Jensen / Schiesser | Masquerade | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 290 Seiten

Jensen / Schiesser Masquerade

Seine Ewigkeit in deinen Adern
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7554-2403-1
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Seine Ewigkeit in deinen Adern

E-Book, Deutsch, 290 Seiten

ISBN: 978-3-7554-2403-1
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



»Die Wahrheit ist, Vater, dass ich nicht sündige. Ich bin die Sünde.«  Schlimm zugerichtet und blutleer taucht die Leiche eines vor Jahren verschwundenen It-Girls aus New Orleans auf. Doch es bleibt nicht bei der einen. Die junge Polizistin Bobby Snider wird mit der Lösung dieser Fälle beauftragt. Als dann eine größere Anzahl junger Influencer verschwindet und Gerüchte um einen geheimnisvollen Vollmondball kursieren, wird Bobby klar, dass die Sache größer ist als alles, womit sie es in ihrer bisherigen Laufbahn zu tun hatte. Was hat der mysteriöse Einzelgänger, den man ihr als neuen Partner zuteilt, mit den Verstrickungen zu tun? Während Bobby in eine blutig-grausige Welt voller Magie und Dunkelheit eintaucht, versetzt ein mächtiger Reinblüter selbst eine auf übernatürliche Geschehnisse spezialisierte Geheimgesellschaft und die Schattenwesen der Stadt in Angst.   Dieser blutige Vampirthriller ist nichts für schwache Nerven.

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01. Kapitel
Die Stille ihres Wagens war ein willkommenes Geschenk für Bobby nach den letzten beiden Tagen. Kaum war die Fahrertür hinter ihr ins Schloss gefallen, lehnte sie mit geschlossenen Augen den Kopf an den Sitz hinter sich. Tief durchatmend ließ sie die Schultern kreisen, da die Verspannungen in ebendiesen und ihrem Nacken die hämmernden Kopfschmerzen nur verschlimmerten. Ihre Schläfen fühlten sich an, als müsste der enorme Druck sie jeden Moment platzen lassen, während das Gehirn unter ihrer Schädeldecke den Eindruck vermittelte, in einem Schraubstock zu stecken. Sie nahm die Packung mit Kopfschmerztabletten aus ihrer abgewetzten, dunkelblauen Handtasche. Sie war ein äußerst pragmatischer Mensch. Gebrauchsgegenstände, wie Taschen, kaufte sie alle Jubeljahre und nutzte sie, bis sie sich unter ihren Händen auflösten. Marken suchte man bei ihr vergebens, da sie ihr Geld lieber für Reisen oder andere Hobbys ausgab. Ihr Handy klingelte, und als sie den Namen ihres Vorgesetzten sah, hätte sie vor purer Erschöpfung weinen mögen. Seit die Leichen einiger vor Jahren verschwundener High-Society-Kids und Influencer gestern gefunden worden waren, hatte Bobby kein Auge zugetan. Kurz überlegte sie, nicht ranzugehen, doch dann würde sie zuhause keine Ruhe finden. Ihre Gedanken würden stets darum kreisen, was man von ihr wollte, und sie würde sich die Mailbox ja doch anhören. »Ich dachte, ich soll nach Hause und schlafen.« Obwohl sie versuchte, es scherzhaft klingen zu lassen, war ihr klar, dass Hunter ihren Unmut mehr als deutlich heraushören konnte. Er lachte, und sprach in beruhigendem Tonfall: »Keine Sorge. Wir haben alle nichts davon, wenn du uns umkippst. Also fahr heim und ruh dich aus. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass wir ein Sonderkommando einrichten. Du sollst die Leitung übernehmen.« Sie seufzte so tief, dass Hunter erneut lachte. »Weißt du, Bobby, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, du hättest keine Lust auf eine große Karriere.« »Natürlich will ich Karriere machen, aber du weißt so gut wie ich, wie undankbar es ist, eine SoKo zu leiten. Darf ich mein Team selbst zusammenstellen?« Er zögerte, und ihr Mund wurde trocken. »Hunter?« »Ja und nein.« »Heißt?« Sein Seufzen war langgezogen, und dann sagte er: »Ro Harding hätte den Fall bekommen, wenn ich nicht zugestimmt hätte, ihm einen sicheren Platz im Team zu geben.« Bobby atmete tief ein, hielt die Luft einen Moment lang an und atmete wieder aus, und erwiderte: »Okay, damit komm ich klar.« »Super, Bobby, bist ein Schatz.« Hunters Stimme klang erleichtert, und nicht zum ersten Mal fragte sie sich, ob sie manchmal zu schnell einlenkte, es ihren Vorgesetzten und Kollegen zu einfach machte. Doch die Wahrheit war, dass sie als Frau nach wie vor den Druck spürte, zu beweisen, wie kooperativ sie war. Bloß nicht unbequem und schwierig sein. Selbst wenn man sich mit einem Ro Harding würde herumärgern müssen. Sie verabschiedete sich und machte sich endlich auf den Weg nach Hause. Hunter hatte ihr noch mitgeteilt, dass er bis neun Uhr vormittags wissen wollte, wen sie noch im Team haben wollte, was bedeutete, dass sie spätestens um halb sieben in der Früh würde aufstehen müssen, um alles zu erledigen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es bereits auf Mitternacht zuging. Bis sie also gefüttert und geduscht im Bett liegen würde, wäre es wahrscheinlich halb zwei. Doch fünf Stunden Schlaf stellten für derartige Ermittlungen schieren Luxus dar. Zuhause angekommen stellte sie erleichtert fest, dass die Reste des Paneer Makhani in ihrem Kühlschrank noch genießbar waren. Im Stehen schaufelte sie das Essen gähnend direkt aus der Styroporbox in ihren Mund. Eilig wusch sie die benutzte Gabel ab und schmiss den Rest in den Müll, wobei sie mit einem schuldbewussten Lächeln an ihre jüngere Schwester Rosa dachte. Rosa, die es irgendwie schaffte, neben ihrem Studium und mit zwei kleinen Kindern wesentlich mehr Wert auf Nachhaltigkeit zu legen als sie. »Ich hab nun mal keine Zeit, immer frisch zu kochen oder meine eigene Seife herzustellen«, grummelte sie vor sich hin, während sie ihre Kleidung achtlos auf den überquellenden Wäschekorb fallen ließ und dankbar unter den heißen Duschstrahl trat. Die Wahrheit war, dass sie sich in ihrer Freizeit wie ein Kind lieber ihren Hobbys widmete. Außerdem sah sie die Verantwortung für das Schicksal der Erde nicht zwangsläufig auf ihren Schultern, sondern bei den großen Konzernen, den Gesetzgebern und Lobbyisten. Als sie fertig war und ihren zum Glück sauberen, dunkelblauen Lieblings-Jersey-Pyjama tragend mit Handtuchturban auf dem Kopf ihre Zähne putzte, glitten ihre Gedanken zum morgigen Tag. Ambrose Harding, genannt Ro, war ein merkwürdiger und als schwierig geltender Eigenbrötler. Sie hatte ihn nur ein paar Mal zu Gesicht bekommen. Obwohl er einen recht abgeranzten Eindruck machte, wusste sie, dass die meisten Kolleginnen auf dem Revier ihn ziemlich sexy fanden mit seinen längeren Haaren und dem Kinnbart. Sie hätte nicht sagen können, wie alt er war, aber ziemlich sicher hatte er die vierzig bereits gut hinter sich gelassen. Trotz seiner Unzulänglichkeiten galt er als brillant, und niemand in der Mordkommission hatte eine höhere Aufklärungsrate als er. Immer mal wieder gab es Versuche, ihm Partner zuzuteilen, doch das ging selten lange gut. Erst letztes Jahr hatte sie LaTonya Lewis tränenüberströmt an Deputy Chief Maria Hernandez' Bürotür klopfen sehen, um dann kurze Zeit später einer anderen Einheit zugeteilt zu werden. Seitdem schien man sich damit zufriedenzugeben, dass Ro die Archive nach ungelösten Fällen durchstöberte, sie neu aufrollte und mit den ihm temporär zugewiesenen Teams Licht ins Dunkel brachte. Es hätte sie nicht wundern sollen, dass der Fall der toten Kids ihn interessierte, immerhin gab es einiges, was daran ungewöhnlich war. Offenbar hatte man die Opfer fünf Jahre lang irgendwo in New Orleans gefangen gehalten und immer mehr verkommen lassen. Ihre Körper waren in erbärmlichem Zustand, ausgemergelt und vor allem blutleer. Sie spuckte aus und griff nach der Zahnseide. In der Pathologie konnte man sich keinen Reim darauf machen, wie das Blut der Toten abgelassen worden war, und da sie alle merkwürdig aussehende Narben und Bisswunden aufwiesen, geisterte seit Tagen der Begriff Vampir durchs Präsidium. Bobby fand dies alles andere als lustig. Auch wenn sie als Kind der Stadt die mystische Atmosphäre hier liebte und ein großer Fan der Anne-Rice-Bücher war, forderte sie den gebotenen Ernst bei einer Mordermittlung. Mit feuchtem Haar legte sie sich ins Bett. Es war egal, dass es morgen Früh wie Kraut und Rüben aussehen würde, denn sie trug es stets zusammengebunden. Kaum dass ihr Kopf das Kissen berührte, war sie fest eingeschlafen. Als sie kurz darauf hochschreckte, fühlte sie sich desorientiert, und es dauerte einen Moment, ehe ihr bewusst wurde, dass ihr Handy klingelte. Ein Blick auf die LED-Anzeige ihres Bluray-Players verriet, dass es kurz nach vier Uhr morgens war. Während sie den Anruf entgegennahm und das Handy ans Ohr hielt, schlossen ihre Augen sich von selbst wieder. »Bobby Snider hier. Was gibt’s?« Als sie Hunters aufgeregte Stimme hörte, richtete sie sich auf. »Bobby, wir haben noch eine Leiche gefunden. Sie muss mit den anderen entsorgt worden sein, doch aus irgendeinem Grund ist sie im Bayou aufgetaucht. Sieht schlimm aus. Scheint, als hätten ein paar Alligatoren sich darüber hergemacht. Aber es handelt sich definitiv um das It-Girl, das mit den anderen Kids verschwunden war. Wir haben ihr Smartphone bei ihr gefunden.« Nun fühlte Bobby sich hellwach. Sie schlug ihre Decke zurück und schwang die Beine aus dem Bett. »Ich bin schon auf dem Weg.« »Beeil dich, Bobby. Ro Harding ist schon hier, und ich kann ihn nicht ewig im Zaum halten.« Sie legte auf und riss die Kommodenschublade auf, in welcher sie ihre Unterwäsche aufbewahrte. »Fuck. Fuck.« Sie hätte ihre Waschmaschine einschalten sollen, denn tatsächlich befand sich keine einzige saubere Unterhose mehr in dem Schiebefach. Kurzerhand fischte sie den unteren Teil eines Bikinis hervor, dann schlüpfte sie in eine schwarze Jeans, die ein wenig knittrig war, aber sauber wirkte. Dazu zog sie ein schwarzes Tanktop und eine graue Strickjacke an. Für einen BH waren ihre Schultern zu verspannt, und mit der Jacke würde es auch ohne gehen. Im Bad band sie ihr bis zu den Schulterblättern reichendes dunkelbraunes Haar zu einem Dutt zusammen. Dann griff sie nach der Feuchtigkeitscreme. Ein Blick in den Spiegel zeigte, dass der Schlafentzug sich bemerkbar machte, also behalf sie sich eilig mit ein wenig Concealer und Puder. Ihre Make-up-Truhe ließ sie offen auf dem Toilettensitz zurück. In die Tasche packte sie ihr Handy und den Schlüsselbund, während sie in ein paar graue Ballerinas schlüpfte. Ein kurzer Blick zurück. Das Licht war überall aus, also zog sie die Tür hinter sich zu. Auf dem Weg zum Auto holte sie ihr Handy nochmals hervor, und auch wenn sie lieber darauf...



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