James | Wiedersehen macht Liebe | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 352 Seiten

Reihe: Staatsanwälte küsst man nicht

James Wiedersehen macht Liebe


1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-8025-9180-8
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 3, 352 Seiten

Reihe: Staatsanwälte küsst man nicht

ISBN: 978-3-8025-9180-8
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Nach einem Gefängnisaufenthalt soll der Milliardärssohn Kyle Rhodes bei einem brisanten Fall als Zeuge auftreten. Im Gerichtssaal trifft er die hübsche Anwältin Rylann Pierce wieder, mit der er vor neun Jahren eine kurze Affäre hatte. Erneut flammt eine Leidenschaft zwischen beiden auf, der sie sich nicht entziehen können.



Julie James hat an der University of Illinois Jura studiert und einige Jahre als Rechtsanwältin gearbeitet, bevor sie Drehbücher zu schreiben begann. Heute lebt und arbeitet sie als Schriftstellerin in Chicago. Ihre Romane wurden in zwölf Sprachen übersetzt.

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1

Mai 2003

University of Illinois, Urbana-Champaign

Sie hatte überlebt.

Den Rücken an die holzgetäfelte Wand der Bar gelehnt und das Kinn auf eine Hand gestützt, lauschte Rylann Pierce, wie ihre Freunde um sie herum plauderten. Sie alle waren äußerst zufrieden, zum ersten Mal seit einem Monat einfach mal an nichts denken zu müssen.

Zusammen mit fünf ihrer Jurakommilitonen saß sie an einem vollen Tisch im oberen Stockwerk des Clybourne, einer der wenigen Studentenkneipen, die auch von den anspruchsvollen höheren Semestern frequentiert wurden, die ihre verwässerten Vier-Dollar-Drinks in richtigen Gläsern statt in Plastikbechern serviert bekommen wollten. Jeder in der Gruppe hatte das gleiche Hauptfach wie Rylann, was bedeutete, dass sie alle an diesem Nachmittag ihre letzte Prüfung in Strafprozessordnung abgelegt hatten. Die Stimmung war ausgelassen und übermütig – zumindest für Jurastudenten – und wurde nur von gelegentlichen Tiefs unterbrochen, wenn jemandem während der obligatorischen Prüfungszusammenfassung ein Punkt einfiel, den er oder sie vergessen hatte.

Jemand stieß ihren Ellbogen an und unterbrach damit ihre Träumerei. »Hallo? Jemand zu Hause?«

Die Frage kam von Rylanns Mitbewohnerin Rae Mendoza, die rechts neben ihr saß.

»Ich bin hier. Hab mir nur vorgestellt, wie ich am Pool liegen werde.« Rylann bemühte sich, das Bild noch ein wenig länger aufrechtzuerhalten. »Die Sonne scheint, und es sind fünfundzwanzig Grad. Ich habe irgendeinen tropischen Cocktail mit einem dieser kleinen Schirmchen darin in der Hand und lese ein Buch – eines, in dem ich weder etwas unterstreichen noch am Rand zusammenfassen muss.«

»Solche Bücher gibt es?«

»Wenn ich mich richtig erinnere, ja.« Rylann warf Rae einen verschwörerischen Blick zu. Wie viele ihrer Kommilitonen hatten auch sie fast jede freie Minute der letzten vier Wochen damit zugebracht, Kursunterlagen und Textbücher durchzuackern, Übungstests zu schreiben, nächtelang in das Standardwerk Emanuel Law Outlines zu starren und sich in Lerngruppen zu treffen – alles als Vorbereitung auf vier dreistündige Prüfungen, die dabei helfen würden, den Verlauf ihrer zukünftigen juristischen Karrieren zu bestimmen. Was ja nun wirklich überhaupt keinen Druck aufbaute.

Es hieß, das zweite und dritte Studienjahr würden beträchtlich einfacher werden, was gut wäre, denn es gab da diese interessante Aktivität namens Schlafen, von der Rylann gehört hatte und die sie mal ausprobieren wollte. Und es war perfektes Timing. Sie hatte eine freie Woche, bevor ihr Sommerjob anfing, und während dieser hatte sie nichts Anstrengenderes vor, als sich jeden Mittag aus dem Bett zu rollen und sich an dem für Studenten zugänglichen Außenschwimmbecken der Universität zu fläzen.

»Ich lasse deine Tagtraumblase nur ungern platzen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Alkohol im IMPE verboten ist«, sagte Rae, die sich damit auf die Sportfakultät der Uni bezog, auf deren Gelände sich besagtes Schwimmbecken befand.

Rylann tat solch lästige Einzelheiten mit einer winkenden Geste ab. »Ich fülle einfach einen Mai Tai in meine Thermoskanne mit dem Logo der Uni und behaupte, dass es Eistee ist. Wenn mir der Campussicherheitsdienst Schwierigkeiten macht, verscheuche ich ihn einfach mit meinem juristischen Fachwissen, indem ich ihn daran erinnere, dass der Vierte Zusatzartikel illegale Durchsuchungen und Beschlagnahmungen verbietet.«

»Wow! Weißt du, dass du gerade wie die weltgrößte Jurastreberin geklungen hast?«

Leider wusste sie es durchaus. »Glaubst du, dass wir jemals wieder normal werden?«

Rae dachte kurz darüber nach. »Ich habe gehört, dass man ungefähr im dritten Jahr den Drang verliert, in alltäglichen Unterhaltungen ständig die Verfassung zu zitieren.«

»Das klingt vielversprechend«, erwiderte Rylann.

»Aber da du eine größere Jurastreberin als die meisten bist, wird es bei dir wahrscheinlich länger dauern.«

»Erinnerst du dich daran, wie ich dir gestern Abend gesagt habe, dass ich dich den Sommer über vermissen werde? Das nehme ich zurück.«

Rae lachte und legte ihren Arm um Rylanns Schulter. Jetzt, da die Prüfungen endlich vorbei waren, fuhren Rae und fast alle ihre Freunde nach Hause. Rae würde die nächsten zehn Wochen in Chicago verbringen und als Barkeeperin arbeiten. Das klang nicht nur glamourös und lustig, sondern würde auch die Studiengebühren fürs nächste Jahr decken. Rylann hingegen hatte ein Praktikum im Büro der Staatsanwaltschaft von Zentral-Illinois ergattert. Auch wenn Praktika unter den Jurastudenten äußerst angesehen und heiß begehrt waren – besonders bei den Erstsemestern –, würde sie nur nach dem nicht ganz so glamourösen GS-5-Lohntarif bezahlt werden, womit sie nicht mehr als ihre Lebenshaltungskosten während des Sommers decken konnte. Wenn sie besonders sparsam war, würde es vielleicht noch für die Lehrbücher des nächsten Semesters reichen. Oder zumindest für eins davon. Diese Dinger waren verdammt teuer.

Doch trotz des mageren Gehalts freute sie sich auf das Praktikum. Sosehr sie auch über ihr Studentendarlehen schimpfte, sie hatte sich nicht wegen des Geldes für Jura entschieden. Was ihre Ausbildung und Berufslaufbahn anging, hatte sie einen Sechsjahresplan – sie liebte Pläne –, und ihr Sommerpraktikum war der nächste Schritt. Sie hoffte, nach dem Abschluss einen Referendariatsplatz bei einem Bundesrichter zu bekommen, und dann würde sie sich bei der US-Staatsanwaltschaft bewerben.

Im Gegensatz zu vielen Jurastudenten, die noch keine Ahnung hatten, für welche Fachrichtung sie sich nach dem Abschluss entscheiden sollten, war sich Rylann diesbezüglich schon vollkommen sicher. Seit sie zehn Jahre alt war, hatte sie gewusst, dass sie Strafverfolgerin werden wollte, und trotz der verlockend hohen Gehälter großer Anwaltskanzleien war sie niemals von diesem Entschluss abgewichen. Natürlich konnte man mit einem solchen Job die Rechnungen bezahlen – und noch einiges mehr –, aber Zivilprozesse waren Rylann zu trocken und unpersönlich. Firma X verklagte Firma Y auf mehrere Millionen Dollar in einem Verfahren, das sich über mehrere Jahre hinziehen konnte, ohne dass es jemanden kümmerte. Mit Ausnahme der Anwälte, die dreitausend Stunden pro Jahr dafür in Rechnung stellen konnten. Nein danke!

Sie wollte lieber jeden Tag im Gericht sein, mittendrin stecken und an Fällen beteiligt sein, die etwas bedeuteten. Und für sie gab es nichts Bedeutenderes, als Verbrecher hinter Gitter zu befördern.

Eine männliche Stimme von der anderen Seite des Tisches unterbrach ihren Gedankengang. »Drei Monate in Champaign-Urbana. Erklär mir noch mal, warum die Zweitbeste unseres Jahrgangs nichts Besseres gefunden hat.«

Die Stimme gehörte ihrem Kumpel Shane, der wie jeder an diesem Tisch ziemlich guter Laune war und ein alkoholisches Getränk in der Hand hatte. Rylann konnte sich den Grund für die Hochstimmung schon denken. Zusätzlich dazu, dass sie ihre Prüfungen hinter sich hatten, bedeutete die Sommerpause für Shane auch, dass er nach Des Moines zu seiner Freundin zurückfahren würde, nach der er hinreißend verrückt war – obwohl er diese Tatsache gerne machomäßig überspielte.

»Es zählt nicht, wo du bist«, sagte Rylann. »Sondern wie gut du dich dort schlägst.«

»Hört, hört!« Rae lachte und klatschte sie ab.

»Mach dich nur lustig«, erwiderte Shane. »Aber mein Wagen ist gepackt, aufgetankt und voll mit Süßigkeiten für unterwegs. Um sieben Uhr morgen früh werde ich dieses Kaff hinter mir lassen, egal ob es stürmt oder schneit.«

»Sieben Uhr morgens?« Rae warf einen demonstrativen Blick auf den Drink in Shanes Hand, seinen dritten bis jetzt. »Ich glaube nicht, dass das passieren wird.«

Er winkte ab und verschüttete dabei etwas von seinem Getränk. »Oh bitte! Als ob ein kleiner Kater einen verliebten Mann aufhalten könnte.«

»Oh, wie romantisch!«, sagte Rylann.

»Außerdem lebe ich seit zwei Monaten enthaltsam, und der Wiedersehenssex ist einfach unglaublich

»Das ist der Shane, den wir kennen und lieben.« Rylann trank ihr Glas aus und klirrte mit dem Eis darin. »Da wir gerade von Katern sprechen, ich glaube, die nächste Runde geht auf mich.« Sie sammelte die Bestellungen ihrer Gruppe ein und machte sich durch die Menge in Richtung Bar auf.

»Drei Amstel Light, eine Rum Cola, einen Gin Tonic und ein Corona mit zwei Limettenspalten«, teilte sie dem Barkeeper mit.

Rechts von ihr ertönte eine tiefe männliche Stimme.

»Klingt ja nach einer tollen Party.«

Rylann drehte sich in Richtung der Stimme um und …

Hoppla!

Kerle wie der, der sich gerade gegen die Theke lehnte, existierten in Champaign-Urbana normalerweise nicht. Genau genommen existierten Kerle wie der neben ihr an keinem ihr bekannten Ort.

Sein dunkelblondes, dichtes Haar war etwas länger und reichte gerade bis zum Kragen seines blauen Flanellhemds. Er war groß, hatte durchdringende blaue Augen, ein kantiges Kinn mit einem leichten Bartschatten, als ob er sich ein paar Tage lang nicht rasiert hatte, und einen schlanken, muskulösen Körper. Er trug dunkle Jeans, abgenutzte Arbeitsstiefel und wirkte insgesamt auf eine kernige Art männlich und unbestreitbar sexy.

Zweifellos war sie nicht die erste Frau, die bei seinem Anblick blinzelte, und würde auch nicht die letzte sein. Und er...


James, Julie
Julie James hat an der University of Illinois Jura studiert und einige Jahre als Rechtsanwältin gearbeitet, bevor sie Drehbücher zu schreiben begann. Heute lebt und arbeitet sie als Schriftstellerin in Chicago. Ihre Romane wurden in zwölf Sprachen übersetzt.

Julie James hat an der University of Illinois Jura studiert und einige Jahre als Rechtsanwältin gearbeitet, bevor sie Drehbücher zu schreiben begann. Heute lebt und arbeitet sie als Schriftstellerin in Chicago. Ihre Romane wurden in zwölf Sprachen übersetzt.



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