E-Book, Deutsch, 306 Seiten, eBook
Hesselmann Residualgewinnkonzepte zur externen Aktienanalyse
2006
ISBN: 978-3-8350-9118-4
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
E-Book, Deutsch, 306 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-8350-9118-4
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
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Christoph Hesselmann zeigt, dass eine Unternehmensbewertung unter Ausnutzung einfacher Zusammenhänge erfolgen kann, unabhängig davon, ob Zahlungsströme oder Ergebnisgrößen unter Einbezug der Kapitalbasis verwendet werden. Es wird deutlich, dass fundamentale Bewertungsmodelle, die den gesamten Prognosehorizont von Analysten einbeziehen und eine langfristige Rückkehr der Renditen zum Durchschnitt des Gesamtmarktes berücksichtigen, am geeignetsten sind.
Dr. Christoph Hesselmann promovierte bei Prof. Dr. Manfred Steiner am Lehrstuhl für Finanz- und Bankwirtschaft der Universität Augsburg. Er ist Senior Associate Zentrales Controlling und Strategische Planung bei der Bertelsmann AG in Gütersloh.
Zielgruppe
Research
Weitere Infos & Material
1;Geleitwort;6
2;Vorwort;8
3;Inhaltsverzeichnis;10
4;Abbildungsverzeichnis;14
5;Tabellenverzeichnis;16
6;Abkürzungsverzeichnis;20
7;Symbolverzeichnis;22
8;1 Einleitung;27
8.1;1.1 Hintergrund;27
8.2;1.2 Ziel und Aufbau der Arbeit;28
9;2 Überblick und Anwendungsbereiche;31
9.1;2.1 Methoden der Unternehmensbewertung;31
9.2;2.2 Ermittlung der bewertungsrelevanten Größen und Bewertungszusammenhänge;34
9.3;2.3 Zusammenhang zwischen Residualgewinnen, Aktienrenditen und bilanziellen Ergebnisgrößen;94
9.4;2.4 Residualgewinngrößen zur Unternehmenssteuerung;100
10;3 Konzeptionelle Vorgehensweise zur Unternehmensbewertung;125
10.1;3.1 Äquivalenz von Residualgewinn- und Discounted Cashflow- Verfahren;126
10.2;3.2 Ohison- Modell ;156
10.3;3.3 Problembereiche;182
10.4;3.4 Zusammenfassender Überblick;210
11;4 Empirische Untersuchung des deutschen Kapitalmarktes;211
11.1;4.1 Konzeption der Datenbasis;211
11.2;4.2 Empirische Vorghensweise und eingesetzte Verfahren;219
11.3;4.3 Prognosequalität von Analystenschätzungen;226
11.4;4.4 Analyse der erzielten Eigenkapitalrenditen;250
11.5;4.5 Empirische Untersuchung der Bewertungsmodelle;255
12;5 Zusammenfassung;291
13;Anhang;297
14;Literaturverzeichnis;307
Überblick und Anwendungsbereiche.- Konzeptionelle Vorgehensweise zur Unternehmensbewertung.- Empirische Untersuchung des deutschen Kapitalmarktes.- Zusammenfassung.
1 Einleitung (S. 1)
1.1 Hintergrund
Bei Vorliegen eines vollkommenen Kapitalmarktes können die Entscheidungen über Konsum, Investition und Finanzierung unabhängig voneinander getroffen werden. Liegt eine Trennung zwischen Eigentum und Unternehmensleitung vor, ist für das Management die Kenntnis der individuellen Präferenzen der Anieger nicht nötig, um optimale Entscheidungen im Sinne der Anieger zu treffen. Als optimal erweist sich die Unternehmenspolitik, die den Marktwert des Eigenkapitals (shareholder value) maximiert.
Ein Widerspruch zwischen den Eigenkapitalgebern und weiteren Interessengruppen, deren individuelle Zielerreichung teilweise vom Unternehmen abhängig ist (so genannte stakeholder), besteht zumindest langfristig nur vordergrundig. Die vertraglich vereinbarten Ansprüche der stakeholder sind als Nebenbedingung bei der Maximierung des Wertes des Eigenkapitals zu berücksichtigen.
Gerade eine Orientierung am shareholder value betont den verantwortungsvollen Umgang mit knappen Ressourcen und schützt vor der Realisation suboptimaler Investitionspläne, da eine eindeutige Zielfunktion besteht. Die jüngsten Unternehmensschieflagen oder Bilanzskandale wurden oftmals in Verbindung mit dem Begriff des shareholder value gebracht. Bei tiefergehender Betrachtung zeigt sich jedoch, dass die Ursache im Versagen wichtiger Kontrollinstanzen und einer falschen Anreizwirkung für das Management bestand.
Keinesfalls jede als wertsteigernd verkündete Maßnahme steht in Einklang mit dem Oberziel des shareholder value Ansatzes. , Da unternehmerisches Handeln grundsätzlich durch Risiko und Unsicherheit gekennzeichnet ist, kann der Zusammenbruch von Marktteilnehmern nicht als Argument gegen eine Orientierung am shareholder value verwendet werden.
Umso wichtiger erscheint eine adäquate Messung des Wertes von Unternehmen aus externer und interner Sicht. In jüngster Vergangenheit zeigt sich eine zunehmende Verbreitung von Residualgewinnen bzw. darauf basierenden Konzepten zur Unternehmenssteuerung und -bewertung. Daneben erfreuen sich Residualgewinne einer wachsenden Bedeutung in der empirischen Kapitalmarktforschung. In der Literatur werden die genannten Anwendungsgebiete von Residualgewinnen oftmals isoliert voneinander dargestellt, wobei eine Verknüpfung unterbleibt. Insbesondere bei empirischen Untersuchungen, aber auch bei der Verwendung von Residualgewinnen zur Unternehmenssteuerung, sind die Grundlagen einer Bewertung anhand von Residualgewinnen zur angemessenen Beurteilung der Ergebnisse von elementarer Bedeutung.
1.2 Ziel und Aufbau der Arbeit
Die verwendete Literatur über das Thema Residualgewinne lässt sich weitgehend in zwei Teilbereiche einordnen. Die erste Gruppe der Autoren geht der Frage nach, ob Residualgewinne als einperiodische Größe zur Unternehmenssteuerung und damit verbunden als Entlöhnungsmaßstab tauglich sind. Wertsteigerungsmaße sollen sowohl zur internen Steuerung geeignet sein als auch Wertsteigerungen extern aufzeigen können. Bekannte Konzepte, die auf Residualgewinnen basieren, sind der so genannte Economic Value Added (EVA) für Industrieunternehmen oder der Added Value on Equity (AVE) für Finanzunternehmen ,. Neben der grundsätzlichen Eignung für oben genannte Aufgaben, stehen mögliche Korrekturmaßnahmen der verwendeten bilanziellen Größen im Vordergrund.
Durch diese soll erreicht werden, dass eine Steuerung anhand der genannten Kennzahlen und die Zielsetzung einer Maximierung des Unternehmenswertes in Einklang stehen. Im Gegensatz zur Verwendung als einperiodisches Maß, werden Residualgewinnkonzepte auch zur Unternehmensbewertung herangezogen. In diesem Fall erfolgt eine Betrachtung der Gesamtperiode. Auch in der empirischen Kapitalmarktforschung fand der Residualgewinn vermehrt Eingang.
Die Popularität ist darauf zuruckzuführen, dass vergangene Ergebnisgrößen oder von Analysten geschätzte Ergebnisse unter Berücksichtigung der Kapitalbasis leicht in ein Bewertungsmodell überführt werden können. Mittels dieser Residualgewinnmodelle kann der Preisbildungsprozess am Aktienmarkt analysiert werden und es lassen sich mögliche Bewertungsanomalien überprufen. Es ist zudem möglich, die in Aktienkursen implizit enthaltenen Bewertungsannahmen detaillierter offenzulegen. Damit kann der Bereich der Untemehmensbewertung bzw. die fundamentale Aktienbewertung als weiteres wesentliches Anwendungsgebiet genannt werden.