Holz | Ignorabimus | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 312 Seiten

Holz Ignorabimus


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-8496-2823-9
Verlag: Jazzybee Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 312 Seiten

ISBN: 978-3-8496-2823-9
Verlag: Jazzybee Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Eine Tragödie in fünf Akten. Arno Holz, der 1929 in berlin verstarb, war insgesamt neunmal für den Nobelpreis für Literatur nominiert. Sein bekanntestes Werk ist wohl die Gedichtsammlung 'Phantasus'.

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ONKEL LUDWIG mit ihrer Argumentation nichts weniger als einverstanden; halb unwillig. »Vor diesem ...«

MARIANNE sein letztes Wort unwillkürlich wiederholend; noch immer in ihrem selben Satz; schon fast verzweifelt. Diesem schrecklichen ... lächerlichen ... sogenannten »Glücks«tag, den ich mir ganz anders deute ...

ONKEL LUDWIG sie unterbrechend; wie vorhin. Ja, wenn man alles ...

GEORG noch unsichrer; wenn auch mit äußerlich wieder betonter Energie; aus der Absicht, sie daran zu erinnern, daß er für jene damalige Prophezeiung ja jetzt inzwischen bereits zu einer gänzlich andern Ausdeutung gekommen. Ich kann dir ... nur wiederholen ...

MARIANNE ansprechend; halb wie hysterisch; fast mit jedem Rhythmen- und Atemstoß sich steigernd; neuer Wolkenschatten. Redet mir vor, was euch beliebt! Wiederholt, was ihr wollt! Jene entsetzliche, unheimliche, grauenerregende Prophezeiung ... die mich gepeinigt hat und gequält ... unter der ich gelitten, im stillen, die ganze Zeit ... Abbrechend und wie irr um sich blickend.

ONKEL LUDWIG von ihrem Ausbruch ganz betroffen. Du sitzt hier vor uns ... wohlbehalten ... und gesund ...

GEORG in seinem Satz instinktiv weiter; ähnlich wie Onkel Ludwig; nur inzwischen bereits gefaßter. Ein Erdbeben ist für Berlin ... heute sicher nicht zu erwarten ...

ONKEL LUDWIG in derselben Linie weiter. Man wüßte also beim besten Willen wirklich nicht ...

MARIANNE die ihn nicht ausreden läßt; zu Georg rüber; letzte, sich noch fortwährend steigernde, überzeugteste Bestimmtheit. Wie und nach welcher Richtung du dir auch ihre häßlichen, hinterhältigen, dunklen drei Worte jetzt zurechtlegen und ausdeuten magst! Womit ihr mich auch zu beschwichtigen und zu beruhigen versucht! Ihr werdet mich durch nichts davon abbringen! Ich fühls bestimmt! Uns droht ein Unglück!

GEORG gegen alles wie taub; seinen Gang wieder aufnehmend; fatalistisch. Wenn uns eins droht ... wir werdens nicht aufhalten! Wie wirs auch anstellten ... es würde über uns hereinbrechen!

ONKEL LUDWIG der schon während der letzten Replik Mariannes, wie plötzlich von etwas interessiert, in den Garten geblickt hat; sich mit einmal aufrappelnd. Kinder ... Bereits aufrecht und durch einen heimtückischen Stich in der rechten  Seite dabei gleichzeitig wieder an die scheußliche Visitenkarte erinnert, die der Imperator Mors bereits bei ihm abgegeben. der Magnifikus!!

MARIANNE hastig ebenfalls aufgestanden; nach dem Garten hin. Der Vater?

GEORG unwillkürlich stehngeblieben; ebenso; scharf. Wo?!

ONKEL LUDWIG fast atemlos; Zeigefinger. Dort! Durch die Taxusallee! Schon keine zwanzig Schritt mehr vom Springbrunnen!

GEORG der den Kommenden jetzt ebenfalls erblickt hat; ganz erbittert-überrascht. Wahrhaftig! ... Sich wieder in Bewegung setzend; feindselig- schadenfroh. Na!

ONKEL LUDWIG mit den Blumen, die er an sich gerafft hat; schon unterwegs nach der Tür rechts. Zum ersten Mal, seit ich hier bei euch hause! Wenn das nicht eine Explosion gibt!

GEORG der als einziger seine Fassung vollkommen wiedergewonnen hat; wie verwundert zu Onkel Ludwig. Du gehst weg? Warum bleibst du nicht?

ONKEL LUDWIG erst wieder »Stich«, dann trocken; Ton auf der ersten Silbe. Merci!

MARIANNE von ihrem Platz aus; wie festgebannt; dem Davonstelzenden nach. Du willst uns ... in diesem Augenblick ...

ONKEL LUDWIG schon fast an der Tür. Jaja! Laß man! Nochmal »Hans Mors«. Ich weiß schon! Während der Aufgetauchte im Hintergrund bereits sichtbar wird, ab; wieder prallste Sonne.

PROF. DR. DUFROY-REGNIER älterer, feingliedriger, sehr sympathisch aussehender Herr mit ausgeprägtem Charakterkopf; nicht viel größer als seine Tochter; die als Dame allerdings nicht klein ist; Haar und Bart weißgrau, der französische Kolonieeinschlag in seinem ganzen Habitus unverkennbar; er macht den Eindruck eines sehr harmonisch veranlagten Menschen, in dem aber durch irgendein schweres Erleben seelisch etwas zerbrochen ist; ohne Hut und Mantel, da er eben aus der Vordervilla nach der Tiergartenstraße zu gekommen; auf der letzten Mittelschwelle ist er stehngeblieben und blickt fragend nach der Tür rüber, durch die Onkel Ludwig eben verschwunden ist. War das nicht ...

GEORG der ihm, ebenso wie Marianne, fast bis zur Tür, entgegengegangen war; den Rest seiner Zigarette durch den großen Mittelflügel rechts wieder in den Garten schleudernd; mit verstecktem Hohn, als bereite ihm das beinahe eine gewisse, innere Genugtuung. Dein zärtlicher Stiefbruder, Herr Doktor Brodersen!

DUFROY der diese heimliche Feindseligkeit sofort sehr wohl verspürt; bekümmertes Kopfschütteln;  noch immer nach der Tür rechts. Traurig! ... Diese ... Unversöhnlichkeit?! ... Jetzt zu Marianne und Georg rüber. Es ist ja schließlich ... nicht, daß ich darunter zu leiden habe und es so drückend empfände, als ... Unwillkürlich zögernd.

GEORG der den Sprechenden so lange nicht aus seinem Blick gelassen; ihm seinen Satz abnehmend und sarkastisch schließend. Eure gute Mutter!

DUFROY seinen Ton ignorierend; fragend-überrascht. Du kannst ihr das ... Pferdegetrappel. nicht nachfühlen?

GEORG Achselzucken; zornig-verächtlicher Gaumen- und Nasallaut. Hng! ... Sich wieder in Bewegung setzend; jetzt nach der Seite rechts. Wenn ich mir besondre Mühe geben wollte?

DUFROY zu Marianne gewandt, die durch die Art Georgs ihrem Vater gegenüber nun auch noch in dessen Gegenwart offenbar wieder aufs peinlichste berührt ist. Großmutter ... die dich nach elf erwartet hatte ... Noch immer Pferdegetrappel, Auto. schien mir durch dein Ausbleiben so beunruhigt ...

MARIANNE aufrichtig. Das tut mir aber ...

GEORG bissig. Frau Professor wird sich trösten müssen! Den üblichen, rührenden Blumengruß ... von ihrem verstorbenen Liebling ...

MARIANNE unter diesen beiden letzten Worten zusammengezuckt;  fast erschreckt. Georg!

GEORG von ihrem Zwischenruf kaum unterbrochen; kurze heftige Kopfbewegung nach der Tür rechts; noch unterstrichener. Hat ihr der eben eilends Davongestürzte ... Abbrechend und sofort weiter; letzter Hohn und Grimm. Um ihn sich auf seine »stille Stube« zu stellen!

DUFROY über die ganze Art und den Ton Georgs wieder hinweg; zu Marianne, der er dabei die Hand reicht, liebevoll-gütig. Du warst auch heute wieder ... bei unsern drei ...?

MARIANNE einem plötzlichen Impulse folgend; über seine Hand gebückt und diese küssend. ...

DUFROY der seine Hand sofort, fast erschrocken, zurückgezogen. Aber Herzl! ... Ihr übers Haar streichelnd; weich-zärtlich. Du ... bist und bleibst doch die einzige! Zu seinem Schwiegersohn rüber; etwas verlegen-zurückhaltend; die Rechte leicht um die Linke reibend und umgekehrt. Lieber Georg ... ich ... möchte an diesem schweren Erinnerungstag ...

GEORG kurz ablehnend; ohne sich in seinem nervösen Hin und Her dadurch aufhalten zu lassen. Danke. Ich danke dir!

DUFROY ohne jeden Vorwurf, leichte, bedauernde Geste; Schwalben. Wir haben uns ... in diesen letzten Jahren ...

GEORG ihn ungeduldig unterbrechend, seinen Satz weiter und zu Ende. Leider nicht allzu häufig gesehn! Eine Tatsache, die ich nicht in Abrede stelle.

DUFROY jetzt doch etwas befremdet; leis gekränkt. Du sprichst das in einem ... Sich bezwingend; mild-vorwurfsvoll; wieder Schwalben. Lag es an mir?

GEORG seinen Blick vermeidend; unterdrückt-gereizt. Zu freundnachbarlichem Verkehr, du mußt das schon einigermaßen begreiflich finden, war ich nicht aufgelegt!

DUFROY schonend-abwehrende Geste. Ich habe dich ......



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