E-Book, Deutsch, Band 0010, 144 Seiten
Reihe: Julia
Hardy Rivalin des Glücks
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-0836-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0010, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-7337-0836-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ausgerechnet der gefährlich attraktive Millionär Roland Devereux macht Grace Faraday ein prickelndes Angebot: Er wird sie für zwei Wochen an die schönsten Orte der Welt entführen, dafür hilft sie ihm, sein Flirt-Talent aufzupeppen. Aber venezianische Gondelfahrten und sinnliche Küsse lassen ihre Augen nicht nur heller strahlen, Grace fühlt auch, sie ist rettungslos verliebt! Trotzdem, eine gemeinsame Zukunft ist undenkbar, denn auch wenn Rolands Blicke verlangend funkeln, Grace weiß, sein Herz gehört noch einer anderen ...
Kate Hardy wuchs in einem viktorianischen Haus in Norfolk, England, auf und ist bis heute fest davon überzeugt, dass es darin gespukt hat. Vielleicht ist das der Grund, dass sie am liebsten Liebesromane schreibt, in denen es vor Leidenschaft, Dramatik und Gefahr knistert? Bereits vor ihrem ersten Schultag konnte Kate Hardy fließend lesen. Mit blühender Fantasie dachte sie sich Geschichten aus und schrieb sie auf einer Schreibmaschine nieder, die sie zu ihrem sechsten Geburtstag bekommen hatte. Ihren ersten Liebesroman, der niemals veröffentlicht wurde, schrieb sie mit dreizehn Jahren. Kate Hardy studierte englische Literatur des Mittelalters, heiratete und bekam zwei Kinder. Sie arbeitete freiberuflich als Journalistin im Gesundheitsbereich, doch ihre wahre Berufung fand sie erst, als sie ihr Interesse für Medizin mit Romantik verband und ihren ersten Arztroman schrieb, der auf Anhieb das Lesepublikum begeisterte. Seitdem hat sie weitere 33 Arztromane, einige erotische Liebesromane und mehrere Sachbücher zum Thema Gesundheit geschrieben.
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1. KAPITEL
Zwei Tage später
Schon wieder vermisste Grace ihre Schwester. Von allen Menschen auf der Welt wollte sie am liebsten Bella vom heutigen Bewerbungsgespräch erzählen. Doch die flitterte mit Hugh in San Francisco, und selbst ohne die acht Stunden Zeitunterschied wollte Grace sie nicht während ihrer Hochzeitsreise stören. Sie würde Bellas tägliche SMS abwarten und in ihrer Antwort beiläufig erwähnen, das Bewerbungsgespräch sei gut gelaufen. Ende dieser Woche konnte sie hoffentlich mit einer guten Nachricht aufwarten.
Bitte lass mich den Zuschlag für diesen Job kriegen!
Zeitarbeit war in Ordnung, aber am besten gefiel es Grace, wenn es in ihrem Leben eine feste Struktur gab und sie länger als nur ein paar Tage vorausplanen konnte. Seit sie vor zwei Monaten ihre Hochzeit abgeblasen hatte, war ihr ganzes Leben anders. Nicht nur ihre Beziehung war zu Ende – als Konsequenz hatte sie auch ihren Job und ihr Zuhause verloren.
Bella kam prima mit Veränderungen klar. Sie machte das Beste aus jedem Tag und packte Chancen beim Schopf. Grace hingegen war vorsichtig, wog Pro und Kontra ab und entschied sich stets für die vernünftigste Option. Obwohl es richtig gewesen war, die Hochzeit abzusagen, hatte ihr die Entscheidung enormen Liebeskummer und Schuldgefühle beschert. Bella stand zu ihr, genau wie ihre Eltern, doch Grace hasste das Chaos, das über sie hereingebrochen war.
Wenigstens hatte sie jetzt wieder eine Wohnung, denn Bella war wie immer ein bisschen schusselig gewesen und hatte ihrem Vermieter nicht fristgerecht gekündigt. Glücklicherweise akzeptierte er Grace als Nachmieterin. Sie wartete bloß noch auf den Papierkram.
Jetzt schloss sie die Tür des Appartementhauses auf – und sah entsetzt, dass in der Diele gut zwei Zentimeter Wasser standen. Wasser, das unter ihrer Wohnungstür hervorquoll.
Keine Panik, sagte sie sich. Benutz deinen gesunden Menschenverstand und stell den Haupthahn ab, damit kein weiteres Wasser aus dem Leck läuft, wo auch immer es sein mag. Schalte vorsichtshalber auch den Strom ab. Lass das Wasser laufen, bis die Leitungen leer sind. Dann suchst du das Leck und rufst den Vermieter an, damit er einen Klempner beauftragt.
Etwas ruhiger, weil sie nun einen Plan hatte, schloss Grace ihr Appartement auf. Überall stand Wasser. Der Teppich war durchnässt, und das Sofa veränderte allmählich seine Farbe, weil das Wasser in den Stoff zog. Sie atmete tief durch, schlüpfte aus den Schuhen und deponierte sie samt Handtasche und Aktenkoffer auf dem Küchentisch.
Der Haupthahn. Wo mochte er sein? Grace zog den Schrank unter der Spüle auf und entdeckte ein kleines Rad an der Wasserleitung. Erleichtert drehte sie es zu. Wenig später fand sie auch den Schalter, um den Strom abzustellen. Als sie ins Bad ging, musste sie sich nicht lange fragen, wo das Problem lag: Wasser spritzte aus einem Loch im Rohr unter dem Waschbecken.
Grace schnappte die Plastikschüssel aus der Küchenspüle und stellte sie unter das Waschbecken. Dann drehte sie die Hähne im Bad auf, damit die Leitungen leerlaufen konnten.
Jetzt der Anruf beim Vermieter. Sie hoffte inständig, dass er noch diesen Abend einen Klempner vorbeischicken konnte. Doch selbst wenn der Schaden repariert war, musste sie heute Nacht woanders schlafen, denn in diesem Zustand war das Appartement unbewohnbar. Außerdem musste sie all ihre Sachen irgendwo unterstellen.
Ein Teil von ihr wollte vor lauter Frust in Tränen ausbrechen, aber die lösten kein einziges Problem. Grace durfte sich nicht gehen lassen. Wenn sie getan hatte, was zu tun war, konnte sie immer noch weinen. Nicht vorher. Ausgeschlossen.
Am Kühlschrank hing ein Zettel mit einer Telefonnummer und den Worten Bei Problemen anrufen in Bellas Handschrift. Das musste die Nummer des Vermieters sein. Ausnahmsweise war ihre kleine Schwester vorausschauend gewesen, obwohl sie die letzten drei Wochen bis über beide Ohren in Hochzeitsvorbereitungen gesteckt hatte. Dankbar holte Grace ihr Handy aus der Tasche und wählte.
Roland kannte die Nummer auf seinem Display nicht, deshalb ließ er es klingeln. Jemand aus einem Callcenter würde auflegen, sobald der Anrufbeantworter ansprang. Jeder andere konnte eine Nachricht hinterlassen, und Roland würde zurückrufen, sobald er Zeit hatte.
Er hörte ein Seufzen auf dem Anrufbeantworter. „Hallo. Hier spricht Grace Faraday.“
Bellas Schwester? Roland zog die Stirn kraus. Warum in aller Welt wollte die ihn sprechen?
„Bitte rufen Sie mich zurück. Es ist dringend.“ Langsam und deutlich nannte sie ihre Telefonnummer. „Wenn ich in der nächsten halben Stunde nichts von Ihnen höre, rufe ich selbst den Klempner-Notdienst und gehe davon aus, dass Sie die Rechnung übernehmen.“
Weshalb brauchte sie einen Klempner-Notdienst? Und wie kam sie darauf, er würde dafür zahlen?
Er nahm den Hörer, um Grace zu empfehlen, ihren Vermieter oder ihre Versicherung anzurufen. „Roland Devereux.“
Schweigen am anderen Ende. Dann fragte Grace: „Roland? Hughs Trauzeuge?“
„Ja.“
„Äh, also – falls Sie nicht hören konnten, was ich bisher gesagt habe: Hier ist Bellas Schwester, Grace. Mein Appartement steht unter Wasser, und ich brauche umgehend einen Klempner. Sie als Vermieter haben gewiss eine Liste von Handwerkern, die Sie in solchen Fällen beauftragen.“ Der letzte Satz klang ein wenig überheblich.
„Ich bin nicht der Vermieter.“
„Ah. Entschuldigung.“ Die Überheblichkeit verschwand; stattdessen zitterte Grace’ Stimme beinahe unmerklich. „Sie kennen nicht zufällig die Kontaktdetails von Bellas Vermieter?“
Warum bitte schön soll ich die kennen? „Nein.“
„Okay. Egal.“
Und da war er.
Ein ganz leiser Schluchzer. Unterdrückt, doch Roland hörte ihn trotzdem.
Der Laut weckte Erinnerungen an Lynette. Ihr herzzerreißendes Schluchzen, wenn wieder ein Monat vergangen war, in dem sie kein Baby gezeugt hatten. Die Schuldgefühle, weil er sie dermaßen enttäuscht und zuletzt im Stich gelassen hatte.
Außerdem war Grace die Schwägerin seines besten Freundes. Hätte Rolands Schwester Hugh um Hilfe gebeten, wäre der sofort zu Philly geeilt. Deshalb musste Roland das Richtige tun.
„Tut mir leid, dass ich Sie gestört …“, begann sie.
„Wie hoch steht das Wasser, Grace?“
„Sie haben mir gerade gesagt, dass Sie nicht der Vermieter sind, also machen Sie sich keine Gedanken darüber.“
Er zuckte zusammen, ahnte aber, dass er ihren leicht säuerlichen Tonfall verdiente. „Woher haben Sie eigentlich meine Telefonnummer?“
„Bella hat mir einen Zettel am Kühlschrank hinterlassen – eine Nummer für Notfälle.“ Sie seufzte. „Wie gesagt, es tut mir leid. Ich dachte, es wäre die des Vermieters. Offensichtlich habe ich mich geirrt.“
Das spielte jetzt keine Rolle. „Haben Sie die Wasserzufuhr abgestellt?“
„Ja. Ich bin kein Hohlkopf“, antwortete sie trocken. „Den Strom habe ich auch ausgeschaltet, und jetzt lasse ich das Wasser laufen, bis die Leitungen leer sind. Ein Klempner muss das Leck reparieren. Und ich muss den Nachbarn unter mir Bescheid geben, für den Fall, dass sich der Schaden in meinem Appartement auf ihre Wohnung auswirkt.“
Grace klang überraschend kompetent und organisiert. Ihre Art passte nicht zu dem, was Hugh und Tarquin ihm über sie erzählt hatten. Anscheinend wusste sie nicht, wen sie anrufen sollte – außer ihn. Er konnte schlecht auflegen und sie sich selbst überlassen. „Wie lautet Ihre Adresse?“, fragte er abrupt.
„Warum?“
„Weil Sie mich gerade angerufen und um Hilfe gebeten haben.“
„Versehentlich. Wofür ich mich entschuldige. Erneut.“
„Bella hat Ihnen für den Notfall meine Nummer hinterlassen – und ein Rohrbruch ist ein Notfall.“ Es war ja nicht Grace’ Schuld, dass Bella vergessen hatte, ihm von dem Zettel am Kühlschrank zu erzählen. „Wo sind Sie?“
„In Bellas Wohnung.“
„Ich kenne die Adresse nicht.“
„Oh. Ach so.“ Widerstrebend nannte Grace sie ihm.
„Okay. Ich bin gleich bei Ihnen.“
„Sind Sie Klempner oder so?“
„Nein, aber ich kenne einen guten Handwerker. Den rufe ich von unterwegs an, damit er einspringen kann, falls Sie Ihren Vermieter nicht erreichen.“
„Danke. Das ist sehr freundlich von Ihnen.“
Als er im Auto saß, bat Roland den Klempner, sich bereitzuhalten, falls Grace nicht bloß aus einer Mücke einen Elefanten machte. Bei seiner Ankunft im Appartement stellte er fest, dass sie den Schaden heruntergespielt hatte. Das Wasser musste schon eine ganze Weile aus dem Leck geflossen sein. Sämtliche Teppiche waren durchnässt und wohl nicht zu retten. Das Sofa musste umgestellt werden, damit nicht noch mehr Wasser eindrang. Rolands Gewissen meldete sich wieder, weil Grace verweint wirkte. Obwohl sie versuchte, stark zu bleiben, machte ihr dieser Zwischenfall eindeutig zu schaffen.
„Konnten Sie den Vermieter erreichen?“, erkundigte er sich.
Sie schüttelte den Kopf. „Seine Kontaktdetails stecken wahrscheinlich in Bellas Schuhkarton – aber ich will ihr nicht den Schwarzen Peter zuschieben. Ich hätte alles checken sollen, bevor sie und Hugh abgereist sind. Jetzt wohne ich ja hier, also bin ich verantwortlich.“
„Schuhkarton?“, wiederholte Roland verständnislos.
„Bella hat...