Howard | Die Ehre der Mackenzies | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 207 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

Howard Die Ehre der Mackenzies


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-95576-594-1
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 207 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

ISBN: 978-3-95576-594-1
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Verzweifelt fleht Barrie Lovejoy um ihr Leben. Und plötzlich ist alles vorbei: In letzter Sekunde wird die gekidnappte Tochter des US-Botschafters aus ihrem Gefängnis in Libyen befreit. Doch die gewagte Rettungsaktion von Zane Mackenzie hat etwas zu lange gedauert: Bevor er sich und Barrie außer Landes und endgültig in Sicherheit bringen kann, müssen sie sich vierundzwanzig Stunden lang versteckt halten. Einen Tag und eine Nacht sind sie auf engstem Raum aufeinander angewiesen. Und in den dunklen Stunden der Hoffnung und Angst geschieht etwas, das sie für immer aneinander fesseln wird.



Seit Linda Howards Karriere als vielfach beachtete Autorin begann, hat sie mehr als 25 Romane geschrieben, die weltweit eine begeisterte Leserschaft gefunden haben und millionenfach verkauft wurden. Zahlreiche Auszeichnungen sprechen für den internationalen Ruhm, den sie durch ihr Schaffen erreicht hat. Zusammen mit ihren Mann und zwei Golden Retrievers lebt sie in Alabama.

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PROLOG


Wolf Mackenzie stieg leise aus dem Bett und ging zum Fenster hinüber. Dort stand er und sah hinaus auf sein Land, das still im silbrigen Mondschein dalag. Ein schneller Blick über seine bloße Schulter zeigte ihm, dass Mary ruhig weiterschlief, auch wenn er wusste, es würde nicht lange dauern, bis sie seine Abwesenheit spüren und nach ihm tasten würde. Wenn ihre Hand seine Wärme nicht fühlte, würde Mary unweigerlich wach werden, sich aufsetzen und sich verschlafen das seidige Haar aus dem Gesicht streichen. Sie würde ihn beim Fenster stehen sehen und zu ihm kommen, um sich an seinen nackten Körper zu schmiegen und ihren Kopf an seine Brust zu legen.

Ein Lächeln umspielte seinen Mund. Wenn er lange genug hier stehen blieb und sie wach wurde, dann würden sie gemeinsam ins Bett zurückkehren. Nicht um zu schlafen, sondern um sich zu lieben. Maris war bei einer solchen Gelegenheit empfangen worden, das wusste er. Damals war er ebenso rastlos gewesen, weil Joes Geschwader zu seinem ersten Einsatz geschickt worden war, zu irgendeinem Krisenherd auf der Welt. Wolf war so angespannt gewesen wie während seiner eigenen Zeit in Vietnam.

Glücklicherweise lagen diese Tage hinter ihm und Mary. Heute bekamen sie keine eigenen Kinder mehr, sondern Enkel. Zehn waren es jetzt, um genau zu sein.

Dennoch … er war rastlos, und er kannte den Grund.

Wolf schlief nur gut, wenn er wusste, wo seine Jungs waren. Dass sie mittlerweile alle erwachsen waren und selbst Kinder hatten, war unerheblich. Unwichtig war auch, dass sie alle bestens auf sich selbst aufpassen konnten. Es waren seine Jungs, und er war immer für sie da, wenn sie ihn brauchten. Wolf wollte wissen, zumindest ungefähr, wo sie sich aufhielten. Gar nicht mal so genau, manchmal war es besser, wenn Eltern nicht über alles informiert waren, aber er wüsste wenigstens gern, in welchem Staat auf der Welt sich seine Kinder befanden.

Um Joe machte sich Wolf dieses Mal keine Sorgen. Der saß mit vier Sternen auf der Epaulette im Pentagon, am runden Tisch mit den anderen Generälen. Dabei würde er sich immer noch lieber in ein Cockpit zwängen und mit Überschallgeschwindigkeit über den Himmel jagen. Aber diese Zeit lag hinter ihm. Jetzt war der Schreibtisch sein Revier, und auch in diesem Job im Büro war er kaum zu schlagen. Außerdem, so hatte Joe selbst einmal gesagt, war die Ehe mit Caroline eine größere Herausforderung als ein Kampf mit einer Straßengang, bei dem einer gegen fünf antrat.

Wolf musste grinsen, als er an seine Schwiegertochter dachte. Ein Genie mit Doktortiteln in Physik und Informatik, ein wenig arrogant, höchst eigen und kapriziös. Caroline hatte ihren Pilotenschein gemacht, kurz nach der Geburt des ersten Sohnes. Sie meinte, die Frau eines Kampfpiloten müsse wenigstens die Grundlagen der Fliegerei beherrschen. Die Lizenz, einen Privatjet zu fliegen, hatte sie nach der Geburt des dritten Sohnes erworben. Nach dem fünften Sohn hatte sie Joe entschieden davon in Kenntnis gesetzt, dass sie nicht mehr schwanger würde, schließlich habe sie ihm fünf Chancen gegeben, aber anscheinend sei er eben nicht in der Lage, eine Tochter zu zeugen.

Irgendwann einmal hatte jemand Joe vorsichtig angeraten, Caroline solle vielleicht besser ihren Job aufgeben. Die Firma, für die sie arbeitete, erhielt zahlreiche Regierungsaufträge, und auch nur der Anschein von Begünstigung könne Joes Karriere schaden. Joe hatte nur mit eisblauen Augen den kühlen Blick auf seine Vorgesetzten gerichtet und erwidert: “Gentlemen, wenn ich zwischen meiner Frau und meiner Karriere wählen muss, so können Sie gleich hier mein Rücktrittsgesuch entgegennehmen.” Damit hatte niemand gerechnet, und es wurde nie wieder auch nur ein Sterbenswörtchen von Carolines Arbeit in Forschung und Technik gesagt.

Um Michael machte Wolf sich keine Sorgen. Michael war der solideste seiner Sprösslinge und ebenso entschlossen wie der Rest. Michael hatte sich schon früh entschieden, Rancher zu werden. Und genau das war eingetreten. Ihm gehörte ein ansehnliches Stück Land in der Nähe von Laramie, er und seine Frau verbrachten ihre Zeit glücklich damit, Rinder und zwei Söhne großzuziehen.

Der einzige Aufruhr, den Michael je verursacht hatte, war seine Heirat mit Shea Colvin gewesen. Wolf und Mary hatten dem Paar ihren Segen gegeben, das Problem war nur … Shea war Pam Hearst Colvins Tochter, und Pam wiederum war eine alte Freundin von Joe. Pams Vater, Ralph Hearst, hatte sich vehement gegen die Heirat seiner geliebten Enkelin mit Michael Mackenzie gewehrt, so wie er damals die Freundschaft zwischen Pam und Joe missbilligt hatte.

Michael, mit dem ihm eigenen Fokus, hatte das ganze Drama ignoriert. Ihm ging es nur darum, Shea zu heiraten, und zur Hölle mit dem Drum und Dran in der Hearst-Familie. Die stille, sanfte Shea saß zwischen zwei Stühlen, aber sie wollte Michael und weigerte sich, die Hochzeit abzusagen, wie ihr Großvater es kategorisch verlangte. Pam war schließlich diejenige, die dem Unfug ein Ende setzte und sich wieder einmal mit ihrem Vater mitten in seinem Laden anlegte.

“Shea wird Michael heiraten”, hatte sie gefaucht, als Ralph drohte, Shea zu enterben, wenn sie einen von diesen “verdammten halbblütigen Mackenzies” ehelichte. “Mir hast du verboten, mit Joe auszugehen, obwohl er der anständigste Junge war, den ich je kennengelernt hatte. Jetzt will Shea Michael, und sie wird ihn bekommen. Dann mach schon, ändere dein Testament! Du kannst dich dann ja an deinem Hass wärmen, denn deine Enkelin wirst du nicht mehr in den Armen halten, und deine Urenkel erst recht nicht. Überlege dir also genau, was du tust!”

So heiratete Michael seine Shea. Und trotz Griesgrämigkeit und allen Murrens war der alte Hearst völlig vernarrt in seine beiden Urenkel. Sheas zweite Schwangerschaft war schwer verlaufen, bei der Geburt bestand Lebensgefahr für Mutter und Kind. Die Ärzte hatten dringend von einer weiteren Schwangerschaft abgeraten, aber die Eheleute wollten so oder so nur zwei Kinder haben. Die beiden Jungen wuchsen sicher und wohlbehütet auf der Ranch auf. Es amüsierte Wolf, dass ausgerechnet Ralph Hearsts Enkel den Namen Mackenzie trugen. Wer hätte das je ahnen können?

Josh, der dritte Sohn, lebte mit seiner Frau Loren und drei Söhnen in Seattle. Josh war ebenso vom Fliegen besessen wie Joe, aber er hatte sich für die Navy entschieden, nicht für die Air Force. Vielleicht, weil er seinen eigenen Weg gehen und seinen Erfolg nicht darauf gründen wollte, dass sein ältester Bruder General bei der Air Force war.

Josh war der herzlichste und offenste der Mackenzie-Truppe, aber auch in ihm lag eine eiserne Entschlossenheit. Er hatte nur knapp einen Unfall überlebt, der seine Karriere bei der Marine beendet und ihn mit einem steifen Knie zurückgelassen hatte. In der ihm eigenen Art hatte er das hinter sich gelassen und sich auf das konzentriert, was vor ihm lag. Zu jenem Zeitpunkt war das die behandelnde Ärztin gewesen – Dr. Loren Page. Ein Blick auf die große hübsche Loren, und Josh hatte noch vom Krankenbett aus um sie geworben. Geheiratet hatten sie, als Josh noch an Krücken ging. Mittlerweile arbeitete er für einen Flugzeugbauer, der neue Jets entwickelte, und Loren praktizierte als Orthopädin in einer Klinik in Seattle.

Wo Maris war, wusste Wolf auch. Seine einzige Tochter arbeitete momentan in Montana als Trainerin auf einer Pferderanch. Sie hatte ein Angebot, nach Kentucky zu gehen, um sich ausschließlich Vollblütern zu widmen. Von dem Moment an, da sie allein auf einem Pferd sitzen konnte, war sie fasziniert von den eleganten Tieren gewesen. Sie hatte eine Fertigkeit, mit den großen Tieren umzugehen, die an Magie grenzte. Insgeheim war Wolf überzeugt, dass Maris noch besser war als er selbst.

Die Züge um seinen Mund wurden weich, als Wolf an Maris dachte. Sie hatte ihn um den kleinen Finger gewickelt, kaum dass sie ein paar Minuten alt gewesen war und in seinen Armen gelegen hatte. Mit diesen verschlafenen dunklen Augen hatte sie ihren Vater angesehen, und es war um ihn geschehen. Maris war die Einzige, die seine dunklen Augen hatte. Alle seine Söhne sahen aus wie er, bis auf die blauen Augen, doch Maris, die sonst eher ihrer Mutter glich, hatte die Augen des Vaters geerbt. Seine Tochter hatte das hellbraune Haar, die fast durchsichtige Haut und die absolute Entschlossenheit ihrer Mutter. Dass sie so grazil war und kaum fünfzig Kilo wog, störte sie nicht. Wenn Maris sich etwas vornahm, würde sie mit sturem Durchhaltevermögen so lange weitermachen, bis sie ihr Ziel erreicht hatte. Mit ihren älteren, viel größeren und oft dominanten Brüdern konnte sie ohne Probleme mithalten.

Sie hatte beruflich keine einfache Laufbahn eingeschlagen. Die Leute dachten vor allem zwei Dinge: dass Maris sich den Namen Mackenzie zunutze machte und dass sie rein körperlich nicht für den Job geeignet war. Doch das war ein Kampf, den Maris von Anfang an und immer wieder ausfechten musste, und schon bald fanden die anderen heraus, wie sehr sie sich irrten. Mittlerweile hatte Maris sich Respekt und einen hervorragenden Ruf erarbeitet.

An alle seine Kinder zu denken brachte Wolf schließlich zu Chance. Er wusste sogar, wo Chance sich aufhielt, und das sollte etwas heißen. Chance war ständig unterwegs, er reiste durch die ganze Welt. Trotzdem kam er immer wieder nach Wyoming zurück, zu dem Berg, der sein einziges Zuhause war. Chance hatte heute aus Belize angerufen. Zu Mary hatte er gesagt, er würde sich ein paar Tage ausruhen, bevor er sich wieder auf den Weg mache. Als Wolf den Hörer von Mary übernommen hatte, hatte er sich außer Hörweite gestellt und seinen Sohn nach den Verletzungen gefragt.

...



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