Hill / Stapor | Villa Obscura | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 384 Seiten

Hill / Stapor Villa Obscura

Packender Survival-Jugendthriller über dunkle Geheimnisse und tödliche Wendungen
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-96052-387-1
Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Packender Survival-Jugendthriller über dunkle Geheimnisse und tödliche Wendungen

E-Book, Deutsch, 384 Seiten

ISBN: 978-3-96052-387-1
Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nach dieser Nacht wird nichts mehr sein, wie es war Auf einer Halloweenparty in einer abgelegenen Villa im Harz bricht echter Horror aus. Anfangs hoffen die sechs Jugendlichen noch, dass es sich um einen Scherz handelt. Doch die zwei maskierten Fremden machen Ernst: Sie halten die Sechs gegen ihren Willen fest und schicken sie auf einen lebensgefährlichen Trip durch das zerklüftete Gelände am Brocken. Wonach suchen die Geiselnehmer? Und wer von den sechs entführten Jugendlichen verbirgt das größte Geheimnis? Als eine der Geiseln stirbt, beginnt ein unerbittlicher Wettlauf gegen die Zeit ... Villa Obscura: Wer verbirgt hier welches Geheimnis? - Hochspannung pur: Packender Young-Adult-Thriller voller unerwarteter Wendungen für Leser*innen ab 14 Jahren. - Spannende Erzählperspektive: Die Geschichte wird aus den Blickwinkeln der sechs Jugendlichen erzählt und wirft unterschiedliche Sichtweisen auf dieselben schrecklichen Ereignisse. - Einzigartiger Schauplatz: Der mystische Brocken im Harz bietet mit seinem zerklüfteten Gelände eine perfekte und unheimliche Kulisse. - Menschliche Abgründe: Der durchdachte Pageturner des Erfolgsduos Melissa C. Hill und Anja Stapor überrascht auf jeder Seite aufs Neue. Der atemberaubende Thriller ab 14 Jahren erzählt eine packende Geschichte voller düsterer Geheimnisse und tödlicher Gefahren und sorgt für ein unvergessliches Leseerlebnis mit überraschenden Wendungen und schockierenden Enthüllungen. Was als lustige Halloweenparty beginnt, verwandelt sich in einen echten Albtraum: Hier geht es nicht mehr um Süßes oder Saures - hier geht es ums Überleben! Ein gruseliges Leseerlebnis für Fans der Geschichten von Ursula Poznanski und Karen M. McManus.  

Melissa C. Hill wurde in Gunzenhausen geboren. Vor dem Abi veröffentlichte sie ihren ersten Roman. Während des Studiums folgten weitere und die Auszeichnung mit dem C. S. Lewis-Preis. Sie lebt mit Mann und Kindern in Mittelfranken.
Hill / Stapor Villa Obscura jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Émile / Freitag, 01.11., 02:10 Uhr

Ist das ein Spiel?

Émile mag überraschende Wendungen. Er spielt gern und schlüpft ebenso gern in fremde Rollen.

Aber er mag es nicht, Angst zu haben. Und sosehr er sich auch einredet, dass ihre exzentrische Gastgeberin hinter all dem stecken muss, so kann er doch selbst nicht daran glauben. Das ist nicht das zweite Kapitel einer gescheiterten Party, das mit einer inszenierten Krimihandlung noch mal für Spannung sorgen soll.

Émile steht so reglos wie möglich da und beobachtet die Morphs. Ihre Körperhaltung ist angespannt, die Bewegungen sind hektisch, sie stehen selbst unter großem Stress. Als er das erkennt, steigert sich seine Angst. Die spielen nicht. Die meinen das ernst.

Dass Rotkäppchen so unvermutet aufgetaucht ist, hat sie offenbar aus dem Konzept gebracht. Der blaue Morph stellt sich neben den grünen und wispert ihm etwas zu. Der grüne antwortet ebenso leise, und Émile strengt sich vergebens an, zu hören, was sie da besprechen. Er wendet den Blick ab und starrt stattdessen auf das Gewehr. Eine Jagdwaffe. Solche hat Émile im Waffenschrank seines Vaters schon ein paarmal gesehen, wollte aber nie etwas damit zu tun haben. Jetzt zeigt die Mündung in seine Richtung. Auch wenn das Ding nur zum Erschrecken gut sein soll, macht sich schlagartig ein mieses Gefühl in ihm breit.

Langsam werden ihm die Arme schwer, weil er die Hände noch immer nach oben hält. Émile senkt sie ein wenig, doch der grüne Morph ruckt sofort mit dem Kopf in seine Richtung, sodass Émile erstarrt. Er hat das Gefühl, schlecht Luft zu bekommen. Seine Nase, die er sich vorhin bei dem Sturz in Constanzes Privaträumen angeschlagen hat, schmerzt immer mehr und scheint langsam zuzuschwellen. Er atmet durch den Mund, damit ihm nicht schwindelig wird.

Émile schaut zu den anderen hinüber. Sarah lehnt an einem Barhocker und scheint diesen als Stütze auch wirklich zu brauchen. Linda und Kiyoshi – deren Namen hat Émile vorhin von Sarah aufgeschnappt – stehen beieinander. Lindas Augen wirken bei der Blässe ihres Gesichts nun noch größer. Kiyoshi in der schwarzen Kutte fummelt unruhig am Stiel seiner Sense herum. Rotkäppchen hat noch immer die Arme um sich geschlungen. Sie starrt auf den Boden und die orangen Luftschlangen zu ihren Füßen.

In diesem Moment zieht eine abrupte Bewegung Émiles Aufmerksamkeit auf sich. Es ist der Mozart-Typ. Er rennt los, direkt auf die Hintertür zu. Anscheinend hat er abgewartet, bis die Morphs durch ihre geflüsterte Diskussion abgelenkt sind.

Der grüne Morph reißt das Gewehr herum, doch sein Kumpel ist schneller. Er holt Mozart ein und rammt ihn mit der Schulter. Die beiden Körper fallen, doch bevor sie aufprallen, peitscht ein Knall durch den Raum. Émile sieht mit Entsetzen, wie Mozart auf dem Boden aufschlägt und zugleich weit hinter ihm im Barregal eine Flasche zerplatzt. Sarah schreit auf und reißt die Hände über den Kopf. Scherben und Flüssigkeit spritzen durch die Luft. Ein Beben geht durch Émiles Körper. Er spürt sein Herz panisch rasen.

Der Morph hat geschossen. Er hat tatsächlich geschossen.

Kiyoshi / Freitag, 01.11., 02:15 Uhr

Kiyoshis Handgelenke schmerzen. Das fällt ihm als Erstes auf, noch ehe ihm klar wird, dass er sich intuitiv zu Boden geworfen und Linda mit sich gerissen hat. Um nicht direkt auf sie zu fallen, ist er stattdessen hart auf die Holzdielen geknallt. Die Erschütterung spürt er bis in die Schultern. In sein rechtes Schienbein drückt sich etwas Hartes. Das muss der Stiel seiner Sense sein, die er im Fallen losgelassen hat.

Irgendjemand atmet hektisch. Er glaubt, Sarah zu erkennen. Ist sie verletzt? Kiyoshi sieht sich nach ihr um. Sie kauert zwischen den Barhockern auf dem Boden und gibt einen grotesken Anblick ab, mit ihrer kalkweißen Theaterschminke und dem verzerrten Gesicht. Rotkäppchen ist offenbar direkt nach dem Knall zu Mozart gestürzt. Der setzt sich jetzt auf und schiebt sich zwischen sie und die Morphs. Die gepuderte Perücke ist ihm halb vom Kopf gerutscht. Der DJ steht mit aufgerissenen Augen nur ein paar Schritte entfernt von ihnen und schwankt leicht. Hoffentlich kippt er nicht um.

»Bist du okay?« Nachdem Kiyoshi sich überzeugt hat, dass niemand von dem abgefeuerten Schuss getroffen wurde, wendet er sich Linda zu, die sich gerade neben ihm aufrappelt.

Sie fasst sich benommen an die Stirn. Vermutlich ist sie mit dem Kopf auf den Boden aufgeschlagen. Eines ihrer Elbenohren hat sich gelöst, sodass sie jetzt ein spitzes und ein rundes Ohr hat. Dennoch nickt sie.

Kiyoshis nächster Blick gilt den Morphs. Was stimmt mit dem Grünen nicht? Selbst wenn es nur ein Warnschuss war, hätten die Glassplitter der zerschossenen Flasche sie alle treffen können. Von einem möglichen Querschläger ganz zu schweigen.

Er schaut zur Bar. Eine Lücke klafft zwischen den Flaschen, ein Flaschenboden mit gezackt aufragenden Scherben steht noch. Die Flüssigkeit tropft vom Regal herab.

Der blaue Morph tritt in Kiyoshis Blickfeld. Instinktiv will Kiyoshi zurückweichen. Hat der Blaue auch eine Waffe? Kiyoshi sieht auf die Schnelle keine. Er ergreift seine Sense, doch bevor er sich damit verteidigen kann, packt der Morph ihn an den Schultern und zerrt ihn auf die Beine. Selbst jetzt spricht er kein Wort, sondern bedeutet ihm nur mit einer unmissverständlichen Geste, dass er sich in Bewegung setzen soll. Auch Mozart rappelt sich auf und bekommt prompt einen Stoß gegen die Schulter, damit er losläuft. Kiyoshi sieht sich besorgt nach Linda um und befürchtet, dass der Morph auch sie grob behandelt. Doch sie ist bereits auf den Beinen und folgt ihm – offenbar voller Angst, allein hier zurückzubleiben. Der blaue Morph geht voran, während der grüne hinter ihnen sein Gewehr achtlos auf die verbliebenen Partygäste richtet, als wäre es nur ein Spielzeug. Dabei wissen sie es nach dem gelösten Schuss besser.

Was haben die Morphs vor? Bringen sie Kiyoshi und die anderen zum Auto? Das hier kann nicht mehr zu Constanzes Halloweenparty gehören. Einen solchen Spaß auf die Kosten ihrer Gäste würde sie sich niemals erlauben.

Constanze. Übelkeit macht sich in Kiyoshis Magengrube breit. Er hätte nach ihr sehen sollen. Vermutlich liegt sie schon die ganze Zeit gefesselt und geknebelt in ihrer eigenen Wohnung. Während sie alle gefeiert haben und niemand auf die Idee gekommen ist, dass hinter Constanzes Fehlen etwas Ernstes stecken könnte. Wie ignorant sind sie eigentlich? Natürlich ist Constanze ihrer eigenen, aufwendig geplanten Party nicht freiwillig ferngeblieben. Das passt nicht zu ihr.

Aber jetzt, mit der Mündung einer Waffe in seinem Rücken, ist nicht der Moment für Heldentaten. Er kann wohl kaum losstürzen und sich zur Treppe durchschlagen, um Constanze zu retten. Vermutlich würde es ihm gehen wie der Flasche hinter der Bar, noch ehe er die Flügeltür erreicht hätte.

Linda / Freitag, 01.11., 02:20 Uhr

Die Situation fühlt sich unwirklich an. Der Schuss hat eine Erschütterung in ihrer Welt ausgelöst, und die Wellen des Ereignisses schlagen nun über Lindas Kopf zusammen. Sie spürt das Zittern in ihren Fingern, das sich von dort in ihrem gesamten Körper ausbreitet.

Mit gesenktem Kopf läuft Linda hinter den anderen her. Zunächst in die Eingangshalle. Dann die Treppe hinauf in den ersten Stock. Vorbei an den Türen zu Constanzes Büro und ihrer Wohnung. Zuerst denkt Linda, dass die Morphs sie im Kostümfundus einsperren wollen. Doch dann deutet der blaue Morph auf die wackelige Treppe, die am Ende des Flurs nach oben führt. Ja, wohin eigentlich? Bisher hat Linda den hölzernen Stufen nie Beachtung geschenkt. Die Treppe hat nur auf einer Seite einen Handlauf und Stufen, die aus maroden Brettern bestehen. Der Aufgang zu einem Dachboden?

»Was habt ihr mit Constanze gemacht? Ist sie hier oben irgendwo?«, ruft Kiyoshi in diesem Augenblick.

Vielleicht hofft er, dass seine verzweifelte Stimme bis in Constanzes Wohnung dringt und sie wissen lässt, dass sie nicht mehr allein ist. Linda blickt unwillkürlich in Richtung Wohnungstür, doch nichts regt sich. Und die Morphs zeigen keinerlei Reaktion, der blaue deutet nur unverwandt nach oben. Was sollen sie auf dem Dachboden? In Lindas Kopf dreht sich alles.

»Ich geh da nicht hoch.« Sarah tritt einen Schritt zurück. »Ich lass mich doch nicht freiwillig auf einem Dachboden abballern. Das meint ihr ja wohl nicht ernst.« Ihre Stimme wird immer schriller und lauter. »Ich mach da nicht mit. Das ist nicht mehr witzig.« Sie krallt sich am Geländer fest. Als der blaue Morph auf sie zugeht, kreischt sie auf. »Ihr bekommt mich hier nicht weg!«

Mit einer blitzschnellen Bewegung schlägt er ihr auf die Finger, sodass Sarah aufschreit und reflexartig die Holzstreben loslässt. Dann schubst er sie die erste Stufe hinauf.

Linda spürt das Zittern in Wellen durch ihren Körper laufen. Was, wenn sie gleich auf der Treppe stolpert? Wenn der grüne Morph denkt, sie wolle ihn angreifen und auf den Abzug drückt?

»Das ist ein oder? Diese Constanze will, dass wir all das hier für echt halten. Aber ist es nicht, stimmt’s?« Der DJ spricht leise. Schweigen folgt auf seine Worte. »Bitte«, flehend sieht er die kleine Gruppe an. »Ich kenne euch nicht, Leute. Ich weiß nicht, was für ein absurdes Spiel ihr hier spielt. Ich bin nur für einen Abend engagiert, meine Schicht ist vorbei, und jetzt bin ich...


Stapor, Anja
Anja Stapor, geboren 1991 in Gunzenhausen, studierte Germanistik und Geschichte in Würzburg und veröffentlichte dabei ihren ersten Krimi.

Hill, Melissa C.
Melissa C. Hill wurde in Gunzenhausen geboren. Vor dem Abi veröffentlichte sie ihren ersten Roman. Während des Studiums folgten weitere und die Auszeichnung mit dem C. S. Lewis-Preis. Sie lebt mit Mann und Kindern in Mittelfranken.

Melissa C. Hill wurde in Gunzenhausen geboren. Vor dem Abi veröffentlichte sie ihren ersten Roman. Während des Studiums folgten weitere und die Auszeichnung mit dem C. S. Lewis-Preis. Sie lebt mit Mann und Kindern in Mittelfranken.Anja Stapor, geboren 1991 in Gunzenhausen, studierte Germanistik und Geschichte in Würzburg und veröffentlichte dabei ihren ersten Krimi.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.