Heitz | Trügerischer Friede | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 7, 448 Seiten

Reihe: Ulldart (Die dunkle Zeit)

Heitz Trügerischer Friede

Ulldart. Zeit des Neuen 1
10001. Auflage 2010
ISBN: 978-3-492-95056-5
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ulldart. Zeit des Neuen 1

E-Book, Deutsch, Band 7, 448 Seiten

Reihe: Ulldart (Die dunkle Zeit)

ISBN: 978-3-492-95056-5
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nach der verheerenden Schlacht ist auf dem Kontinent Ulldart wieder Frieden eingekehrt. Doch die Ruhe trügt: Während Lodrik sich immer weiter zurückzieht, plant seine erste Frau Aljascha, an eine der mächtigen aldoreelischen Klingen zu gelangen, um die Herrschaft über Tarpol zu übernehmen. Und im fernen Norden ist jemand erschienen, den alle für tot gehalten haben. Die ehemaligen Kampfgefährten müssen erneut zusammentreffen, um Schlimmeres zu verhindern ... - Mit dem Zyklus »Zeit des Neuen« kehrt der Bestsellerautor auf den Kontinent Ulldart zurück - ein idealer Einstieg für Neuleser und zugleich ein Wiedersehen mit den beliebtesten Helden und größten Schurken.

Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Mit »Ulldart« begann der Saarländer seine einzigartige Karriere. Seine Romane um »Die Zwerge« wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und standen wochenlang auf den Bestsellerlisten. Mit »Die Legenden der Albae« führte Markus Heitz alle Fans in die Welt der Dunkelelfen. Dazu kamen viele weitere erfolgreiche Werke auf den Gebieten der Fantasy und Science Fiction sowie Thriller. Er erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen.
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Prolog

Kontinent Ulldart, Königreich Borasgotan, Festung Checskotan, Sommer im Jahr 1 Ulldrael des Gerechten (460 n.S.)

Die Feuer brannten hell im Innenhof der Festung Checskotan und warfen ihren Schein gegen die altehrwürdigen Mauern. Die Fackeln auf den Wehrgängen überzogen das Wasser im Graben am Fuß des äußeren Walls mit einem roten Schimmer; es sah aus, als handelte es sich um glühendes gestocktes Blut. Das Bollwerk, das schon etliche Kriege zu unterschiedlichen Zeiten gesehen hatte, lockte mit seinem Licht und schreckte mit seinem Anblick.

Noch vor sechzehn Jahren hatte es dem ehemaligen Herrscher Borasgotans, Arrulskhán IV., als letzte Zuflucht gedient. In den Zeiten davor war es ein Ausgangspunkt für Eroberungszüge und ein Widerstandsnest gegen hustrabanische Angriffsversuche gewesen.

Die Festung stammte aus einer fast vergessenen Epoche, als Borasgotan eine mächtige Großmacht gewesen war und die Gebiete im Norden des Landes erobert hatte, um an die Schätze im Boden zu gelangen. Die Ureinwohner, das Volk der Jengorianer, war dabei beinahe ausgelöscht worden; die Letzten von ihnen lebten noch immer in den unzugänglichen Eisgebieten.

An diesem kühlen Sommerabend, nicht lange nach dem Sieg in Taromeel, stand bereits eine neue Auseinandersetzung bevor. Dieses Mal jedoch blieb die Zukunft des Reiches eine alleinige Angelegenheit der Borasgotaner, und einer von ihnen drohte zu spät zu kommen.

Ein Reiter trieb seinen Fuchshengst laut fluchend an und preschte auf den Versammlungsort zu, der von den Adligen des Landes ausgewählt worden war, um den kommenden Herrscher Borasgotans zu erwählen. Der Mann konnte das Ziel seiner Reise trotz der Dämmerung nicht verfehlen; die Feuer wiesen ihm den Weg.

Sein stürmisches Nahen wurde bemerkt.

Ein Dutzend Torwächter formierten sich auf der Mitte der Zugbrücke zu einer Mauer aus Menschen. Auf den gebrüllten Befehl ihres Obersten hin senkten sie die Hellebarden und reckten ihm die Spitzen entgegen. Todverheißend funkelten die metallenen Enden im Widerschein der Fackeln und verlangten stumm, dass der Reiter anhielt. Die beschlagenen Hufe glitten über die Bohlen; um ein Haar wäre das Pferd gestürzt, als der Reiter es vor dem Hindernis zum Stehen brachte.

Die Soldaten besaßen keine einheitlichen Uniformen. Die einen trugen die Monturen der gestürzten Bardri¢-Dynastie unter der Rüstung, wobei sie das Wappen der Familie abgerissen und durch das Zeichen Borasgotans ersetzt hatten: ein stilisierter Pferdekopf, umgeben von einem Kranz aus Tannennadeln. Andere hatten sich in einfache braune Wolloder Lederkleidung gehüllt und ihre Brustpanzer darüber geschnallt. So kurz nach der Niederwerfung von Govan Bardri¢ und seinen Verbündeten war noch keine Zeit gewesen, um sich über derlei Nebensächlichkeit Gedanken zu machen.

Ein sichtlich älterer Mann in einem zerschlissenen Obristenmantel und mit einer Pelzkappe auf dem Haupt trat nach vorn und grüßte militärisch. »Guten Abend. Zeigt mir Euer Einladungsschreiben, bitte.« Er musterte den Besucher, den er auf zwanzig Jahre schätzte. Dunkelbraune Haare schauten unter der Kappe hervor, die kastanienbraunen Augen schweiften gebieterisch über ihn und seine Männer. Ein Adliger, zweifelsohne.

»Sicher.« Der junge Mann langte nach seiner Satteltasche und suchte den Schrieb, reichte ihn an den Mann weiter.

Die Augen des Obristen huschten über die Zeilen; dann nahm er eine Liste hervor und verglich den Namen des Neuankömmlings mit den Eintragungen. »Tut mir Leid, Vasruc Raspot Putjomkin, aber Ihr seid nicht für das Treffen vorgesehen«, murmelte er, ohne aufzublicken. »Das Schreiben ging an Vasruc Bschoi, und indem Ihr seinen Namen durchstreicht und Euren darüber setzt, werdet Ihr nicht sein Stellvertreter.«

»Vasruc Bschoi ist verstorben«, hielt Raspot unbeeindruckt dagegen und kramte im Innern der Satteltasche, bis er zwei weitere Briefe gefunden hatte. »Dies ist die eidesstattliche Erklärung seiner Witwe zu seinem Tod sowie die Bestimmung von Vasruc Bschoi, dass ich sein Nachfolger bin. Sowohl im Amt als auch bei der heutigen Versammlung.« Er erkannte am verschlossenen Gesicht des Obristen, dass es wohl längerer Verhandlungen bedurfte, in den erlauchten Kreis vorgelassen zu werden. Besser, er versuchte es mit einer kräftigen Portion Selbstsicherheit … Also reckte er das Kinn und blickte mit blitzenden Augen auf den Obristen herab. »Ich bin ein borasgotanischer Adliger und dazu ermächtigt, über das Schicksal meiner Heimat zu entscheiden.«

Der Mann nickte. »Ich verstehe, Vasruc, und gleichzeitig habe ich meine Befehle. Es tut mir Leid, Ihr werdet die Nacht vor den Toren verbringen.«

Raspot schwang sich aus dem Sattel seines Fuchshengstes, sprang auf den Boden und ging auf den Mann zu. »Ihr möchtet die Freundlichkeit haben, auf der Stelle jemanden rufen zu lassen, der über meine Papiere entscheidet.« Er hielt erst an, als sein Gesicht das des älteren Mannes fast berührte. Er roch den herben Schweiß seines Gegenübers und sah die Narbe seitlich an dessen Hals, die wohl von einem üblen Schnitt herrührte. »Ich habe meinen Hengst nicht geschunden und bin aus dem Südosten geradezu hierher geflogen, um von Euch mein gutes Recht verwehrt zu bekommen.«

Der Obrist hob den Arm mit den Briefen, schwenkte ihn über die Brüstung der Zugbrücke und öffnete die Finger; trudelnd segelten die Blätter nach unten, bis sie im brackigen Wasser landeten und auf der Oberfläche schwammen. Die Tinte verlief augenblicklich. »Welche Papiere, Vasruc?«, fragte er dann teilnahmslos. »Diejenigen, die Euch der Wind aus der Hand getragen hat? Ich glaube nicht, dass man sie noch lesen kann.«

»Der Wind?« Raspot tat so, als wollte er die Arme verschränken, stattdessen packte er den Obristen unvermittelt bei der rechten Schulter und versetzte ihm einen raschen Stoß, der den Mann von der Zugbrücke beförderte. Klatschend tauchte er in die Brühe des Wassergrabens ein. »Dann kann der gleiche Wind sie wieder in meine Hand zurücktragen«, rief er hinab.

Die Soldaten senkten die Hellebarden und bewegten sich drohend auf ihn zu; der Vasruc ging rückwärts zu seinem Pferd, eine Hand an den Griff seines Säbels gelegt. »Ihr werdet mich nicht von der Brücke drängen. Sorgt dafür, dass einer der …«

»Was ist hier los?«, donnerte es von den Zinnen des Wachturms herunter. Ein Mann im mittleren Alter in prächtigen Gewändern schaute missbilligend auf sie herab. Auch wenn man keine Insignien sah, es musste sich um einen Adligen handeln. »Saltan, was tut Ihr im Graben?« Er wandte sich Raspot zu. »Und Ihr? Was veranstaltet Ihr da für einen Aufruhr?«

Raspot nahm an, den Besitzer der Festung vor sich zu haben. Er deutete eine knappe Verbeugung an, stellte sich vor und erklärte mit wenigen Sätzen, was sich ereignet hatte. »Leider kann ich Euch die Richtigkeit meiner Worte nicht mehr beweisen, da der Obrist meine Dokumente wohl aus Versehen ins Wasser warf und auch sein Versuch, sie zu retten, scheiterte«, schloss er seinen Rapport.

»Saltan, ist das wahr?« Der grauköpfige Mann deutete auf zwei Soldaten und wies sie an, ans Steilufer des Grabens zu eilen und ihrem Anführer herauszuhelfen. »Habt Ihr in den Dokumenten gelesen, was der junge Mann behauptet?«

Prustend nickte Saltan. Er bekam die entgegengereckten Stiele der Hellebarden zu fassen, erklomm die Böschung und entkam dem übel riechenden Wasser. Offenbar wagte er keine Lüge vor seinem Vorgesetzten; vielleicht rechnete er es Raspot auch hoch an, dass er ihm vor dem Adligen die Peinlichkeit erspart hatte, zugeben zu müssen, dass er ihn überrumpelt hatte.

»Dann kommt herein, Vasruc Putjomkin, und seid willkommen auf Checskotan, der Wiege des sich neu erhebenden Borasgotans.« Mit diesen Worten verschwand er hinter den Zinnen.

»Meinen Dank.« Raspot hob den Arm zum Gruß und führte seinen Hengst am Zügel durch das erste Tor.

Der Mann erwartete ihn unmittelbar dahinter. »Ich bin Hara¢ Fjanski, Gastgeber des bedeutenden Treffens und Anwärter auf den Thron des Landes.« Mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu: »Wie so viele, die heute hier sind. Ihr etwa auch?«

»Ich? Beim weisen und gerechten Ulldrael, nein!«, beeilte sich Raspot zu versichern. »Ich bin hier, um einen von ihnen zu wählen.«

»So? Wie erfreulich.« Fjanski nickte ihm zu. »Ihr seid sehr jung und ohne Schramme, demnach habt Ihr nicht auf dem Wunderhügel bei Taromeel gegen die Truppen des verrückten Govan Bardri¢ und seiner Schwester gekämpft, nehme ich an?«

Raspot wurde rot vor Verlegenheit. »Ihr habt Recht, Hara¢. Ich befand mich zu Hause und beschützte das Gut von Vasruc Bschoi vor marodierenden Soldaten.«

Fjanski schnalzte mit der Zunge. »Noch so eine Seite des Krieges. Nicht genug, dass auf dem Schlachtfeld der Tod herrscht, er bringt auch Leid durch die eigenen Truppen in die Heimat. Es wird Zeit, dass Ordnung in Borasgotan einkehrt.«

Seite an Seite durchschritten sie das...


Heitz, Markus
Markus Heitz, geboren 1971, lebt als freier Autor im Saarland. Mit »Ulldart« begann seine einzigartige Karriere. Seine Romane um »Die Zwerge« wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und standen wochenlang auf den Bestsellerlisten. Mit »Die Legenden der Albae« führte Markus Heitz alle Fans in die Welt der Dunkelelfen. Als einziger deutscher Autor gewann er bereits elf Mal den Deutschen Phantastik Preis.



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