E-Book, Deutsch, 128 Seiten
Hartkemeyer Wo sich Huhn und Schwein Guten Tag sagen
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7460-5357-8
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Nachrichten vom Hof VI - Solidarische Landwirtschaft auf Hof Pente
E-Book, Deutsch, 128 Seiten
ISBN: 978-3-7460-5357-8
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Noch nie, so scheint es, gab es so großes öffentliches Interesse an einer Form von Landwirtschaft, welche die natürlichen Lebensgrundlagen schützt, mit Tieren wesensgemäß umgeht und gesunde, pestizidfreie Lebensmittel erzeugt. Jetzt, wo es zu einer Wende schon fast zu spät ist, wird immer deutlicher, in welche Sackgasse sich die industrialisierte Landwirtschaft begeben und wie weit sie sich von den Vorstellungen und Erwartungen der meisten Verbraucher entfernt hat.
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JANUAR 2017
Guter Tag.
Da prüft man doch: was bringt er?
Und wie langsam liest man seine Schrift.
Rascher, reiner, kühner, unbedingter:
Oh, wie uns die Freude übertrifft.
Ist uns als Künftigste zuvor,
wendet sich und blickt und macht uns schneller,
und wir folgen wie die Vogelsteller,
und das Herz klingt oben bis ins Ohr.
Glück: was rollt das schwer auf seinem Rade,
müde, immer wieder unbereit;
aber Freude steht und blüht gerade,
und wir treten an die Jahreszeit.
Der milde, müde, dunkle Dezember hat durch sein Not-wendiges Lichterfest neue freudige Lebenshoffnung geboren. Weihnachten als Lichtereignis der christlichen Heilsbotschaft fand bei den Germanen wohl einen so großen Anklang, weil es die ersehnte Wintersonnenwende am 21. Dezember noch überhöhte. Eigentlich ist ja das „Geburtstag feiern“ eine zutiefst unchristliche Angelegenheit. In der Bibel ist niemand erwähnt, der je seinen Geburtstag gefeiert hätte, außer Heiden und Sünder, wie der Pharao oder König Herodes. Die Namens-(Todes)-tage der Märtyrer stehen im Mittelpunkt. Gott sei Dank ist es den Missionaren noch gelungen, den Geburtstag des Christkindes mit Engeln, Kometen und Magiern aus dem geheimnisvollen Orient aufzupeppen, sonst hätten ihn die lebenslustigen Germanen vielleicht gar nicht angenommen. Die 12 Tage zwischen dem 24. Dezember und dem 5. Januar werden in der Volksmythologie als „Rauhnächte“ bezeichnet. Die Zeit „zwischen den Jahren“ hängt mit dem germanischen Mondkalender zusammen. In diesen übrig gebliebenen Tagen „zwischen den Welten“ sollte demnach keine Arbeit verrichtet werden. (Weih)rauch wurde früher in dieser Zeit eingesetzt, um Gespenster zu vertreiben. Nicht nur Geister sollen demnach umgehen, sondern auch das Tor zur „Anderswelt“ offen stehen. Deshalb fanden die Träume in diesen Tagen besondere Aufmerksamkeit. Auch soll man in dieser Zeit keine weißen Laken aufhängen, weil sich „Wotans wilde Jagd“ darin verfangen könnte. Bringt Unglück, vor allem, wenn sich Wotan mit Frau Holle darin verheddert. Deshalb hat man bei uns früher in dieser Zeit sicherheitshalber gar keine Wäsche gewaschen. Na ja, vielleicht hilft ja heute auch ein Räucherstäbchen.
Um das Lichterfest ein klein wenig zu erleuchten, haben uns unsere Bienen mit Wachs und Honig etwas geholfen. Die Familie Kühnert fertigte für die Mitglieder in Handarbeit rund 300 Bienenwachskerzen. Vielen Dank!
Zum Thema Weihnachtsbraten erzählte unser Schlosser Frank, wie er früher mit dem wundersamen Verfahren beauftragt war, Wasser schnittfest zu machen.- Jesus konnte ja schließlich am See Genezareth auch übers Wasser gehen.- Frank reparierte in der Lebensmittelindustrie die Maschinen, die mit hohem Druck Salzwasser mit winzigen Düsen in Fleisch pressten. 17% Wassergehalt sind zur Erhöhung der Profitrate sogar offiziell erlaubt.
Über Weihnachten waren wir auch damit beschäftigt, unsere Hühner bei Laune zu halten, die wegen der aviären Influenza H5N8 (Vogelgrippe) eingesperrt werden mussten und noch müssen. Es stellt sich immer mehr heraus, dass die offizielle These, diese Krankheit stamme in erster Linie aus der Welt der Zugvögel, immer unhaltbarer wird („Die Stallpflicht ist schädlich“, Der Spiegel vom 10.12.2016). Der Ornithologe und Ökologe Prof. Reichholf hält im Gegenteil das Szenario für viel wahrscheinlicher, dass die Wildvögel aus Abluft und Gülle der industriellen Massentierhaltungen infiziert werden. Die „offiziellen“ Wissenschaftler vom Friedrich-Löffler-Institut (manche leben von Weisungen, andere von Überweisungen) weigern sich hartnäckig, die Stoffströme aus den Massentierhaltungen mit ihren hohen Besatzdichten zu untersuchen und dieser These nachzugehen (Telepolis, „Virus mit Stallpflicht“ 28.12.2016). Es gibt Leute, die haben den Nagel mit dem Kopf getroffen.
Der Kinderbauernhof hat sich beherzt entschieden, sich dem mildtätigen Werke zum Wohle der bedrohten Kreatur zuzuwenden. Ein Hühnerkrankenhaus mit einer Abteilung für Unfallchirurgie und Akutmedizin im Parterre, sowie einer Abteilung für Psychosomatik und kosmetische Medizin in der ersten Etage konnte, umgehend von Klinikdirektor und Chefarzt Albert beim Bauwagen am Kinderwäldchen eröffnet werden. Sorgfältig wurde das gebrochene Bein der Patientin Roberta vom zärtlichen Pflegedienst der Kinder geschient. Mittlerweile ist der Genesungsprozess soweit fortgeschritten, dass Roberta schon aktiv zur Bewegungstherapie übergehen kann. Auch dass total verpickte Mobbingopfer Edeltrud lächelt schon wieder und kann mit beiden Augen in die Wintersonne blinzeln. Krankenpfleger Johanna und Keno übernahmen während der Weihnachtstage die Pflegedienstleitung und bekamen sogleich von den Patientinnen aus Dankbarkeit selbst gemachte frisch gelegte Eier geschenkt.
Zimmermannsmeister Winfried, der den Holzaufbau des Bauwagens vom Wald-Kindergarten sorgfältig errichtet hatte, machte den Mitarbeitenden des Hofes ein besonderes Geschenk. Er, der immer mit blitzsauberer Zimmermannskluft arbeitet, -schneeweißes Hemd und schwarze Hose,- konnte wohl das Outfit der zerlumpten und abgewetzten Gestalten des Hofes nicht mehr ertragen. Er verzichtete auf seinen kompletten Meisterlohn unter der Bedingung, dass der Hof dafür fesche Arbeitshosen für alle anschafft. Ein herzliches Dankeschön!
Durch die Wahl von Donald Trump zum neuen US Präsidenten ist offenbar das heile Weltbild der US Propagandisten in unseren Medien völlig zusammengebrochen. Sicher wird sich einiges verändern. Die Zeiten, in denen Frau Michelle Obama die Präsidentenfamilie mit Bio-Lebensmitteln ernährte, im Garten des Weißen Hauses einen Gemüsegarten anlegte und sich für gesunde Ernährung einsetzte, sind wohl vorbei. Aber, die Wahl von Hillary Clinton zur Präsidentin hätte, so der ehemalige Staatssekretär im Bundesverteidigungsministeriums Willy Wimmer, (www.Hallertau.info) einen dritten Weltkrieg bedeuten können. Sie habe nicht nur den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der USA gegen den Irak massiv unterstützt, sondern sei auch mitverantwortlich für die akute Zuspitzung des Verhältnisses mit Russland und wolle die europäischen Staaten in eine höchst gefährliche militärische Eskalation mit Putin hineintreiben.
Trump will die US-Umweltbehörde abschaffen, die bislang Pestizide zulassen muss. Er besetzt sein 65 köpfiges „Agrarteam“ mit dem „Who is who“ der industriellen Agrarlobby und der Pestizidmafia. Und macht Exxon-Chef Rex Tillerson zum Anwärter auf das Außenministerium. Aber war es unter den Vorgängern wirklich anders? Vielleicht verdeckter. Der Chefstratege des Überfalls auf den Irak, Dick Cheney, betrieb die Zerstörung der irakischen Ölförderanlagen. Zufällig war er auch der Chef des größten Ölförderanlagenherstellers Halliburton. Vizepräsident Joe Biden und Außenminister John Kerry betreiben die Zuspitzung des Konfliktes mit Rußland wegen der Ukraine. Ihre Familien besitzen zufällig mittlerweile große Geschäftsanteile an ukrainischen Energiekonzernen. Aber es macht schon einen Unterschied, ob man an Geschäften mit Rußland profitieren oder durch seine Zerstörung geostrategische Vorteile ziehen möchte. Allerdings werden durch das Kabinett der Milliardäre die Umwelt, letztlich wir alle, gelackmeiert sein. Da wird der Bock zum Gärtner, der Fuchs zum Hühnerhirten und der Wolf zum Schäfer gemacht. Und die Menschenrechte? Kein Präsident hat mehr unschuldige Whistleblower einsperren lassen als Obama. Edward Snowden muss sich vor den Killerkommandos der US Geheimdienste in Rußland verstecken. Der kleine Soldat Bradley Manning, welcher es nicht ertragen konnte, wie US Kampfpiloten nur zum Spaß Jagd auf unbewaffnete Zivilisten machten und diese Videos der Weltöffentlichkeit leakte, sitzt in Einzelhaft. Tausende, auch völlig unschuldige Zivilisten (Kollateralschäden) in verschiedenen Ländern wurden auf Verdacht ohne Rechtsgrundlage auf seinen Befehl durch Kampfdrohnen umgebracht. Jetzt will er Putin wegen seiner angeblichen Einmischung in den US-Wahlkampf eins auswischen und droht mit „verdeckten Operationen“. Seltsamer Weise stürzte kurz danach ein Flugzeug der russischen Luftwaffe mit den Sängern des Armeechors aus „ungeklärten Gründen“ ins Schwarze Meer.
Das leidliche Thema Glyphosat schleicht sich immer noch unterhalb des Themenradars und des Erregungsspiegels der Medien durch die hinterlistige Wirklichkeit. Während Greenpeace beim Europäischen Gerichtshof erreicht hat, dass einige noch geheim gehaltene Unterlagen über die Krebswirkung offengelegt werden müssen, beschließt die CDU auf ihrem Parteitag im Dezember, sich dafür einzusetzen, dass dieses Gift auch weiterhin bedenkenlos in der Lebensmittelerzeugung eingesetzt wird. Eine offenbar völlig unwichtige Meldung für die Medien, die sich eher an so bedeutenden Themen wie der Farbe von Merkels Rock labten....