Hanika | Glückstage auf dem kleinen Mühlenhof | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 380 Seiten

Reihe: Lieben, Leben, Lachen in Lerchenbach

Hanika Glückstage auf dem kleinen Mühlenhof

Ein wunderbarer Wohlfühlroman aus Bayern
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7325-8516-8
Verlag: beHEARTBEAT
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ein wunderbarer Wohlfühlroman aus Bayern

E-Book, Deutsch, Band 1, 380 Seiten

Reihe: Lieben, Leben, Lachen in Lerchenbach

ISBN: 978-3-7325-8516-8
Verlag: beHEARTBEAT
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Vier Kinder und einen Bauernhof hüten - das kann doch nicht so schwer sein. Denkt zumindest Großstädterin Charlotte, als ihre hochschwangere Schwester Bell sie um Hilfe bittet. Und so findet sie sich wenige Tage später in Lerchenbach wieder: einem idyllischen Örtchen in der Oberpfalz.

Während Bell mit strenger Bettruhe auf dem Sofa liegt, versucht Charlotte - zunächst noch voller Tatendrang - ihren neuen Aufgaben gerecht zu werden. Doch was der optimistischen Fotografin nicht bewusst war: Vier kleine Kinder, jede Menge Hühner, Pferde und sturköpfige Großtanten, die sich als Kupplerinnen versuchen, sind anstrengender als gedacht. Und Nachbar Luca, der zugegebenermaßen ziemlich gut aussieht, macht die Sache nicht besser.

Ein wunderbarer Feelgood-Roman mit viel Liebe, Leben und Herzlichkeit im idyllischen bayrischen Städtchen Lerchenbach.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.



Susanne Hanika, geboren 1969 in Regensburg, lebt noch heute mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in ihrer Heimatstadt. Nach dem Studium der Biologie und Chemie promovierte sie in Verhaltensphysiologie und arbeitete als Wissenschaftlerin im Zoologischen Institut der Universität Regensburg. Die Autorin kennt das Landleben aus eigener Erfahrung, ist begeisterte Camperin und hat bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht.

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Kapitel 1


Die Sonne schien durch das Geäst der Bäume und malte blasse Lichtflecken auf die schmale geschotterte Straße. Die Ahornbäume hatten ihre Blütenblätter abgeworfen, und es sah aus, als wäre die Straße ein goldener Pfad, der ins Nirgendwo führte. Seitdem sie von der Landstraße abgebogen war, war sie bestimmt schon zwei Kilometer gefahren, und Charlotte rätselte, ob sie den richtigen Weg eingeschlagen hatte. Gerade kam sie an einem Schild mit der Aufschrift Nur für Anwohner vorbei. Das Schild war von Schüssen durchsiebt, als hätte jemand das ganze Magazin seines Jagdgewehrs auf dieses eine Schild abgeschossen. Sehr vertrauenserweckend, dachte sich Charlotte. Nun wurde der Weg – Straße konnte man ihn nicht mehr nennen – noch schmaler, sodass man nur hoffen konnte, keinem anderen Auto zu begegnen! Trotzdem, oder gerade deswegen, erinnerte sie die Umgebung an ein Märchen; gelbe Blütenblätter, die einen goldenen Pfad malten, frisches Grün, welches am Wegesrand wuchs, und irgendwann würde ganz bestimmt der Hof einfach aus dem Nichts auftauchen.

Plötzlich tauchte links von ihr zwar kein Hof, aber ein riesiges Rapsfeld auf, so hellgelb leuchtend im Sonnenschein, dass sie die Sonnenbrille aufsetzen musste. Sie bremste und sah über das riesige, leicht abschüssige Feld hinunter ins Tal. Dort schien es einen Bach oder einen Fluss zu geben, und in der diesigen Ferne konnte man das Dorf erkennen, welches sie vor einiger Zeit bereits durchfahren hatte. Es war nicht besonders groß und strahlte mit den abgeblätterten Hausfassaden einen morbiden, etwas verlebten Charme aus.

Charlotte tuckerte an dem Rapsfeld vorbei und tauchte schließlich wieder in den märchenhaften, einsamen Wald ein. Sie musste sich verfahren haben! Sie bremste abrupt ab und blieb mitten auf dem Weg stehen, um die Wegbeschreibung ihrer Schwester auf ihrem Handy zu suchen.

Babysitter gesucht war der Betreff der ersten Mail. Flipp aus der Betreff der nächsten, und Charlotte erinnerte sich daran, dass ihre Mutter ihre Dienste als Babysitter und Haushälterin verwehrt hatte, als sie gehört hatte, dass sie nicht nur ihre vier quirligen Enkelkinder, sondern auch noch die Pferde versorgen sollte. Charly wusste auch nicht so genau, ob sie dem Job gewachsen sein würde: Während ihre schwangere große Schwester liegen musste, sollte sie einen Hof mit kleinen Kindern, vier Pferden und zwei Hunden versorgen – das hörte sich für einen Stadtmenschen wie sie schwierig an. Aber sie konnte ihre Schwester jetzt nicht hängen lassen, wenn ihr Schwager für fast zwei Wochen eine Dienstreise nach Asien antreten musste!

Noch bevor sie die Anfahrtsbeschreibung gefunden hatte, kam eine neue Mail rein, und automatisch klickte sie darauf. Ihr Kollege und Mitbegründer ihres Fotostudios Athletics hatte eine Mail mit dem Betreff Avas Fotowünsche weitergeleitet.

Himmel, dachte Charly und las, obwohl sie sich vorgenommen hatte, die nächsten vierzehn Tage nicht zu arbeiten.

Ava will fünfzehn Bilder von ihrem Shooting. Kannst du die bitte selbst bearbeiten? Du kennst sie besser!

Wohl wahr. Ava war Pole-Tänzerin und eine Diva vor dem Herrn! Charly hatte sich im letzten Jahr auf Poledance-Fotografie spezialisiert, und die Weltklasse-Tänzerin Ava hätte ihr Durchbruch werden sollen. Hätte. Denn sie hatte die Bilder nicht wie angekündigt in dem großen Bildband verwendet. Vielleicht würde sie es ja jetzt tun.

Doch eigentlich war das ihr Urlaub! Und es war Ostersonntag! Entschlossen wischte sie über das Handydisplay und schaltete die mobilen Daten aus, darum würde sie sich später kümmern.

Dann ließ sie die Fensterscheibe herunter und atmete die frische Luft ein. Es roch nach Kiefernnadeln, die von der Sonne erwärmt worden waren, und irgendwo über ihr sang ein Buchfink. Ein Sonnenstrahl hatte sich zwischen den Kiefernästen verirrt und kitzelte ihren nackten Unterarm. Wie unglaublich schnell es jetzt sehr warm geworden war, dachte sie. Die Anspannung, die sie gerade ergriffen hatte, fiel wieder von ihr ab, und sie schob seufzend den Gedanken an die Bilder, die sie bearbeiten musste, von sich weg.

Hinter ihr hupte es. Im Rückspiegel sah sie einen weißen Lieferwagen. Mist. Sie hätte gedacht, dass es in dieser Einöde überhaupt keine Fahrzeuge geben würde! Sie hob schnell die Hand und startete den Wagen. Vorsichtig rangierte sie ihn an den Wegesrand. Der Lieferwagen überholte sie und hupte, ob als Dank oder aus Ärger konnte Charly nicht einordnen. Aber sie las die rosa Aufschrift: Momos Feen-Bäckerei.

Wohl ein Zeichen, dass der Weg doch noch irgendwohin führte. Der Lieferwagen hatte nur eine staubige Wolke hinterlassen und war schon über alle Berge. Sie fuhr den sonnenbefleckten Weg weiter. Die erste Kurve kam nach ein paar Metern, am Wegesrand entdeckte Charly einen Teppich aus Huflattich. Die Gräser drum herum leuchteten durch den letzten Regen stechend grün. Dann kam die nächste Kurve, und plötzlich endete der Wald, und der Hof lag direkt vor ihr. Sie bremste und staunte. Bei dem Anblick ging ihr das Herz auf, und sie musste lächeln.

Bullerbü, das war schon immer der Traum von ihrer Schwester und ihr selbst. Ihren Kindern wollten sie den Traum erfüllen, den sie nicht gelebt hatten. In der Natur, mit Tieren aufwachsen, fernab von Hektik und Stress. Jetzt im Frühling sah es hier tatsächlich aus wie das Paradies. Umgeben von ausgedehnten Wäldern lag der Hof in einer Oase von Obstbäumen, Wiesen und Feldern: Die weißen Blüten der Obstbäume wirkten, als hätten sie die Bäume mit einem Brautschleier geschmückt, im Hintergrund leuchteten die Ahornbäume zwischen den dunklen Nadelbäumen hellgrün heraus. Überall schien das frische, zarte Grün zu sprießen: das Gras auf der Erde und die kleinen Blätter an den Bäumen. Das Anwesen befand sich auf einer kleinen Anhöhe, Weiden und Kirschbäume säumten einen Bach. Von Charlottes Standort sah man ein großes Wohnhaus, einen Pferdestall und zwei Scheunen. Sie atmete erneut tief durch, und der Stress der letzten Wochen und der Fahrt, der sich wie ein Panzer um ihren Brustkorb gelegt hatte, löste sich auf. Noch bevor man zum Hof kam, fuhr man an einem kleinen, schnuckeligen Häuschen vorbei.

Wahnsinn, dachte sie. Das war so idyllisch. Und plötzlich konnte sie nachvollziehen, wieso es Bell hierher verschlagen hatte. Sie kam sich schlecht vor, weil sie noch vor ein paar Wochen konsequent versucht hatte, ihr die Sache auszureden. »Denk doch nur daran, dass du die Kinder ständig herumkutschieren musst. Für jedes Päckchen Butter musst du ins Auto steigen. Und was, wenn du mal ins Kino willst oder zum Shoppen? Und wie kommen die Kinder in den Kindergarten und in die Schule?«

Aber Bell war trotzdem vor sechs Wochen hierhergezogen. So wie es hier aussah, machte es die Unannehmlichkeiten tausendmal wett!

Sie gab Gas und fuhr in langsamem Tempo auf den Bauernhof zu. Direkt neben dem Wohnhaus war ein Stall mit einem Paddock und angrenzend eine riesige Koppel. Die Pferde kamen angaloppiert und Charly gab wieder Gas. Die Pferde begleiteten sie, rannten mit wehenden Mähnen und geblähten Nüstern neben ihr her, bis sie in den Hof hineinfuhr. Neben der Einfahrt lag ein eingezäunter Garten, in dem die Obstbäume blühten, die Tulpen gelb und rot leuchteten und Narzissen ihre Blütenköpfe durch den Holzzaun streckten. Sie ließ das Auto das letzte Stück rollen und parkte unter einem riesigen Nussbaum, unter dem auch der Lieferwagen der Feenbäckerei stand.

Als sie ausstieg, fiel ihr eine riesige hölzerne Terrasse mit einer großen Doppelliege auf. Ein paar leere Blumentöpfe lagen umgekippt daneben. Davor war ein großer Sandkasten, das Spielzeug chaotisch darum verteilt, so als hätten die Kinder eben erst mit dem Spielen aufgehört und wären ins Haus gelaufen. Sie blieb mitten auf dem Hof stehen und saugte die friedliche Stille in sich auf. Vor ihrem inneren Auge sah sie ihre Schwester und sich auf der Holzveranda sitzen, Mittagessen oder Kaffeetrinken. Selbst gebackenen Kuchen vor sich. Die Kinder friedlich spielend zu ihren Füßen, würden die beiden Schwestern ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen: quasseln bis zum Anschlag. Sie musste bei dem Gedanken lächeln.

Dann zerriss das laute Wutgeheul eines Kindes die friedliche Stille.

*

Gähnend streckte Luca sich. Er hatte fast die ganz letzte Nacht durchgearbeitet, und die donnernden Pferdehufe hatten ihn aus seinem traumlosen Schlaf gerissen. Sein Blick fiel auf den Wecker auf dem Nachtkästchen: 12:30 Uhr, Zeit, aufzustehen. Sein Grundstück endete direkt an der Koppel seiner neuen Nachbarn. Die Pferde, die besonders nachts eine Runde nach der anderen galoppierten, schienen zu wissen, wann er schlafen wollte. Denn genau dann fingen sie mit ihren Galopprunden an und hörten erst auf, wenn er wieder vollkommen wach war.

Von den Nachbarn selbst hatte er bis jetzt noch nicht so viel gesehen, da das Wetter die letzte Zeit sehr regnerisch gewesen war. Mit dem Mann, Robert, hatte er sich einmal kurz unterhalten, aber meist waren es nur ein paar wenige Worte gewesen. Anfangs hatte Luca gedacht, dass er eine Frau – die Ehefrau? – gesehen hätte, aber die war seit Längerem nicht mehr da. Und Robert schien immer in großer Eile zu sein, meist lud er in Windeseile eine Unmenge von Kindern ins Auto oder Einkäufe aus und hob nur kurz die Hand, wenn er ihn sah. Aber eigentlich sah er die Nachbarn erst seit ein paar Tagen regelmäßig – seit das kühle Nieselregenwetter geendet hatte, das Wetter schlagartig umgeschlagen war und für den Frühling viel zu warme Temperaturen...


Hanika, Susanne
Susanne Hanika, geboren 1969 in Regensburg, lebt noch heute mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in ihrer Heimatstadt. Nach dem Studium der Biologie und Chemie promovierte sie in Verhaltensphysiologie und arbeitete als Wissenschaftlerin im Zoologischen Institut der Universität Regensburg. Die Autorin kennt das Landleben aus eigener Erfahrung, ist begeisterte Camperin und hat bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht.

Susanne Hanika, geboren 1969 in Regensburg, lebt noch heute mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in ihrer Heimatstadt. Nach dem Studium der Biologie und Chemie promovierte sie in Verhaltensphysiologie und arbeitete als Wissenschaftlerin im Zoologischen Institut der Universität Regensburg. Die Autorin kennt das Landleben aus eigener Erfahrung, ist begeisterte Camperin und hat bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht.



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