Hirschl | Erneuerbare Energien-Politik | E-Book | www.sack.de
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Hirschl Erneuerbare Energien-Politik

Eine Multi-Level Policy-Analyse mit Fokus auf den deutschen Strommarkt
1. Auflage 2008
ISBN: 978-3-531-90890-8
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Eine Multi-Level Policy-Analyse mit Fokus auf den deutschen Strommarkt

E-Book, Deutsch, 645 Seiten, eBook

Reihe: Energiepolitik und Klimaschutz. Energy Policy and Climate Protection

ISBN: 978-3-531-90890-8
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Bernd Hirschl analysiert in einer Multi-Level Policy-Analyse die deutsche Politik für erneuerbare Energien im Strommarkt. Er identifiziert die relevanten Akteure und Faktoren und erläutert die Bezüge zur Energie- und Klimapolitik auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene.

Dr. Bernd Hirschl ist Leiter des Bereichs Nachhaltige Energiewirtschaft und Klimaschutz am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Berlin.

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1;Geleitwort;6
2;Vorwort;8
3;Inhaltsübersicht;10
4;Inhaltsverzeichnis;12
5;1 Einleitung;20
5.1;1.1 Ausgangslage und Fragestellung;20
5.2;1.2 Fragen, Thesen und Untersuchungsansatz;24
5.3;1.3 Architektur des Mehrebenensystems;27
5.4;1.4 Methoden und Datenquellen;33
6;2 Multi-Level Policy-Analyse - Theoretisch-konzeptionelle Bezüge;36
6.1;2.1 Policy-Analyse als konzeptionelle Ausgangsbasis;37
6.2;2.2 Advocacy-Koalitionsansatz im Mehrebenenkontext;41
6.3;2.3 Multi-Level Governance;47
6.4;2.4 Integration der Ansätze und Thesen;56
7;3 Erneuerbare Energien-Politik im Strombereich in Deutschland;60
7.1;3.1 Technologische Faktoren und Bedeutung im Energiesystem;61
7.2;3.2 Politisch-ökonomische Rahmenbedingungen;88
7.3;3.3 Policy-Analyse;127
7.4;3.4 Gesellschaftliche Basis und die Rolle subnationaler Akteure;178
7.5;3.5 Fazit – Zentrale Akteure, Koalitionen und Faktoren;186
8;4 Wechselwirkungen mit der Energiepolitik – die EnWG-Novelle;198
8.1;4.1 Einleitung: Energiemarktliberalisierung als Multi-Level-Governance- Prozess und der Bezug zu erneuerbaren Energien;198
8.2;4.2 Rahmenbedingungen und Ausgangslage;201
8.3;4.3 Zentrale Regelungsaspekte und Konflikte der Novelle sowie Bezüge zu erneuerbaren Energien;221
8.4;4.4 Der Policy-Prozess zur zweiten EnWG-Novelle;243
8.5;4.5 Aktuelle Entwicklungen – Déjà vus bezüglich steigender Preise und fehlendem Wettbewerb;280
8.6;4.6 Konstellation der wichtigsten Akteure;287
8.7;4.7 Zusammenfassung;301
9;5 Wechselwirkungen mit der EU-Politik – die EE-Richtlinie;308
9.1;5.1 Rahmenbedingungen und Ausgangslage;309
9.2;5.2 Der Policy-Prozess zur Richtlinie 2001/77/EG;330
9.3;5.3 Aktuelle Entwicklungen und energiepolitischer Kontext;394
9.4;5.4 Konstellation der wichtigsten Akteure;400
9.5;5.5 Zusammenfassung;410
10;6 Wechselwirkungen mit der internationalen Ebene;416
10.1;6.1 Globales Energiesystem und Entwicklung erneuerbarer Energien;417
10.2;6.2 Internationale Energiepolitik;432
10.3;6.3 Internationale Klimapolitik;445
10.4;6.4 Der „renewables-Prozess“ – erste spezifische Institutionalisierungsformen auf internationaler Ebene;475
10.5;6.5 Konstellation der wichtigsten Akteure;540
10.6;6.6 Zusammenfassung;547
11;7 Gesamtfazit und Ausblick;556
11.1;7.1 Zentrale Einflussfaktoren und Koalitionen - Fokus nationale Ebene;558
11.2;7.2 Wechselwirkungen und Interdependenzen im Mehrebenensystem;569
11.3;7.3 Bewertung und Ausblick;579
11.4;7.4 Zum analytischen Mehrwert und Theoriebeitrag der Multi-Level Policy- Analyse;587
12;8 Anhang;592
12.1;8.1 Abbildungsverzeichnis;592
12.2;8.2 Tabellenverzeichnis;593
12.3;8.3 Abkürzungsverzeichnis;594
13;9 Literatur, Dokumente, Rechtsvorschriften und Quellen;602

Multi-Level Policy-Analyse - Theoretisch-konzeptionelle Bezüge.- Erneuerbare Energien-Politik im Strombereich in Deutschland.- Wechselwirkungen mit der Energiepolitik — die EnWG-Novelle.- Wechselwirkungen mit der EU-Politik — die EE-Richtlinie.- Wechselwirkungen mit der internationalen Ebene.- Gesamtfazit und Ausblick.- Literatur, Dokumente, Rechtsvorschriften und Quellen.


1 Einleitung (S. 19)

1.1 Ausgangslage und Fragestellung

Erneuerbare Energien erfahren in Deutschland seit einigen Jahren einen bemerkenswerten Boom. Diese Entwicklung kann in hohem Maße auf die Einführung des so genannten Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2000) zurückgeführt werden, das auf dem Strommarkt zu einem signifikanten und differenzierten Ausbau insbesondere von Windkraft-, Biomasse- und Photovoltaikanlagen, zur Stabilisierung und leichten Steigerung der Wasserkraftnutzung, und zur verstärkten Erforschung und beginnenden kommerziellen Nutzung der geothermischen Stromerzeugung geführt hat.

Diese im internationalen Vergleich wie auch im Vergleich zu anderen Wirtschaftssektoren bemerkenswerte Wachstumsentwicklung führte im Jahr 2006 zu einem Anteil von 12 % an der Bruttostromerzeugung, wodurch der Anteil zu Beginn des Gesetzes im Jahr 2000 in etwa verdoppelt wurde (BMU 2007b: 14). Der EE-Gesamtbranche werden für das Jahr 2006 insgesamt etwa 210.000 Arbeitsplätze zugerechnet, mehr als die Hälfte davon sind durch das EEG entstanden (BMU 2007b: 22).

Damit ist die Beschäftigung seit 1999 um den Faktor 3,5 angewachsen (vgl. Staiß 2000). Der Umsatz der Gesamtbranche lag in 2006 bei ca. 23. Mrd. Euro (BMU 2007b: 21f).

Und die Exportquote des mittlerweile etabliertesten EEIndustriezweigs, der Windenergie, lag im Jahr 2006 bereits bei etwa 70 % (ebda.). Eine solche dynamische, politisch induzierte Entwicklung von der Nische zu einer international erfolgreichen Industrie wirft zunächst die grundsätzliche Frage auf, wie es zu diesem, in Bezug auf die Schaffung eines deutschen Leitmarktes äußerst erfolgreichen Gesetzes kam.

Das EEG war als eines der zentralen politischen Vorhaben im Jahr 2000 von der damaligen rot-grünen Bundesregierung verabschiedet worden. Es basiert jedoch in Form und Inhalt bereits auf einem Vorläufergesetz, dem Stromeinspeisungsgesetz (StrEG) von 1990, das in der konservativliberalen Regierungszeit entstanden war.

Das EEG wurde schließlich auch im Anschluss an die zweite rot-grüne Regierung, nach ihrer Wahlniederlage 2005, von der seit dieser Zeit regierenden großen Koalition aus CDU/CSU und SPD fortgeführt und blieb bis dato in den wesentlichen Grundzügen erhalten (siehe Koalitionsvertrag CDU/CSU/SPD 2005).

Bereits diese kurze Darstellung der Policy- Entwicklung offenbart, dass das Zustandekommen des EEG und sein Erfolg offensichtlich auf mehr Faktoren, Akteure und Ereignisse zurückgeführt werden muss, als den Regierungswechsel zu Rot-Grün im Jahr 1998.

Eine breite und umfangreiche Einführung erneuerbarer Energien steht mit der Erkenntnis in Übereinstimmung, welche die Enquete-Kommission „Nachhaltige Energieversorgung unter den Bedingungen der Globalisierung und der Liberalisierung" 2002 ihrem Schlussbericht als „wichtigstes Ergebnis" voran gestellt hat:

„Das gegenwärtige Energiesystem ist nicht nachhaltig" (Enquete-Kommission 2002: 25). Die energiebedingten CO2-Emissionen sind in Deutschland mit 87 % hauptsächlich für den von Menschen verursachten Treibhauseffekt verantwortlich (Stand 2004, BMU 2004e: 4).

Damit geht unser heutiger Energieverbrauch auch zu Lasten künftiger Generationen, die mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert werden (IPCC 2007a), ebenso wie durch nukleare Altlasten, welche durch die Nutzung der Kernenergie entstehen (vgl. BMU 2004e).

Die fehlende Nachhaltigkeit des etablierten, konventionellen Energiesystems, das überwiegend aus mit fossilen Brennstoffen betriebenen Großkraftwerken sowie Atomkraftwerken besteht, wird außerdem durch eine Reihe weiterer Aspekte gesteigert.


Dr. Bernd Hirschl ist Leiter des Bereichs Nachhaltige Energiewirtschaft und Klimaschutz am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Berlin.



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