E-Book, Deutsch, 160 Seiten
Hauck Schönheit des Lebens
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-451-83056-3
Verlag: Verlag Herder
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Eine Reise zu ihrem Ursprung
E-Book, Deutsch, 160 Seiten
ISBN: 978-3-451-83056-3
Verlag: Verlag Herder
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Schönheit des Lebens entdecken, ergründen und bewahren – das ist David Haucks Ziel. In seinem Buch widmet er sich der Schönheit und damit dem Gelingen des ganzen Lebens: ein Kondensat in den relevanten Bereichen, herausgefiltert aus der übervollen Informationswelt unserer Zeit. Im Fokus stehen dabei die Themen Beauty, Gesundheit, Genetik, Beziehungen, Glück und Sexualität sowie die Frage nach dem Sinn, Religion und Naturwissenschaft. Ein ganzheitlicher und wissenschaftlicher Blick auf dem Weg zur Schönheit mit informativen Grafiken.
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II. Die zentralen Lebensbereiche
Neben der Architektur unserer Existenz über den Aufbau der Welt und meine Fragen als Mensch dazu beschäftigen uns als Menschen noch weitere alltägliche wesentliche Themen, wenn wir darüber nachdenken, wie das Leben gelingen kann. Themen, die uns im Alltag alle berühren, auf die wir eine Antwort finden müssen bzw. Entscheidungen treffen müssen, wie wir ihnen begegnen. Themen, die dazu beitragen, wie leicht ein Leben ist bzw. welche Baustellen entstehen, die unser Leben schwer machen. 1. Beauty ist mehr, als schön sein
Ein Auto bringt uns von A nach B. Warum also das ganze emotionale Theater drum herum? Es ist doch überhaupt nicht entscheidend, welche Farben die Felgen haben oder ob der Lack metallisch mondschein-silber ist. Oder warum muss das Hochzeitskleid außergewöhnlich sein und nicht ein normales Kleid? Wir haben in uns ein Empfinden für Schönheit und Ästhetik. Dies geht in Resonanz mit der Erde, dem Platz, auf dem wir leben. Er ist schön und wir empfinden das so. Muss ja nicht sein. Der Berg oder mein Hamster machen das nicht. Der blaue Himmel lässt Gemüter wärmen. Der Sonnenuntergang bewegt die Romantischen. Der Sternenhimmel lässt den Astrophysiker jubilieren. Wir wollen auch schön sein und gestalten uns unser Umfeld schön. Wir geben viel Geld von dem, was wir einnehmen, aus, um Dinge schön zu haben und nicht nur rein zweckmäßig. So wie wir den Ort unserer Existenz gemeinsam als schön und vielfältig empfinden, so gehen unsere Meinungen doch bei dem, was wir bei uns als Menschen schön empfinden, auseinander. Über Geschmack darf man nicht streiten. So haben die Mode und Kleidung ihre wiederkehrenden Trends und trotzdem gibt es Änderungen in Farbe und Form. Auch die Schönheitsideale der Frauen ändern sich stetig, darum bitte entspannt sein, wenn Du meinst, mit den aktuellen in Deinem Land nicht übereinzustimmen. Kosmetik bedeutet Schmuck (Kosmos) und wird seit Jahrtausenden benutzt. Wer kennt sie nicht, die Kleopatra, die in Eselsmilch badete, um ihre Haut zu pflegen. Daneben waren die alten Ägypter schon sehr breit in der Kosmetik und Schönheitspflege aufgestellt. Make-up, Salben, Pasten sowie Haarbehandlungen gehörten zum Standard einer modernen Ägypterin. Heutzutage benutzt ein europäischer Bürger im Durchschnitt mehr als sieben Pflegeprodukte am Tag. Frägt man nach dem Grund, antworten 71 %, dass kosmetische Produkte ihr Wohlbefinden, Selbstwertgefühl und Lebensgefühl verbessern. Daneben ist natürlich auch ganz klar das Ziel, jung zu bleiben und nicht sichtbar zu altern. Gepflegtes Aussehen hebt vom Wilden und Unkontrollierbaren ab und ist für 81 % der Befragten einer Studie wesentliches Merkmal des Menschlichen. Kosmetika dienen symbolhaft dazu, die Zukunft positiv zu beeinflussen und Einflüsse der Vergangenheit zu reparieren. Körperpflege soll im wahrsten Sinne des Wortes eine Ent-Faltung der Persönlichkeit sein. Aber Achtung, egal, was ich tue, es gibt eine biologische Schallmauer von ungefähr 120 Jahren Lebenszeit. Das wusste man schon vor 3000 Jahren. Die Menschen schaffen es immer noch nicht, sie zu durchbrechen. Trotz Forschung und innovativen Ansätzen. Wirkt Kosmetik und ist sie sicher?
Überall in der Werbung hört man von Anti-Aging. Das ist ziemlich frustrierend. Denn wörtlich heißt das, gegen oder anstelle des Alterns zu sein. Man tritt in einen Kampf ein, den man verloren hat, denn wir altern alle. Unaufhaltsam. Better-Aging wäre da angebrachter. Ein Altern, das würdevoll und gepflegt abläuft, hat auch automatisch weniger Falten und eine schönere Haut zur Folge. Eine Null-Falten-Strategie wird nicht funktionieren. Wenn in Europa ein Kosmetikum in den Verkauf gebracht wird und eine Wirkaussage daraufsteht, muss diese auch durch Studien belegt sein. Deswegen kann man auf jeden Fall sagen, dass Kosmetika wirkt. Nur hat die Glaubwürdigkeit der Industrie ziemlich gelitten, denn jeder rational denkende Mensch weiß, dass die oft reißerischen Claims wie in 10 Tagen 20 Jahre jüngere Haut nicht funktionieren können. Natürlich wird im Labor eine Faltenreduktion gemessen, die auch wirklich vorhanden ist. Aber dies beruht oft auf einem Aufquellen der Haut durch Feuchtigkeit spendende Stoffe. Nachdem dieser Effekt wieder abgeklungen ist, ist die Falte genauso tief wie vorher. Darum muss man sagen, dass Kosmetik in erster Linie einen kurzfristig überdeckenden, auffrischenden, schmückenden Charakter hat. In zweiter Linie erst gibt es aber doch einige wenige Wirkstoffe, die wirklich einen reversiblen Charakter für die Hautverbesserung haben. Im Vergleich zum Wirkstoffangebot, bei dem die meisten Produkte vom Marketing vorangetrieben werden, gibt es doch einige wenige Produkte, die sich wirklich oft über Jahrzehnte bewährt haben und in vielen Studien Effekte nachweisen konnten. Drittens ist Kosmetik ein prophylaktischer Ansatz. Man pflegt den Körper, um den Zustand der Haut maximal positiv vor Schäden zu bewahren und zu erhalten. In Zwillingsstudien kann man wunderbar beobachten, dass dies funktioniert. Hier sieht man, dass unser Verhalten im Leben einen Einfluss hat trotz ähnlichen Ausgangsvoraussetzungen. Der prophylaktische Ansatz bezieht sich im Kern auf folgende Aspekte: Stoppen des radikalischen Abbaus von gesundem Gewebe wie Kollagen und weiteren wichtigen Stoffen in der Haut. Dies geschieht in erster Linie durch gesunden Umgang mit Sonne, Reduzierung von Einflüssen von außen wie Feinstaub, Tabak, zu trockene und kalte Luft sowie eine Zufuhr von ausreichend wirksamen Antioxidantien. Des Weiteren sollte die Haut in ihrer Funktion gestärkt werden: Im Winter genug Lipide zuführen, um die Barriere zu stärken, und im Sommer die Pflege deutlich leichter halten. Bei den Studien zur Wirksamkeit von Kosmetika muss man im Vergleich zu pharmazeutischen Produkten einen Abstrich machen. Diese sind nicht so belastbar wie bei Arzneimitteln, die werden in doppelblinden randomisierten Studien durchgeführt, was bei Kosmetika nicht notwendig ist. Eine Beobachtung, dass ein Effekt auftritt, reicht hier aus. Doppelblind randomisiert heißt, es gibt immer zwei Gruppen: eine mit Wirkstoff und eine ohne. Keine der beiden Gruppen weiß, ob sie den Wirkstoff hat oder nicht, auch nicht der Wissenschaftler, der die Testungen durchführt. Wer in welcher Gruppe ist, wird zufällig entschieden. Ist Kosmetik sicher? Die offiziellen jährlich erhobenen Zahlen in Deutschland schwanken ungefähr um den Wert von rund einer Unverträglichkeit auf eine Million verkaufte Produkte. Die Dunkelziffer ist aber deutlich höher. Denn um in diese Statistik aufgenommen zu werden, muss die Nebenwirkung der herstellenden Firma gemeldet werden, die sie dann auch in einem komplexen Verfahren an den Verband weiterleiten muss, der diese Statistik erhebt. Grundsätzlich kann man aber auf jeden Fall sagen, dass Kosmetik in Europa im Vergleich zu anderen Erdteilen strenger reguliert ist und permanent an den Stand der Wissenschaft angepasst wird. Dies bedeutet auch, dass oft nach Jahrzehnten Stoffe verboten werden, denen wir sehr lange ausgesetzt und nicht als sicher anzusehen waren. Solche Stoffe können Konservierungsmittel, Lichtschutzfilter, Duftstoffe, Farbstoffe, verunreinigte chemische Hilfsstoffe oder Emulgatoren sein. Ein Aspekt, der etwas stiefmütterlich behandelt wird, ist die Frage, was in einem oder zwei Jahren nach der Herstellung noch an Wirkstoff in meinem Kosmetikprodukt enthalten ist. Im besten Fall hat sich vielleicht nur der Aktivstoff abgebaut und er wirkt nicht mehr. Es können sich aber auch durch Reifungsprozesse wie bei einem gelagerten Wein chemische Verschiebungen ergeben oder sogar ganz neue Verbindungen in dem Produkt erscheinen. Diese können im schlechtesten Fall zu Irritation oder Allergien führen. Daher ist meine Empfehlung: Kauf Kosmetik dort, wo Du das Gefühl hast, das Produkt steht noch nicht lange im Regal. Es sollte auch bei Dir nicht lange zu Hause stehen. Kaufen und benutzen. Alles, was alt ist, am besten entsorgen. Leider ist meist bei der konventionellen Kosmetik nur eine Period-after-Opening-(PAO-)Empfehlung angegeben und kein Mindesthaltbarkeitsdatum. PAO bedeutet, wie lang nach dem ersten Öffnen das Produkt haltbar ist. Meistens sechs Monate. Wenn aber die Sonnencreme schon fünf Jahre im Kiosk am Strand im Regal steht, bringt mir das Aufbrauchen innerhalb von sechs Monaten auch keine Sicherheit mehr. Die Haut. Das größte Organ
Die Haut ist ein faszinierendes Organ. Es ist das größte mit 10 kg im Durchschnitt. Es schützt Dich vor Deiner Umwelt und ihren Einflüssen wie mikrobiologischen, chemischen oder mechanischen Angriffen. Sie umgibt Deinen Körper und sorgt dafür, dass auch alles sicher drinbleibt, was dort hingehört. Sie ist auch oft Ausdruck Deiner selbst, wie es Dir gerade geht. Sie besteht im Wesentlichen aus Hautzellen (Keratinozyten), die einen Lebenszyklus von im Schnitt 28 Tagen haben. Frisch und prall wie ein Kürbis wandern sie langsam an die Oberfläche und verändern ihre Form, Vitalität und verlieren immer mehr an Funktion. Am Ende ist nur noch die Zellhülle vorhanden, die von der Form her einer dünnen Schallplatte ähnelt. Das ist dann unsere Hornschicht, also die äußerste Hautschicht, die...