Helen | Forged by Malice – Schattengeschmiedet | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 736 Seiten

Reihe: Beasts of the Briar-Reihe

Helen Forged by Malice – Schattengeschmiedet

Roman
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-641-32942-6
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, Band 3, 736 Seiten

Reihe: Beasts of the Briar-Reihe

ISBN: 978-3-641-32942-6
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Vier Fae-Prinzen.
Ein tödlicher Fluch.
Eine Welt voller Gefahren, Magie und dunkler Liebe.

Endlich hat Rosalina im Verwunschenen Tal der Fae-Prinzen ein neues Zuhause gefunden. Doch ihr Glück ist nicht von Dauer, denn aus dem Reich des Frühlingsprinzen Ezryn erreichen sie beunruhigende Nachrichten: Eine alte Feindin aus der Unterwelt will ihm den Thron streitig machen und droht, Frühling mit Krieg zu überziehen. Rosalina steht ihrem Prinzen zur Seite, auch wenn sie sich dabei selbst in der Dunkelheit verliert …

»Forged by Malice« ist das dritte Buch in der »Bestien des Dornenwalds«-Reihe. Es ist eine Why-Choose-Romance, die reife Themen mit explizitem sexuellem Inhalt (M/F, M/M, MMFM) enthält und sich an Leser*innen ab 18 Jahren richtet.

Elizabeth Helen ist der Künstlername der beiden Schwestern Elizabeth und Helen. Sie lieben es, gemeinsam Fantasy-Romane zu schreiben und ihre Held*innen auf die wildesten Abenteuer zu schicken. Wenn sie nicht gerade schreiben, knuddeln sie ihre Katzen, sind draußen in der Natur oder spielen Dungeons & Dragons.

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Prolog


Isidora wusste, dass die Monster kamen. Sie merkte es nicht an den Rauchwolken, die sich über den Nebel erhoben, oder an den umgestürzten Bäumen oder an dem Geheul, das den gewundenen Pfad entlangschallte.

Sie merkte es am Geruch. Aus den Untiefen der Untenwelt waberte ein schrecklicher Gestank wie nach durchnässten Feldern, auf denen die Pflanzen vermoderten. Eine Wolke der Verwesung schwappte als Vorbote der Monster über den Mount Lumidor. Und dort, wo die elendigen Gestalten ihn überquerten, würde nie wieder etwas wachsen.

Isidora zog ihren Schal über Mund und Nase in der Hoffnung, der Stoff würde sie wenigstens ein bisschen vor dem Gestank schützen. Ihre Mutter hatte ihn ihr hastig um die Schultern geschlungen, als sie aufgebrochen war, und ihr Duft hing noch immer darin. »Schon oft haben wir und unzählige andere um Hilfe gebeten. Sie können nichts tun.«

Isidora war dennoch gegangen, denn irgendetwas musste sie tun. Sie musste es versuchen. Für ihr Dorf, ihre Mutter und für ihren kleinen Bruder. Dieses Mal würden die Hohepriester doch sicher zuhören. Ihr zuhören, wenn sie erzählte, welche Monster an ihren Türschwellen lauerten.

Sie setzte einen Fuß vor den anderen und wagte es nicht, sich umzusehen, ob von den Häusern Rauch aufstieg.

Ihre schlammverschmierten Stiefel rutschten auf den glatten Steinen, der Boden war noch nass vom Regen der vorangegangenen Nacht. Die Dunkelheit nahte, und feuchter Nebel zog zwischen den Bäumen auf. Isidora lief weiter.

Der Verwesungsgeruch wurde schwächer, und Isidora atmete tief ein. Hier oben wurde die Luft bereits dünner.

Und plötzlich brach es wie eine Schwertspitze durch den Dunstschleier: das Queens Reach Kloster. Aus der Nähe wirkte es noch viel größer. Die schwarzen Bögen schienen bis in den Himmel zu reichen. Direkt vor ihr ragte eine gewaltige Tür empor, sie war über fünfmal so hoch wie sie selbst und mit eisernen Riegeln beschlagen.

Aber nach diesem langen Aufstieg würde sie sich nicht von einer Tür einschüchtern lassen. Isidora holte tief Luft und klopfte. Obwohl das Klopfen kaum zu hören war, öffnete sich nach einem kurzen Moment die Tür.

Vor ihr stand eine Frau in einer weiß-goldenen Robe, ihr Gesicht war von einer Kapuze verdeckt.

»Ich muss mit den Hohepriestern sprechen«, verkündete Isidora mit lauter Stimme. »Ich brauche ihre Hilfe.«

Die Frau mit der Robe winkte sie hinein. »Folge mir.«

Isidora schien es, als würde sie ins Maul einer schrecklichen Bestie steigen. Einer Bestie, die nicht aus Fleisch und Knochen, sondern aus Metall und Glas bestand.

Zwei Soldaten der Armee der Königin waren zu beiden Seiten der Tür positioniert. Sie trugen Speere, und ihre Blicke waren auf die Treppe in der Empfangshalle hinter ihnen gerichtet. In der Mitte des Raumes befand sich ein merkwürdiger Apparat. Zahlreiche Fae, ebenfalls in weiß-goldenen Roben, gingen umher.

»Hier entlang.« Die Frau öffnete eine eigenartige Metalltür.

Isidora folgte ihr in einen kleinen, kreisrunden Raum, der an einen Käfig aus gezwirbeltem Metall erinnerte. Die Frau schloss die Tür und tippte sich amüsiert lächelnd an die Nase. »Du möchtest doch nicht etwa die Treppe nehmen, oder?«

Sie fuhr mit dem Finger eine Rune an der Tür nach. Ratternd schoss der Käfig daraufhin plötzlich nach oben. Isidoras Magen machte einen Satz, und sie klammerte sich hastig an das Gitter neben ihr.

Die Frau lachte melodisch. »Bei meiner ersten Fahrt habe ich wohl genauso geschaut wie du. Ich war ungefähr in deinem Alter.«

Isidora rang nach Luft. Auf der anderen Seite des Gitters raste poliertes Metall an ihnen vorbei, dann verschwand die Wand an einer Seite plötzlich, und Isidora spürte einen Luftzug. Isidora sah den riesigen Berg vor sich und einen hellen Fleck an seinem Hang, wo die Hauptstadt in den Stein gehauen war. Florendel …

»Eine atemberaubende Aussicht«, sagte die Frau und setzte ihre Kapuze ab.

Sie war jung und wunderschön. Ihr kurzes braunes Haar lockte sich um ihre zarten, spitzen Ohren. Doch Isidora konnte den Blick nicht von ihren Augen abwenden, die so tiefblau waren wie ein Fluss in der Nacht. »Seid Ihr eine Prinzessin?«

Wieder lachte die Frau. »Nein, ich bin eine Goldene Akolythin. Wir dienen dem Hohen Licht.«

»Oh, klar.« Natürlich war sie eine Priesterin. Im Reich des Frühlings gab es keine Prinzessinnen mehr.

»Wie heißt du?«

»Isidora.«

»Ein wunderschöner Name«, antwortete die Akolythin, »und ein königlicher.«

»Ich wurde nach der früheren Hohen Prinzessin benannt.« Isidora zwang sich, ihren Rock loszulassen. Die Hohe Prinzessin Isidora hätte sich niemals ängstlich an ihre Kleidung geklammert. »Wie heißt du?«

»Wrenley.«

»Dein Name gefällt mir auch«, sagte Isidora. Wrenley griff nach ihrer zitternden Hand und hielt sie fest.

Die kühle Luft verschwand, und sie fuhren wieder zwischen Metallwänden weiter nach oben. Von der Decke des Käfigs hing eine kleine Laterne. Sie baumelte hin und her und leuchtete in einem weichen orangefarbenen Licht. Am Hals der Akolythin glitzerte etwas.

Wrenley bemerkte ihren Blick. »Wir dürfen eine Sache aus unserem früheren Leben behalten, bevor wir unser Dasein dem Oben widmen.« Sie zeigte auf die Muschelkette um ihren Hals.

»Sie ist so hübsch«, Isidora strich mit dem Finger über die schönste Muschel an der Kette, eine goldene Nautilus-Muschel.

»Mein Vater war Blumenhändler und brachte mir von seinen Handelsreisen aus dem Reich des Sommers jedes Mal eine Muschel mit.«

Ein kalter Wind blies Wrenley die Haare aus dem Gesicht, und als Isidora sich umwandte, sah sie auf der anderen Seite des Käfigs nichts als Wolken. Wie hoch sie waren! Der Druck in ihren Ohren wurde stärker.

»Wir sind fast da«, erklärte Wrenley.

Aus dem Augenwinkel sah Isidora, wie draußen etwas vorbeiflog. Erschrocken stolperte sie rückwärts und stieß dabei gegen Wrenleys Beine. Was war das? Ein Vogel?

Aber Vögel schrien nicht.

Wrenley sagte nur: »Ich glaube, das Schicksal hat dich ausgerechnet heute hierhergeführt.« Der Käfig hielt klappernd an. »Tritt zurück.«

Isidora tat wie geheißen. Eine glänzende, dicke Flüssigkeit sickerte in den Käfig und tropfte durch das Gitter im Boden. Wrenley zog ihre Kapuze wieder auf, öffnete die Tür und stieg mit einem großen Schritt über die Flüssigkeit hinweg.

Es war Blut, so dunkelrot, dass es fast schwarz aussah. Isidoras Blick folgte der Blutspur in den vor ihr liegenden Raum. Dort in der Ecke lag ein lebloser Körper, der in eine goldene Tracht gekleidet war.

Die goldene Tracht eines Hohepriesters. Isidoras Kehle war vor Angst wie zugeschnürt. Wie sollte sie hier Hilfe finden, wenn die Leute sich hier nicht einmal selbst helfen konnten?

»Hier will jemand mit Euch sprechen«, sagte Wrenley.

Isidora folgte Wrenley in den Raum. Sie erkannte sofort, dass sie sich am höchsten Punkt des Klosters befanden. Eines der Buntglasfenster in dem kreisrunden Raum war zerbrochen. Überall lagen rote, blaue und grüne Scherben herum.

Das, was eben draußen am Käfig vorbeigeflogen war, … war auch ein Hohepriester gewesen.

Akolythen in weiß-goldenen Roben verneigten sich vor drei Schatten, die in der Mitte des Raums standen. Sie waren aus dunklem Metall und wehenden schwarzen Roben.

Wrenley drückte Isidoras Schulter. Dann stellte sie sich auf den leeren Platz vor dem kaputten Fenster und verschwand zwischen all den anderen Goldenen Akolythen, die die Schatten umringten.

Und Isidora war ganz allein.

Ihr Blick huschte von dem leblosen Hohepriester am Boden zu dem zerbrochenen Fenster. Solange sie oder irgendjemand sich erinnern konnten, hatten immer fünf Hohepriester das Kloster angeführt …

Und nun waren sie tot.

Sie trat vor. Überall am Boden war Blut, und sie spürte, wie ihre abgetragenen Stiefel die Nässe aufsogen. »Ich bin gekommen, um Hilfe zu erbitten. Kobolde bedrohen mein Dorf.«

Die Schatten kräuselten sich, und einer löste sich von den anderen: Er trug eine kunstvoll gefertigte Rüstung, pechschwarz, wie der Umhang, und dazu einen Helm, der auf unheimliche Weise an einen Vogelkopf erinnerte.

Als Kind des Verwunschenen Tals kannte sich Isidora mit Zauberei aus. Doch für sie war Magie, wenn der Dorfälteste Miguel ihr aufgeschlagenes Knie heilte oder wenn ihre Mutter sang, damit die Ernte besser ausfiel. Magie war eine Blume, die sie wieder aufrichtete, nachdem ihr Bruder sie aus Versehen abgebrochen hatte.

Aber eine Magie wie diese hier hatte Isidora noch nie erlebt. Sie durchflutete den Raum, kribbelte auf ihrer Haut und summte in ihren Ohren. Das Atmen fiel ihr schwer.

Die Gestalt marschierte mit einem gigantischen Hammer in den behandschuhten Händen auf sie zu und kniete vor ihr nieder. Ihr Schatten legte sich auf sie, und es war, als würde es plötzlich finstere Nacht.

»Sorge dich nicht, mein Kind.« Seine Stimme war tief und dröhnte unter dem Helm. »Die Zeit des Stillstands ist vorbei. Diejenigen, die Schutz bieten können, werden nicht länger im Überfluss schwelgen und sich verstecken, während die Bewohner des Frühlings in Furcht leben müssen.«

Sein Helm war wie ein Eulenkopf geformt. »Ihr seid ein Prinz«, sagte Isidora erstaunt. Es war keine Frage. Sie erkannte den Helm. Er war der zweitgeborene Prinz des Frühlings....


Helen, Elizabeth
Elizabeth Helen ist der Künstlername der beiden Schwestern Elizabeth und Helen. Sie lieben es, gemeinsam Fantasy-Romane zu schreiben und ihre Held*innen auf die wildesten Abenteuer zu schicken. Wenn sie nicht gerade schreiben, knuddeln sie ihre Katzen, sind draußen in der Natur oder spielen Dungeons & Dragons.



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