Hamuo Hell Mode: Unterforderter Hardcore-Gamer findet die ultimative Challenge in einer anderen Welt (Light Novel): Band 2


1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-98961-041-5
Verlag: JNC Nina
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 2, 406 Seiten

Reihe: Hell Mode: Unterforderter Hardcore-Gamer findet die ultimative Challenge in einer anderen Welt

ISBN: 978-3-98961-041-5
Verlag: JNC Nina
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Allen ist mittlerweile in den Bürgerstand erhoben und tut vorbildlich seinen Dienst am Hof von Baron Granvelle in der Fürstenstadt - auch wenn er die Launen des Töchterchens des Baron aushalten muss und den ältesten Sohn der Familie kennenlernt. An seinem freien Tag erreicht er jedoch, außerhalb der Stadt seiner Jagdleidenschaft nachzugehen und grindet nach Herzenslust. Goblins, Orks, Panzerameisen ... Hauptsache, Level-up! Seine Beschwörungen werden stärker und stärker. Er ist zwar immer noch nicht alt genug, um in die Abenteurergilde aufgenommen werden, aber nachdem er drei Abenteurern das Leben rettet, machen sie sich zusammen auf zu neuen Abenteuern.

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So streng wie ihn Cecile zuvor mit ihren purpurroten Mandelaugen angesehen und ihm befohlen hatte, in den Garten zu gehen, hatte Allen sich mental schon auf eine Tracht Prügel eingestellt. Aber stattdessen war sein Auftrag, er solle sie auf seine Schultern nehmen und so hochheben, dass sie von einem der Bäume Früchte pflücken konnte. So gegen Ende des Herbstes sahen sie besonders reif und verlockend aus – obwohl sie noch nie eine probiert hatte. Nur hingen sie so hoch, dass sie selbst für einen Erwachsenen nicht zu erreichen waren.

„Baronesse, vielleicht kommst du besser dran, wenn du auf meinen Schultern aufstehst.“

„Da hast du recht. Aber wehe, du lässt mich fallen! Dann sag ich’s meinem Papa!“

Seit sie herausgefunden hatte, dass sie und Allen gleich alt waren, hatte Cecile angefangen, immer mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Sebas, der Butler, erzählte Allen, dass er auf Ceciles ausdrücklichen Wunsch ihr persönlicher Diener geworden war. Dann wünschte er ihm noch ein gutes Durchhaltevermögen, seine Augen waren dabei voll Mitgefühl. Allen blieb nichts anderes übrig, als zu seufzen.

Cecile stand langsam auf und balancierte vorsichtig auf Allens Schultern. Allen hielt sie an den Knöcheln fest, um sie zu stabilisieren.

„Und jetzt, Baronesse?“

„Ich komme immer noch nicht ran! Immer noch nicht!“

„Soll ich dich vielleicht einfach hochheben?“

„Hm … Okay. Mach mal.“

Beim Hochheben erhaschte er einen Blick auf ihre Unterhosen oder Pumphosen oder wie auch immer sie genannt wurden. Natürlich machte es ihm nichts aus, die Unterwäsche einer Achtjährigen zu sehen. Schließlich hatte er in seinem ersten Leben ja schon fünfunddreißig Jahre gelebt.

„Und jetzt?“

Er hörte, wie eine Frucht vom Ast gepflückt wurde.

„Hab sie! Jetzt lass mich langsam runter.“

Gehorsam setzte Allen Cecile zurück auf den Boden. Sie hielt die leuchtend rote Frucht in ihren Händen und lächelte stolz. Offenbar hatte sie schon lange den Wunsch, eine davon in die Finger zu bekommen. Sie wischte sie kurz mit dem Ärmel ab und biss dann herzhaft hinein.

Sofort verschwand das Lächeln auf Ceciles Gesicht.

„Pfui! Die schmeckt ja grauenhaft!“

Offenbar schmeckte sie sehr sauer. Cecile schleuderte die Frucht, für die sie so einen Aufwand betrieben hatte, mit einem Schnauben zu Boden. Allen fiel auf, dass unzählige der Früchte auf dem Boden verstreut lagen und vor sich hin rotteten. Nicht mal der Gärtner erntete sie, sie mussten also wirklich ungenießbar sein.

„Na ja, es gibt ja das Sprichwort, dass Früchte, die man nicht erreichen kann, sauer sind und so.“

„So was hab ich noch nie gehört! Hast du denn gewusst, dass man die nicht essen kann?!“

„Das weiß … Nein, das wusste ich nicht.“

„Hmpf, dann ist es ja gut. Ich will jetzt eine Popo essen, um diesen schrecklichen Geschmack aus meinem Mund zu bekommen. Geh in die Küche und hol mir eine. Wenn keine da sind, geh auf den Markt.“

Es half ja nichts, daher ging Allen direkt in die Küche. Er hatte ein ungutes Gefühl – und tatsächlich, der Koch sagte ihm, dass sie keine Popos mehr hätten. Jetzt stand es fest: Er würde den ganzen Weg in die Stadt gehen müssen. Er erklärte dem Butler die Situation, der ihm daraufhin eine Silbermünze gab. Zumindest musste Allen die Popo nicht aus seiner eigenen Tasche bezahlen.

Allen verließ die Villa durch den Dienstboteneingang. Normalerweise durften die Bediensteten den Haupteingang nicht benutzen.

Als Diener hatte Allen alle möglichen kleinen Aufgaben. Er musste auf alles reagieren, was die Familie so wünschte. Rickel hatte Allen schon vorgewarnt, er müsse damit rechnen, häufig Besorgungen zu übernehmen.

Die fürstliche Residenz lag ganz am Rand der Stadt. Trat er aus dem Anwesen hinaus, durchquerte er als Erstes das Aristokratenviertel, in denen Familien von niederem Adel wie Ritter und einflussreiche Leute lebten. Ein Stück weiter lag der Markt; zu Fuß brauchte man zwei Stunden für die einfache Strecke.

Anders als beim Obsthändler in Krenna gab es auf dem Markt in der Stadt eine große Auswahl an Obst.

„Ich hätte gerne eine Popo.“

„Aber gerne. Eine Silbermünze.“

Als Allen gefragt hatte, wie viele Popos er kaufen sollte, hatte Sebas geantwortet, dass eine vollkommen ausreichte. Nur wegen der Laune eines jungen Mädchens sollten sie nicht unnötig Geld verschwenden.

Und dann machte sich Allen auf den Rückweg mit nichts weiter als einer einzigen Popo in seinem Korb.

Allen lebte schon seit acht Jahren in dieser Welt. Hin und wieder wurde ihm bewusst, wie sehr er noch die Maßstäbe seiner früheren Welt ansetzte. Jetzt, wo er darüber nachdachte, fiel ihm auf, dass das ganze Jahr über die gleichen Früchte angeboten wurden, egal zu welcher Jahreszeit. Es war bald November, aber das Angebot an Obst hatte sich im Vergleich zum Sommer überhaupt nicht verändert. Der Gemischtwarenladen im Dorf Krenna hatte sogar im Dezember noch Popos und Molmos vorrätig gehabt.

Gerade als Allen sich eine nahe gelegene Obstplantage vorstellte, die selbst im tiefsten Winter Früchte trug, hörte er ein lautes Grollen über sich und im Nu verdunkelte ein Schatten alles um ihn herum. Irgendetwas muss über ihn geflogen sein. Auch ohne hinzusehen, konnte Allen erkennen, dass es riesig sein musste, was auch immer es war. Er hob seinen Blick zum Himmel und erwartete fast, einen Drachen zu sehen.

„Boah, krass!“, rief Allen vor Überraschung unwillkürlich laut aus.

Über ihm war ein Zeppelin von mehreren Dutzend, nein, mindestens hundert Metern Länge, im Sinkflug, wahrscheinlich gab es am Stadtrand einen Landeplatz.

Das riesige Luftschiff ließ Allen die Weite der Welt spüren. Er dachte daran, wie ihm sein Vater Rodin die Albaherons, nach denen er benannt worden war, hoch oben am Himmel gezeigt hatte, als sie sich sammelten, um in ihr Winterquartier in den Norden zu ziehen.

Hier in der Fürstenstadt Granvelle, einem Ort, der um ein Vielfaches größer war als sein Geburtsort, hatte Allens Leben als Diener gerade erst begonnen.

* * *

Durch die hölzernen Läden seines Fensters schien noch kein Lichtstrahl. Allen wachte immer durch den unverwechselbaren Geruch des alten Holzgebäudes auf, der ihn an Bibliotheken und Museen erinnerte. An diesen Geruch musste er sich erst noch gewöhnen. Im November war die Sonne um diese Zeit noch nicht aufgegangen, trotzdem war es Zeit, das Bett zu verlassen. Allen überprüfte sein Grimoire, um sich zu vergewissern, dass sein Mana wieder voll war, und verbrauchte es dann wie üblich für sein Training.

Allen war in seinem Zimmer. Zu seiner Überraschung hatte man ihm ein eigenes Zimmer zugewiesen. Zimmer … Na, eigentlich eher ein Abstellraum auf dem Dachboden des Hauses. Er war keine fünf Quadratmeter groß und hatte eine ziemlich niedrige Decke. Dort waren unbenutzte Möbel und Geschirr gelagert, sodass für Allen eigentlich nur zwei Drittel des Raumes übrig blieben. Allen schlief hier auf einer Matratze, für ein richtiges Bett war nicht genug Platz.

Trotzdem hatte sich Allen über dieses Kämmerchen gefreut wie ein Schnitzel. Die Dienerschaft war nämlich eigentlich in Vier-Bett-Zimmern untergebracht. Nur, bei Allens Ankunft war dort kein Platz mehr für ihn gewesen. Das Einzelzimmer kam ihm gerade recht – insbesondere weil er seine Skills testen oder kleinere Beschwörungen üben wollte.

Als Kenichi hatte er oft in Internetcafés gespielt und wusste, wie ermüdend es war, die Nacht in einer Kabine zu verbringen, die zu eng war, um seine Beine auszustrecken. Daher war er mit seiner aktuellen Bleibe höchst zufrieden.

Dann zog Allen sich für die Arbeit an. Das fadenscheinige Hanfgewand, das er früher als Leibeigener getragen hatte, war durch einen gut geschnittenen schwarzen Anzug ersetzt worden, den er nicht schmutzig machen sollte, denn es war seine Livree als Diener. Selbst die Alltagskleidung, in der er zuvor geschlafen hatte, war viel hochwertiger als das, was er noch vor wenigen Wochen getragen hatte.

Er ging hinunter ins Esszimmer der Dienerschaft im Erdgeschoss. Dort saßen bereits etwa zehn Personen. Allen war gerade ein Holztablett gereicht worden, als ihm Rickel, der erste Diener, einen...



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