Hamilton | Die unbekannte Macht | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 944 Seiten

Reihe: Der Armageddon-Zyklus

Hamilton Die unbekannte Macht

Der Armageddon-Zyklus 1
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-492-96561-3
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Der Armageddon-Zyklus 1

E-Book, Deutsch, Band 1, 944 Seiten

Reihe: Der Armageddon-Zyklus

ISBN: 978-3-492-96561-3
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Es ist das Jahr 2600. Die Menschheit entdeckt endlich ihr ganzes Potential. Hunderte von Kolonien, verstreut über die ganze Galaxis, bieten eine Unzahl unterschiedlichster Kulturen und unermesslichen Reichtum. Gentechnik hat die Grenzen der Natur gesprengt. Der Handel blüht und die Konföderation sorgt für Frieden und Sicherheit. Ein goldenes Zeitalter ist angebrochen. Doch etwas ist schiefgelaufen. Auf einem kleinen, unscheinbaren Planeten trifft ein Mensch unvermittelt auf ein vollkommen nichtmenschliches Wesen - und löst die Apokalypse aus: eine Macht, die all unsere Ängste wahr werden lässt ... Endlich liegt der Armageddon-Zyklus von Science-Fiction-Großmeister Peter F. Hamilton in komplett neuer Ausstattung vor.

Peter F. Hamilton wurde 1960 in Rutland, Großbritannien, geboren. 1988 verkaufte er seine erste Kurzgeschichte an das legendäre »Fear«-Magazin. Mit seinen gefeierten Serien um das »Konföderations«- und das »Commonwealth«-Universum wurde er zu einem der erfolgreichsten phantastischen Autoren unserer Zeit und verkaufte weltweit mehrere Millionen Bücher. Der »Armageddon«-Zyklus gehört zu den modernen Klassikern der Science-Fiction.
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1. Kapitel


Der Raum rings um den Schweren Schlachtkreuzer Beezling riss an fünf Stellen gleichzeitig auf. Für einen Augenblick hätte jeder, der in die sich ständig ausdehnenden Risse sah, einen wirklichen Blick in die Leere der Unendlichkeit werfen können. Die Pseudo-Gewebestruktur der Wurmlöcher war eine fotonentote Zone und von einer so vollkommenen Dunkelheit, dass sie das reale Universum zu verschlingen schien. Dann plötzlich rasten Schiffe aus den klaffenden Termini. Sie jagten mit einer Beschleunigung von sechs g davon und gingen auf Abfangkurs. Die Fahrzeuge unterschieden sich deutlich von den kugelförmigen garissanischen Raumschiffen, deren Spuren sie zwischen den Sternen hindurchgefolgt waren: elegante, stromlinienförmige Tränen. Sie waren größer und gefährlich. Machtvoll. Lebendig.

Captain Kyle Prager lag bequem in seiner abgeschirmten und gepanzerten Kommandokapsel im Herzen der Beezling. Er wurde unsanft aus einer einfachen Astrogationsübersicht gerissen, als der Bordrechner über Datavis den Annäherungsalarm auslöste. Pragers neuronale Nanonik übertrug die Informationen aus den externen Schiffssensoren direkt in sein Gehirn. Hier draußen in der weiten Leere des interstellaren Raums reichte das Licht der Sterne nicht aus, um Reflexionen im optischen Spektralbereich zu liefern. Prager stützte sich allein auf Infrarotsignaturen, verschwommene Bögen aus Rosa, welche die Diskriminierungsprogramme nur mühsam aufzulösen imstande waren. Auftreffende Radarimpulse wurden von den elektronischen Gegenmaßnahmen des Schiffs verwischt und zerhackt.

Kampfprogramme aus den Speicherclustern von Pragers Nanonik gingen in den Primärmodus über. Per Datavis übermittelte er dem Navigationsrechner eine rasche Serie von Instruktionen, während er verzweifelt auf weitere Informationen wartete. Die Flugbahnen der fünf Neuankömmlinge wurden projiziert und erschienen als purpurne Vektoren, die sich durch den Raum schwangen und sich bedrohlich auf der Beezling und ihren beiden Eskortfregatten vereinigten. Die fremden Schiffe beschleunigten noch immer, doch es war keinerlei Plasmaschweif von einem Reaktionsantrieb zu entdecken. Kyle Pragers Mut sank. »Voidhawks«, sagte er.

Auf der Liege neben Prager stöhnte der Energieknotenoffizier der Beezling, Tane Ogilie, bestürzt. »Woher konnten sie das wissen?«

»Die Aufklärung der Konföderierten Navy ist verdammt gut«, entgegnete Kyle Prager. »Sie wussten, dass wir einen direkten Vergeltungsschlag versuchen würden. Sie müssen unsere Schiffsbewegungen überwacht haben und sind uns gefolgt.« In seinem Bewusstsein baute sich ein dunkler Druck auf. Er konnte die Antimaterie-Einschließungskammern im Innern der Beezling fast spüren. Sie glitzerten rings um ihn wie kleine, teuflische rote Sterne.

Antimaterie war das eine universelle Anathema in der gesamten Konföderation. Ganz gleich, auf welchem Planeten oder welcher Asteroidensiedlung man damit aufgebracht wurde, überall war Antimaterie geächtet und allein ihr Besitz strafbar.

Die Strafe, falls sie von einem Schiff der Konföderation aufgebracht wurden, lautete auf sofortige Exekution des Schiffsführers; der Rest der Besatzung erhielt ein Einwegticket in einer Dropkapsel hinab zur Oberfläche einer Strafkolonie.

Doch es gab keine andere Wahl; die Beezling benötigte die fantastische Beschleunigungsreserve, die nur Antimaterie liefern konnte und die den herkömmlichen Fusionsantrieben der Adamistenschiffe weit überlegen war. Die Schiffe der omutanischen Verteidigungsflotte waren ganz sicher mit Antimaterie angetrieben. Sie benutzen Antimaterie, weil wir es tun, und wir benutzen Antimaterie, weil sie es tun. Eines der ältesten und schwächsten Argumente, welche die menschliche Geschichte hervorgebracht hatte. Kyle Pragers Schultermuskulatur entspannte sich in unfreiwilliger Resignation. Er hatte das Risiko gekannt und akzeptiert – oder wenigstens hatte er sich selbst und den Admiralen erzählt, dass er die Gefahr einzugehen bereit war.

Es würde schnell und schmerzlos sein, und unter normalen Umständen würde die Mannschaft überleben. Doch Kyle Prager hatte seine Befehle von der garissanischen Admiralität. Niemandem durfte der Zugriff auf den Alchimisten gestattet werden, den die Beezling mit sich führte; das galt erst recht für die Edeniten an Bord der Voidhawks. Ihre BiTek-Technologie war auch so mächtig genug.

»Sie haben uns in einem Verzerrungsfeld eingeschlossen!«, meldete Tane Ogilie. Seine Stimme klang schrill, er war der Panik nah. »Wir können nicht springen!«

Für einen kurzen Augenblick fragte sich Kyle Prager, wie es sein musste, einen Voidhawk zu kommandieren, Herr zu sein über die unglaubliche Kraftfülle und totale Überlegenheit. Es war fast ein Gefühl von Neid.

Drei der abfangenden Schiffe schwangen herum und machten Jagd auf die Beezling, während ihre beiden Eskortfregatten, die Chengho und die Gombari, nur je einen Verfolger besaßen.

Heilige Mutter Gottes, sie gehen in einer Formation gegen uns vor, als wüssten sie ganz genau, was wir an Bord haben.

Er formte im Geist den Selbstzerstörungskode und ging die Prozedur noch einmal durch, bevor er sie über Datavis in den Bordrechner speiste. Es war ganz einfach; man musste lediglich die Sicherungen in den Antimaterie-Einschließungskammern des Hauptantriebs deaktivieren, um den umgebenden Raum in eine Supernova aus harter Strahlung und Licht zu verwandeln.

Ich könnte warten, bis die Voidhawks andocken, und sie mitnehmen. Aber die Besatzungen machen lediglich ihre Arbeit, weiter nichts.

Das dürftige rote Abbild der drei verfolgenden Raumschiffe vergrößerte sich dramatisch, wurde heller, dehnte sich aus. Acht wabernde Energieblumen entfalteten sich vor jedem Einzelnen von ihnen; glitzernde, funkelnde Spitzen, die sich rasch vom Zentrum entfernten. Automatische Analyseprogramme aktivierten sich; Flugbahnprojektionen materialisierten und verbanden sämtliche vierundzwanzig Projektile in geschwungenen, laserdünnen Bahnen mit der Beezling. Die Abgasstrahlung der Feuerblumen war extrem radioaktiv. Die Beschleunigung betrug nahezu vierzig g. Antimaterieantriebe.

»Kombatwespen sind gestartet«, rief Tane Ogilie mit rauer Stimme.

»Das sind keine Voidhawks!«, stellte Kyle Prager mit grimmiger Wut fest. »Das sind verdammte Blackhawks! Omuta hat Blackhawks angeheuert!« Er gab per Datavis einen Befehl zum Ausweichmanöver in den Bordrechner, während er gleichzeitig hektisch die Verteidigungsmechanismen der Beezling aktivierte.

Es war beinahe kriminell nachlässig von ihm gewesen, die feindlichen Schiffe nicht gleich nach ihrem Auftauchen zu identifizieren. Kyle Prager überprüfte seine Nanonik: Seit dem Materialisieren waren sieben Sekunden vergangen. Wirklich erst sieben? Selbst dann noch war seine Reaktion erbärmlich schlampig gewesen in einer Arena, in der Millisekunden die wertvollste Währung darstellten. Sie alle würden dafür bezahlen müssen, vielleicht sogar mit dem Leben.

Eine Beschleunigungswarnung ging durch die Beezling – audiovisuell und per Datavis. Die Besatzung war längst auf den Stationen und festgeschnallt, aber Mutter Maria allein wusste, was die Zivilisten an Bord gerade machten.

Die Beezling beschleunigte langsam aber stetig, und Kyle Prager spürte, wie die nanonischen Supplementmembranen in seinem Körper hart wurden, als sie die inneren Organe gegen die Beschleunigungskräfte abstützten und so daran hinderten, durch die Bauchhöhle gequetscht zu werden, während gleichzeitig ein unverminderter Blutfluss zum Gehirn sichergestellt und somit ein Black-out verhindert wurde. Die Beezling erzitterte heftig, als ihr eigenes Kontingent von Kombatwespen startete. Die Beschleunigung erreichte acht g und stieg weiter.

Im vorderen Besatzungsmodul der Beezling hatte sich Dr. Alkad Mzu damit beschäftigt, den Status des Schiffs zu überprüfen, während die Beezling mit eineinhalb g in Richtung der nächsten Sprungkoordinaten flog. Ihre neurale Nanonik verarbeitete die Rohdaten und lieferte ein Gesamtbild der externen Sensordaten des Raumschiffs zusammen mit den Flugbahnprojektionen. Das Bild entfaltete sich wie funkelnde Geisterschemen hinter ihrer Netzhaut, bis Alkad die Augen schloss. Die Chengho und die Gombari zeigten sich als intensive Schemen aus blauweißem Licht, und das Feuer ihrer Abgasstrahlen brachte das Sternenfeld im Hintergrund zum Verblassen.

Sie befanden sich in einer engen Formation. Die Chengho war zweitausend Kilometer entfernt, die Gombari nur...


Hamilton, Peter F.
Peter F. Hamilton wurde 1960 in Rutland, Großbritannien, geboren. 1988 verkaufte er seine erste Kurzgeschichte an das legendäre »Fear«-Magazin. Mit seinen gefeierten Serien um das »Konföderations«- und das »Commonwealth«-Universum wurde er zu einem der erfolgreichsten phantastischen Autoren unserer Zeit und verkaufte weltweit mehrere Millionen Bücher. Der »Armageddon«-Zyklus gehört zu den modernen Klassikern der Science-Fiction.

Peter F. Hamilton wurde 1960 in Rutland/Großbritannien geboren. 1988 verkaufte er seine erste Kurzgeschichte an das legendäre »Fear«-Magazin. Mit seinen gefeierten Serien um das »Konföderations«- und das »Commonwealth«-Universum wurde er zu einem der erfolgreichsten Science-Fiction-Autoren unserer Zeit und verkaufte weltweit mehrere Millionen Bücher. Mit seinem Roman »Der Abgrund jenseits der Träume« kehrte Peter F. Hamilton zu seinem »Commonwealth«-Zyklus zurück.



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