Iosivoni | Fighting Hard for Me | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 400 Seiten

Reihe: Was auch immer geschieht

Iosivoni Fighting Hard for Me


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7363-1633-1
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 3, 400 Seiten

Reihe: Was auch immer geschieht

ISBN: 978-3-7363-1633-1
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nichts geht über diese Freundschaft. Nichts. Erst recht keine blöden Gefühle.

Geschafft! Mehr als ein Jahr lang war Sophie unglücklich in ihren Mitbewohner und besten Freund Cole verliebt, aber nun ist sie endlich über ihn hinweg. Doch ausgerechnet jetzt gesteht er ihr seine Gefühle! Sophie kann es nicht fassen. Und erst recht nicht kann sie es wagen, ihr Herz derart in Gefahr zu bringen, wo es doch so lange gedauert hat, es zu heilen. Also schlägt sie Cole ihren selbst getesteten und für gut befundenen Zwölf-Punkte-Plan vor, um ihm dabei zu helfen, sich wieder zu entlieben. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, dass die gemeinsame Zeit mit Cole das Kribbeln zwischen ihnen nicht löschen, sondern neu entfachen könnte ...

'Die Geschichte von Sophie & Cole hat mir Schmetterlinge in den Bauch und ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Ein absolutes Herzensbuch.' MARIESLITERATUR

Die WAS AUCH IMMER GESCHIEHT-Reihe von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Bianca Iosivoni:

1. Finding Back to Us
2. Feeling Close to You
3. Fighting Hard for Me



Iosivoni Fighting Hard for Me jetzt bestellen!

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Kapitel 1


Sophie

Heute war ein guter Tag. Und wenn ich mir das oft genug sagte, glaubte ich es vielleicht sogar. Denn nur, weil ich mir heute gleich nach dem Aufstehen schon den großen Zeh am Bett gestoßen und mir die Schranktür gegen den Kopf geknallt hatte, dem Coffeeshop gerade mein Lieblingskaffee ausgegangen war und mich dieser gruselige Typ aus dem Physik-II-Kurs schon wieder mit Nachrichten bombardierte, musste das nicht bedeuten, dass der restliche Tag genauso mies werden würde. Im Gegenteil: Er würde fantastisch sein. Das beschloss ich einfach.

Daran konnte auch der Strafzettel nichts ändern, den ich von meiner Windschutzscheibe pflückte, nachdem ich meinen letzten Kurs, und damit auch die University of West Florida, für heute hinter mir gelassen hatte.

Argh. Ich knüllte den Strafzettel zusammen und warf ihn auf die Beifahrerseite. Dann schnallte ich mich an und startete den Motor, der so laut rumpelte, als würde gleich die Apokalypse über uns hereinbrechen. Cole hatte schon hundertmal angeboten, dass sich sein Cousin siebten Grades oder der Schwager seines Onkels zweiten Grades oder wer auch immer aus seiner Familie den Wagen anschaute, aber bisher hatte ich immer dankend abgelehnt. Solange die alte Klapperkiste noch fuhr, war mir alles andere egal. Auch dass die Klimaanlage schon seit fünf Jahren nicht mehr richtig funktionierte und es jedes Mal, nachdem sie kurz angesprungen war, wieder in den Fußraum tropfte. So wie jetzt.

Tief durchatmen, Sophie. Heute ist ein guter Tag.

In Gedanken sagte ich mir die Worte immer wieder vor und war so damit beschäftigt, dass ich den Fahrradfahrer übersah, der genau in dem Moment neben mir auftauchte, als ich aus der Parklücke ausscheren wollte. In letzter Sekunde trat ich auf die Bremse, und das Auto kam mit einem Ruck zum Stehen. Genau wie der Radfahrer, der mir erst einen geschockten, dann einen wütenden Blick zuwarf und den Mittelfinger zeigte, begleitet von einigen sehr unfreundlichen Worten.

»Hey, du hast keinen Kratzer abbekommen«, murmelte ich, obwohl ich wusste, dass ich an seiner Stelle ähnlich aufgebracht wäre.

Ich schob mir die Brille auf der Nase hoch und schaute mich besonders gründlich um, nämlich in jeden Spiegel, nach hinten und sogar nach vorne, obwohl neben dem Parkplatz nur die perfekt getrimmte Grünfläche war, die zum West Florida Media & Arts College gehörte. Ihr Campus grenzte direkt an unseren und manchmal nutzten wir auch die Gebäude der jeweils anderen Uni. Zum Beispiel, wenn im Spätsommer wieder mal die Klimaanlage ausfiel und natürlich wir, die Physikstudentinnen und -studenten, in einen anderen Kursraum übersiedeln mussten.

Ein Hupen ertönte hinter mir und ich zuckte zusammen.

»Sorry!« Ich hob entschuldigend die Hand und gab dem wartenden Fahrer ein Zeichen, dann scherte ich endlich aus – diesmal ohne dabei fast jemanden zu töten – und verließ den Parkplatz.

Dank des abendlichen Kurses geriet ich wie jeden Dienstag und Donnerstag mitten in den Feierabendverkehr. Pensacola mit seinen rund dreiundfünfzigtausend Einwohnern mochte nicht die größte Stadt der Welt sein, nicht mal die größte in Florida, aber wenn gefühlt alle auf den Straßen waren, wirkte es, als würde man in einer Weltmetropole leben. Wo kamen all diese Menschen in den Autos her und warum waren sie nicht schon längst zu Hause oder am Strand? Selbst im November war es hier mit bis zu zwanzig Grad noch warm genug, um die Sonne zu genießen oder sogar schwimmen zu gehen, auch wenn es mit jedem Tag ein klein wenig kühler wurde.

Ich bog noch ein paarmal ab, wich einem Stau in letzter Sekunde aus, und erreichte nach einer Ewigkeit endlich das Haus, in dem ich zusammen mit vier meiner engsten Freunde das oberste Stockwerk bewohnte. Die letzten Sonnenstrahlen ließen das Rot der Fassade aufleuchten, als würde das Gebäude in Brand stehen. Ich sah lieber zweimal hin, um sicherzugehen, dass das nicht tatsächlich der Fall war, denn bei den Chaoten war das gar nicht so unwahrscheinlich.

Aber nein. Es waren wirklich nur die Sonnenstrahlen, die das sonst eher gedeckte Rot strahlen ließen, genauso wie die grün umrandeten Sprossenfenster und das Weiß der Veranda. Nur die Dachziegel wirkten wie eh und je schmutzig braun und matt.

Ich stellte den Wagen am Straßenrand ab, schaltete den Motor aus und schnappte mir meine Sachen. Gleich nachdem ich die Tür zugeschlagen hatte und drei Schritte weit gekommen war, fiel mir ein, dass ich den Strafzettel vergessen hatte, also machte ich seufzend auf dem Absatz kehrt und durchsuchte die Beifahrerseite nach dem blöden Ding. Auf dem Sitz war er nicht, genauso wenig im Seitenfach oder auf der Mittelkonsole.

Frustriert pustete ich mir eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht. Das mit dem Seitenscheitel war eine ganz blöde Idee meiner Friseurin gewesen, denn nun fielen mir die kürzeren Strähnen ständig in die Augen, während die längeren brav dort blieben, wo sie sein sollten, nämlich auf meinem Rücken. Dabei hatte ich überhaupt keinen neuen Haarschnitt gebraucht. Eliza und Teagan hatten mich mitgeschleppt und ich hatte spontan beschlossen, etwas Neues auszuprobieren. Doch mittlerweile bereute ich das irgendwie.

»Wo ist denn … ha!« Ich lehnte mich noch weiter über den Sitz und tastete im Fußraum herum. Als meine Finger in etwas Feuchtes griffen, kräuselte ich angewidert die Nase. Gleich darauf zog ich das zerknüllte, jetzt eher zermatschte Papier hervor. Es war zielsicher in den Teil des Fußraums gefallen, in dem es sich mit dem tropfenden Wasser der Klimaanlage vollsaugen konnte. Wundervoll. Einfach wundervoll.

Mit dem triefenden Papier in der Hand schloss ich das Auto erneut ab, nahm die Stufen zum Haus hinauf und öffnete die Tür. Vom Eingangsbereich aus führte eine weitere Tür in die untere Wohnung, in der unser Vermieter Mr Oakley lebte. Zumindest hoffte ich, dass er noch lebte, denn ich hatte den alten Herrn schon eine ganze Weile nicht mehr zu Gesicht bekommen. Rechts davon führte eine Treppe nach oben zur WG.

Beim Näherkommen hörte ich keine Musik, was ungewöhnlich war. Normalerweise schallten die unterschiedlichsten Musikrichtungen aus den einzelnen Zimmern, als wollten wir uns gegenseitig mit der Lautstärke übertönen – was wir manchmal tatsächlich versuchten. Zum Glück war Mr Oakley schwerhörig und schaltete sein Hörgerät öfter aus als ein.

Ich öffnete die Wohnungstür, warf meinen Rucksack im Vorbeigehen in mein Zimmer, genauso wie den mittlerweile echt ekligen Strafzettel, der wahrscheinlich nicht mal mehr leserlich war, und steuerte die Küche an. Beim Näherkommen hörte ich bereits die Stimmen von zwei meiner Mitbewohner: Eliza und Cole.

Die einzige andere Frau in dieser WG saß mit einem Grafiktablet und einem Stift in der Hand am Küchentisch. Einen zweiten hatte sie sich hinters Ohr geklemmt, das mehr Ringe und Stecker trug, als ich zählen konnte. Das seit unserem gemeinsamen Friseurbesuch knallgrüne Haar fiel ihr vorne in die Augen, während es im Nacken und auf der rechten Seite kurz geschoren war. Wie so oft trug sie einen langärmligen Pullover, Hot Pants und Plüschsocken, weil sie ständig fror. Selbst im Sommer. Was nicht die kurze Hose erklärte, aber dieses Thema hatte ich schon zu oft mit ihr durch, um mich noch darüber zu wundern.

Die beiden hatten mich noch nicht bemerkt, und während Liz wie wild auf dem Tablet zeichnete, die Füße auf einem zweiten Stuhl hochgelegt, stand Cole mit dem Rücken zu mir am Herd. Ich blieb im Türrahmen stehen, schob mir die Brille auf der Nase hoch und nahm mir ganz bewusst Zeit, ihn zu betrachten.

Seine kurzen schwarzen Haare waren verstrubbelt, als wäre er sich heute schon mehrmals frustriert mit den Fingern hindurchgefahren. Von hier aus konnte ich nur die beiden Ohrpiercings sehen, dabei hatte er auch noch eines in der linken Augenbraue. Das weiße T-Shirt wies an der Schulternaht bereits ein kleines Loch auf und war völlig verwaschen, aber es war sein Lieblingsshirt mit dem Logo einer seiner liebsten Rockbands darauf, also würde er es vermutlich bis an sein Lebensende anziehen. Allerdings könnte es ihm bald zu eng werden, wenn er noch ein paarmal öfter mit unseren anderen Mitbewohnern Parker und Lincoln ins Fitnessstudio ging. Dabei hatte Cole die Muskeln meiner Meinung nach gar nicht nötig. Er war der eher schlaksige Typ, der allein aufgrund seiner Größe neben den anderen Jungs in der WG schlank aussah. Doch seit Kurzem spannten die Ärmel seiner Shirts um seine Oberarme.

Ich blinzelte leicht und ließ den Blick wandern. Wie so oft trug er eine schlichte Jeans, die tief auf seinen Hüften saß, und stand barfuß auf den kalten Fliesen in der Küche. Ein Albtraum für Liz, aber auch diese Diskussion hatte ich schon oft genug geführt und keine Lust auf eine Wiederholung davon, also kommentierte ich es nicht. Stattdessen konzentrierte ich mich für einen Moment ganz darauf, was in mir vorging. Was ich fühlte.

Da war … nichts. Kein Herzrasen. Keine schwitzigen Hände. Kein Kribbeln im Magen. Kein Erröten. Nichts. Ha!

Schließlich war es mein Magenknurren, das mich in die Küche trieb. Ich hatte keine Ahnung, wann ich heute zuletzt etwas gegessen hatte, und war nach dem letzten Seminar und dem Heimweg aus der Hölle am Verhungern.

»Hey Soph. Wie war dein Tag?«, fragte Cole und warf mir einen kurzen Blick zu, während er in ein paar Töpfen herumrührte. Dabei bewegten sich die vielen bunten Tattoos, die seine beiden Arme bedeckten, ganz von allein, als hätten sie plötzlich ein Eigenleben...



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