E-Book, Deutsch, 204 Seiten
Groß / Sternal Thüringen Burgen, Schlösser & Wehrbauten Band 2
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7504-4409-6
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Standorte, Baubeschreibungen und Historie
E-Book, Deutsch, 204 Seiten
ISBN: 978-3-7504-4409-6
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Dr. Lothar Groß wurde am 24.01.1949 in Wipperdorf in Nordthüringen geboren. Nach dem Studium der Lebensmitteltechnologie und seiner Promotion an der Humboldt Universität zu Berlin, war er als Diplomingenieur und Führungskraft in der Lebensmittelindustrie tätig. In seiner Freizeit beschäftigte er sich seit mehr als 10 Jahren intensiv mit historischen Bauten in Thüringen und besuchte über 1.000 Objekte persönlich. Er ist aktives Mitglied der Thüringer Sektion der Deutschen Burgenvereinigung.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
7. Bachoffsches Schloss (Wasserschloss Dobitschen)
04626 Dobitschen, Bahnhofstraße 50°57'21"N 12°16'51"O Das Objekt liegt im Ostteil des Ortes in Höhe von 232 m üNN.
A 4 Abfahrt Nr. 61 Schmölln, nach Norden, dann über Kertschütz bis nach Dobitschen (18,5 km), Parkplatz direkt vor dem Haus
Buslinie 356 Altenburg - Dobitschen (27 min) - Schmölln
Baubeschreibung
- im holländischem Stil errichteter, schlichter, dreigeschossiger Rechteckbau (29 x 16,6 m) mit hohem, schiefergedecktem Walmdach, achteckigem Mittelturm, Schweifkuppel und Laterne, sowie Dachgauben in ungepflegtem Zustand
- dreiseitiger Wassergraben (7 - 15 m breit) mit zwei kleinen Brücken, davon eine Steinbogenbrücke und eine begehbare Stahlbrücke am Eingang (seit 1990)
- zweigeschossiges Wirtschaftsgebäude (56 x 13 m)
- kleiner Park
:
- Wasserburg ohne Kenntnisse der Bauweise
- möglicherweise Grundriss für späteres Schloss
Wissenswertes/Nutzung
- Das Objekt ist ganzjährig von außen zu besichtigen und befindet sich in Privatbesitz.
- Ein Geschichtsverein „Wasserschloss Dobitschen e.V.“ betreut das Schloss.
Geschichte
1181/1214 Der Ort Dobitschen wird als „Dubscen“, im Zehntverzeichnis des Klosters Bosau bei Zeitz, erstmalig erwähnt.
1204 Der pleißnische Ritter Heinrich von Dobitschen wird urkundlich wegen einer widerrechtlich erbauten Kapelle, der ersten Kirche in Dobitschen, genannt.
30.11.1531 Christoph von Dobitschen wird als „berüchtigter Räuber“ enthauptet.
1445 Die „Herren von Dobitschen“ werden unter dem amtsschrifts-ansässigen Adel geführt.
1580 Die Ritter von Dobitschen werden letztmalig erwähnt und sterben dann aus.
1568 Bernhard und Georg von Kreutzen werden durch den Herzog belehnt.
1605 - 32 Es erfolgt ein mehrfacher Besitzerwechsel: Heinrich von Schauroth (1605), Hans Ulrich von Schauroth(1621), Utz von Schauroth (1623), Hans Ernst von Schauroth (1632).
29.8.1665 Das ganze Anwesen brennt ab.
1692 (96) Der Sächsisch-Gothaische Geheimratdirektor Johann Friedrich I., Freiherr Bachoff von Echt (1643 - 1726), aus Gotha kauft das Gut von den Schaurothschen Erben.
1693 Herzog Friedrich II. von Sachsen-Gotha und Altenburg wandelt das Gut in ein Erblehngut um.
1696 Es erfolgt ein barocker Umbzw. Neubau des Schlosses.
1714 Dobitschen wird durch Familie Bachoff von Echt zu einem Familienfideikommiß vereinigt.
1718 - 92 Folgende Adlige sind Eigentümer: Johann Friedrich II. Freiherr Bachoff von Echt (1726 - 36), Wilhelm Ferdinand (1736 - 39), Johann Friedrich III. und Ludwig Heinrich Freiherr Bachoff von Echt, Königlicher Dänischer Geheimrat (1781 - 92).
1836 Ernst Adolph Freiherr Bachoff von Echt († 1876) erhält das Rittergut Dobitschen von seinem Vater, Ernst Friedrich Christian, (1782 - 1852).
1878 Ernst Adolph Bachoff von Echt verkauft das Gut an Ulrich Freiherr Bachoff von Echt († 1917).
1880 - 1912 Edwin Schellenberg aus Naundorf pachtet das Rittergut.
1927 Nach dem Tod von Ulrich Freiherr Bachoff von Echt geht das verschuldete Rittergut an den Pächter.
1945 Im Rahmen der Bodenreform wird Edwin Schellenberg enteignet, das Objekt als Lehrlingswohnheim genutzt.
7.4.2004 Das Objekt wird als Pension der Agrargenossenschaft genutzt. Nach dem Brand beginnt das Schloss zu verfallen.
nach 1998 Die Treuhand verkauft das Schloss gegen den Willen der Denkmalbehörde. Der Eigentümer Burkhard Philipp (Berlin) lässt das Objekt verfallen.
8. Schloss Langenleuba-Niederhain (Halbes Schloss)
04618 Langenleuba-Niederhain, Platz der Einheit
50°57'40.55?N 12°35'19.54?O
Das Schloss befindet sich in der Dorfmitte inmitten einer Grünanlage in 225 m üNN.
A 4 Abfahrt Nr. 64 Glauchau-Ost, SS 175/180 nach Norden bis Waldenburg, dann weiter nach Norden (17,2 km)
Buslinie 301 - Altenburg - Langenleuba (23 min) - Wolperndorf
Baubeschreibung
- Bodenvertiefungen im Nordwestteil (eventuell Grabenrest)
- ursprüngliche Vierflügelanlage (1.300 m2 Fläche) auf sehr schmalem Grundriss, davon eine Seite abgeschlossen (halbes Schloss) mit zwei Längsflügeln (31 x 6 m) und einem Querflügel (20 x 5 m)
- 12 Fensterachsen (ursprünglich 24) mit 121 Außenfenstern
- zwei Hauptgeschosse über sehr hohem Sockelgeschoss mit sehr steilem Mansarddach und Fassade mit zahlreichen Verzierungen, einer Figur und Wappen der Familie von Kuntsch
- Keller mit zahlreichen Kreuzgewölben
- Innenhof ca. 200 m2
- hufeisenförmiger Verlauf von vorgelagertem Wirtschaftsgebäude aus Fachwerk im Südteil
- zusehender Verfall der Anlage (2016)
:
- Wasserburg mit umfassendem Wassergraben (ca. 0,85 ha)
- durch Brücke verbundener Wirtschaftshof
Wissenswertes/Nutzung
Das Objekt ist ganzjährig nur von außen zu besichtigen und befindet sich in Privatbesitz.
Geschichte
1290 (91) Das Gut gehört den Burggrafen von Altenburg, welche als die möglichen Erbauer angesehen werden.
1329 Die Markgrafen von Meißen erwerben die Lehnshoheit und geben das Lehen u.a. an die Burggrafen von Leisnig, die Herren von Creutzen, die Herren von Zschadras und die Herren von Schauroth. Das Gebäude ist eine mittelalterliche Wasserburg.
17. Jh. Das Gut wird von einer Familie von Brand bewirtschaftet, gefolgt von Familie von Kuntsch.
1707/11 Die Burg wird abgerissen.
Johann von Kuntsch baut das Schloss als Vierflügelanlage zu einem Barockschloss mit Dekorationen neu auf. Elemente der Spätrenaissance bleiben erhalten.
1712 O.g. veranlasst testamentarisch die Umwandlung des Rittergutes in ein Familienfideikommiß und die Errichtung einer Familien-stiftung.
1714 Dr. Christoph von Kuntsch erbt das Objekt.
1805 Das Schloss ist noch von Wasser umgeben und der Wirtschaftshof ist nur über eine Brücke zu erreichen.
1838 Der Südflügel wird eventuell aus baustatischen Gründen abgerissen. Deshalb wird es auch „Halbes Schloss“ genannt.
1926 Das Schloss geht auf die Familienstiftung über.
1946 Die Nachfahren der Familie von Kuntsch werden im Rahmen der Bodenreform enteignet und die Stiftung aufgehoben. Auf den Gutsflächen entstehen elf Neubauernstellen.
bis 1965 Im Schloss findet unter anderem Schulunterricht statt.
1980 Das leer stehende Schlossgebäude verfällt. Die Wirtschaftsgebäude und der ehemalige Rittergut-Gasthof bleiben erhalten.
20.11.2014 Das Schloss ist eines von 16 gefährdeten Schlössern Thüringens (lt. Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege).
28.11.2015 Das Schloss wird durch einen privaten Eigentümer ersteigert (22 000 €).
5/2018 Das Schloss erhält den vierten Besitzer innerhalb 5 Jahre.
9. Münchhausen - Schloss Windischleuba
04603 VG Pleißenaue, MG Windischleuba, Pestalozziplatz 1
51°00'18"N 12°28'21"O
Das Objekt liegt am östlichen Ortsrand des Ortes in 166 m üNN.
A 4 Abfahrt Nr. 62 Meerane, dann B 93 nach Norden, vorbei an Altenburg bis B 7 nach Osten, dann Richtung Süden nach Windischleuba, Parkplatz am Objekt
Buslinie 254 Altenburg - Windischleuba (14 min) - Bocka
Baubeschreibung
- leicht trapezförmige, geschlossene Anlage (62 x 38 m, 0,22 ha)
- Wassergraben südlich (60 m lang), östlich (85 m lang), ca.15 m breit
- ältester Teil, unterer Teil der Ringmauer (eventuell 13. Jh.)
- nördlich altes Torhaus mit Rundtor, Giebel und Wappen
- seit 1845 neuer Haupteingang im Westen
- vier, runde Flankierungstürme (Münzturm, Dicker Turm, Pavillionturm.) mit Zinnen (15. Jh.), davon zwei südliche Türme nur noch bis Erdgeschosshöhe
- westlicher „Kinderflügel“ (1455), ausgebaut (16. Jh.)
- querstehender, dreigeschossiger Südflügel (1455) mit achteckigem Treppenturm
- Innenhof (32 x 8 m)
- Ostflügel (zweigeschossige Kemenate) mit spätgotischem Fenstern, Schießscharten im Erdgeschoss und...




