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E-Book, Deutsch, Band 2721, 144 Seiten
Reihe: Julia
James Brennende Versuchung in Italien
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3511-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2721, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-7515-3511-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Als die mittellose junge Engländerin Bianca erfährt, dass sie die Nichte eines reichen Italieners ist, steht ihr Leben kopf. Denn dessen Erbe ist an eine Bedingung geknüpft: Sie muss seinen Patensohn heiraten - ausgerechnet Luca D'Alabruschi! Vor vier Jahren hat der so arrogante wie attraktive Aristokrat ihre Affäre mit der Begründung beendet, dass Bianca nicht standesgemäß sei. Trotzdem entfachen seine Blicke insgeheim sofort wieder ein sinnliches Feuer in ihr. Doch um nicht erneut ihr Herz in Gefahr zu bringen, muss sie ihm widerstehen!
Julia James lebt in England. Als Teenager las sie die Bücher von Mills & Boon und kam zum ersten Mal in Berührung mit Georgette Heyer und Daphne du Maurier. Seitdem ist sie ihnen verfallen. Sie liebt die englische Countryside mit ihren Cottages und altehrwürdigen Schlössern aus den unterschiedlichsten historischen Perioden (jede mit ihrem eigenen Glanz und ihrer eigenen Faszination). Und ebenso wie die englische schätzt James ihre europäische Herkunft. Ihre Lieblingslandschaft ist die Mittelmeerregion - 'die Wiege der europäischen Zivilisation'. Es macht ihr immer wieder Freude, dort antike Städte zu erkunden, archäologische Denkmäler zu besuchen und durch wunderschöne Landschaften zu wandern. Wenn sie gerade nicht schreibt, verbringt sie sehr viel Zeit mit ihrer Familie, stickt gerne oder wühlt in ihrem Garten. Sie bezeichnet sich selbst als 'hoffnungslosen Koch' und backt mit Vorliebe sehr klebrige Kuchen, die sie ('unglücklicherweise') auch noch gern isst. Über ihren Beruf als Liebesromanautorin sagt Julia James: 'Romantische Romane zu schreiben, macht Spaß, ist genussvoll und bestätigt die wichtigste Wahrheit des Lebens, dass die Liebe es erst lebenswert macht. Sie macht uns Menschen aus und ist das größte Geschenk von allen!'
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1. KAPITEL
Die Hände zu Fäusten geballt und zitternd vor Wut, schlug Bianca die Augen auf. Verdammt: Wieder hatte sie dieser Traum heimgesucht – dieser Traum, den sie seit Jahren in mehrere Varianten erlebte, der aber immer, immer auf dieselbe Art endete.
Eine harte Geste. Wenige ungeduldige Worte.
„Es ist vorbei, Bianca. Vorbei! Finde dich damit ab.“
Und dann war Luca gegangen …
Sie lag da, mit klopfendem Herzen, und blickte im fahlen Licht des Morgens an die Decke, während sie versuchte, die Erinnerung zurückzudrängen.
Damit abfinden? Sie presste die Lippen zusammen. Sie hatte sich damit abfinden müssen. Er hatte sie zurückgewiesen und ihre Affäre beendet, hatte sie verlassen und London ebenfalls. Er war zurückgekehrt in sein Leben in Italien.
Sie spürte, wie erneut Zorn in ihr aufstieg. Zorn über seine Zurückweisung – und über den Grund, den er dafür genannt hatte.
„Wir kommen aus völlig unterschiedlichen Welten“, hatte er gesagt.
Luca hatte damit nicht nur gemeint, dass sie Engländerin und er Italiener war. Viel mehr hatte sie getrennt. Er war in sein ach so aristokratisches Leben in Italien zurückgekehrt, weil er es satthatte, sich mit Frauen wie ihr zu amüsieren … mit Frauen wie ihr, Bianca Mason, geboren im East End, aufgewachsen in einer Sozialwohnung, einer Barfrau, die Bier zapfte.
Die nicht gut genug für ihn war.
Außer für Sex natürlich …
Sie konnte nicht verhindern, dass alles sofort wieder da war, so nahe und gegenwärtig, als wäre es gestern gewesen.
Ein Blick aus seinen dunklen Augen mit dem goldenen Sprenkeln, und sie war dahingeschmolzen …
Ich habe ihn so begehrt … so sehr …
Sie hatte ihm nicht widerstehen können, und sie hatte es auch gar nicht gewollt. Hatte ihn nur festhalten wollen, weil sie genauso erregt gewesen war wie er, hatte an seiner Seidenkrawatte gezerrt, ihm das makellose weiße Hemd und das Jackett seines Designeranzugs abgestreift. Ein Bein um seine gelegt, die Hände auf seiner muskulösen Brust, hatte sie die Lippen auf seine gepresst und seine Erregung genossen.
Sie hatten es kaum in das Schlafzimmer seines noblen Apartments in der City geschafft. Luca hatte ihr das schulterfreie Top abgestreift und ihren Minirock hochgezogen, um ihren Spitzenslip auszuziehen. Dann war er mit ihr aufs Bett gesunken, hatte die Lippen auf ihre gepresst, und ihr Verlangen füreinander war ins Unermessliche gewachsen …
Mit einem unterdrückten Aufschrei und einer Willensstärke, die sie sich hatte aneignen müssen, zwang Bianca sich, nicht länger daran zu denken. Sie hatte sechs Jahre Zeit gehabt. Sechs lange Jahre, um nicht an jene heißen drei Monate mit Luca denken zu müssen, in denen sie ihren Argwohn Männern gegenüber über Bord geworfen hatte und ihm hoffnungslos verfallen war. Ihre Sehnsucht nach ihm war verzehrend gewesen – bis zu jenem furchtbaren Tag, an dem alles um sie herum zusammengebrochen war.
„Es ist vorbei, Bianca. Vorbei! Finde dich damit ab.“
Und als sie das nicht tat – nicht konnte –, hatte er ihr herzlos gesagt, warum sie das musste. In Worten, die sie nie vergessen hatte. Niemals vergessen könnte. Niemals vergessen würde.
Sie hatten ihr Leben verändert.
Bianca blickte auf die Uhr. Ihr Wecker hatte noch nicht geklingelt, aber sie konnte schon aufstehen. Es war besser, als hier zu liegen und sich zu erinnern.
An Luca.
Also stand sie auf und ging in das winzige Bad, das von ihrem schmalen Schlafzimmer abging. Die ganze Wohnung war sehr klein – man hatte das Obergeschoss des etwa hundert Jahre alten Reihenhauses in zwei Wohneinheiten unterteilt –, aber groß genug für sie. Mit ihrem neuen Gehalt konnte sie sich die Miete gerade so leisten, und es war nur ein kurzer Weg mit dem Bus zur Arbeit. Und obwohl diese ruhige, grüne Stadtrandsiedlung im Westen von London nur knapp dreißig Kilometer vom East End entfernt war, war es eine ganz andere Welt als die, in der sie aufgewachsen war.
Dies war jetzt ihr Leben.
Ich habe alles hinter mir gelassen. Alles. Vor allem die Zeit mit Luca.
Bianca trat in die Duschkabine und drehte das Wasser auf, um auch die letzten Erinnerungen wegzuspülen.
Angespannt setzte sich Luca auf den Stuhl vor dem Schreibtisch des Onkologen.
„Wie lautet die Prognose?“, fragte er kurz angebunden.
Der Arzt schaute ihn an. Er hatte Erfahrung darin, schlechte Nachrichten zu überbringen, und doch war es immer wieder schwer. „Der Primärtumor konnte chirurgisch entfernt werden, aber der Krebs hat in andere Organe gestreut. Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass er unheilbar ist.“
Ausdruckslos sah Luca ihn an. „Gibt es irgendeine mögliche Behandlung?“
Der Arzt nickte. „Sobald er sich von der OP erholt hat, kann er Medikamente nehmen, die, wenn sie anschlagen, lebensverlängernd wirken.“
Luca ballte die Hände zu Fäusten. „Wie lange?“
„Das lässt sich nicht mit Gewissheit sagen. Die Medikamente wirken nicht bei allen Patienten.“ Nach einer Pause fuhr der Arzt fort: „Falls ja, können wir den Krebs ein paar Monate in Schach halten. Vielleicht sechs. Auf mehr sollte man nicht hoffen. Danach wird es eine Frage der Palliativversorgung sein.“
„Verstehe.“ Luca holte tief Luft. „Danke für Ihre offenen Worte“, sagte er nach einer kurzen Pause. „Ich muss die Situation verstehen. Wann kann er das Krankenhaus verlassen?“
„Er wird zu Hause Pflege brauchen“, warnte der Onkologe ihn.
Luca nickte. „Wir kümmern uns darum. Er wird froh sein, wieder zu Hause sein zu können.“ Plötzlich fiel ihm das Sprechen schwer. Er stand auf. „Danke für alles, was Sie für ihn tun. Wir wissen es zu schätzen.“
Dann wandte er sich zum Gehen. Er musste sich mit der bitteren Wahrheit auseinandersetzen.
Matteo würde sterben.
Erleichtert sank Bianca in den Sitz des Taxis, das sie und ihren Chef Andrew zum Bahnhof brachte.
„Das war nicht schlecht!“ Andrew war neben ihr eingestiegen und lächelte sie an. „Wirklich, das haben Sie gut gemacht. Die erste Präsentation ist nie einfach.“
„Ich hoffe, ich habe nicht allzu nervös geklungen.“
„Nur ein wenig, am Anfang. Aber Sie haben das abgestreift. Sie machen Ihre Sache gut, Bianca.“
Sie war dankbar für seine Worte und erwiderte sein Lächeln. Sie hatte hart gearbeitet und endlich erreicht, was sie früher für unmöglich gehalten hatte … für völlig ausgeschlossen.
Aber der Mensch von damals bin ich nicht mehr.
Diesen Menschen hatte sie hinter sich gelassen – und mit ihm alles andere, was sie einmal so sehr gewollt hatte. Ihr Leben war jetzt ein anderes. Und Luca D’Alabruschi mit seinem fantastischen Stammbaum und seinem blauen Blut konnte sich zum Teufel scheren …
Lucas Luxussportwagen stoppte vor der Villa Fiarante. Das Haus war von hohen Zedern umgeben, und die Fassade mit den zahlreichen Erkerfenstern schimmerte im Sonnenlicht. Es war ein vertrauter Anblick für ihn – fast wie ein zweites Zuhause.
Sein Vater war im diplomatischen Dienst gewesen und hatte hauptsächlich im Ausland gelebt. Während der Abwesenheit seiner Eltern hatten sich deren guter Freund, Lucas Patenonkel Matteo, und seine inzwischen verstorbene Frau Luisa um ihn gekümmert, als Ersatzeltern. Lucas Beziehung zu ihnen war noch enger geworden, als seine Eltern vor drei Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen waren.
Nun war Matteo Fiarante der Mensch, der ihm am nächsten stand. Für ihn würde Luca alles tun.
Es war sein erster Besuch seit Matteos Entlassung aus dem Krankenhaus vor zehn Tagen. Wie würde er ihn antreffen?
Matteos altgedienter Butler Giuseppe öffnete ihm die Tür.
„Wie geht es ihm?“, fragte Luca ohne Umschweife.
„Er hält sich aufrecht“, erwiderte Giuseppe vorsichtig. „Ihr Besuch wird ihn aufheitern, wenn ich das sagen darf.“
„Danke, das klingt ermutigend.“ Nach einer Pause fügte Luca hinzu: „Wir müssen auf ihn aufpassen – wir alle.“
Giuseppe nickte. „Auf jeden Fall.“ Er war Matteo treu ergeben, und Luca wusste, dass er ihm bedingungslos vertrauen konnte.
„Kündigen Sie mich nicht an“, bat er. „Ich gehe gleich zu ihm.“
Und das tat er. Matteo saß an seinem Lieblingsplatz in der Bibliothek, in einem Ledersessel, mit einer Wolldecke über den Knien. Auf einem Tisch mit Intarsien lagen eine Zeitung und einige Bücher. Ein Krug mit Wasser und ein Glas standen daneben.
Nachdenklich betrachtete Luca ihn. Die Falten in seinen Mundwinkeln und seine eingefallenen Wangen verrieten, dass er krank war, doch seine Miene hellte sich sofort auf.
„Luca, mein Junge! Dachte ich mir doch, dass ich deinen monströsen Wagen gehört habe!“
Luca lachte. „Ein verräterisches Geräusch, ich weiß.“ Er ging auf ihn zu, schüttelte ihm die ausgestreckte Hand und setzte sich in den Sessel ihm gegenüber.
Giuseppe kam mit einem Tablett mit Kaffee herein. Luca schenkte Matteo und sich ein. Schließlich...