E-Book, Deutsch, Band 137, 384 Seiten
Reihe: Julia Ärzte zum Verlieben
Hampton / Carlisle / George Julia Ärzte zum Verlieben Band 137
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1554-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 137, 384 Seiten
Reihe: Julia Ärzte zum Verlieben
ISBN: 978-3-7337-1554-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
ÄRZTIN AUF ZEIT - GELIEBTE FÜRS LEBEN? von SUSANNE HAMPTON
Liebe? Nie wieder! schwört sich die hübsche Kinderärztin Jessica. Doch ihr bitterer Vorsatz wird auf die Probe gestellt, als sie Dr. Harrison Wainwright und seinem kleinen Sohn begegnet. Ja, zu lieben ist ihre größte Angst - aber zugleich auch ihre größte Sehnsucht ...
GIB DIESEM GLÜCK EINE CHANCE! von LOUISA GEORGE
Yoga im Regen, ein leuchtendbunter Hut, ein strahlendes Lächeln: Jeden Tag feiert Rose nach einer überstandenen Erkrankung! Als Krankenschwester versucht sie, anderen zu helfen - zusammen mit ihrem neuen Boss, dem zurückhaltenden Dr. Thompson. Aber kann sie auch sein Herz heilen?
IM SIEBTEN HIMMEL MIT DR. BRENNAN von SUSAN CARLISLE
Ein unruhiger Helikopter-Flug zu einem Schwerverletzten bringt Dr. Brennans Herz in Gefahr. Ganz fest hält die schöne Schwester Stacey seine Hand. So, als wollte sie nie wieder weg von ihm! Dabei ist sie doch nur einen Monat in seiner renommierten Maple Island Clinic ...
Als Susan Carlisle in der 6. Klasse war, sprachen ihre Eltern ein Fernsehverbot aus, denn sie hatte eine schlechte Note in Mathe bekommen und sollte sich verbessern. Um sich die Zeit zu vertreiben, begann sie damals damit zu lesen - das war der Anfang ihrer Liebesbeziehung zur Welt der Bücher. Die Liebe zum Lesen entwickelte Susan später zu einer Liebe zum Schreiben weiter, und heute begeistern ihre Bücher unzählige Fans! In ihren Geschichten ist der Held meist ein smarter, sexy Alphatyp, der sein Herz an eine starke Heldin verliert - ein beliebtes Konzept, das zum Träumen anregt. Susan lebt mit ihrem Mann, mit dem sie schon seit über dreißig Jahren verheiratet ist, in der Nähe von Atlanta in den USA. Gemeinsam haben sie vier Kinder, die schon erwachsen sind.
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2. KAPITEL
„Verzeihung, Miss. Kann ich Ihnen helfen?“
Tief in Gedanken versunken, hörte Jessica die Männerstimme nicht. Das leere Gepäckband erschien ihr wie ein Spiegelbild ihres Lebens. Erst, als die Propellermaschine draußen startete, blickte sie auf. Der kleine Flieger raste die Startbahn entlang, hob ab in den sturmgrauen düsteren Abendhimmel. Dass Jessicas Koffer nicht mitgekommen waren, bedeutete, dass sie heute Nacht nicht in ihrem Lieblingspyjama schlafen konnte. Wobei es fraglich war, ob sie rechtzeitig an die Hausschlüssel kam. Wenn nicht, und danach sah es aus, hatte sie nämlich auch kein Bett!
Jessica fühlte sich hilflos und überfordert von der Situation. Etwas, das sie früher an sich nie gekannt hatte. Die alte Jessica hatte immer gewusst, was zu tun war, schon als Teenager. Ehrgeizig verbrachte sie jede freie Stunde, selbst an den Wochenenden, über den Büchern. Ihr Fleiß zahlte sich aus, sodass sie nicht nur Schuljahr für Schuljahr unter den Besten abschloss, sondern auch die Schule mit Auszeichnung beendete. Da sie zu den zwanzig besten Abiturienten in South Australia gehörte, war ihr ein Medizinstudienplatz sicher. Ihr Ziel: Fachärztin für Pädiatrie zu werden.
Auf dem Weg dorthin überlegte sie kurz, sich auf pädiatrische Chirurgie zu spezialisieren, aber nach einem Jahr Praxis erkannte sie, dass der tägliche Umgang mit Kindern sie glücklicher machte.
Im Laufe der Jahre hatte es wenige Männer gegeben, die sie abgelenkt hatten. Ihr gesellschaftliches Leben hielt sich in Grenzen, sodass sie sich auf ihre Studien konzentrieren konnte. Am Ende sah sie sich als Chefärztin der Pädiatrie in einem großen Ausbildungskrankenhaus. Ja, Jessica Ayers hatte ihr Leben sorgfältig geplant.
Doch alles ließ sich nicht planen. Manches geschah, ohne dass Jessica darauf Einfluss gehabt hätte. Einige Ereignisse waren traurig, wie der frühe Tod ihres Vaters, der nicht mehr erleben sollte, dass seine Tochter ihr Medizinstudium abschloss. Und als sie dreißig war, starb ihre Mutter. Letztendlich war Jessica jedoch dem Schicksal dankbar, dass keiner von beiden mitbekam, dass sie sich in einen verheirateten Mann verliebte.
„Miss? Ich hatte gefragt, ob ich Ihnen helfen kann …“
Sie wandte sich um und sah einen älteren Mann vor sich, auf dessen Bomberjacke das Logo des Armidale Airport prangte.
„Mein Name ist Garry, und ich gehöre zum Bodenpersonal des Flughafens. Vermutlich stehen Sie noch hier, weil Ihr Gepäck nicht da ist?“
Nichts lag Jessica ferner, als den Menschen ihrer neuen vorübergehenden Heimat geringschätzig zu begegnen. Allerdings sprachen ihre Taten nicht gerade für sie: Dem einen fuhr sie über den Fuß, einen anderen beachtete sie erst gar nicht.
„Es sind zwei Gepäckstücke … und entschuldigen Sie bitte, Garry, ich wollte nicht unhöflich sein.“
„Keine Sorge. Haben Sie einen langen Flug hinter sich? Eine Handvoll Passagiere ist heute aus Los Angeles gekommen. Die Armidale Romance Writers haben an einer Konferenz in den USA teilgenommen, und vier sind nun wieder hier. Meine Schwägerin schreibt Liebesromane und war dabei, deshalb weiß ich davon. Und einer unserer Ärzte ist auch in Amerika gewesen, aber natürlich nicht beim Liebesroman-Kongress“, fügte Garry verschmitzt hinzu. „Wir sind hier auf dem Land, da bleibt nicht viel geheim.“
„Nein, ich hatte es nicht weit, nur fünfzig Minuten von Sydney. Mein schlechtes Benehmen kann ich also nicht mit Jetlag entschuldigen …“
„Aber mit fehlendem Gepäck. Das bedeutet für jeden Stress. Lassen Sie mich mal sehen, wie ich helfen kann.“
Jessica fragte sich flüchtig, ob sie auf einem anderen Stern gelandet war. In dieser Kleinstadt in New South Wales schienen die freundlichsten Menschen der Welt zu wohnen. Wieder tauchte das markante Gesicht des Mannes mit den schicken Lederschuhen vor ihrem inneren Auge auf. Er hatte etwas an sich gehabt, das sie seltsamerweise nicht vergessen konnte.
Sie verscheuchte die Gedanken. Viel wichtiger war jetzt, dass sie sich um ihr Gepäck und vor allem ihre Unterkunft kümmerte!
„Es war ein langer Tag, und ich muss bis um halb sechs die Schlüssel meiner Mietwohnung abgeholt haben. Und ich habe außer dem hier …“ Sie deutete auf ihren Rollkoffer. „… nichts bei mir.“
„Es tut mir sehr leid, dass Ihr Gepäck fehlt. So etwas passiert bei uns nicht oft. Allerdings hilft Ihnen das auch nicht weiter. Wenn Sie mir Ihren Namen sagen, fange ich gleich an nachzuforschen.“
„Dr. Jessica Ayers.“
„Freut mich, Sie kennenzulernen, Dr. Ayers.“ Galant griff er nach ihrem Köfferchen.
„Bitte sagen Sie Jessica.“
„Gern, Jessica. Gehen wir kurz rüber zum Check-in. Geben Sie mir die Gepäckquittung, die Sie mit der Bordkarte bekommen haben, und ich rufe in Sydney an, damit die Koffer mit der nächsten Maschine hergeschickt werden. Die kommt um halb zwölf …“
„Das ist zwar spät, aber wenigstens noch heute.“ Jessicas Stimmung hob sich.
Der Mann schüttelte bedauernd den Kopf. „Leider war Ihr Flug der letzte. Der nächste trifft um halb zwölf morgen Vormittag ein, aber ich lasse das Gepäck zu Ihnen nach Hause liefern.“
„Zu mir nach Hause?“ Jessica folgte ihm, als er schnellen Schrittes ans andere Ende des Terminals eilte. „Ich habe keine Ahnung, ob ich noch irgendwo unterkomme. Der Zeitpunkt, bis zu dem ich meine Schlüssel abgeholt haben muss, verstreicht gerade.“
Garry warf einen Blick auf seine Armbanduhr, als sie den Check-in erreichten. „Jetzt ist es Viertel nach fünf. Mit dem Taxi sind Sie in zehn Minuten in Armidale. Lassen Sie mich im Maklerbüro anrufen und darum bitten, dass sie ein paar Minuten warten, bis Sie dort sind.“
„Glauben Sie, dass man sich darauf einlässt?“ In Sydney wäre ihre Chance wahrscheinlich gleich null, das Büro pünktlich geschlossen.
„Sagen Sie mir, wo Sie gebucht haben?“
„Gibt es denn mehr als einen Makler?“
Garry grinste. „Armidale liegt zwar auf dem Land, aber wir haben fließend Wasser, Verkehrsampeln … und mehr als einen Immobilienvermittler.“
„Verzeihen Sie“, sagte Jessica beschämt.
„Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Anscheinend sind Sie ein Großstadtmädchen. Ihr erster Besuch hier?“
Sie nickte betreten, während sie durch ihre Mails scrollte. „Dunstan Boyd heißt der Immobilienverwalter von …“ Jessica kniff die Augen leicht zusammen, um den kleingedruckten Briefkopf zu lesen.
„Boyd and Associates Real Estate“, beendete Garry den Satz für sie.
Verblüfft starrte Jessica ihn an. „Sie kennen sie?“
„Ja, meine Schwägerin arbeitet dort. Falls es Probleme gibt, finden Sie sicher in einem unserer schönen Motels ein Bett für die Nacht, aber ich kann Ihnen fast garantieren, dass sie oder einer ihrer Kollegen auf Sie warten werden.“
Zutiefst erleichtert atmete Jessica auf. Zumindest hätte sie dann ein Bad, wo sie ihre Unterwäsche auswaschen und zum Trocknen aufhängen könnte.
„Möchten Sie mir jetzt Ihre Kontaktdaten geben? Jemand vom Flughafen wird Sie morgen anrufen, um zu erfragen, zu welcher Adresse Ihr Gepäck gebracht werden soll.“ Er zückte Stift und Papier aus seiner Bomberjacke.
Jessica notierte ihre Handynummer, Garry verstaute den Zettel und begleitete sie nach draußen zum Taxistand.
„Am besten schicken Sie es zum Armidale Regional Memorial Hospital.“ Sie stellte den Kragen ihrer Jacke auf. Der schneidende Wind schien seit ihrer Ankunft noch kälter geworden zu sein. „Dort werde ich morgen sein, sodass mittags niemand zu Hause ist. Vorausgesetzt, Sie liegen richtig, und ich habe ein Zuhause.“
„Seien Sie unbesorgt, Jessica. Sie werden eins haben“, beruhigte er.
Am Stand wartete ein leeres Taxi, und da niemand sonst es beanspruchte, stieg Jessica ein. Garry verstaute ihren Rollkoffer und beugte sich dann zum Fahrerfenster hinunter.
„Können Sie die junge Dame bitte zu Boyd and Associates Real Estate bringen? Marsh Street Nr. 29.“
„Klar.“
Jessica ließ die Fensterscheibe herunter. „Vielen Dank, Garry“, sagte sie, als der Wagen anfuhr.
„Immer gern!“
Garry behielt recht. Ein Kollege seiner Schwägerin hatte auf sie gewartet, und auch der Taxifahrer wartete, während Jessica hineineilte. Nachdem sie sich ausgewiesen hatte, legte ihr der junge Mann zwei Papiere zur Unterschrift vor und gab ihr dann den Hausschlüssel und die Wagenschlüssel für den Mietwagen, der am Morgen für sie auf der Auffahrt abgestellt worden war.
Jessica hatte alles sorgfältig arrangiert. Allerdings war es nur ein schwacher Abglanz ihrer früheren Ordnungsliebe. Vor einem Jahr noch hätte sie ihre Kleidung vorausgeschickt und eine örtliche Wäscherei beauftragt, die Sachen gebügelt in den Schrank zu hängen. Von einem Supermarkt hätte sie sich Schränke und Kühlschrank mit Lebensmitteln auffüllen lassen. Vorzugsweise fettreduzierte, die Tom mochte. Tom, der üble Betrüger, um dessen Cholesterinwerte sie sich die meiste Zeit Sorgen gemacht hatte!
Ihm hatte Jessica es zu verdanken, dass sie längst nicht mehr so organisiert war, wenn es um ihre persönlichen Bedürfnisse ging. Nur ihrer Arbeitsmoral hatte er nichts anhaben können. Ihre Patienten gingen ihr über alles.
„Rufen Sie mich jederzeit auf dem Handy an, falls Sie Fragen haben“, meinte der freundliche Angestellte. „Es ist ein hübsches Haus, sauber, ordentlich und vollständig möbliert. Die...