Hoffmann | Drachenkralle 1: Die Klaue des Morero | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 380 Seiten

Reihe: Drachenkralle

Hoffmann Drachenkralle 1: Die Klaue des Morero


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-944729-52-7
Verlag: Amrun Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: PC/MAC/eReader/Tablet/DL/kein Kopierschutz

E-Book, Deutsch, Band 1, 380 Seiten

Reihe: Drachenkralle

ISBN: 978-3-944729-52-7
Verlag: Amrun Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: PC/MAC/eReader/Tablet/DL/kein Kopierschutz



Als Simon im Wald auf die Drachin Maya trifft, ahnt er noch nicht, dass dies erst der Anfang eines noch viel größeren Abenteuers ist. Sein Heimatdorf wird überfallen und die Angreifer bringen eine dunkle Botschaft mit sich: Ihr Herr ist auf der Suche nach der Klaue des Morero, einem Artefakt, mit dem er die Menschen in ganz Sarmela unterwerfen könnte! Um seine Familie zu schützen, bricht Simon mit Maya und seiner besten Freundin auf, um das Artefakt zuerst zu finden. Auf ihrer Reise warten Abenteuer, neue Freundschaften und Gefahren ...

Janika Hoffmann, geboren 1995, ist eine norddeutsche Phantastik-Autorin. Derzeit lebt sie in Hamburg, wo sie Kulturjournalismus studiert. Aber auch in Kapstadt und Sydney fühlt sie sich zuhause. Mit dem Schreiben begann sie schon zu Schulzeiten, als es ihr nicht mehr reichte, sich phantastische Welten und Geschichten nur auszudenken. 2013 erschien ihr Debütroman, durch den sie den Spaß an Lesungen und Verkaufsständen auf Buchmessen und Conventions entdeckte. Wenn sie gerade nicht schreibt oder journalistisch tätig ist, liest sie selbst, schaut sich Serien an oder umgibt sich mit so vielen Tieren wie möglich. Außerdem leidet sie unter akutem Fernweh.

Hoffmann Drachenkralle 1: Die Klaue des Morero jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


aber Simon!« Seufzend verdrehte der Angesprochene die Augen. »Nein, Jana«, antwortete er mehr oder minder geduldig. »Heute kommt Lisa mit, und damit Schluss.« »Aber ich bin älter als sie!« »Eben.« Simon zog bedeutungsvoll die Augenbrauen hoch. »Schwesterchen, du bist zwölf Jahre alt und weißt noch immer nicht, wo man wirklich gute Wolle bekommen kann und wie man ordentlich handelt. Lisa ist drei Jahre jünger als du und in beidem schon sehr geschickt. Sollte das nicht Grund genug für dich sein, schleunigst aufholen zu wollen?« »Wer will schon langweiligen Handel betreiben?« Jana zog eine abfällige Grimasse. »Es ist viel spannender, mit dir zum Fluss zu gehen! Außerdem hat Lisa dafür überhaupt nicht genug Kraft. Sie hat es noch nie geschafft, ihren Eimer alleine den ganzen Weg zurück zu tragen.« »Ja«, entgegnete Simon trocken, »und du schaffst das nur, weil du jedes Mal den Großteil des Wassers verschüttest.« Seine Schwester warf ihm einen empörten Blick zu, wusste jedoch erst einmal nichts mehr zu erwidern. »Na, seid ihr fertig?« Die Mutter der beiden nahm die kurze Stille zum Anlass, den Kopf in das kleine Zimmer zu strecken. Jana jedoch schien gerade dadurch jedoch ihre Worte wiederzufinden. »Überhaupt nicht! Simon meint, ich müsse lernen, Wolle zu kaufen, weil ich doch schon zwölf sei. Aber er ist doch schon vierzehn und kann es selber nicht!« »Ich handle ja auch mit anderen Dingen«, konterte er seufzend. Seine Mutter legte Jana eine Hand auf die Schulter. »Außerdem ist er ein Junge«, ergänzte sie. »Er hat nicht viel damit zu tun, Kleidung und Derartiges herzustellen. Er jagt für uns, versorgt uns und handelt wenn, dann mit Teilen der erjagten Beute. Und trotzdem ist selbst er im Handeln mit Wolle und Garn geschickter als du.« Mit der freien Hand tippte sie ihrer Tochter vielsagend vor die Brust, dann zog sie sie trotz aller Gegenwehr mit nach draußen, um zum Markt im Nachbardorf aufzubrechen. Simon verharrte noch einen kurzen Moment, dann trat er ebenfalls vor die kleine Hütte. »Es ist doch wichtig, dass ich alles über den Handel lerne«, erklang eine leise Stimme links von ihm. »Wie soll ich denn sonst helfen, dass wir über die Runden kommen?« Simon betrachtete seine zweite Schwester. Er wunderte sich immer wieder, wie reif Lisa trotz ihrer neun Jahre bereits war und dass sie so viel davon verstand, was für das alltägliche Leben der kleinen Familie wichtig war. Sie war eher still und versteckte ihre dunklen Augen gerne hinter ihren ebenfalls dunkelbraunen Haaren, doch sie war eine äußerst aufmerksame Zuhörerin. Simon riss sich aus seinen Gedanken und griff nach drei leeren Eimern. Einen davon reichte er seiner Schwester. »Natürlich ist das wichtig«, bestätigte er. »Mach dir keine Gedanken. Jana steckt ihre Energie viel lieber in Spiele und alles, was in ihren Augen ein Abenteuer darstellt. Irgendwann wird sie es noch lernen, aber so lange bist du ihr voraus. Und nun komm, denk nicht mehr daran. Lass uns losgehen.« Aufmunternd nickte er in Richtung des Waldes, der nur wenige Dutzend Meter entfernt begann, da ihre Hütte direkt am Rande Tarans lag. Lisa folgte ihm bereitwillig. Gemeinsam folgten sie dem sandigen Pfad, der unter dem grünen Blätterdach hindurch zum nahegelegenen Fluss führte. Am Ufer angekommen, machte Simon sich sofort daran, die Eimer zu befüllen, während seine Schwester neben ihm stand und stumm wartete. In diesem Moment zerriss ein lautes Geräusch die Luft. Vögel stoben schimpfend auf und ergriffen die Flucht, auch wenn der Ursprung des Lärms eindeutig etwas weiter entfernt lag. Simon hielt in der Bewegung inne und verharrte wachsam. Lisa bedachte ihn mit einem erschrockenen Blick, doch er schüttelte fast unmerklich den Kopf und lauschte. Wenige Sekunden verstrichen, dann erklang es wieder. Nun war er sich sicher: Es handelte sich um ein Brüllen. »Das muss aus der Schlucht kommen«, murmelte er mehr zu sich selbst als zu dem Mädchen neben sich, dennoch machte dieses einen Schritt auf ihn zu, die Augen groß vor Schreck. »Aber was ist das für ein Tier? Eine Raubkatze?« »Nein«, entgegnete Simon nachdenklich, »es klingt anders als ein Puma oder so etwas. Ich weiß es auch nicht genau – aber ich muss es herausfinden!« Er wuchtete den letzten Eimer ans Ufer und blickte seine Schwester eindringlich an. »Lisa, lauf zurück ins Dorf, und beeil dich. Keine Umwege, kein Zögern. Sag Bescheid, dass in der Schlucht irgendein großes Tier ist, aber bleib danach im Dorf, bis ich herausgefunden habe, was es für eines ist!« Die Angesprochene riss entsetzt die Augen auf. »Aber ...«, hob sie hilflos an, verstummte aber sofort wieder. »Kein Aber«, wies er sie nachdrücklich an. »Die Leute im Dorf müssen Bescheid wissen. Also lauf!« Diesmal zeigten seine Worte Wirkung. Lisa drehte sich um und eilte den Weg zurück, auf dem sie gerade erst gekommen waren. Simon blickte ihr noch einen Augenblick lang nach, dann bewegte ihn ein neuerliches Brüllen dazu, sich auf die Herkunft desselbigen zu konzentrieren. Noch nie hatte er einen derartigen Laut gehört, doch er klang mächtig – und wütend, sehr wütend sogar. Er war sich ganz sicher, dass der Lärm aus der nahegelegenen Schlucht kam. Sie war nicht sonderlich groß und lag etwas abgelegen, doch Simon kannte sich dort gut aus. Als kleiner Junge hatte er zwischen den Felsblöcken gespielt und klettern gelernt, als er älter wurde, hatte er dort seine ersten Jagdtechniken geübt. Zwar war er nun schon eine ganze Weile nicht mehr dort gewesen, dennoch erinnerte er sich noch an den halb versteckten Pfad, der ohne größere Hindernisse zum Boden der Spalte führte. Nach kurzem Überlegen ließ er die Eimer einfach am Ufer stehen und setzte sich in Bewegung, um zu genau diesem Pfad zu gelangen. Das sich ständig wiederholende Brüllen bestätigte ihn in seiner Vermutung, noch bevor er einige Minuten später sein Ziel erreichte und sich so leise wie möglich zum unteren Ende der Schlucht bewegte. Da diese eine leichte Kurve beschrieb, konnte er noch keinen Blick auf den Urheber des Lärms erhaschen, doch nun konnte er auch noch andere Geräusche wahrnehmen. Waren das Stimmen? Ja, ganz sicher, mehrere Männer schrien sich etwas zu, doch er konnte ihre Worte nicht verstehen. Wieder erklang das zornige Brüllen, ohrenbetäubend laut mittlerweile. Simon pirschte sich so weit vorwärts, dass das Geschehen sich nun direkt vor ihm abspielte. Einen Moment lang verharrte er noch, dann wagte er es, einen Blick über die Gesteinsformation hinweg zu werfen, hinter die er sich duckte. Was er sah, verschlug ihm den Atem: Sechs Männer kämpften mit einem riesigen, geflügelten Ungetüm, einem Reptil gleich. Dieses tobte und biss um sich, aber die Männer waren auf der Hut: Drei Schlingen legten sich um den Hals des Tieres, dann zwangen die Männer es mithilfe weiterer Seile zu Boden und fixierten es. Sie gingen, wie sie sich zuriefen, um eine Eisenkette zu holen. Das Ungetüm ließen sie gefesselt zurück. Simon erschrak: Das riesige Tier war ein Drache! Er hatte schon oft Geschichten gehört, nach denen Drachen wirklich existierten. Bislang hatte er diese immer als Märchen oder Aberglauben abgetan, doch nun lag vor ihm der Beweis. Die geschuppte Haut, die gewaltigen, fledermausartigen Schwingen, die Zacken an Hals und Schwanz. Kein Zweifel, bei dem Wesen handelte es sich tatsächlich um einen Drachen. Die Legenden besagten, dass Menschen zur bevorzugten Beute der blutrünstigen Bestien gehörten und bei einer Begegnung kaum Chancen hatten, mit dem Leben davonzukommen. Simon erinnerte sich dunkel an eine Geschichte, nach der es einem seiner Urahnen angeblich gelungen sein sollte, einen Drachen zu bändigen und zu reiten, dass er dies jedoch mit einer seiner Hände bezahlt hätte. Er schauderte. Schon durch die bloße Nähe zu der Bestie, und mochte sie auch gefesselt sein, befand er sich in größter Gefahr. Ihm war klar, dass es das Beste wäre, sich umzudrehen und schleunigst zu verschwinden, bevor das gefesselte Tier sich womöglich noch befreite. Doch etwas ließ ihn in seinem Versteck verharren und einen weiteren Blick auf den Drachen werfen. Unter den blaugrauen Schuppen waren die Muskeln angespannt, während er die dicken Seile zu sprengen versuchte, die Schwanzspitze zuckte erregt hin und her. Ein an- und abschwellendes Knurren hallte durch die Schlucht. Simon atmete noch einmal tief durch, dann wollte er aufspringen und sich eilig davonmachen. Besser, die Männer würden gar nicht erst bemerken, dass er sie beobachtet hatte. Das waren keine normalen Jäger oder Fallensteller, wer konnte schon sagen, wie sie reagieren würden. Als er sich jedoch ein Stück aufrichtete, spürte er ein merkwürdiges Ziepen in seinem Inneren. Irritiert hielt er inne. Was war das? Das Gefühl wandelte sich zu einem Druck, nicht stark, aber doch wirksam. Simon wusste nicht, wie ihm geschah, als seine Füße sich wie von selbst bewegten und genau die falsche Richtung einschlugen. Der Drache hatte sich weiter gegen seine Ketten gestemmt, doch nun hielt er schlagartig in der Bewegung inne und seine kalten, grünen Augen richteten sich auf Simon, der unter dem Blick erschauderte. Er zwang sich, erneut stehenzubleiben, wollte sich umdrehen und weglaufen, doch das Gefühl in seinem Inneren schien ihn festzuhalten. Langsam glitt sein Blick über den geschuppten Körper des Ungetüms. Es starrte ihn weiterhin feindselig an, doch seine Flanken hoben und senkten sich in schneller Abfolge. Die langen Klauen, die den Boden zerfurcht hatten, berührten nun reglos den staubigen Untergrund und schienen nur noch halbherzig angespannt zu sein. So stark und gefährlich der Drache auch sein mochte, der Kampf gegen die...


Janika Hoffmann, geboren 1995, ist eine norddeutsche Phantastik-Autorin. Derzeit lebt sie in Hamburg, wo sie Kulturjournalismus studiert. Aber auch in Kapstadt und Sydney fühlt sie sich zuhause.
Mit dem Schreiben begann sie schon zu Schulzeiten, als es ihr nicht mehr reichte, sich phantastische Welten und Geschichten nur auszudenken. 2013 erschien ihr Debütroman, durch den sie den Spaß an Lesungen und Verkaufsständen auf Buchmessen und Conventions entdeckte.
Wenn sie gerade nicht schreibt oder journalistisch tätig ist, liest sie selbst, schaut sich Serien an oder umgibt sich mit so vielen Tieren wie möglich. Außerdem leidet sie unter akutem Fernweh.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.