Hamilton | Die Besessenen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 5, 992 Seiten

Reihe: Der Armageddon-Zyklus

Hamilton Die Besessenen

Der Armageddon-Zyklus 5

E-Book, Deutsch, Band 5, 992 Seiten

Reihe: Der Armageddon-Zyklus

ISBN: 978-3-492-97693-0
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Band 5 des faszinierenden Armageddon-Zyklus: Die Konföderation steht kurz vor dem Zusammenbruch. Die Besessenen haben es dadurch noch leichter, neue Welten zu infiltrieren. An allen Fronten wird gekämpft: Auf der Erde wütet Quinn Dexter, verfolgt von Louise Kavanagh. Ihr gelingt es, einige Verbündete zu finden. Doch deren Ziele stimmen nicht immer mit ihren eigenen überein ...
Hamilton Die Besessenen jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


2. Kapitel
Es nannte sich Büro Sieben, was im Lauf der Zeit, unausweichlich für eine Regierungsbehörde, zu einem Akronym zusammengezogen worden war: B7. Wer den entsprechenden Geheimnisträgerstatus innehatte, fand B7 als eines von vielen Hundert langweiligen Komitees, aus denen sich die Führungshierarchie des Ministeriums für Innere Sicherheit von GovCentral konstituierte. Offiziell lautete das Fachgebiet von B7 Politische Integration und Ressourcenverteilung, eine vitale Koordinationsaufgabe. Die übergeordneten Büros des Direktorats für die Interne Sicherheit von GovCentral (GISD) legten ihre Erfordernisse und Informationsbedürfnisse fest, und es war die Aufgabe von B7 dafür Sorge zu tragen, daß nichts davon mit gegenwärtigen Operationen kollidierte, bevor es lokale Abteilungen in den Arkologien mit der Durchführung der entsprechenden Projekte beauftragte und die erforderlichen Mittel überwies. Wenn B7 sich in irgendeiner Weise von den anderen Referaten unterschied, dann war es die Tatsache, daß eine so wichtige und sensitive Behörde keinen politischen Berufenen an seiner Spitze hatte. Die Leiter der Büros Eins bis Sechs wechselten wie selbstverständlich mit jeder neuen Regierung, was frische politische Prioritäten widerspiegelte, genau wie mehrere hundert nachgeordnete Posten, Belohnungen für das loyale Gefolge des neuen Präsidenten. Auch hier bildete B7 eine Ausnahme. Nichts schien sich in B7 jemals zu ändern. Es war eine einsame, isolierte Behörde. Wie isoliert und einzigartig B7 tatsächlich war, hätte jedem Außenseiter einen mächtigen Schock versetzt, der Recherchen über die Mitglieder der Behörde angestellt hätte. Das heißt, einen mächtigen, aber auch relativ kurzen Schock in der knappen Zeit, die ihm bis zu seiner leisen und unauffälligen Exterminierung noch geblieben wäre. Und obwohl B7 die Antithese der Demokratie war, nahm es seine Aufgabe, die Republik Erde zu schützen, extrem ernst. Possession war die eine große Gefahr, die das Potential besaß, GovCentral nicht nur zu stürzen, sondern buchstäblich zu eliminieren, eine Aussicht, wie sie seit nahezu vierhundertfünfzig Jahren nicht mehr bestanden hatte, seit der Großen Expansion und dem vorausgegangenen irrsinnigen Bevölkerungsdruck. Die Possession war deswegen auch der Grund für das erste Treffen aller sechzehn Mitglieder von B7 seit zwölf Jahren. Ihre Sens-O-Vis-Konferenz folgte dem üblichen Standardformat: Ein runder Raum mit weißen infiniten Wänden, einem ovalen Tisch im Zentrum und daran die generierten Repräsentationen. Es gab keinen Vorsitzenden oder Leiter unter ihnen; jeder besaß seinen eigenen Aufgaben- und Verantwortungsbereich, die hauptsächlich nach geographischen Gegebenheiten aufgeteilt waren. Mit einer Ausnahme: Eines der Mitglieder von B7 war Supervisor für die Abteilung des GISD, die sich mit der Kontrolle der militärischen Abwehrdienste befaßte. Über dem Tisch hing eine omnidirektionale Projektion. Sie zeigte ein Lagerhaus auf dem Planeten Norfolk, das mit unnatürlicher Vehemenz und Wildheit brannte. Mehrere Feuerlöschapparate, die wie Museumsstücke aussahen, rasten zusammen mit Männern in Khaki-Uniformen darauf zu. »Wie es scheint, hat das Kavanagh-Mädchen die Wahrheit berichtet«, sagte der Supervisor für Zentralamerika. »Daran habe ich nicht eine Sekunde gezweifelt«, antwortete Westeuropa. »Sie ist jedenfalls ganz sicher nicht besessen«, sagte der Militärische Abwehrdienst. »Jetzt jedenfalls nicht mehr. Aber sie würde die Erinnerungen in sich tragen, wäre sie besessen gewesen.« »Wenn sie besessen gewesen wäre, hätte sie das sicherlich zugegeben«, entgegnete Westeuropa gleichgültig. »Sie machen die Angelegenheit für uns komplizierter als erforderlich.« »Möchten Sie eine vollständige Persönlichkeitsextraktion, um die Echtheit ihrer Aussagen zu bestätigen?« erkundigte sich Südafrika. »Ich denke nicht, daß wir diesen Schritt unternehmen sollten«, sagte Westeuropa und absorbierte die höflich ausgedrückte Überraschung, die von den übrigen Repräsentationen am Tisch an seine Adresse gingen. »Würden Sie sich explizieren?« erkundigte sich Südpazifik kokett. Westeuropa blickte den Geheimdienst-Supervisor fragend an. »Sind die Daten von der Mount?s Delta inzwischen eingetroffen?« Der Supervisor für die militärischen Abschirmdienste nickte pflichtschuldig. »Jawohl. Wir konnten verifizieren, daß sich zwei Passagiere an Bord der Mount?s Delta befanden, als das Schiff an Supra Brazil angedockt hat. Einer der beiden tötete den anderen auf eine außerordentlich blutige Weise unmittelbar nach Beendigung der Andocksequenz. Der Körper scheint buchstäblich explodiert zu sein. Wir wissen nichts weiter über das Opfer, als daß es männlich gewesen ist. Wir wissen immer noch nicht, wer es war; in unseren Speichern befindet sich kein korrelierendes DNS-Profil. Ich habe sämtliche Regierungen, mit denen wir in Kontakt stehen, darum gebeten, ihre eigenen Datenbänke durchzugehen, doch ich hege nicht viel Hoffnung, daß wir damit etwas erreichen.« »Und warum nicht?« erkundigte sich Südpazifik. »Die Mount?s Delta kam aus dem Nyvan-System. Es handelt sich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen Bürger eines ihrer Nationalstaaten. Und von denen ist nicht mehr viel übrig.« »Nichts Bedeutsames jedenfalls«, stimmte Westeuropa zu. »Zugegeben«, sagte der militärische Abschirmdienst. »Wir haben die Mount?s Delta in alle Einzelteile zerlegt und äußerste Sorgfalt bei der forensischen Analyse der Lebenserhaltungskapsel und der Umweltsysteme angewandt. Die Untersuchung der fäkalen Rückstände im Abfallrecyclingsystem hat zur Identifikation der DNS der zweiten Person an Bord geführt. Und an dieser Stelle wird die Geschichte interessant, weil die Identität zweifelsfrei ist.« Der Supervisor gab dem Prozessorblock für die Sens-O-Vis-Kontrolle einen Datavis-Befehl, und das Bild über dem Tisch wechselte. Es zeigte ein Bild aus Louise Kavanaghs Erinnerung, wenige Minuten, bevor das Lagerhaus in Flammen aufging: ein junger Mann mit bleichem, ernstem Gesicht in einer pechschwarzen Robe. Der Aufnahmewinkel war so gewählt, daß er mit einem verächtlichen Blick auf die Mitglieder von B7 herabsah. »Quinn Dexter. Ein Zettdee, der letztes Jahr nach Lalonde deportiert wurde, verurteilt, weil er sich seiner Festnahme zu entziehen versucht hat. Die Polizei vermutete, daß Quinn Dexter eine illegale Lieferung nach Edmonton einschleusen wollte. Was, wie sich später herausstellte, den Tatsachen entsprach. Eine Persönlichkeitssequester-Nanonik.« »Herr im Himmel«, murmelte Zentralamerika. »Die junge Kavanagh bestätigt, daß er auf Norfolk war, und sowohl sie als auch Fletcher Christian vermuten, daß er es war, der die Fregatte Tantu übernommen hat. Im Anschluß daran unternahm die Tantu einen mißglückten Versuch, die irdischen Verteidigungseinrichtungen zu durchbrechen, und zog sich augenblicklich zurück, als das nicht gelang. Dabei wurde das Schiff beschädigt.« Westeuropa übermittelte einen Datavis-Befehl, und das Bild über dem Tisch wechselte erneut. »Dexter ist nach Nyvan geflohen. Eine der überlebenden Asteroidensiedlungen hat bestätigt, daß die Tantu am Jesup angedockt hat. Und dort fingen die wirklichen Schwierigkeiten für Nyvan an. Schiffe vom Jesup haben die Atomsprengköpfe in den aufgegebenen Asteroiden deponiert.« Westeuropa deutete auf das Bild von Nyvan, das Dexters Porträt ersetzt hatte. Eine Welt, die mit nichts zu vergleichen war, was es vorher in der Galaxis gegeben hatte. Wie ein im All erstarrter Ball aus Lava, eine zerknitterte schwarze Oberfläche, durchsetzt von hellrot glühenden Rissen. Die Atmosphäre kochte, und gewaltige Wolkenwirbel rasten mit irrsinnigen Geschwindigkeiten über das verbrannte Land. Falls es unten auf der Oberfläche überhaupt noch Überlebende gab, so konnte ihre Umwelt ganz gewiß nicht mehr als terrakompatibel eingestuft werden. »Nach Latons Berichten und den Aussagen unserer edenitischen Freunde befand sich Dexter auf Lalonde, als sich der erste Zwischenfall ereignete«, fuhr Westeuropa unerbittlich fort. »Er war auf Norfolk, das inzwischen als wichtigster Ausbreitungsherd für die Besessenen gilt. Er war auf Nyvan, wo die Krise in ein ganz neues Stadium getreten ist. Soweit wir es bisher beurteilen können, ist dieses Stadium für die Besessenen genauso lebensfeindlich wie für die normale Bevölkerung. Wir sind sicher, daß Quinn Dexter in Supra-Brazil eingetroffen ist.« Er blickte den Supervisor für Südamerika direkt an. »Fünfzehn Stunden nach dem Eintreffen der Mount?s Delta am brasilianischen Orbitalaufzug gab es in der...


Hamilton, Peter F.
Peter F. Hamilton wurde 1960 in Rutland, Großbritannien, geboren. 1988 verkaufte er seine erste Kurzgeschichte an das legendäre »Fear«-Magazin. Mit seinen gefeierten Serien um das »Konföderations«- und das »Commonwealth«-Universum wurde er zu einem der erfolgreichsten phantastischen Autoren unserer Zeit und verkaufte weltweit mehrere Millionen Bücher. Der »Armageddon«-Zyklus gehört zu den modernen Klassikern der Science-Fiction.

Peter F. Hamilton wurde 1960 in Rutland, Großbritannien, geboren. 1988 verkaufte er seine erste Kurzgeschichte an das legendäre "Fear"-Magazin. Mit seinen gefeierten Serien um das "Konföderations"- und das "Commonwealth"-Universum wurde er zu einem der erfolgreichsten phantastischen Autoren unserer Zeit und verkaufte weltweit mehrere Millionen Bücher. Der "Armageddon"-Zyklus gehört zu den modernen Klassikern der Science-Fiction.


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.