Hambly | Star Wars™: Planet des Zwielichts | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 0 Seiten

Hambly Star Wars™: Planet des Zwielichts

Roman
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-641-13220-0
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

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ISBN: 978-3-641-13220-0
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Dunkle Seite erwacht

Als es auf dem Planeten Nam Chorio zwischen den alteingesessenen Theranern und den Neusiedlern, die ehemals dem Imperium angehörten, zu kriegerischen Auseinandersetzungen kommt, verschleppt deren Anführer Seti Ashgad Prinzessin Leia. Sie wird zur Schachfigur in einer Verschwörung dunkler Mächte um die Herrschaft der gesamten Galaxis. Luke, Han, Chewie und Lando eilen zur Hilfe - und sehen sich plötzlich Gefahren gegenüber, deren Dimensionen alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen ...

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1

Ein Offiziersanwärter namens Koth Barak starb als erster.

Eine seiner Mannschaftskameradinnen auf dem Geleitkreuzer Adamantine fand ihn im Pausenraum von Deck neun über einem Tisch zusammengesunken. Er hatte sich vor einer halben Stunde auf eine Tasse Kaffein dorthin zurückgezogen. Zwanzig Minuten nachdem Barak wieder auf seinen Posten hätte zurückkehren sollen, machte sich Sergeant Gallie Wover auf, um ihn zu suchen. Sie war davon überzeugt – und deshalb ziemlich aufgebracht –, dass Barak sich in die Infologbänke eingeklinkt hatte, »bloß um nachzusehen, ob jemand den Einsatz erwähnt«.

Selbstverständlich würde niemand diesen Einsatz erwähnen. Obwohl die Regierungschefin Leia Organa Solo auf ihrer Reise in den Meridian-Sektor von der Adamantine begleitet wurde, handelte es sich um einen inoffiziellen Besuch. Die Partei für die Rechte der Vernunftbegabten hätte sonst – durchaus berechtigt – argumentiert, dass Seti Ashgad, der Mann, mit dem sie sich an dem Rendezvouspunkt außerhalb des Chorios-Systems treffen wollte, auf seiner Heimatwelt Nam Chorios keine offizielle Position bekleidete. Eine offizielle Konferenz wäre daher einer stillschweigenden Billigung der Forderungen gleichgekommen, die er und die Rationalisten-Partei gestellt hatten.

Doch genau darum ging es im Grunde genommen bei diesem Gespräch.

Als Sergeant Wover den Pausenraum auf Deck neun betrat, fiel ihr zunächst das flackernde Blau des Infologschirms auf. »Verdammt, Koth, ich habe Ihnen doch gesagt …«

Dann sah sie den jungen Mann reglos vor dem Bildschirm; der Kopf lag auf dem Pausentisch, die Augen waren geschlossen. Selbst auf drei Meter Entfernung gefiel Wover die Art und Weise nicht, wie er atmete.

»Koth!« Mit zwei Schritten war sie um den Tisch herum, so dass die anderen Stühle in die Ecke flogen. Als sie erneut den Namen des jungen Mannes schrie, hatte sie den Eindruck, seine Lider würden sich ein wenig bewegen: »Koth!«

Es bedurfte kaum einer bewussten Entscheidung, den Notruf auszulösen. In den paar Augenblicken vor dem Eintreffen der Medidroiden schnüffelte sie an dem Kaffein in dem grauen Plastinbecher, der ein paar Zentimeter vor Koths schlaffen Fingern auf dem Tisch stand. Das Getränk war noch nicht einmal kalt. An dem dünnen Flaum, den Koth hoffnungsfroh als seinen Schnurrbart bezeichnete, hingen ein paar Tröpfchen davon. Das Zeug in dem Becher roch einwandfrei – soweit man das über den Kaffein sagen konnte, den die Flotte anzubieten hatte –, und die Frage nach Alkohol oder Drogen stellte sich erst gar nicht. Nicht auf einem Begleitschiff der Republik. Nicht bei Koth. Er war ein guter Junge.

Wover arbeitete seit Urzeiten im Maschinenraum und war fünfzehn Jahre auf Handelsschiffen gefahren, um nach der Machtübernahme Palpatines nicht in der Flotte dienen zu müssen. Um »ihre« Offiziersanwärter kümmerte sie sich, als wären sie die Söhne, die sie in der Rebellion verloren hatte. Wenn es irgendwelche Probleme mit Alkohol, Gewürz oder Kicherstaub gegeben hätte, dann wäre ihr das nicht entgangen.

Eine Seuche?

Das war der ewige Alptraum eines jeden, der im Weltraum Dienst tat. Aber das Team, das gestern von Seti Ashgads kleinem Schiff an Bord gekommen war, hatte die Mediscanner anstandslos passiert. Im übrigen hatte es erwiesenermaßen auf dem Planeten Nam Chorios seit vierhundert Jahren keine endemischen Infektionskrankheiten mehr gegeben, und sämtliche Insassen der Light of Reason waren auf direktem Wege von diesem Planeten gekommen.

Trotzdem gab Wover die Nummer des Kommandanten in die Konsole an der Wand ein.

»Sir? Hier Wover. Einen der Offiziersanwärter hat es erwischt. Die Medis sind noch nicht hier, aber …« Hinter ihr öffnete sich zischend die Tür des Pausenraums. Sie schaute sich um und sah zwei 21Bs mit einer schwebenden Behandlungsliege hereinkommen, aus der sich bereits Scanner und Lebenserhaltungsschläuche entfalteten, so dass sie wie ein Monstrum in einem schlechten Holovid anmutete. »Es sieht gefährlich aus … Nein, Sir. Ich weiß nicht, was es ist, aber es wäre vielleicht keine schlechte Idee, mit dem Flaggschiff Ihrer Exzellenz und der Light Verbindung aufzunehmen und Meldung zu machen … Okay, okay«, fügte sie hinzu, als sich ein 21B vor ihr aufbaute. »Mein Herz gehört dir«, verkündete sie grinsend, was den Droiden einen Augenblick innehalten ließ, so dass man die Schaltkreise klicken hören konnte, während er ein wenig umständlich berechnete, dass es sich bei der Bemerkung wahrscheinlich um einen Scherz handelte.

»Vielen Dank, Sergeant Wover«, sagte er dann höflich, »aber das Organ selbst wird nicht erforderlich sein. Eine Funktionsprobe genügt.«

Wover drehte sich um und sah zu, wie der andere 21B Barak auf die Antigravliege hievte und an die medizinischen Geräte anschloß. Sämtliche Skalenwerte sackten ab, und blechern klingende Alarmglocken schlugen an. »Bei allen Weltraumgeistern!« Wover riss sich von dem Droiden los, der angefangen hatte, sie zu untersuchen, und trat neben den Untersuchungstisch. »Was bei allen Sternen der Galaxis …?«

Baraks Gesicht war grau geworden und hatte die Konsistenz von Wachs angenommen. Die Gerätschaften der Behandlungsliege pumpten bereits Stimulantia und schocklösende Mittel in die Venen des Jungen, und der 21B, der an der anderen Seite eingestöpselt war, hatte den abwesenden Ausdruck angenommen, den Droiden immer dann zeigten, wenn sie Daten an andere Stationen übertrugen. Wover sah die Diagnoselinien auf den Monitorschirmen an der Seite der Antigravliege.

Kein Virus. Keine Bakterien. Kein Gift.

Keinerlei Fremdstoffe in Koth Baraks Körper.

Die Anzeigen näherten sich stetig der Nullinie und verharrten schließlich dort.

»Wir haben es auf Nam Chorios mit einer einigermaßen komplizierten Lage zu tun, Exzellenz.«

Seti Ashgad wandte sich von der Viermeterkuppel der Panoramaplattform ab und sah zu der schlanken Frau in einem der grauen Ledersessel des Aussichtsraums hinüber, die ihn aufmerksam betrachtete.

»Und wen meinen Sie mit wir, Master Ashgad?« Die Stimme von Leia Organa Solo, der Regierungschefin der Neuen Republik, war überraschend tief, tiefer, als man es von ihr erwartet hätte. Das jugendliche Alter der zierlichen, fast zerbrechlich wirkenden Frau hätte jeden verblüfft, der nicht wusste, dass sie seit ihrem siebzehnten Lebensjahr eine entscheidende Rolle in der Rebellion gespielt hatte, an deren Spitze ihr Vater und die bedeutende Staatslenkerin Mon Mothma gestanden hatten. Nach dem Tode ihres Vaters war Leia praktisch zur treibenden Kraft geworden. Sie hatte Truppen befehligt, war immer wieder dem Tod entronnen und musste, noch bevor sie dreiundzwanzig geworden war, eine Flucht durch die halbe Galaxis antreten, bei der sie von den Schergen des Imperators gejagt worden war, die sich den auf ihren Kopf ausgesetzten Preis verdienen wollten. Jetzt war sie einunddreißig, was man ihr mit Ausnahme der Augenpartie nicht ansah. »Die Bewohner von Nam Chorios? Oder nur einige wenige von ihnen?«

»Alle.« Ashgad hatte sich jetzt vor ihr aufgerichtet; er stand so nah, als wollte er sie mit seiner schieren Körpergröße einschüchtern. Aber der Blick, mit dem ihn ihre braunen Augen jetzt musterten, zeigte ihm deutlich, dass sie genau wusste, was er bezweckte, und er trat einen Schritt zurück. »Wir alle«, korrigierte er sich. »Die Theraner genauso wie die Newcomer.«

Leia plazierte ihre Hände auf den Knien. Die weiten Samtärmel und ihr üppig geschnittenes purpurrotes Amtsgewand leuchteten im Schein der versteckten Lampen an der Decke und der fernen Sterne draußen in der Finsternis jenseits der gekrümmten Sichtkuppel. Noch vor fünf Jahren hätte sie jetzt eine spitze Bemerkung darüber gemacht, dass er den größten Teil der Planetenbevölkerung nicht mit einbezog, nur die nach dem Fall des Imperiums Eingewanderten und die verwilderten Anhänger des Thera-Kults, die in den kalten, wasserlosen Wüsten hausten, nicht aber die gewöhnlichen Bauern. Jetzt hingegen reagierte sie auf seine Worte nur mit Schweigen und wartete ab, was er als nächstes sagen würde.

»Ich sollte vielleicht erklären«, fuhr Ashgad mit der vollen Baritonstimme fort, die so sehr an die Aufzeichnungen der Stimme seines Vaters erinnerte, die Leia gehört hatte, »dass Nam Chorios eine feindselige, karge Welt ist. Ohne massiven Einsatz moderner Technologie ist es praktisch unmöglich, dort zu leben.«

»Aber die Gefangenen, die die Grissmath-Dynastie nach Nam Chorios geschickt hat, haben das anscheinend die letzten siebenhundert Jahre geschafft.«

Ein Ausdruck von Verblüffung huschte über das Gesicht des Mannes. Dann lächelte er. Ein breites, strahlendes Lächeln. »Ah, wie ich sehe, haben Eure Exzellenz die Geschichte des Sektors studiert.« Er versuchte, den Eindruck zu vermitteln, als freue ihn das.

»Jedenfalls genug, um die Hintergründe der augenblicklichen Lage zu kennen«, erwiderte Leia mit einem freundlichen Lächeln. »Ich weiß, dass die Grissmath ihre politischen Gefangenen in der Hoffnung dorthin geschickt haben, dass diese dort verhungern würden. Und ich weiß auch, dass sie auf dem ganzen Planeten automatische Schießanlagen eingerichtet haben, um sicherzustellen, dass etwaige Rettungsversuche keine Chance haben würden. Ich weiß, dass die Gefangenen ihnen nicht nur nicht...



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