Holling / Wittmann / Schwarz | Hochbegabtenberatung in der Praxis | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 326 Seiten

Holling / Wittmann / Schwarz Hochbegabtenberatung in der Praxis

Ein Leitfaden für ehrenamtliche Berater, Erzieher, Lehrer, Ärzte und Psychologen
2., erweiterte Auflage 2004
ISBN: 978-3-8409-1807-0
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Ein Leitfaden für ehrenamtliche Berater, Erzieher, Lehrer, Ärzte und Psychologen

E-Book, Deutsch, 326 Seiten

ISBN: 978-3-8409-1807-0
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Der vorliegende Leitfaden ist ein übersichtlicher und praxisorientierter Wegweiser zur Hochbegabtenberatung. Er wurde insbesondere für ehrenamtlich in der Beratung tätige Personen entwickelt, aber auch Lehrkräfte, Erzieher, Ärzte sowie Psychologen finden darin eine effektive Unterstützung für ihre Tätigkeit bei der Beratung von Eltern und anderen Bezugspersonen hochbegabter bzw. vermutungsweise hochbegabter Kinder. 

Das Buch ist in zwei Teile gegliedert, denen in der Neuauflage noch einige grundlegende Erkenntnisse zur Hochbegabtenforschung vorangestellt wurden. Der erste Teil schildert Schritt für Schritt diejenigen Aufgaben, die der Beratungsprozess an die Beraterin bzw. den Berater stellt. Neben einer verständlichen Einführung in grundlegende Gesprächsführungstechniken werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie Schwierigkeiten der Beratungstätigkeit, z. B. starke zeitliche und emotionale Belastungen, bewältigt werden können. 

Der zweite Teil vermittelt Kenntnisse zu Fragen und Problemen, die häufig in Hochbegabtenberatungen thematisiert werden, und zeigt Möglichkeiten zur Hilfe auf. Hier geht es z. B. um Underachievement, mangelnde Lern- und Arbeitstechniken, aggressives Verhalten, Eltern-Kind-Konflikte und psychosomatische Beschwerden. Da viele der behandelten Themen auch in Beratungskontexten, in denen es um normal begabte Kinder und Jugendliche geht, von Relevanz sind, kann der Beratungsleitfaden auch generell genutzt werden, um fundierte Unterstützung bei diesen Problemen anzubieten.

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Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis;5
2;Vorwort zur 1. Auflage;9
3;Danksagung;11
4;„Read me First“: Wichtige Hinweise zum Aufbau dieses Leitfadens;12
5;Einleitung;19
6;Grundlagen der Hochbegabung;24
7;Teil I: Das telefonische oder persönliche Beratungsgespräch;37
7.1;1 Einstieg in das Gespräch: Anliegen erkunden;41
7.1.1;1.1 Kontextinformationen sammeln: Wer sucht Beratung für wen?;41
7.1.2;Gesprächsführung I – Wie Sie dem Anliegen des Klienten auf die Spur kommen können;41
7.1.3;1.2 Anliegen ausmachen;49
7.1.4;1.3 Abgleichen von Erwartungen des Klienten und Möglichkeiten des Beraters;50
7.1.5;Selbsthilfe für den Helfer I: Eigene Kompetenzen sowie Grenzen kennen und deutlich machen;51
7.2;2 Kern des Gesprächs: Auf Anliegen eingehen;57
7.2.1;2.1 Informationsvermittlung;57
7.2.2;2.2 Persönliche Aussprache;61
7.2.3;Gesprächsführung II – Wie Sie dem Klienten emotionale Entlastung bieten können;62
7.2.4;Selbsthilfe für den Helfer II: Umgang mit Verzweiflung;71
7.2.5;2.3 Problemklärung;73
7.2.6;Gesprächsführung III – Wie Sie mit dem Klienten Veränderungen planen können;74
7.2.7;Selbsthilfe für den Helfer III: Umgang mit schwierigen Beratungssituationen;86
7.3;3 Abschluss des Gesprächs: Perspektiven schaffen;92
7.3.1;3.1 Zusammenfassung der Gesprächsergebnisse;92
7.3.2;Gesprächsführung IV – Wie Sie den Überblick behalten: Protokollieren und Strukturieren;93
7.3.3;3.2 Absprachen;103
7.3.4;Selbsthilfe für den Helfer IV: Vermeiden von Burnout;104
8;Exkurs: Besonderheiten der Beratung in Gruppen;113
8.1;1 Gründung einer (Selbsthilfe-)Gruppe;116
8.1.1;1.1 Die Gründung planen;116
8.1.2;1.2 Erste Kontaktaufnahme mit den Gruppenteilnehmern;117
8.2;2 Leitung einer Beratungsgruppe;119
9;Teil II: Zentrale Problem- und Fragestellungen sowie Möglichkeiten der Hilfe;123
9.1;1 Bereich Anforderung und Leistung;127
9.1.1;1.1 Schulische Unterforderung;127
9.1.2;1.2 Underachievement;136
9.1.3;1.3 Mangelnde Lern- und Arbeitstechniken;145
9.1.4;1.4 Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten (LRS);153
9.1.5;1.5 Perfektionismus;160
9.2;2 Zwischenmenschlicher Bereich;168
9.2.1;2.1 Isolation;168
9.2.2;2.2 Mobbing in der Schule;180
9.2.3;2.3 Aggressivität;190
9.2.4;2.4 Konflikte in der Familie;200
9.2.5;2.5 Schwierigkeiten in der Lehrer-Schüler- und der Lehrer-Eltern-Beziehung;210
9.3;3 Innerpsychischer Bereich;223
9.3.1;3.1 Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung;223
9.3.2;3.2 Ängstlichkeit;233
9.3.3;3.3 Psychosomatische Beschwerden;243
9.3.4;3.4 Depressionen;252
9.3.5;3.5 Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen;261
10;Literaturverzeichnis;271
11;Anhang: Adressverzeichnis;283
11.1;1 Beratung, Psychotherapie und Selbsthilfe;287
11.1.1;1.1 Überregionale Anlaufstellen speziell zum Thema Hochbegabung;287
11.1.2;1.2 Allgemeine Anlaufstellen;293
11.1.3;1.3 Anlaufstellen zu spezifischen Problem- und Fragestellungen;294
11.1.4;1.4 Institutionen, die bei der Suche nach den richtigen Ansprechpartnern für ein spezielles Problem Unterstützung bieten;301
11.2;2 Begabtenförderung;306
11.2.1;2.1 Institutionen, die Fördermaßnahmen anbieten;306
11.2.2;2.2 Schulen für hochbegabte Kinder mit bundesweitem Einzugsgebiet;309
11.2.3;2.3 Förderangebote im Internet;313
11.2.4;2.4 Lernsoftware;315
11.3;3 Fortbildung und Unterrichtsmaterialien für Lehrer und Erzieher;317
11.3.1;3.1 Anbieter von Fortbildungsveranstaltungen;317
11.3.2;3.2 Unterrichts- und Spielmaterialien;319
12;Stichwortverzeichnis;323


(S. 56-57)

Im ersten Teil des Gesprächs haben Sie geklärt, welche Anliegen der Klient (zunächst) an Sie heranträgt und Sie sind übereingekommen, in welcher Form Sie ihm helfen können. Nun geht es darum, diese Hilfe in die Tat umzusetzen, d. h. dem Klienten Informationen zu vermitteln, ihm die Gelegenheit zur persönlichen Aussprache zu geben und/oder ihn bei der Klärung eines Problems zu unterstützen. In diesem Kapitel werden Möglichkeiten dargestellt, diese Beratungsaufgaben auszufüllen.

2.1 Informationsvermittlung

Ebenso wie zunächst die gezielte Ermittlung bestimmter Informationen notwendig sein kann, steht im weiteren Verlauf des Beratungsgesprächs häufig die Vermittlung spezifischer Informationen im Vordergrund. Grob lassen sich die Informationen, die von Klienten gewünscht werden bzw. ihnen in ihrem Anliegen weiterhelfen können, in zwei Klassen einteilen [5]: 1. Informationen, die Klienten helfen, ihr Problem zu lösen Hierbei kann es sich z. B. um die Adresse von Institutionen handeln, die Förderkurse anbieten, eine Erklärung, wie das Überspringen einer Klasse in die Wege geleitet werden kann, oder die Information, wo Eltern mit ihrem Kind einen Intelligenztest durchführen lassen können (s. Exkurs: „Intelligenztests für Kinder", S. 41 ff.). Dabei geht es um Sachinformationen, das persönliche Befinden des Klienten wird bei einer solchen Informationsvermittlung nicht thematisiert. Steht Ihnen die Information, nach der der Klient fragt, nicht zur Verfügung, können Sie ihm anbieten, sich darum zu bemühen, und einen zweiten Gesprächstermin mit ihm vereinbaren, um die Anfrage dann beantworten zu können.

Insbesondere wenn Sie als Selbsthilfeberater tätig sind, ist es jedoch günstig, wenn Sie auch den Klienten aktiv an der Suche beteiligen. Sie können ihm dazu andere Anlaufstellen nennen, bei denen er die gewünschten Auskünfte evtl. finden kann. Hilfreich für Sie ist es, Ihre Klienten zu bitten, die Informationen, die sie bei ihrer weiteren Suche in Erfahrung bringen, wiederum kurz an Sie zurückzumelden, wenn Sie diese später erneut brauchen könnten. Wo lassen sich solche Informationen finden? Neben dem Internet und Printmedien bietet gerade bei Fragen zu sehr aktuellen Themen, zu denen bislang in Büchern oder Zeitschriften wenig veröffentlicht wurde, der kollegiale Austausch für Sie bzw. der Verweis auf Kollegen für den Klienten eine wichtige Informationsquelle. 2. Informationen, die Klienten helfen, ihre Schwierigkeiten besser zu verstehen Für einen konstruktiven Umgang mit der eigenen Situation ist es häufig sinnvoll, dem Klienten zu helfen, seine Schwierigkeiten besser zu verstehen und zunächst zu akzeptieren, dass sie vorhanden sind. So können Sie Ihre Klienten z. B. darüber informieren, dass andere Familien mit hochbegabten Kindern ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Es könnte in einigen Fällen auch sinnvoll sein zu erklären, wie eine bestimmte Problematik, von der Klienten berichten, entsteht.

Je nach Kontext sind dabei z. B. folgende Informationen hilfreich: – Wenn ein Kind von Beginn seiner Lerngeschichte oder Schulzeit an unterfordert wird, lernt es häufig nicht, wie man lernt. Es empfindet die Schulaufgaben als „Babykram", die keinerlei Anstrengung von ihm fordern. Wenn es sich später doch einmal anstrengen muss, um z. B. Vokabeln zu lernen, weiß es gar nicht, „wie das geht", was also geeignete Lernstrategien darstellen. – Depressionen oder andere psychische Probleme haben meist viele Ursachen und sind nicht unbedingt allein auf die Hochbegabung sowie den Umgang des Kindes und seiner Umgebung damit zurückzuführen. Andere Ursachen können z. B. Konflikte in der Familie sein. Wo lassen sich solche Informationen finden? Informationen zu psychologischen Hintergrundinformationen über spezielle Themen und Problemstellungen sowie zu weiteren Hilfsorganisationen und Fördermaßnahmen finden Sie in Teil II dieses Leitfadens.


Auskünfte des Beraters, die dem besseren Verständnis des Klienten für seine Schwierigkeiten dienen, können auch im Rahmen einer persönlichen Aussprache nützlich sein (s. Kap. 2.2) bzw. es dem Klienten erleichtern, von seinen persönlichen Erfahrungen zu erzählen. Die mit am häufigsten geäußerten Wünsche nach Informationsvermittlung stellen Fragen zur Testung der Intelligenz dar. Als hauptberuflich tätige Berater müssen Sie Klienten in Beratungsgesprächen häufig Testergebnisse mitteilen. Hierbei ist es wichtig, Sinn und Zweck der diagnostischen Untersuchung sowie der daraus abgeleiteten Aussagen zu erläutern. Die Stellungnahme „Ihr Kind ist hochbegabt" oder „Ihr Kind ist nicht hochbegabt", „Ihr Kind hat einen IQ von 137" oder „Ihr Kind hat einen IQ von 116" hilft allein wenig, sondern stellt für die Betroffenen unter Umständen lediglich ein Etikett dar. Wichtig ist, den Klienten mitzuteilen, welche praktischen Implikationen die Ergebnisse haben: Wo hat das Kind seine Stärken und Schwächen? In welchen Bereichen sollte es gefördert werden?



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