Hanke | London's Legacy. Entfesselte Elemente | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 360 Seiten

Hanke London's Legacy. Entfesselte Elemente

Urban Fantasy über eine furchtlose Heldin, die mit ihren geheimen Kräften London retten muss
21001. Auflage 2021
ISBN: 978-3-646-60746-8
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Urban Fantasy über eine furchtlose Heldin, die mit ihren geheimen Kräften London retten muss

E-Book, Deutsch, 360 Seiten

ISBN: 978-3-646-60746-8
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



**Im Sturm der Magie** Die Londoner Highschool-Schülerin Charlie könnte ein ganz normales Mädchen sein, wäre da nicht das uralte Geheimnis, das sie in sich trägt: Niemand darf wissen, dass sie Elementarmagie beherrscht und als Teil der Magus Feralis die Erde kontrollieren kann. Als sich in Westminster unerklärliche Erdbeben häufen, spürt Charlie sofort, dass Magie dahinterstecken muss. Mit Hilfe ihrer Kräfte folgt sie deren Spur zum Zentrum der Beben und steht plötzlich vor einem umwerfend attraktiven jungen Mann. Beim Anblick seiner leuchtend blauen Augen fühlt sie nicht nur ihr Herz schneller schlagen, sondern auch die unkontrollierbare Macht, die in dem Unbekannten tobt ... »Er denkt, dass seine Kräfte nur für Zerstörung sorgen können.« Sie ist das Licht in seiner Dunkelheit. Eine atemberaubende Urban-Fantasy, die knisternde Spannung und eine einzigartige Liebesgeschichte in sich vereint. //»London's Legacy. Entfesselte Elemente« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.//

Annika Hanke, geboren 1996, lebt in Schleswig-Holstein. Schon früh wurde sie durch Fan-Fiction zum Schreiben animiert, nahm diese Leidenschaft allerdings erst Ende 2014 wieder richtig auf und schrieb ihren ersten Fantasyroman, der bis heute darauf wartet neu geschrieben zu werden. Wenn sie nicht gerade im Planen oder Schreiben einer Geschichte untergeht, ist sie viel mit ihrem Hund Tony unterwegs und sucht Inspiration und Ruhe in langen Waldspaziergängen.
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Eins


Elf Jahre später

Gedankenverloren wartete ich im Wagen meines Dads. Ich blickte aus dem Fenster, sah dem Nieselregen dabei zu, wie er die Windschutzscheibe benetzte, und stieß ein Seufzen aus, als ich auf die Uhr blickte. Wir mussten in fünfzehn Minuten bei Merediths Geburtstag sein.

Ich ließ das Fenster herunter, als ich Dad an der Haustür erkannte.

»Wird das heute noch was?«, rief ich ihm zu. Ich konnte praktisch von hier aus sehen, wie er die Augen verdrehte. Ein Grinsen stahl sich auf meine Lippen, als er durch den Regen zum Wagen lief und einstieg.

»Was hat denn so lange gedauert?«

Er stieß ein Schnauben aus, während er den Motor startete und losfuhr. »Ich habe mit Kaffee gekleckert und musste mir ein anderes Hemd anziehen.«

Ich lachte, wodurch ich mir einen bösen Blick einfing. Dad war kaffeesüchtig und es war nicht der erste Fleck, den er durch das schwarze Gebräu verursacht hatte.

»Die Geschenke hast du mitgenommen, oder?«

»Jaaah«, antwortete ich in die Länge gezogen. »Meredith wird sich sicher freuen.«

Auf die Minute pünktlich kamen wir bei der Villa an. Die Villa war keine typische Villa, wie man sie vielleicht aus dem Fernsehen kannte. Sie hatte keine Dachterrasse mit Pool, keine Tiefgarage mit sechs Sportwagen, die niemand nutzte, und auch kein Tor mit Spracherkennung. Die Villa von Ren Yukimura war eher ein riesiges Gebäude mit Fahrstuhl, Fluren und vielen einzelnen Schlafzimmern, in denen die unterschiedlichsten Leute lebten. Meredith, die ebenfalls magische Fähigkeiten hatte, lebte seit Jahren hier. Ich wusste, dass sie mal eine kleine Wohnung in der Innenstadt gehabt hatte, doch das war lange her. Die Villa war der Rückzugsort für viele magische Kinder, die ihre Fähigkeiten nicht preisgaben. Ren Yukimura, der Besitzer, bot jedem Schutz und Hilfe an, wenn man seine Fähigkeiten entwickelte und noch lernen musste, damit umzugehen. Ich wusste, dass er in der obersten Etage ein eigenes Appartement mit seiner Tochter Saki bewohnte. Die übrigen Zimmer waren für alle magischen Kinder gedacht, die seine Hilfe annahmen.

Dad parkte den Wagen in der großen Einfahrt, wir stiegen aus und nahmen die Geschenke aus dem Kofferraum. Ich trug den Topf, in dem die wunderschöne Monstera-Pflanze stand, und verlagerte das Gewicht auf einen Arm.

»Hey, seit wann zupfst du denn so an dir herum?«, fragte ich meinen Dad feixend, als er auf dem Weg zur Tür ein weiteres Mal sein Hemd gerade strich, und betrachtete meinen hochgewachsenen Vater. Er war nicht der Typ dafür, ständig an sich oder seinem Outfit etwas verbessern zu wollen. Er war da – und wenn jemandem das nicht gefiel, dann war es halt so.

»Mache ich doch gar nicht«, brummte er zur Antwort und zwinkerte mir kurz zu. Sein hellgraues Hemd saß wirklich faltenfrei an seinem muskulösen Körper, ich wusste gar nicht, was er für ein Problem hatte.

Nachdem er die Klingel betätigt hatte, warteten wir ab. Kaum zwei Sekunden später öffnete eine strahlende Meredith die Tür.

»Happy Birthday!«, rief ich aus und umarmte sie etwas umständlich, da die Pflanze auf meinem Arm uns einen Strich durch die Rechnung machte.

»Danke. Wie schön, dass ihr zwei da seid. Komm, ich nehme dir das ab.«

Wir gingen ins Innere der Villa, wo bereits reger Betrieb herrschte. An den Wänden des Eingangsbereichs hingen altmodische Öllampen, die überhaupt nicht zu dem eigentlich sehr modernen Mobiliar passten. Ich zog den Mantel aus und hängte ihn an die Garderobe, mein Dad tat es mir gleich. Auch er umarmte das Geburtstagskind, allerdings einen Hauch länger als ich. Ein Schmunzeln trat auf meine Lippen und ich schob mich an den beiden vorbei, damit sie kurz für sich bleiben konnten.

Ich kam in den großen Wohnbereich der Villa, wo bereits alle versammelt waren: der Besitzer des Gebäudes, Ren, seine Tochter Saki, mein bester Freund Tyler und die übrigen Bewohner Dave, Ryan, Jack, Max und Emilia. Wir alle waren so unterschiedlich, wie man nur sein konnte, und doch hatten wir eine große Gemeinsamkeit, die uns verband: Wir waren magische Kinder. Menschen, die als Nachfahren der Magie geboren worden waren und bei denen sich im Laufe ihres Lebens besondere Fähigkeiten ausgeprägt hatten. Mein Dad war der Einzige, der keine magischen Kräfte hatte, und doch gehörte er zu dieser Familie wie jeder andere dazu.

»Hey, Charlie«, begrüßte Tyler mich und schloss mich ebenfalls in die Arme. Ich erwiderte seine Umarmung mit einem Lächeln auf den Lippen. Tyler zog mir einen Stuhl am Esstisch zurück, damit ich mich setzen konnte. Er war schon immer ein kleiner Gentleman gewesen. Der große, massive Tisch war bereits mit allerlei Köstlichkeiten gedeckt. Ich erkannte gefüllte Blätterteigtaschen, Focaccia, verschiedene Salate und vieles mehr.

Nachdem wir die Begrüßungsrunde hinter uns gebracht hatten und alle am Tisch saßen, stand Ren auf und tippte zweimal mit einem Löffel gegen sein Glas. Die Gespräche verstummten und er sah zu Meredith.

»Liebe Meredith, heute ist dein Tag, den wir mit dir feiern möchten. Ich denke, dass ich für uns alle sprechen kann, wenn ich sage, dass ich unheimlich froh bin, dich hier in der Villa an meiner Seite zu haben. Du bist immer für jeden von uns da, du bist die gute Seele dieses Hauses. Alles Gute zum Geburtstag.« Er hob das Glas und prostete Meredith und der Runde zu, was wir alle erwiderten. Ich sah zu ihr und erhaschte einen Blick auf die Tränen, die ihr im Augenwinkel hingen. Dad legte ihr eine Hand auf den Unterarm und flüsterte ihr irgendetwas zu, was ich nicht verstand, doch daraufhin lächelte sie.

***

»Oder als Emilia ihre Fähigkeiten noch nicht unter Kontrolle hatte und Ryan in einen Frosch verwandelt hat?«, jauchzte Tyler eine Weile später. Er lachte Tränen und auch ich musste mir eine aus dem Augenwinkel wischen. Mittlerweile waren wir mit dem großen Geburtstagsessen durch und schwelgten in gemeinsamen Erinnerungen. Emilia hatte die Fähigkeit, Dinge oder Menschen in Tiere zu verwandeln. Es war eine unglaubliche Kraft, die allerdings auch ihre Tücken hatte – wenn man sie nicht kontrollieren konnte. Zum Glück hatten wir alle hier inzwischen unsere Fähigkeiten im Griff. Ryan, der damals in einen Frosch verwandelt worden war, konnte seinen Körper mit einem Diamantpanzer überziehen, sodass er nicht verletzt werden konnte. Als er also ein Frosch gewesen war, hatte seine Fähigkeit sich aktiviert, um ihn zu schützen. Ich erinnerte mich noch genau, wie dieser kleine Diamant-Frosch auf dem Boden gesessen und leise gequakt hatte.

»Zum Glück konnte Ren das wieder geradebiegen. Stellt euch vor, ich wäre noch immer ein Frosch«, erwiderte Ryan lachend und nippte an seinem Glas. Meredith begann das dreckige Geschirr zu stapeln und den Tisch abzudecken.

»Komm, ich helfe dir.« Ich stand auf und brachte einen Stapel Teller in die Küche.

»Der Abend ist wirklich schön«, sagte Meredith und strich sich eine ihrer honigblonden Strähnen hinters Ohr. Sie trug sie heute in sanften Beachwaves, was hervorragend zu dem hellblauen Kleid passte.

»Finde ich auch.« Ich half ihr die Reste in den Mülleimer zu schmeißen und schließlich den Geschirrspüler einzuräumen. Das Lachen der anderen hallte zu uns herüber und ich schüttelte amüsiert den Kopf. Es war schön, ein Teil hiervon zu sein, auch wenn es nicht immer leicht mit meinen Kräften gewesen war.

Plötzlich spürte ich eine leichte Erschütterung in der Erde. Mein Herz stolperte über seinen eigenen Schlag und aufmerksam blickte ich nach draußen. Es war wie der Bass bei einem Livekonzert, der durch den Boden schoss und den Körper zum Vibrieren brachte. Es erschütterte jeden einzelnen meiner Knochen, blieb einen Herzschlag lang und verschwand wieder, als wäre es niemals da gewesen.

»Hast du das auch gerade gespürt?«, fragte ich Meredith. Diese blickte mich verwirrt an.

»Nein, was meinst du?«

Ich biss mir auf die Unterlippe und schüttelte gedankenverloren mit dem Kopf. »Ach nichts, alles gut.« Dann setzte ich wieder ein Lächeln auf.

»Wie wäre es, wenn du zu deinen Gästen gehst und ich aufräume, hm? Na los, an seinem Geburtstag sollte man Spaß haben!«

Sie ließ mich allein und ich stellte den Teller, den ich in den Händen hielt, auf der Küchenzeile ab. Mein Blick wanderte nach draußen, doch ich konnte nichts sehen. Hatte ich mir dieses Gefühl vielleicht nur eingebildet? Meredith hatte die Fähigkeit, andere magische Kinder aufzuspüren, wenn sie also nichts bemerkt hatte, dann konnte es doch nichts gewesen sein, oder? Ich versuchte in mich hineinzuhören, dieses Vibrieren zu reproduzieren und dem nachzugehen, doch da war nichts. Keine Signatur, der ich hätte folgen können, kein Hinweis auf irgendetwas Übernatürliches. Ich musste es mir eingebildet haben.

»Was machst du hier ganz allein?«, holte Tyler mich zurück aus meinen Gedanken. Ich blickte zu ihm und winkte schließlich mit dem letzten schmutzigen Teller, ehe ich diesen in den Geschirrspüler stellte.

»Aufräumen. Meredith muss das heute ja nicht machen.« Mit Schwung setzte mein bester Freund sich auf die Küchenzeile neben mich und sah mich einen Moment abschätzend an. »Hey, ist alles okay mit dir? Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen.«

»Was soll schon sein?«, stellte ich die Gegenfrage und schüttelte den Kopf. Es war am besten, wenn ich diesen kurzen Moment nicht erwähnte. Was sollte es auch schon gewesen sein? Ich hatte es mir ganz sicher nur eingebildet und wollte niemanden in Unruhe versetzen. Nicht, wenn Meredith nichts gespürt hatte.

»Soll ich dich morgen von der Schule abholen?«

»Ich bin mit Katie verabredet. Wir wollten...



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