Heitkamp / Kor / Kastenholz | 13 Warzones of Cthulhu | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 257 Seiten

Heitkamp / Kor / Kastenholz 13 Warzones of Cthulhu


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7487-6507-3
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, 257 Seiten

ISBN: 978-3-7487-6507-3
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Der Schleier ist zerrissen. Der träumende Cthulhu ist aus seinem äonenlangen Schlaf erwacht. Sein Erwachen kündet vom Eintreffen der Großen Alten, die sich die Welt untertan machen wollen. Ergibt sich die Menschheit ihrem Schicksal, oder setzt sie sich zur Wehr? Welche Schrecken brechen über uns herein? Was sagen die Anhänger Cthulhus zu seinem Erwachen? Alle erzählen hinter vorgehaltener Hand von dem unsäglichen Grauen, aber wir berichten, was passiert, wenn die Götter von den Sternen auf Erden wandeln.       INHALT     VORWORT - Erik R. Andara     SARAH - Detlef Klewer     DAS IST NICHT TOT, WAS EWIG LIEGT - M. H. Steinmetz     DIE BRUT DES STERNENGÖTZEN - Azrael ap Cwanderay     Die einzig wahre Geschichte über den Tod von Sherlock Holmes - Jürgen Höreth     UNTERWEGS INS KIRSCHTAL - Torsten Scheib     FRANKENSTEIN SQUAD - Thomas Williams     IM PESTHAUCH - Tobias Bachmann     DER MANN MEINER TRÄUME - Florian Krenn     ASCHE ZU ASCHE - Markus Kastenholz     HONIGSÜSSER FLUSS - Vincent Voss     DAS ERWACHEN - Doris E. M. Bulenda     Das ChamÄleon im Fluss der Zeit - Markus Heitkamp     DEVILS OF C-DAY - Ralf Kor

Heitkamp / Kor / Kastenholz 13 Warzones of Cthulhu jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


SARAH - Detlef Klewer
  »Feindkontakt in fünfundvierzig Minuten.« Die blecherne Frauenstimme, die in regelmäßigen Abständen von fünf Minuten den zeitlichen Abstand vom Kampfeinsatz verkündete, sorgte jedes Mal für leichte Unruhe unter den Neulingen. Die kampferfahrenen Veteranen nahmen das mit einer Mischung aus Amüsement und Besorgnis zur Kenntnis. Das Kriegsschiff, in früheren Zeiten eine waffenstarrende Machtdemonstration, durchpflügte langsam, nahezu träge die schäumenden Wellenberge. Welche Überlegungen auch immer die Erbauer dieses gigantischen Schlachtschiffs einst angestellt haben mochten, im Angesicht dieser nicht menschlichen Bedrohung stellten sie reine Makulatur dar. Dieser Gegner ließ sich nicht einschüchtern. Vermutlich wusste er nicht einmal um die Bedeutung dieses Terminus. Brian Dyer beobachtete Svetlana Gladkov, deren Pausbacken der vorausgegangene Drill nicht hatte schwinden lassen. Die junge Frau aus Minsk zuckte jedes Mal zusammen, wenn die Ansage ertönte. Hart stieß Lucio, der Spanier mit dem italienischen Namen, den Ellbogen in Brians Seite, der nur mittels rascher Rückwärtsbewegung einem Milzriss entging, und drückte ihm einen zerkratzten Flachmann in die Hand. »Hier. Los, trink«, brummte der Veteran mit jener rauen Stimme, die ein Leben mit reichlichem Alkoholgenuss dokumentierte. »Hilft nervöses Augenzucken zu unterdrücken, das beim Zielen stört.« Dankbar nickte Brian und nahm einen tiefen Schluck. Das Zeug brannte unangenehm in seiner Kehle, und er hegte Zweifel, ob der Fusel, den das Organisationstalent Lucio kurz vor dem Auslaufen irgendwo auf dem Stützpunkt aufgetrieben hatte, legal destilliert worden war. Gott allein mochte wissen, welche Zutaten sich in diesem Teufelsgebräu befanden – möglicherweise nicht einmal Gott. Aber sobald die ätzende Flüssigkeit seine Speiseröhre passiert hatte, durchflutete sie sein Inneres mit wohltuender Wärme, beruhigte seinen vor Anspannung zitternden Körper und sorgte außerdem dafür, dass die blutigen Fantasien seines Kopfkinos über die bevorstehende Schlacht erträglicher wurden. Die verschwommenen Bilder ihrer Gegner, die man ihnen während der Einsatzbesprechung gezeigt hatte – eine Art weichgezeichneter Wahnsinn – gaben nicht eben Anlass zu Optimismus. »Danke«, raunte er Lucio zu und reichte die Flasche zurück. Leichte Euphorie erfasste ihn, während er schuldbewusst einen vorsichtigen Seitenblick auf Gunsergeant McTaylor warf. Bei seiner ersten Begegnung mit ihm hatte Brian unweigerlich nach einer Narbe auf dem kahlgeschorenen Schädel des Ausbilders gesucht, denn es erschien ihm offensichtlich, dass McTaylor sich jeglichen Sinn für Humor chirurgisch hatte entfernen lassen. Aber der stets bärbeißige und schlecht gelaunte Sergeant, der Brian und dessen Leidensgefährten während der letzten Woche durch ihre persönliche Hölle geschickt hatte, wusste anscheinend nur zu genau um die derzeitige Befindlichkeit seiner Kämpfer. Zum ersten Mal sah er nun über die Vorschriften hinweg, die striktes Alkoholverbot vor Kampfeinsätzen forderten. Stattdessen richtete er nun mit fester Stimme das Wort an seine Einsatztruppe: »Soldaten, wir sind die letzte Verteidigungslinie. Das einzig verbliebene Bollwerk, das den Feind daran hindern kann, sich unseren Planeten einzuverleiben und alles menschliche Leben auszulöschen.« Brian fragte sich, von welchem menschlichen Leben McTaylor da sprach. Dem lächerlich wenigen noch übriggebliebenen? Erdbeben hatten nahezu alle Monumente menschlicher Architektur zum Einsturz gebracht, während Flutwellen die Küsten bis weit ins Landesinnere verwüsteten und ganze Städte mitsamt ihren Bewohnern verschluckten. Seitdem ihr jetziger Zielort – diese Insel, genannt R´lyeh – unvermittelt aus den Fluten emporstieg, war nichts mehr wie zuvor. Die Menschheit stand am … nein, hing über dem Abgrund. »Feindkontakt in vierzig Minuten.« Gladkov zuckte wieder zusammen.     Tiefe Narben des vorangegangenen Bombardements der Schiffsartillerie überzogen die unter dem dichten Nebeldach sichtbare Landschaft des Eilandes. Aufgerissen durch zahllose Granateneinschläge, durchpflügt von über sie hinwegrasenden gepanzerten Landungsfahrzeugen – und getränkt von dem Blut so vieler Gefallener. Gleich Gebeinen eines erlegten Dinosauriers ragten schwarz versengte Stahlträger zerstörter Landungsschiffe in einiger Entfernung in den nun schwefelgelben Himmel. Wider Brians Erwarten war es den wenigen Überlebenden in ihrer Verzweiflung gelungen, einen Brückenkopf zu bilden und den zeitweiligen Rückzug der mit tödlichen Tentakeln ausgestatteten riesigen Monstrositäten zu erzwingen. Ein Pyrrhussieg gegen die bizarren Kampftruppen einer mächtigen Wesenheit, die hier auf der Insel vermutet wurde. Irgendwo im Zentrum. Die erste Kampfhandlung – und er hatte überlebt! Diese Kreaturen waren also nicht unbesiegbar. In Erinnerung an das vorangegangene allgegenwärtige Sterben und die Tatsache, dass die nun eingetretene Atempause nur kurze Zeit währen würde, ließ ein unkontrollierbares Zittern seinen Körper erbeben. Nun übertönte die Stimme des Gunsergeants das Stöhnen der Verwundeten, doch Brian hörte ihn kaum, denn die Detonationen der Granaten beeinträchtigten immer noch sein Hörvermögen. »Dies ist Krieg. Weder Ruhm, noch Ehre erwarten euch, einzig die Aussicht auf einen schnellen Tod.« Hatte McTaylor das wirklich gesagt? Vielleicht ja, vielleicht nein. Nur allmählich ebbte das Pfeifen in Brians Ohren ab. Ein irrsinniges Gemetzel, dachte er. Aber erwartete er tatsächlich etwas anderes seit den Nachrichten über das Auftauchen dieser fremdartigen Tentakelwesen? Nun war er aus eigener Entscheidung Soldat – und seine Pflicht bestand darin, diese Monster zu töten. Der nächste Angriff stand unmittelbar bevor. Weitere Sturmboote befanden sich in Ufernähe, und sobald neue Kämpfer ihren Trupp verstärkt haben würden, startete eine weitere Offensive. »Wir sind am Arsch, Dyer.« Der redselige Gonzales, auf dessen zerfurchter Stirn eine lange Narbe von Kampferfahrung zeugte, spuckte aus. »Nach jedem Einsatz kehrt vielleicht nur die Hälfte zurück. Manchmal weniger. Aber diesmal, gegen diese verdammten Biester, sind wir eindeutig am Arsch. Und vielleicht ist das sogar die beste Lösung für uns alle.« »Halt dein Maul, Gonzales!«, fuhr Drillsergeant Cobaine dazwischen. »Solches Gerede ist Subordination. Wenn ich dich noch einmal so reden höre, dann treffen wir uns vor dem Kriegsgericht wieder. Falls es später noch eines gibt.« »Vorausgesetzt, du Analfistel überlebst das nächste Gefecht«, brummte Gonzales, für Cobaine unhörbar leise. Dann schwieg er vorsichtshalber – nur für den Fall, dass der Sergeant doch überleben sollte. Und er auch. Cobaine richtete sich zu voller Größe auf und stemmte die Fäuste in die Hüften. »Damit das klar ist, Leute – wir sind nicht wegen des guten Wetters oder der schönen Aussicht hier, sondern um zu kämpfen und zu siegen! Oder eben zu sterben. Für unsere Familien und die Zukunft der Erde.« Brian nickte grimmig und dachte an den Tag, als er gestorben war. Nur ein Kurzurlaub an der Cote d'Azur. Eng umschlungen auf einem winzigen Bett in einer kleinen Pension ohne Klimaanlage trotzten sie beide der Mittagshitze, als plötzlich unter ihnen der Erdboden nachgab. Ohne jegliche Vorwarnung öffnete sich gleich klaffend aufgerissenen Riesenkiefern ein schwarzer Abgrund, ließ ihre Liegestatt rutschen und mit ihr … seine Sarah! Er achtete weder auf brechendes Holz, noch berstende Ziegel, sondern packte ihre Hand, um sie vor dem gierigen Schlund zu retten … doch ein herabfallender Stein brach seinen Oberarm, löste den Griff seiner Finger und ließ ihn hilflos mit ansehen, wie die Liebe seines Lebens in die Tiefe stürzte. An diesem Tag endete sein Leben. Mit einem letzten Blick in vor Verzweiflung aufgerissene Augen und Sarahs Körper, der in der Schwärze einer Erdspalte verschwand, ohne eine Spur zu hinterlassen … nur diese schmerzende Brandspur in seinem Herzen. Brian wischte eine Träne aus dem Augenwinkel und schüttelte benommen den Kopf, um die ihn seitdem unnachgiebig verfolgenden Bilder zu verscheuchen. Wie Vergeltung finden für diesen ihn zerfleischenden, unendlichen Schmerz? Dann senkte er den Blick und strich mit der Hand zärtlich über seinen Rucksack. Vielleicht befand sich darin … die Antwort. Die Männer wechselten einen letzten Blick. McTaylors Miene blieb unergründlich. Doch er nickte ihm zu. Nun war die Verstärkung gelandet. Die nächste Attacke stand somit unmittelbar bevor. Keine Zeit mehr zu grübeln, sondern Zeit zu handeln – und möglichst zu überleben. Bis er seine Mission erfüllen konnte. Brian atmete tief durch, griff nach seinem Gewehr, schulterte den Rucksack und setzte den Helm auf. Rechts neben ihm erschien ein...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.