Hirsch | Schuld und Schuldgefühl | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 324 Seiten

Hirsch Schuld und Schuldgefühl

Zur Psychoanalyse von Trauma und Introjekt
7., überarbeitete Auflage 2017
ISBN: 978-3-647-01473-9
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection

Zur Psychoanalyse von Trauma und Introjekt

E-Book, Deutsch, 324 Seiten

ISBN: 978-3-647-01473-9
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
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Schuld und das Gefühl von Schuld sind zentrale Topoi der menschlichen Existenz. In der Mythologie, in der Dramatik, im täglichen Umgang zwischen Menschen – überall gilt Schuld wie ein Kompass für das Verhalten. Selbstverständlich hat sich Sigmund Freud beim Entwurf seiner Tiefenpsychologie von Anfang an der Schuld und des Schuldgefühls angenommen und in dieser Differenzierung bereits die Dialektik von Schuld und Schuldgefühl deutlich gemacht: Schuldgefühl ist nicht nur ein Problem des Täters, sondern, im Ödipus-Konflikt etwa, das untätige Fühlen und Wünschen allein bringt das Gefühl von Schuld hervor. Das Gewissen, bei Freud das Über-Ich, konstituiert sich aus Schuldgefühlen und macht so den Menschen erst schuldfähig, aber dadurch auch fähig zu reifen. In der psychoanalytischen Objektbeziehungstheorie kann die Schuld des Täters als eine Seite des Traumas gesehen werden, das durch Gewalttätigkeit gegen das Opfer, ihrer Annahme und Introjektion und schließlich Identifikation zum Schuldgefühl des Opfers geworden ist. Wenn die Psychoanalyse die so beschaffene Schuld des einstigen Opfers erkennt, muss sie in der Therapie zwischen Schuld und Schuldgefühl sorgfältig unterscheiden. Mathias Hirsch stellt in diesem grundlegenden Werk eine Systematik des Schuldgefühls vor, die ein differenziertes Feld erschließt:ein Basisschuldgefühl (aufgrund der bloßen unerwünschten Existenz), – ein Vitalitätsschuldgefühl (aufgrund behinderter vitaler Bedürfnisse), – ein Trennungsschuldgefühl (wegen verspäteter Autonomiebestrebungen), – ein traumatisches Schuldgefühl (aufgrund der Internalisierung traumatischer Gewalt).
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1;Cover;1
2;Title Page;4
3;Copyright;5
4;Table of Contents;6
5;Body;10
6;Einleitung;10
7;I. Schuld;16
7.1;Schuld fängt »bei Adam und Eva« an;16
7.1.1;Schöpfungsmythen als Bild für die Phylogenese der Menschen;17
7.1.2;Die Schöpfungsgeschichte als Bild für die Ontogenese;23
7.2;Überblick über den Schuldbegriff;29
7.3;Schuld und Gewissen;32
7.4;Kritik des psychoanalytischen Gewissensbegriffs;36
7.5;Der Schuldbegriff der Daseinsanalyse;38
7.6;Schuld und Gewissen im Kontext von Beziehung;40
7.7;Kollektivschuld und Generationenhaftung;41
7.8;Christliche Religion;44
7.9;Schulddialektik und Schulddilemma;47
7.10;Schuldbewältigung;48
7.10.1;Schuldbewusstsein und Reue;49
7.10.2;Schuldanerkennung, Umkehr und Vergebung;54
7.10.3;Juristische Schuldbewältigung;56
7.11;Schuldabwehr;57
7.11.1;Schuldzuweisung;59
7.11.2;»Schuld der Mütter«;61
7.12;Psychoanalyse und Schuld;63
8;II. Schuldgefühl;68
8.1;Überblick;68
8.1.1;Basisschuldgefühl;74
8.1.2;Schuldgefühlaus Vitalität;74
8.1.3;Trennungsschuldgefühl;74
8.1.4;TraumatischesSchuldgefühl;75
8.2;Über-Ich;76
8.2.1;»Frühes« Über-Ich;80
8.2.2;»Reifes« Über-Ich;82
8.3;Abwehr von Schuldgefühl;85
8.3.1;Regression;85
8.3.2;Identifikation;86
8.3.3;»Verbrechen aus Schuldgefühl«;87
8.4;Introjektion;91
8.4.1;Unbewusstes, entlehntes Schuldgefühl (Freud 1923);93
8.4.2;Das Introjekt;97
8.4.3;Ferenczi: »Sprachverwirrung zwischen den Erwachsenen und dem Kind« (1933);101
8.4.4;Identifikation mit dem Introjekt;107
8.4.5;Identifikation mit dem Aggressor;108
8.4.6;Subtile Traumata;119
8.4.7;Sexualisierung;124
8.4.8;Wiederholungszwang;125
8.5;Erste Gruppe der Schuldgefühle: Basisschuldgefühl;128
8.5.1;Die Existenz des Kindes ist nicht gewollt;134
8.5.1.1;»Der Ehe-Stifter«;134
8.5.1.2;ForcierteSchwangerschaft:»Das Hormonkind«;136
8.5.1.3;Die Geburt macht die Mutterkrank;138
8.5.1.4;Unehelichgeborenwerden;139
8.5.1.5;Kinderder Gewalt;140
8.5.1.6;Existenztrotz versuchterAbtreibung;141
8.5.2;Rollenumkehr;142
8.5.2.1;Das Kind als Partnerersatz;145
8.5.2.2;»Der Wiedehopf« – Von der Sehnsucht,gestillt zu werden;146
8.5.3;Die Existenz ist gewollt, aber das Kind ist nicht »richtig«;153
8.5.3.1;Das »falsche« Geschlecht;154
8.5.3.2;Totes GeschwisterI – Das Ersatzkind;157
8.5.4;Die »tote Mutter« als eigenes basales Falsch-Sein erlebt;170
8.5.5;Adoption;173
8.5.6;Familiengeheimnisse;175
8.6;Zweite Gruppe der Schuldgefühle: Schuldgefühl aus Vitalität . .;177
8.6.1;Ödipales Schuldgefühl;178
8.6.2;Sexualität und Schuldgefühl I;181
8.6.3;Scheitern am Erfolg I – Erfolg bedeutet Übertreffen;183
8.6.4;»Terrorismus des Leidens«;188
8.6.4.1;Das »Herzkind«;190
8.6.4.2;Der Pelikan;192
8.6.5;Geschwisterrivalität;198
8.6.6;Überlebendenschuldgefühl;200
8.7;Dritte Gruppe der Schuldgefühle: Trennungsschuldgefühl;208
8.7.1;Trennungsschuldgefühl;209
8.7.1.1;RäumlicheTrennung;218
8.7.2;Sexualität und Schuldgefühl II – Sexualität bedeutet Trennung;220
8.7.2.1;Onanieverbot;223
8.7.3;Scheitern am Erfolg II – Erfolg bedeutet Trennung;224
8.7.3.1;Arbeitsstörung;228
8.7.3.2;Prüfungsangst;231
8.7.3.3;Prüfung als Tod und Geburt;236
8.7.3.4;Das hypochondrischePrinzip;238
8.7.3.5;Autofahrenund Führerschein;241
8.8;Vierte Gruppe der Schuldgefühle: Traumatisches Schuldgefühl.;243
8.8.1;Familiäre Traumata;244
8.8.1.1;Schuldgefühlskomponenten des Inzest-Opfers;246
8.8.2;Verluste;247
8.8.2.1;Verlusteines Elternteils;249
8.8.3;Folter und KZ-Haft;256
8.8.4;Transgenerationale Weitergabe;261
9;III. Schuld und Schuldgefühl;276
9.1;Das Schuldgefühl ist mehrfach determiniert;276
9.2;Die Schuld des Opfers;278
9.3;Überschneidung von Schuld und Schuldgefühl;285
9.4;Abwehr von Schuld durch Schuldgefühl;289
9.5;Zur Differenzierung von Schuld und Schuldgefühl in der analytischen Psychotherapie;293
9.5.1;»Unschuldsvermutung«;293
9.5.2;Durcharbeiten;295
9.5.3;Trennung;299
10;Literatur;305
11;Filme;319
12;Register;320


Hirsch, Mathias
Dr. med. Mathias Hirsch ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin und Psychoanalytiker in eigener Praxis.



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