E-Book, Deutsch, 170 Seiten
Reihe: MIRA Taschenbuch
Hamilton Lockender Ruf der Liebe
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-95576-823-2
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, 170 Seiten
Reihe: MIRA Taschenbuch
ISBN: 978-3-95576-823-2
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Die Frauen stehen Schlange bei Cesare. Und er kann es nicht fassen, dass seine hinreißende Geliebte Bianca ihn verlassen hat. Unter einem Vorwand lockt er sie auf seine sonnige Insel vor Sizilien und verführt sie. Aber nur, damit er ihr den Laufpass geben kann ...
Diana Hamilton gehört zu den populären britischen Autorinnen für Liebesromane. Seit 1986 wurden über 50 Romane von ihr veröffentlicht. Bereits als Kind trainierte Diana Hamilton ihre Fantasie. Gern wäre das Stadtkind auf dem Land geboren, deshalb verwandelte sie den Baum im Garten des Nachbarn in einen Wald, aus einem Mauerloch wurde ein Hexenhäuschen. Eine Benzinpfütze stellte sie sich als Feenland mit Blumenwiesen, Bergen und Seen vor. Um die verhassten Tätigkeiten im Haushalt angenehmer zu gestalten, erfand sie Geschichten, damit die Zeit schneller verging. Ihre erfundenen Märchen von Prinzessinnen in Rosengärten erzählte sie laut, da sie fand, dass das Erzählen genauso schön war, wie das Lesen der Geschichten in Büchern. Neben der Hausarbeit hasste sie auch die Schule. Obwohl sie die Tage nur durch ihre Träume überstand, sie träumte woanders zu sein, erhielt sie einen guten Abschluss: Eigentlich wollte sie Tierärztin werden, fand sich aber auf einer Kunstschule wieder. Dort begegnete sie ihrem späteren Ehemann Peter, der nach seiner Rückkehr aus dem Korea-Krieg sein Studium wieder aufnahm. Es war Liebe auf den ersten Blick. Sie machte einen Abschluss als Werbetexterin, erhielt einen Job und heiratete. Als sie nach Wales zogen, entdeckte Diana Hamilton ihre Vorliebe für das Bergwandern und Ponytrekking. Vier Jahre später kam die Familie auf einer Wanderung in die Grafschaft Shropshire, sie verliebten sich in die wunderschöne Landschaft. Seitdem wohnen sie dort in einem Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert. Das Haus wurde renoviert und aus einer Wildnis mit Dornenhecken und Brennnesseln entstand ein wunderschöner Garten. Mitte der 1970er Jahre schrieb Diana Hamilton erstmals die Gute-Nacht-Geschichten auf, die sie ihren Kindern erzählte. Sie dachte nie an eine Veröffentlichung ihrer Kurzgeschichten, aber sie schrieb gern. Über 30 Romane brachte sie in den nächsten zehn Jahren zu Papier, sie wurden von Robert Hale, London veröffentlicht. Neben ihrer Tätigkeit als Autorin zog sie ihre Kinder groß, verschönerte den Garten und kochte für ein Gasthaus im Dorf. Durch diese Arbeiten hatte sie keine Zeit für die gehasste Hausarbeit. Ihr größter Wunsch, eine Veröffentlichung bei Mills & Boon / Harlequin wurde im Jahr 1987 erfüllt, seitdem schrieb sie mehr als 30 Romane für diesen Verlag. Endlich war Diana Hamilton als Autorin angekommen und dieses gute Gefühl wollte sie behalten: Geboren wurde Diana Hamilton in England, sie starb im Mai 2009 in ...
Weitere Infos & Material
1. Kapitel
»Habt ihr schon gehört? Peter Croft lässt sich von seiner dritten Frau scheiden und ist auf dem Weg zu Nummer vier!«
Claudia Neill blickte über die festlich geschmückte Tafel. Ihre schwarzen Augen funkelten voller Schadenfreude. Ein kalter Schauer lief Bianca Jay den Rücken hinunter, als Cesares jüngere Schwester genüsslich fortfuhr: »Amanda ist natürlich am Boden zerstört. Das arme Ding war ja am Rande eines Nervenzusammenbruchs, seit Peter bei der Oscarverleihung mit diesem vollbusigen Filmsternchen fotografiert wurde – wie heißt sie doch gleich –, na, ihr wisst schon, wen ich meine. Spielt meistens kleine Nebenrollen und hat früher in einer Popgruppe gesungen. Allerdings wird die arme Amanda außerordentlich großzügige Unterhaltszahlungen bekommen …«
Claudia zuckte gelangweilt die Schultern. »Aber egal wie hoch die Abfindung ausfällt, es wird ihr nicht darüber hinweghelfen, für ein jüngeres Modell sitzen gelassen zu werden. Aber was hat die arme Amanda denn erwartet? Sie hat schließlich einen Mann geheiratet, der einen Ruf als Playboy zu verlieren hat und der außerdem mehr Geld besitzt, als er jemals ausgeben kann: da sollte sie sich glücklich schätzen, dass sie ihn länger als ein, zwei Jahre halten konnte.«
Wurde darauf etwa eine Antwort von ihr erwartet? Bianca wünschte sich zum hundertsten Mal, dass sie nicht eingewilligt hätte, herzukommen. Cesare hatte sie darum gebeten. »Es tut mir wirklich leid, besonders weil es mein erster Abend wieder in London ist. Aber meine kleine Schwester hat Geburtstag, und ich habe ihr ein Abendessen in meiner Wohnung versprochen. Nur wir vier, du und ich, Claudia und Alan. Sie bleiben sicher nicht lange, denn soweit ich weiß, kann ihr Babysitter nicht länger als bis elf – es ist ihr zu anstrengend, darüber zu wachen, dass diese beiden kleinen Monster im Bett bleiben! Und dann haben wir den Rest der Nacht ganz für uns.«
Und wie immer war es ihr unmöglich gewesen, ihm zu widerstehen. Das war gefährlich.
Während des ganzen Abends hatte Bianca, wie auch in den vergangenen Wochen, über ihre Beziehung nachgedacht. Sie schluckte. Cesare mitzuteilen, dass ihre Affäre, die jetzt schon seit sechs Monaten bestand, zu Ende war, würde ihr das Herz brechen. Aber sie musste es tun, bevor sie gänzlich verloren war. Oder sie würde weitermachen wie bisher und wissen, dass er eines Tages mit ihr Schluss machen würde. Sie musste eine Entscheidung treffen.
»Zum Glück«, gurrte Claudia mit einem Seitenblick auf ihren Ehemann, »ist Alan nicht reich genug, um mich auszutauschen, also bin ich wohl ziemlich sicher.« Sie ließ ein perlendes, gekünsteltes Lachen hören, dann fiel ihr Blick auf Bianca. »Du und Cesare, ihr wisst wenigstens genau, wo ihr steht, nicht wahr? Ihr habt all den Spaß einer unverbindlichen Affäre ohne die ehelichen Pflichten.«
»Pflichten?«, fragte Alan mit gespielter Entrüstung.
»Na, du weißt schon, Darling – mit dir über meine Kleiderrechnungen streiten, mit den Wutanfällen der Zwillinge fertigwerden, Babysitter organisieren …«
Bianca hörte gar nicht mehr zu. Das war ein unmissverständlicher Seitenhieb auf ihren Status als Geliebte gewesen. Ein Status, auf den sie nicht stolz war. Die Trophäe eines reichen Mannes, die er überall zur Schau stellen konnte und die fallen gelassen wurde, sowie sein Interesse von einer anderen aufregenden Frau gefesselt wurde.
Sie hatte Cesare Andriotti durch ihre Arbeit in einer PR-Agentur kennengelernt, als sie die Eröffnungsveranstaltung für ein weiteres Haus der Andriotti-Hotelkette organisierte. Schon auf den ersten Blick war eine unglaubliche Anziehungskraft zwischen ihnen spürbar gewesen. Bianca hatte gewusst, dass er ihr gefährlich werden konnte. Dennoch hatte sie nicht Nein sagen können.
Es hatte auch nicht geholfen, sich immer wieder zu versichern, dass Cesare Andriotti die Art von Mann war, die sie am meisten verabscheute.
Steinreich, von umwerfend gutem Aussehen, mit massenhaft italienischem Charisma und jener Spur von Arroganz, die auf alle Frauen in seiner Umgebung wirkte. Er gehörte zu den Männern, die sich Geliebte nahmen, diese mit Geschenken überhäuften, und die sich dann berechtigt fühlten, diese Geliebten wieder fallen zu lassen, wenn ihnen danach war – auf sehr höfliche, sehr charmante Weise selbstverständlich.
Bianca hatte versucht, auf Distanz zu bleiben, aber innerhalb eines Monats nach diesem ersten Treffen war sie seine Geliebte geworden. Sie hatte einfach nichts dagegen tun können. Er hatte sie bestürmt und hatte sich über all ihre Einwände hinweggesetzt.
Seine Augen ruhten jetzt auf ihr, das konnte sie spüren. Er hatte sie beobachtet, seit seine Schwester diese spitze Bemerkung von sich gegeben hatte.
Bianca widerstand dem Impuls, den Kopf zu drehen und ihn anzusehen, den Blick dieser unglaublichen schiefergrauen Augen zu treffen, ihren Blick auf seinen vollen Lippen verweilen zu lassen oder die Umrisse dieses durchtrainierten Körpers mit den Augen zu verschlingen. Wenn sie das tun würde, wäre sie verloren, und ihre wachsende Entschlossenheit, diese Affäre zu beenden, würde hinweggefegt von dem glühenden Verlangen ihres Körpers.
»Darf ich um einen Gefallen bitten, Sir?«, fragte Alan und wurde rot, als er hinzufügte, »Cesare.«
Alan Neill war Leiter der Buchhaltung der englischen Niederlassung des riesigen Andriotti-Finanzimperiums und hatte sich in Claudia Andriotti verliebt, als sie Cesare in London besucht hatte. Er hatte sich noch immer nicht daran gewöhnt, dass sein Boss nun auch sein Schwager war.
Bianca hatte Mitleid mit ihm.
Mit vierunddreißig Jahren stand Cesare an der Spitze dieses Imperiums, seit sein Vater sich vor vier Jahren aus dem Geschäft zurückgezogen hatte, und flößte allen, die ihn kennenlernten, Respekt ein. Da konnte Alan nicht mithalten. Er war durch und durch sympathisch, zu loyal und phlegmatisch, um auch nur daran zu denken, seine hübsche, temperamentvolle Frau zu betrügen; Claudia würde nie befürchten müssen, gegen ein jüngeres Modell ausgetauscht zu werden.
Alan sprach jetzt stockend weiter: »Könnten wir vielleicht Anfang August den Firmenjet haben? Ich weiß, es ist eine etwas unverschämte Bitte, aber es wäre ein Albtraum, mit den Zwillingen einen regulären Flug zu nehmen. Sie würden nicht still sitzen, überall herumflitzen, und ihr wisst ja, wie durchdringend die Stimmen dreijähriger Steppkes sein können, wenn sie überdreht sind.« Er fuhr sich mit den Fingern durch sein dickes lockiges Haar und versuchte vergeblich, entspannt zu lachen. »Das kann man den anderen Passagieren einfach nicht zumuten.«
»Liebling«, Claudia legte eine Hand auf den Arm ihres Mannes, »hör auf zu faseln. Natürlich hat Cesare nichts dagegen.« Sie lächelte ihrem Bruder zu. »Mamma e papà bestehen darauf, dass wir im August mit den Kindern zur Feier ihres Hochzeitstages nach Kalabrien kommen. Du hast doch sicher auch schon deinen Marschbefehl erhalten? Nimmst du uns mit?«
Bianca bemühte sich, höflich interessiert zu lächeln. Aber dieses Gespräch ging sie nichts an, sie würde ohnehin an diesem Familientreffen nicht teilnehmen. Das Zusammentreffen mit Cesares Schwester hatte sich bei einigen gesellschaftlichen Anlässen nicht vermeiden lassen. Deshalb war sie auch heute bei dieser privaten Geburtstagsfeier dabei. Ansonsten kam es ihm nur darauf an, die Nächte mit ihr zu verbringen, jedenfalls im Moment. Aber sie war ihm nicht wichtig genug, um sie zu einem Besuch bei seinen Eltern mitzunehmen.
Gleich zu Beginn ihrer Bekanntschaft hatte er auf Biancas etwas ungeschickte Bemerkung, dass sie grundsätzlich nicht an einer festen Beziehung interessiert sei, erwidert: »Ich auch nicht. Warum sollte ich heiraten? Meine Schwester hat ja schon ihre Pflicht erfüllt und der Familie Zwillinge präsentiert.« Ein kleines Lächeln umspielte seine Mundwinkel. »Unser Arrangement ist genau das Richtige für mich.«
Wenigstens ist er ehrlich, dachte sie, als der Kellner vom Partyservice den Kaffee servierte. Wie sie aus schmerzlicher Erfahrung wusste, heirateten und trennten sich die meisten Männer, die so vermögend wie er waren, mit monotoner Regelmäßigkeit. Allerdings hatte dieses Gespräch in ihrer Anfangszeit stattgefunden, und die Beziehung änderte sich allmählich. Cesare begann, Dinge von ihr zu verlangen, die sie nicht bereit war zu geben.
Deshalb war es jetzt an der Zeit, einen sauberen und entschlossenen Schnitt zu machen, bevor sie mit gebrochenem Herzen zurückblieb. Sie legte ihre Serviette auf den Tisch und murmelte: »Das war ein ganz reizender Abend, aber ich muss jetzt gehen. Noch einen schönen Geburtstag, Claudia.«
Mit höflichem Lächeln stand Bianca auf. Innerlich zitterte sie. Es würde nicht leicht werden, ihren Plan in die Tat umzusetzen.
Claudia meinte mit falschem Bedauern: »Liebling, musst du wirklich schon weg? Ich hoffe, Alan und ich haben dir nicht den Abend vermasselt!«
»Keineswegs«, erwiderte Bianca leichthin und wandte sich Alan zu, der sich erhoben hatte. »Bitte, lasst euch durch mich nicht stören.« Dann zwang sie sich dazu, das elegante Esszimmer anmutig und ohne Hast zu verlassen.
Wie sie erwartet hatte, stand Cesare auf, um ihr zu folgen. Im benachbarten Wohnzimmer nahm Bianca ihr Handy aus der Abendtasche und tippte mit zittrigen Fingern die Nummer ihres üblichen Taxiunternehmens. Als sie den Anruf beendet hatte, stand Cesare neben ihr und fragte: »Was hast du denn, cara mia, ist etwas nicht in Ordnung? Du wolltest doch heute Nacht...