Hoffmann / Hofmann | Zwanghafte Persönlichkeitsstörung und Zwangserkrankungen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 156 Seiten, eBook

Hoffmann / Hofmann Zwanghafte Persönlichkeitsstörung und Zwangserkrankungen

Therapie und Selbsthilfe
2010
ISBN: 978-3-642-02514-3
Verlag: Springer
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Therapie und Selbsthilfe

E-Book, Deutsch, 156 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-642-02514-3
Verlag: Springer
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



In der Gesamtbevölkerung leiden 2 bis 3 % unter verschiedenen Formen von Zwangserkrankungen. Viele andere Menschen leiden an diversen Ausprägungen der sogenannten zwanghaften Persönlichkeitsstörung (mit Merkmalen wie Perfektionismus, Hypermoralität, Detailfixiertheit). In diesem Buch werden zum ersten Mal beide Formen dargestellt.Psychotherapeutische Hilfen wie auch Selbsthilfe sind möglich und wirksam. Die Autoren haben für beide Störungen Konzepte entwickelt, die sich als wirksam erwiesen haben. Diese stellen sie nun in diesem Buch dar. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt auf lebendigen und lehrreichen Fallbeispielen, mit denen das jeweilige Problem illustriert wird und Hilfsmöglichkeiten aufgezeigt werden.Ein Fachbuch für den Fachmann, das so anschaulich und verständlich ist, dass auch Patienten und Angehörige es mit Gewinn lesen können.
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Zielgruppe


Professional/practitioner

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Die zwanghafte Persönlichkeitsstörung.- Die Zwangskranken.- Depersonalisationserscheinungen: Defizite in der körperlichen und mentalen Kohärenz.- Das zwanghaft-skrupelhafte Gewissen: Zweifel an den eigenen moralischen Absichten und Handlungen.- Die alltäglichen Kontrollzwänge: Mangelndes Vertrauen in das eigene Verhalten bei Routinetätigkeiten.- Zwangsgedanken und magisches Denken: die Angst, durch eigene Gedanken und Taten sich selbst und anderen zu schaden.- Berührungsvermeidungs- und Waschzwänge: Kontakte mit „gefährlichen“ und ekelerregenden Substanzen.- Nachwort.


"2 Die Zwangskranken (S. 56-57)

Sie gehen umher, entwürdigt durch die Müh, sinnlosen Dingen ohne Mut zu dienen, und ihre Kleider werden welk an ihnen, und ihre schönen Hände altern früh.
Rainer Maria Rilke

Bei der Beschreibung der zwanghaften Persönlichkeit haben wir Menschen kennengelernt, denen eine gewisse Lebensphilosophie gemeinsam ist. Diese Philosophie ist keineswegs von vornherein als unsinnig oder ungesund zu bezeichnen. Nur in ihren Auswüchsen kann die Grenze zum Krankhaften überschritten werden. Wir sprechen dann von einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung. Bei den Zwangserkrankungen haben wir es dagegen mit seelischen Störungen zu tun, die mehr oder weniger gravierend sein können, die jedoch keinesfalls als bloß übersteigerte Varianten einer an sich brauchbaren Art zu leben zu sehen sind. Wir haben es vielmehr mit Menschen zu tun, deren Verhältnis zu sich selbst und zur Welt deutlich gestört ist.

Eben deshalb bezeichnen wir sie dem heutigen Verständnis entsprechend als psychisch krank. Andererseits sind ihre seelische Verfassung und ihre Art zu leben nicht so beeinträchtigt, dass sie überhaupt nicht mehr in der Lage wären, sich angemessen zu verhalten. Sie sind oft fähig, ihren Beruf auszuüben oder befriedigende Beziehungen zu anderen einzugehen. Ihre Erkrankung ist daher nicht dem Bereich der Psychosen zuzuordnen. All diesen Zuständen ist das Erlebnis des Zwangs gemeinsam. Was ist darunter zu verstehen?

Vom Zwang beherrscht.
Selbst Menschen mit einer zwanghaften Persönlichkeit, denen wir in vielen Fällen doch aus unserer Sicht recht extreme Einstellungen und Verhaltensweisen attestieren, leben so im Einklang mit ihnen, dass sie sie als voll und ganz zur eigenen Person gehörig erleben.

Umso mehr sind wir in unserem täglichen Leben meist im Einklang mit uns selbst. Auf dem Hintergrund unserer persönlichen Geschichte und unter dem Einfluss der Situation, in der wir stecken, leben wir unser Leben. Die Gedanken, die uns durch den Kopf gehen, die Gefühle, die wir verspüren, und erst recht das, was wir tun, erleben wir als unsere bzw. unseres, und wir stehen dazu. Wir können unter äußerem Druck auch einmal etwas tun, was wir nicht wollen, oder wir mögen im Nachhinein feststellen, dass wir uns an der einen oder anderen Stelle geirrt haben. Doch in der Regel ist unser Leben »ganzheitlich«: Wir sind so, wie wir sind. Ganz anders ist das Erleben von Zwangskranken. Hier einige typische Äußerungen:

»Ich habe manchmal ein ganz merkwürdiges und beängstigendes Gefühl, wenn ich von einem Stuhl aufgestanden bin, so als könne ein Stück von mir darauf zurückgeblieben sein.«
»Der Gedanke, ich könnte mich im Gerichtssaal, mitten in meinem Plädoyer, plötzlich ausziehen, verfolgt mich Tag und Nacht. Ich weiß, dass es Quatsch ist, aber ich werde diese entsetzliche Vorstellung nicht los.«
»Ich sehe jeden Abend, dass der Gasherd aus ist, aber ich kann nicht aufhören, an den Schaltern herumzudrehen, immer und immer wieder.« »Jedes Mal, wenn ich Luft ausatme, quält mich der Gedanke, ich könnte damit Menschen um mich herum vergiften.« »Immer wenn ich auf die Straße gehe, habe ich das Gefühl, dass Hundekot mich richtig anspringt. Ich muss mich dann stundenlang waschen.«"


Dr. phil. Nicolas Hoffmann ist seit über 30 Jahren Verhaltenstherapeut, Dozent und Supervisor. Er ist Gründungsvorsitzender des Institutes für Verhaltenstherapie Berlin. Autor und Herausgeber zahlreicher Fachbücher. Dr. rer. nat. Birgit Hofmann ist Psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie) in freier Praxis und Dozentin. Ehemalige Mitarbeiterin in Forschungsprojekten an der Universität Potsdam. Autorin mehrerer Fachbücher.



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