Grue | Mord im Kurhotel & Tod im Trödelladen | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 741 Seiten

Grue Mord im Kurhotel & Tod im Trödelladen

Zwei Krimis in einem eBook
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-98952-333-3
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Zwei Krimis in einem eBook

E-Book, Deutsch, 741 Seiten

ISBN: 978-3-98952-333-3
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Agatha Christie trifft Hygge: Der Cosy-Crime-Sammelband »Mord im Kurhotel & Tod im Trödelladen« von Anna Grue jetzt als eBook bei dotbooks. In der friedlichen Idylle der dänischen Kleinstadt Odsherred könnte nie jemand ein Wässerchen trüben - oder? Anne-Maj Mortensen sieht das ganz anders, denn als einer der Mitarbeiter des örtlichen Trödelladens tot aufgefunden wird, glaub sie keineswegs an einen Unfall. Gemeinsam mit ihrem erziehungsresistenten Dackel ermittelt die rüstige Rentnerin auf eigene Faust - und stößt schon bald auf eine heiße Spur ... Auch in einem Wellness-Spa an der Küste wird die Spürnase der Hobby-Detektivin geweckt: Als man dort eine Leiche im Schlammbad entdeckt, ist Anne-Maj beinahe froh, endlich eine Ablenkung von ihrem langweiligen Reha-Urlaub zu bekommen. Bestens bewaffnet mit ihrem scharfen Verstand, begibt sie sich auf Mörderjagd ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: Das skandinavische Spannungs-Highlight »Mord im Kurhotel & Tod im Trödelladen« von Anna Grue wird alle Fans von M.C. Beaton und Traci Hall begeistern. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Anna Grue ist eine der meistgelesenen dänischen Krimiautorinnen und hat unter anderem die Buchvorlage zur ZDF-Fernsehserie »Dan Sommerdahl - Tödliche Idylle« geschrieben. »Tod im Trödelladen« ist der erste Roman ihrer neuen Cosy-Crime-Reihe mit der eigenwilligen Ermittlerin Anne-Maj Mortensen. Die Website der Autorin: annagrue.dk Bei dotbooks veröffentlichte die Autorin ihre dänische Cozy-Crime-Serie um die Rentner-Detektivin Anne-Maj Mortensen mit den Einzeltiteln »Tod im Trödelladen«, »Mord im Kurhotel« und »Der Schlüssel zum Mord« - alle drei Bücher sind auch als Taschenbuch- und Hörbuchausgabe bei Saga erschienen.
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Kapitel 1


Freitag, 11. September

Anne-Maj Mortensen hat sich von der Wellness-Branche noch nie angezogen gefühlt. Gurkenscheiben auf den Augen, Saunaaufgüsse, Walgesänge und Pling-Plang-Meditationsberieselung … nein. Ganz einfach nein. Dennoch sitzt sie jetzt mitten in einer Wellnesshölle, umgeben von heiter plappernden, paarweise auftretenden Freundinnen, die sich in weißen Bademänteln zu Gesichtsbehandlungen oder Schlammbädern begeben oder von dort zurückschlendern. Viele von ihnen halten unappetitlich aussehende Smoothies in der Hand: grün, bordeauxrot oder schleimig grau von Chiasamen und Proteinpulver. Pfui Teufel, denkt Anne-Maj und lässt sich mit einem lauten Stöhnen in einen geblümten Sessel sinken, wobei sie den anderen Gästen den Rücken zukehrt. Sie platziert ihr frisch operiertes linkes Bein auf einem Hocker und philosophiert weiter über den unbegreiflichen Smoothie-Trend: Wenn man Obst und Gemüse möchte, kann man es doch einfach nur essen. Warum die guten Ballaststoffe durch eine Tour im Mixer zerstören? Sie begreift es nicht.

Anne-Maj ist mit anderen Worten nicht um der Wellness willen hier. Das ist nur ein notwendiges Übel, das sie über sich ergehen lassen muss, um das zu bekommen, was sie sich für teures Geld erkauft: drei Wochen mit Vollpension, kundige Physiotherapie, ein gutes Bett – und keine Treppen.

Letzteres ist in Wirklichkeit wohl das Wichtigste. Sie hat nämlich erst am Montag ein neues Kniegelenk bekommen, und in ihrem derzeitigen Zustand, abhängig von zwei Krücken und mit ziemlich starken Schmerzen, sieht sie sich nicht in der Lage, in ihrem kleinen, zweistöckigen Stadthaus in Nykøbing zu wohnen: Toilette und Schlafzimmer befinden sich im ersten Stock, die Küche im Erdgeschoss. Das würde bedeuten, dass sie die Treppe jeden Tag viele Male hinauf- und hinuntergehen müsste, und das schafft sie ganz einfach nicht, auch wenn das Personal im Krankenhaus beharrlich daran festhielt, dass sie dies mehr oder weniger umgehend können sollte.

Das können die leicht sagen, denkt sie und lächelt etwas angestrengt der molligen Kellnerin zu, die ihr mit einem Glas kalten Weißwein und einer Karaffe mit Leitungswasser auf einem runden Tablett in den Wintergarten gefolgt ist. Mund und Nase der jungen Frau sind hinter einer babyblauen Einweg-Maske verborgen, doch ihre Augen lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie lächelt. Als sie gegangen ist, schluckt Anne-Maj zwei Kapseln mit Schmerzmitteln und sinkt mit einem Seufzer zurück in den Sessel. Sie hätte sich natürlich für eine seriöse, spezialisierte Reha-Klinik ohne all das störende New-Age-Brimborium entscheiden können, doch die nächstgelegene befindet sich in Nordseeland, und sie mag es nicht, so weit wegzumüssen und auf regelmäßige Besuche ihrer Tochter Iben, ihrer Enkelin Didi und ihres kleinen Hundes verzichten zu müssen, der günstigstenfalls und mit dem Wind aus der richtigen Richtung auf den Namen Mortensen der Dritte hört.

Die einzige Reha-Einrichtung in ihrer Nähe ist genau dieser Ort hier: das Kurhotel Høve, knapp zwanzig Kilometer von Nykøbing entfernt. Das hoch gelegene Hotel ist bekannt für seine einzigartige Aussicht über die Sejerøbucht und die schick renovierten Gebäude: gekalkte Mauern, große Sprossenfenster, eine breite Veranda zum Meer hin – alles in Weiß mit kleinen Details in einem zarten Hellblau. Es ist so geschmackvoll, dass es wehtut. Das Hauptgebäude liegt seit über hundert Jahren hier ganz oben am Steilhang, während der Wellness-Flügel mit Pool und diversen Behandlungsräumen erst vor wenigen Jahren errichtet wurde. Alles in dem originalen Stil, der vor allem an ein romantisches Strandhotel erinnert. Auf dem stark abschüssigen Grundstück ist zur Bucht hin ein riesiger, charmanter Garten angelegt, der teilweise wild gehalten wird – mit gemähten Pfaden im hohen Gras und einer Menge kleiner Büsche, sodass der Park trotz seiner Größe intim und gemütlich wirkt. Rundherum stehen weiß gestrichene Bänke, und Anne-Maj wünschte sich, dass ihr Bein ihr einen Spaziergang hinunter zu einer von ihnen erlauben würde.

Das Niveau sowohl für die Reha als auch den Wellness-Aufenthalt ist hoch, hat sie sich sagen lassen, und der Preis ist natürlich entsprechend. Anne-Maj musste eine Hypothek auf ihr Haus aufnehmen, um es sich leisten zu können. Doch wenn die Behandlung hilft, so ihr Gedanke, ist sie jede einzelne Krone wert. Sie hat eine gute Vorahnung, dass dies auch der Fall sein wird. Der Physiotherapeut klingt jedenfalls sehr überzeugend.

Sie nippt am Wein. Es ist das dritte Glas an diesem Nachmittag, aber irgendetwas braucht man ja zur Stärkung, denkt sie und wirft einen irritierten Blick auf ein Paar in den Dreißigern, das sich eng umschlungen auf der Veranda aufgebaut hat. Sie versperren komplett die Aussicht. Egoisten.

Seitdem die Behörden im März aufgrund der Tatsache, dass die Coronapandemie das kleine Dänemark erreicht hat, die Konsequenzen ergriffen haben, hat sie sich wie die meisten anderen ohne Probleme die neuen Umgangsformen angeeignet. Inzwischen passiert es schon beinahe automatisch: Man hält Abstand, desinfiziert und wäscht sich die Hände, vermeidet große Ansammlungen, achtet aufeinander, trifft sich so weit möglich im Freien, hält sich an seine Blase aus ausgewählten Freunden und Familienmitgliedern. Als frühere Arzthelferin ist Anne-Maj seit jeher ein hohes Hygienelevel an jedem Tag gewohnt, und soweit sie es beurteilen kann, gilt dies auch für den Großteil ihrer Landsleute. Alle haben die Einschränkungen satt, aber man hält durch. An den Inzidenzzahlen kann ja jeder erkennen, dass es wirkt.

In dieser Situation ist es wirklich ein Glück, dass sie sich genau hier in diesem Luxus-Kurhotel aufhält, wo die Hygiene top ist und das Personal offensichtlich Anweisung erhalten hat, alle Vorkehrungen zu treffen. Alles läuft unbeschwert und wie die natürlichste Sache der Welt; nicht wie im Supermarkt, wo man sich die ganze Zeit vor den demonstrativ Gleichgültigen in Acht nehmen muss. Anne-Maj wirft noch einen verdrießlichen Blick in Richtung des verliebten Paars, das sich vor dem ganzen Hotel als Publikum ganz ungeniert einem Zungenkuss hingibt. Geht doch aufs Zimmer und steckt einander an, denkt sie mürrisch.

Um das hellblaue Haus daheim in der Lindealle kümmern sich Iben und Didi, die Mortensen füttern, ausführen und garantiert mehr als verhätscheln. Das ist für sie kein großes Opfer – beide lieben den Rauhaardackel und hätten sehr gern selbst ein vierbeiniges Familienmitglied, doch ihr Vermieter ist ein unnachgiebiger Gegner jeglicher Form von Haustier.

Während der ersten Welle der Pandemie hatten sich Anne-Maj, Iben und Didi für ein paar Monate in eben diesem Haus gemeinsam isoliert, und es war eigentlich verblüffend gut gegangen, neue Routinen im Alltag einzuführen, auch wenn der Platz beschränkt war. Iben war ab und zu für einen Abend verschwunden. Sie weigerte sich zu sagen, wo sie war, versprach jedoch hoch und heilig, dass sie sich vernünftig verhielt und sich regelmäßig testen ließ. »Ich bin erwachsen, Mama«, hatte sie hervorgehoben. »Ich brauche das Leben eines Erwachsenen. Und ich drehe durch, wenn ich, bis das hier überstanden ist, jeden Abend nur euch beide sehe.« Anne-Maj weiß, dass man mit Iben hin und wieder einfach nicht diskutieren darf, und das tat sie bei diesen Gelegenheiten dann auch nicht. Wenn sie ehrlich sein soll, macht sie sich manchmal etwas Sorgen um ihre Tochter.

»Hallo.« Eine Stimme schneidet sich in Anne-Majs Gedanken. »Darf ich mich hersetzen, oder wartest du auf jemanden?« Es ist eine kleine schmächtige Frau, etwas jünger als Anne-Maj selbst, gekleidet in die Uniform der Wellnessjünger: ein kreideweißer Frotteebademantel und rutschfeste Gummischlappen. Ihr schulterlanger Pagenschnitt hat honiggoldene Strähnchen. Sie bemerkt Anne-Majs Gesichtsausdruck und fügt etwas erschrocken hinzu: »Störe ich?«

»Nein, nein«, lügt Anne-Maj. Herrje. Die andere ist anscheinend auch allein hier. Es ist wohl ziemlich logisch, dass die beiden Frauen sich ein bisschen die Zeit miteinander vertreiben. »Nein, nein«, wiederholt sie. »Setz dich nur her.«

»Ida Funch.« Die Frau stellt ein beschlagenes Glas ab und greift routinemäßig nach der Flasche mit dem Handdesinfektionsmittel.

»Anne-Maj Mortensen.«

»Zum Wohl.« Ida Funchs Drink sieht aus wie ein Gin Tonic; zum Glück keiner der unappetitlichen Smoothies. »Bist du hier zur Reha?«, fragt sie mit einem Blick auf Anne-Majs bandagiertes Bein.

»Neues Knie«, antwortet Anne-Maj. »Ich wurde am Montag operiert, kam gestern hier an – und habe einen Reha-Aufenthalt bis 3. Oktober gebucht. Und du? Du bist hier vielleicht nur übers Wochenende?«

»Nee, ich bleibe ein paar Wochen. Muss mich nur ein wenig ausruhen.« Ida zuckt mit den Schultern. »Es ist mehr … mental.«

»Ja?«

Ida zieht den Bademantel enger um sich zusammen: »Vor ein paar Monaten bin ich vor Stress zusammengebrochen …« Erneutes Schulterzucken. »Eigentlich dachte ich, Arbeiten von zu Hause während des Lockdowns würde helfen und ich wäre alle Unterbrechungen im Büro los, aber nein. Es wurde fast noch schlimmer. Ich hatte überhaupt keinen Überblick mehr, und dabei war ich diejenige, die all die internen Zoom-Meetings am Computer leiten und dafür sorgen musste, dass die Aufgaben der anderen koordiniert wurden. Das habe ich ganz einfach nicht geschafft … Jetzt bin ich krankgeschrieben. Ich bekomme Antidepressiva und mache eine Therapie, und die Behandlung hat begonnen, so gut zu wirken, dass ich bald zur Arbeit zurückkehren kann. Mein Mann schlug dann vor, dass es vielleicht nett wäre, mich davor ein bisschen selbst zu...



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