Hamilton | Der Neutronium-Alchimist | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 4, 912 Seiten

Reihe: Der Armageddon-Zyklus

Hamilton Der Neutronium-Alchimist

Der Armageddon-Zyklus 4
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-492-96564-4
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Der Armageddon-Zyklus 4

E-Book, Deutsch, Band 4, 912 Seiten

Reihe: Der Armageddon-Zyklus

ISBN: 978-3-492-96564-4
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der vierte Band des Armageddon-Zyklus von Peter F. Hamilton: Die Besessenen breiten sich immer weiter im Universum aus. Chaos und Tod drohen den bevölkerten Welten. Armeen allein sind der Bedrohung nicht mehr gewachsen. Und für Joshua Calvert geht der Wettlauf mit der Zeit weiter. Er muss Dr. Alkad Mzu finden, bevor sie den Alchimisten, die gefürchtete Superwaffe, reaktivieren kann. Doch Joshua ist nicht der einzige auf ihrer Spur ...

Peter F. Hamilton wurde 1960 in Rutland, Großbritannien, geboren. 1988 verkaufte er seine erste Kurzgeschichte an das legendäre »Fear«-Magazin. Mit seinen gefeierten Serien um das »Konföderations«- und das »Commonwealth«-Universum wurde er zu einem der erfolgreichsten phantastischen Autoren unserer Zeit und verkaufte weltweit mehrere Millionen Bücher. Der »Armageddon«-Zyklus gehört zu den modernen Klassikern der Science-Fiction.
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2. Kapitel


Die KF-T-Bar war nichts Besonderes, aber nach einer fünfundfünfzigstündigen Tour in einer engen Lebenserhaltungskapsel eines interorbitalen Schleppers mit niemandem außer der Familie des Kommandanten, um sich zu unterhalten, war Monica Foulkes durchaus nicht danach, sich in einem öden Hotelzimmer einzuschließen. Ein Drink und ein wenig Gesellschaft, das ist es, was ich jetzt brauche. Sie saß auf einem Hocker an der Theke und trank ein importiertes Bier, während ringsum das spärliche Nachtleben des Ayacucho wirbelte.

Die ökonomischen Auswirkungen der Quarantäne beeinflussten jeden Aspekt des täglichen Lebens in den Dorados, selbst hier. Es war erst zweiundzwanzig Uhr dreißig lokaler Zeit, und nur fünf Pärchen bewegten sich auf der Tanzfläche. Es gab sogar einige freie Tische. Doch die Männer waren noch immer auf Streifzug – sie hatte bereits drei Einladungen zu einem Drink erhalten.

Das Einzige, was Monica wirklich Sorgen machte, war die beunruhigende Anzahl von jungen Leuten, Frauen wie Männern, die rote Taschentücher um die Knöchel trugen. Monica war nicht sicher, ob die Annäherungsversuche sexueller Natur waren oder ob sie konvertiert werden sollte. Die Zahl der Jugendlichen, die mit Kiera Salter sympathisierten, nahm allmählich Besorgnis erregende Ausmaße an; der Leiter des ESA-Büros auf dem Mapire schätzte, dass zwanzig Prozent der jugendlichen Bevölkerung zu Salters Anhängern zählten. Monica hätte die Zahl näher bei fünfzig Prozent angesiedelt, und angesichts des eintönigen Lebens hier zwischen den Asteroiden war sie eher überrascht, dass sie nicht noch höher lag.

Das Sensoranalyseprogramm ihrer neuralen Nanonik meldete einen großen Mann, der offensichtlich zu ihr wollte, allerdings erst, als er nur noch zwei Meter entfernt war und seine Absicht offensichtlich.

»Kann ich Sie zu einer weiteren Flasche einladen?«

Die abweisende Antwort, die sie auf der Zunge hatte, löste sich in Nichts auf, als sie die ein wenig zu langen, ergrauenden Haare über seiner Stirn erblickte. »Sicher.« Sie grinste kokett.

Er nahm auf dem Hocker neben ihr Platz und signalisierte der Frau hinter dem Tresen, zwei weitere Flaschen zu bringen. »Das ist schon viel eleganter als unsere letzte Begegnung.«

»Stimmt. Wie geht es Ihnen, Samuel?«

»Ich fühle mich überarbeitet und unterbezahlt. Genau wie alle anderen Regierungsangestellten überall in der Konföderation.«

»Sie haben vergessen zu erwähnen, wie undankbar Ihr Job doch ist.«

»Nein, habe ich nicht«, erwiderte er fröhlich. »Das ist der Vorteil der edenitischen Kultur. Jeder trägt seinen Teil zum größeren Ganzen bei, ganz gleich, worin der Einzelne gut ist.«

»O Gott.« Sie nahm die neue Flasche von der Frau hinter der Theke entgegen. »Ein predigender Edenit! Was habe ich doch für ein Glück.«

»Was machen Sie hier?«

»Ich verhandle mit Herstellern von Waffensystemen. Offiziell bin ich Repräsentantin von Octagon Exports; jedenfalls steht das in meinem Pass.«

»Könnte schlimmer sein.« Samuel kostete von seinem Bier und starrte bestürzt die Flasche an. »Ich für meinen Teil gehöre zu einer Delegation der edenitischen Habitate in diesem System, die über gegenseitige Maßnahmen zur Verbesserung der Verteidigung verhandelt. Ich bin Spezialist für interne Sicherheitsprozeduren.«

Monica lachte und prostete dem älteren Edeniten mit ihrer Flasche zu. »Viel Glück.« Sie wurde wieder ernst. »Sie haben sie gesehen, nicht wahr?«

»Ja. Ich fürchte, es gibt keinen Zweifel. Die Besessenen sind definitiv bereits im System.«

»Scheiße! Ich meinte die Jugendlichen mit den roten Tüchern.«

»Ah. Bitte seien Sie vorsichtig, Monica. Unsere … Untersuchung der Dorados hat mehrere Kader von Besessenen zutage gefördert. Sie sind hier, und sie breiten sich aus. Ich rate Ihnen, nicht zum Mapire zurückzukehren. Nach unseren Schätzungen dauert es keine drei Tage mehr, bis der Asteroid fällt. Wahrscheinlich weniger.«

»Haben Sie den Regierungsrat informiert?«

»Nein. Wir kamen zu dem Schluss, dass es zu viel Panik und Chaos auslösen würde. Die Regierung hätte drakonische Maßnahmen ergriffen und wäre vollkommen außerstande gewesen, sie durchzusetzen. Das hätte die Situation nur noch schlimmer gemacht. Die Dorados besitzen nicht die übliche Verwaltungsstruktur; sie sind trotz all ihrer Größe und wirtschaftlichen Bedeutung noch immer Konzernsiedlungen, ohne entsprechendes Personal, um die Ordnung zu garantieren. Kurz gesagt, die Besessenen werden die Dorados übernehmen, ganz gleich, was wir tun. Wir brauchen Zeit, um in Ruhe zu suchen, bevor sie es tun. Ich fürchte, Mzu ist wichtiger als alles andere, einschließlich der Information der Bevölkerung.«

»Oh. Danke jedenfalls für die Warnung.«

»Kein Problem. Haben Ihre Verbindungsleute bereits herausgefunden, wo Daphine Kigano ist?«

Monica verzog widerwillig das Gesicht. Ich sollte wirklich nicht darüber reden, nicht mit ihm. Standardvorgehensweise für Agenten. Doch die Ereignisse im Universum waren ganz und gar nicht mehr Standard. Außerdem hatte die ESA in den Dorados nicht gerade eine üppige Zahl an Ressourcen. »Nein. Aber wir wissen, dass sie dahintersteckt.«

»Ja. Zu diesem Schluss sind wir ebenfalls gekommen.«

»Ein gechartertes Raumschiff mit einer einzigen Person an Bord war ziemlich auffällig. Unser Büro hat die Datei der Einwanderungsbehörde unmittelbar nach dem Anlegen der Samaku überprüft: hundertprozentige visuelle Übereinstimmung. Allerdings weiß nur Gott allein, was sie im Narok-System gesucht hat.«

»Die Schiffe gewechselt, weiter nichts. Hoffen wir zumindest. Die Konföderierte Navy hat Befehl gegeben, die Samaku zu stoppen und die Besatzung zu verhören. Sämtliche Schiffe suchen nach ihr.«

»Gut. Hören Sie, Samuel, ich weiß nicht, wie Ihre Befehle lauten …«

»Ursprünglich: Finde Mzu, hindere sie daran, der garissanischen Partisanenbewegung den Alchimisten zu übergeben, finde den Alchimisten und bringe ihn zurück. Das heißt, falls alles glattläuft. Falls das nicht gelingt, bin ich befugt, sie zu liquidieren und ihre neurale Nanonik zu löschen. Wenn wir den Alchimisten nicht kriegen, darf auch niemand sonst ihn haben.«

»Ja. So ähnlich wie meine Befehle. Ich persönlich denke, die zweite Option ist die bessere.«

»Möglich. Trotzdem gestehe ich, dass ich selbst nach fünfundsiebzig Jahren in diesem Job noch immer Skrupel habe, kaltblütig zu töten. Ein Leben ist ein Leben.«

»Es ist zum Besten für uns alle, mein Freund.«

Samuel lächelte traurig. »Ich kenne die Standpunkte, und ich weiß, was auf dem Spiel steht. Trotzdem ist ein neuer Faktor ins Spiel gekommen. Wir dürfen unter gar keinen Umständen dulden, dass sie oder der Alchimist in die Hände der Besessenen fallen.«

»Gott, das weiß ich selbst.«

»Was bedeutet, dass wir die zweite Option unter allen Umständen verhindern müssen, meinen Sie nicht?«

Sie sah ihn betroffen an; es war wie der strenge Blick eines liebenden Großvaters, der seine Weisheit zum Besten gibt.

Es machte sie wütend, dass er ihr das Offensichtliche so deutlich hatte sagen müssen. »Wie konnte ich das übersehen«, gestand sie kleinlaut.

»Niemand ist vollkommen.«

»Sicher. Betrachten Sie mich als geläutert. Was haben Sie also mit ihr vor?«

»Der Konsensus hat beschlossen, sie in Null-Tau zu bringen. Zumindest so lange, bis das Problem der Besessenen gelöst ist. Möglicherweise auch länger.«

»Wie lange?« Monica wollte die Antwort eigentlich gar nicht hören.

»Der Konsensus hält es für vernünftig, Dr. Mzu solange in Null-Tau zu lassen, bis der Alchimist tatsächlich gebraucht wird. Unsere Galaxis ist sehr groß; vielleicht gibt es irgendwo dort draußen auch noch andere Xenos, die uns nicht so freundlich gesonnen sind wie die Kiint oder die Tyrathca.«

»Ich habe mich offensichtlich getäuscht. Sie sind kein Prediger, Sie sind paranoid.«

»Ich bin Pragmatiker, Monica. Hoffe ich zumindest, wie alle Edeniten.«

»Also schön, Samuel, rein pragmatisch – was wollen Sie als Nächstes unternehmen? Und bitte behalten Sie dabei im Gedächtnis, dass ich eine loyale Untertanin meines Königs bin.«

»Zuerst konzentrieren wir uns darauf, Dr. Mzu zu finden. Dann sorgen wir dafür, dass sie von den Dorados verschwindet. Die Frage der Obhut können wir später klären.«

»Schlagen Sie etwa eine gemeinsame Operation vor?«, murmelte sie.

»Ja. Wenn Sie mitmachen. Wir...


Hamilton, Peter F.
Peter F. Hamilton wurde 1960 in Rutland, Großbritannien, geboren. 1988 verkaufte er seine erste Kurzgeschichte an das legendäre »Fear«-Magazin. Mit seinen gefeierten Serien um das »Konföderations«- und das »Commonwealth«-Universum wurde er zu einem der erfolgreichsten phantastischen Autoren unserer Zeit und verkaufte weltweit mehrere Millionen Bücher. Der »Armageddon«-Zyklus gehört zu den modernen Klassikern der Science-Fiction.



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