: der Springer) errichtet bzw. dieser verlegt seinen Stammsitz auf die Befestigung.

1080 Die Wartburg wird vom Bischof von Merseburg im Buch vom Sachsenkrieg „De Bello Saxonico“ erstmals erwähnt (Heerlager König Heinrich IV. am Fuße „einer Burg Namens Wartberg“).

1113 Der an einem Aufstand beteiligte Ludwig, muss die Burg an den Kaiser Heinrich V. herausgeben, um seine Freiheit wiederzuerlangen. o.D. (ohne Datum – Datum nicht ermittelbar) Die Burg befindet sich offenbar im Besitz (als Allod oder als Lehen) der Grafenfamilie Wigger.

vor 1160 Die Ludowinger erwerben wahrscheinlich die Burg zurück.

1156 - 62 Der Palas, einer der besterhaltenen romanischen Profanbauten nördlich der Alpen, wird errichtet.

12. Jh. Die östliche Ringmauer, Teile des Torhauses, ein Bergfried und das Landgrafenhaus werden durch Landgraf Hermann I. (1190 - 1216) erbaut.

1206 Der sagenhafte Sängerkrieg findet wahrscheinlich auf der Burg statt.

1221 - 28 Landgräfin Elisabeth (1207 - 1231) lebt als Gattin/Witwe von Landgraf Ludwig auf der Wartburg.

1227 - 47 Der letzte Ludowinger, Heinrich Raspe IV., nutzt die Burg bis zu seinem Tode als Residenz.

1260/61 Im Thüringisch-Hessischen Erbfolgekrieg wird die Burg vergeblich belagert.

1307 Im Wettiner Hauskrieg wird die Burg durch den König von Habsburg trotz Blidenbeschuss erfolglos belagert.

1317 Im Ergebnis eines verheerenden Brandes, wird der Südturm gebaut und die Kapelle in den Palas eingebaut.

1335 Kaiser Ludwig von Bayern besucht die inzwischen bedeutungslos gewordene Burg.

4.5.1521 - 1.3.22 Martin Luther lebte aufgrund der Ächtung durch den Kaiser und den Bann seitens des Papstes, in Schutzhaft in der Vogtei der Wartburg (Lutherstube). Er übersetzt das Neue Testament aus dem griechischen Urtext innerhalb von 10 Wochen ins Deutsche.

1544 Der Torturm wird nach Blitzeinschlag und Brand abgebrochen.

1560 Auf der Burg sind keine Amtmänner mehr stationiert und die Burg verfällt.

1777 Johann Wolfgang von Goethe wohnt fünf Wochen auf der Wartburg.

18.10.1817 500 Studenten der Burschenschaften feiern das „Wartburgfest“ anlässlich 300 Jahre Reformation und den 4. Jahrestag der Völkerschlacht.

1838 - 90 Durch den Erbgroßherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach wird die Burg unter Leitung des Architekturprofessors Hugo von Ritgen wieder aufgebaut.

19. Jh. Es werden der Bergfried anstelle des...



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