E-Book, Deutsch, 606 Seiten, eBook
Haaker Potential der Goodwill-Bilanzierung nach IFRS für eine Konvergenz im wertorientierten Rechnungswesen
2008
ISBN: 978-3-8349-9709-8
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Eine messtheoretische Analyse
E-Book, Deutsch, 606 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-8349-9709-8
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Andreas Haaker untersucht das Potential der Goodwill-Bilanzierung nach IFRS für eine Konvergenz des wertorientierten internen und externen Rechnungswesens. Er unterbreitet Vorschläge zur Nutzung des Goodwill-Impairment-Tests nach IFRS in der wertorientierten Unternehmenssteuerung und zur Konzeption einer Informationsbilanz.
Die Arbeit wurde mit dem Österreichischen Controller-Preis 2008 ausgezeichnet.
Dr. Andreas Haaker ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Rechnungslegung und Prüfungswesen an der Georg-August-Universität Göttingen.
Zielgruppe
Research
Weitere Infos & Material
1;Geleitwort;6
2;Vorwort;8
3;Inhaltsübersicht;10
4;Inhaltsverzeichnis;13
5;Abbildungsverzeichnis;20
6;Abkürzungsverzeichnis;22
7;Symbolverzeichnis;25
8;1 Einleitung;28
8.1;1.1 Problemstellung;28
8.2;1.2 Zielsetzung und Gang der Untersuchung;32
8.3;1.3 Konvergenzentwicklung im Rechnungswesen;38
9;2 Rechnungswesen als Messinstrument;49
9.1;2.1 Begriff des Rechnungswesens;49
9.2;2.2 Messtheoretische Ausrichtung des Rechnungswesens;52
9.3;2.3 Grundanforderungen an das Rechnungswesen;61
9.4;2.4 Gliederung des Rechnungswesens ;64
10;3 Das ökonomische Phänomen Goodwill;83
10.1;3.1 Goodwill als „Sorgenkind“ des Rechnungswesens;83
10.2;3.2 Begriff und Arten des Goodwill ;85
10.3;3.3 Möglichkeiten der Ermittlung des Goodwill;104
10.4;3.4 Ökonomische Substanz des Goodwill;108
10.5;3.5 Komponenten des Goodwill nach dem »Synergiekonzept«;148
10.6;3.6 Abnutzbarkeit des Goodwill;168
11;4 Konvergenz des internen und externen Rechnungswesens;171
11.1;4.1 Adressatenorientierte Trennung der Rechnungsssysteme;171
11.2;4.2 Grundlagen zur Konvergenz im Rechnungswesen;172
11.3;4.3 Zwischenergebnis;185
12;5 Konvergenzpotential des externen IFRS-Rechnungswesens;187
12.1;5.1 Messtheoretische Analyse des Konvergenzpotentials;187
12.2;5.2 Messinstrumente im konvergenten IFRS-Rechnungswesen;188
12.3;5.3 Adressaten , Adressatenziele und Informationsinteressen;189
12.4;5.4 Rechnungszwecke und Informationswünsche;217
12.5;5.5 Idealtypische Rechnungsziele und Rechnungsinhalte 5.5.1 Rechnungszielbeschränkungen ;246
12.6;5.6 Implikationen für das Konvergenzpotential der IFRS;336
13;6 Konvergenzpotential der Goodwill-Bilanzierung nach IFRS;353
13.1;6.1 Grundlagen der Goodwill-Bilanzierung nach IFRS;353
13.2;6.2 Zweckadäquanz der Goodwill-Bilanzierung nach IFRS;413
13.3;6.3 Implikationen für das Konvergenzpotential;455
14;7 Steuerung auf Basis des Goodwill-Impairment-Tests nach IFRS3085;457
14.1;7.1 Grundüberlegungen zur Nutzung des Goodwill-Impairment-Tests;457
14.2;7.2 Eignung des VIU einer CGU für die wertorientierte Bereichssteuerung;460
14.3;7.3 Bereichssteuerungskonzept auf Basis des VIU einer CGU 7.3.1 Ökonomischer Gewinn auf Basis des VIU einer CGU;468
14.4;7.4 Kontrolle und Abweichungsanalyse auf Basis des VIU einer CGU;486
14.5;7.5 Vorgehensweise bei der Bereichssteuerung auf Basis des VIU einer CGU ;495
14.6;7.6 Weiterentwicklung zu einer mehrperiodischen „ Projektabrechnung“;517
14.7;7.7 Einbindung des VIU einer CGU in den wertorientierten Steuerungsprozess;520
14.8;7.8 Implikationen für das konvergente Rechnungswesen;522
15;8 Zweckadäquate Ausgestaltung einer IFRS- Informationsbilanz3468;523
15.1;8.1 Begriff der Informationsbilanz;523
15.2;8.2 Ausgestaltung von Informationsbilanzen;524
15.3;8.3 Konzeption einer einzelbewertungsorientierten CGU- Informationsbilanz 8.3.1 Erfassung der Substanz- und Goodwill- Komponenten;536
15.4;8.4 Entobjektivierte Informationsbilanzen im externen Rechnungswesen?;553
16;9 Zusammenfassung;557
17;Literaturverzeichnis;562
Rechnungswesen als Messinstrument.- Das ökonomische Phänomen Goodwill.- Konvergenz des internen und externen Rechnungswesens.- Konvergenzpotential des externen IFRS-Rechnungs-wesens.- Konvergenzpotential der Goodwill-Bilanzierung nach IFRS.- Steuerung auf Basis des Goodwill-Impairment-Tests nach IFRS.- Zweckadäquate Ausgestaltung einer IFRS-Informationsbilanz.- Zusammenfassung.
6 Konvergenzpotential der Goodwill-Bilanzierung nach IFRS (S. 327-328)
6.1 Grundlagen der Goodwill-Bilanzierung nach IFRS
6.1.1 Konzerntheoretische Basis der Goodwill-Bilanzierung
6.1.1.1 Einheits- versus interessentheoretische Ausrichtung
Die Goodwill-Bilanzierung nach IFRS ist eng mit der bilanziellen Behandlung von Unternehmenszusammenschlüssen verbunden, denn Voraussetzung für die erstmalige Aktivierung eines Goodwill ist stets ein Erwerb im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses. Für einen selbst erstellten Goodwill, d.h. unabhängig von einem Unternehmenserwerb generierten originären Goodwill, besteht hingegen ein Aktivierungsverbot. Eine unterschiedliche bilanzielle Behandlung von derivativem und originärem Goodwill ist durchaus nicht unkritisch zu sehen.
Unternehmenszusammenschlüsse können in Asset Deals und Share Deals unterschieden werden. Da bei einem Share Deal lediglich Anteile an einer juristischen Person (AG oder GmbH) übertragen werden, bleibt die Rechtspersönlichkeit des Erwerbsobjekts erhalten. Bei einem Asset Deal hingegegen werden im Gegensatz zum Share Deal keine Anteile an einer juristischen Person, sondern eine Sachgesamtheit in Form einer Einzelfirma oder eines (Teil-) Betriebs erworben. Eine bestehende Rechtspersönlichkeit des Erwerbsobjekts geht also durch den Unternehmenszusammenschluss verloren.
Während demgemäß bei einem Share Deal im Einzelabschluss eine Beteiligung ausgewiesen wird, erfolgt im Rahmen eines Asset Deals eine Übernahme der einzelnen Vermögenswerte und Schulden zum Fair Value. Ein über das Reinvermögen hinausgehender Kaufpreis wird als Goodwill abgebildet. Bei der Abbildung im Einzelabschluss ist folglich die Art des Unternehmenszusammenschlusses entscheidend. Ein bilanziell zu erfassender derivativer Goodwill findet nur bei einem Asset Deal Eingang in den Einzelabschluss. Liegt dagegen ein Share Deal vor, führt dieser lediglich im Konzernabschluss zur Erfassung eines derivativen Konsolidierungs-Goodwill, während im Einzelabschluss eine Beteiligung ausgewiesen wird, in deren Wertansatz der erworbene Goodwill jedoch implizit enthalten ist. Ein im Zuge eines Asset Deal angesetzter Goodwill wird hingegen sowohl im Einzel- als auch im Konzernabschluss abgebildet.
Daher steht in der nachstehenden Untersuchung zur Goodwill-Bilanzierung die Abbildung im Konzernabschluss im Mittelpunkt. Die Goodwill-Bilanzierung im Konzernabschluss kann wiederum durch eine bestimmte konzerntheoretische Sichtweise geprägt sein. Wesentlich für die Goodwill-Bilanzierung ist somit die hinter der Erstellung des Konzernabschlusses stehende Konzerntheorie. Als maßgebliche Theorien zur Ausgestaltung des Konzernabschlusses werden die Interessen- und Einheitstheorie unterschieden. Beide Konzerntheorien grenzen sich in erster Linie hinsichtlich der Interpretation von Minderheitengesellschaftern, welche an den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen beteiligt sind, voneinander ab.
Während bei der Interessentheorie die Gestaltung des Konzernabschlusses aus dem Blickwinkel der Anteilseigner des Mutterunternehmens (Mehrheitengesellschafter) erfolgt und die Minderheitengesellschafter als (Quasi-)Fremdkapitalgeber anzusehen sind, erfolgt die Gestaltung nach der Einheitstheorie aus der Perspektive aller Anteilseigner der Konzernunternehmen. , Da die Minderheitengesellschafter somit quasi den Mehrheitengesellschaftern als Eigenkapitalgeber des Konzerns gleichgestellt sind, ergibt sich eine entsprechende Adressatenkonkretisierung: Sowohl Mehr- als auch Minderheitengesellschafter fallen in die Gruppe der Hauptadressaten eines IFRS-Konzernabschlusses, weshalb dieser entsprechend ihrer Informationsinteressen geprägt sein sollte.