Johnson | Ein Sommerhaus in Cornwall | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

Johnson Ein Sommerhaus in Cornwall

Romantischer Urlaubsroman
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7457-5009-6
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Romantischer Urlaubsroman

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

ISBN: 978-3-7457-5009-6
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Pippa hat alle Hände voll zu tun, seit sie nach dem Tod ihrer Eltern deren Farm, die Ferienhausvermietung und die Verantwortung für ihre jüngeren Geschwister übernommen hat. An ein Date hat Pippa schon seit Langem nicht einmal mehr gedacht. Doch dann spaziert Ben Retallick auf den Hof und fragt nach einer Unterkunft, und sofort ist Pippa klar: Für diesen Mann lohnt es sich definitiv, die Gummistiefel wieder einmal gegen etwas Schickeres zu tauschen und vielleicht sogar eine Sommerromanze zu riskieren. Doch Bens Vergangenheit droht sie einzuholen, und Pippa muss ihre Gefühle in den Griff bekommen.
»Ein pures Vergnügen« Sunday Express
»Dieses Buch hat alles, was ein perfekter Urlaubsroman braucht: die wunderschöne Küste Cornwalls, eine Familien-Farm und einen geheimnisvollen Mann mit unwiderstehlichem Charme« Yours Magazine



Bestsellerautorin Debbie Johnson lebt und arbeitet mit ihrer Familie in Liverpool. Als Journalistin hat sie erste Schreiberfahrungen gesammelt und schließlich entschieden, dass sie ihre eigenen Geschichten erzählen will. Sie hat viele Genres ausprobiert, doch im Liebesroman hat sie ihre wahre Berufung gefunden.

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1. Kapitel

»Heiß siehst du heute aus, Baby«, sagte Pippa Harte laut zu sich selbst, als sie aus dem Augenwinkel einen Blick auf ihr Ebenbild im Badezimmerspiegel erhaschte.

Zumindest, dachte sie spöttisch, wenn man unter »heiß« die Kombination von achtlos zusammengebundenem, zerzaustem Haar, Ölschlieren als Rouge und einem Parfum aus WD-40-Kontaktspray versteht. Nicht zu vergessen natürlich die glamourösen Accessoires – ellenbogenlange grüne Gummihandschuhe, frisch vom Pariser Laufsteg. Oh, là, là!

In der Hand hielt sie eine Toilettenbürste, deren Borsten in eine Plastiktüte vom Supermarkt gehüllt waren, die Griffe der Tüte hatte sie in einer lose baumelnden Schleife um den Stiel gebunden.

»Das klappt doch nie«, murmelte Pippa, während sie auf die Toilettenschüssel hinunterstarrte. Die sehr verstopfte Toilettenschüssel. Das Wasser stand bereits bis zum Rand, und ein weiteres Drücken des Spülknopfs würde es mit ziemlicher Sicherheit darüber hinaus ansteigen lassen. Pippa wusste aus Erfahrung, dass derartig gewagte Klempner-Manöver das Potenzial besaßen, Szenen vom Untergang der Titanic nachzustellen.

Aber nicht dieses Mal, sagte sie sich. Dieses Mal würde sie triumphieren – indem sie ihr wissenschaftliches Know-how nutzte, um die tückische Toilette des Todes zu bezwingen. Entschlossen versenkte sie die Toilettenbürste in der Schüssel und schob sie, soweit es ging, in die U-förmige Biegung des Rohrs. Erzeugen Sie ein Vakuum, wiederholte Pippa gedanklich die Worte aus dem Internetvideo, dann wird die Natur es füllen …

Sie sandte ein Stoßgebet zum Schutzheiligen der Ferienhausbesitzer und drückte den Spülknopf, während sie gleichzeitig energisch die Toilettenbürste aus der Schüssel zog. Sie wich schnell zurück, darauf gefasst, sich vor den Sturzfluten in Sicherheit zu bringen. Erleichtert sah sie, wie das Wasser erst anstieg, dann aber abebbte und schließlich in einem Strudel im Abflussrohr verschwand.

»Yay!«, schrie sie begeistert und hüpfte ausgelassen durch das Zimmer und nach draußen in den Flur von Honeysuckle Cottage, wie sie das kleine, typisch englische Ferienhäuschen getauft hatte. »Ich habe es geschafft! Ich bin die Beste! Ich habe ein Vakuum erzeugt! Yay! Danke, Youtube!«

In ihrer Begeisterung entgingen ihr gleich zwei Dinge: die winzigen Wassertröpfchen, die von der Plastiktüte um die Toilettenbürste durch die Gegend spritzten, während sie tanzte, und der Mann, der draußen im Flur gestanden und ihr zugesehen hatte. Pippa hüpfte geradewegs in ihn hinein und ließ vor Schreck die Bürste fallen. Mit einem feuchten Klatschen landete sie direkt auf seinen teuer aussehenden Wanderstiefeln. Ups!

»Oh!«, rief sie aus und trat überrascht einen Schritt zurück. »Es tut mir leid … machen Sie sich keine Sorgen, es war sauberes Wasser …«, fügte sie hinzu, während sie das unappetitliche Objekt mit ihren Gummistiefeln beiseitekickte. »Nicht wie beim letzten Mal … das war, na ja, eklig. Das wollen Sie gar nicht wissen, denke ich …«

Mit einem breiten Grinsen auf dem ölverschmierten Gesicht sah sie auf – in diesem Moment würde nichts ihre Laune verderben, hatte sie beschlossen. Nicht, nachdem gerade ein kleines Wunder geschehen war. Und tatsächlich konnte auch nichts von dem, was sie jetzt vor sich sah, ihr die Überzeugung nehmen, dass der Schutzheilige der Ferienhausbesitzer sie diesmal erhört hatte – der Mann, der vor ihr stand, war atemberaubend. Etwa 1,85 groß; breite Schultern unter einer kakifarbenen Windjacke; lange, schlanke Beine in einer Jeans und die tiefsten braunen Augen, die sie jemals bei einem Menschen gesehen hatte. Nicht einmal die Milchkühe auf der Weide, die sie sehr gut kannte, konnten da mithalten. Volle, schöne Lippen und dunkles Haar, das ihm in das wettergegerbte Gesicht fiel, noch feucht vom Nieselregen draußen. Oder möglicherweise von der Toilettenbürste, dachte sie und zuckte schuldbewusst zusammen. Willkommen in Cornwall.

»Sind Sie Mr. Retallick?«, fragte Pippa. Sie kannte den Namen jedes Gastes, den sie erwartete. Dieser war etwas zu früh dran, aber davon würde sie sich nicht den Tag vermiesen lassen. Nicht, nachdem die Toilettengötter so gnädig mit ihr gewesen waren.

»Bin ich – ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich einige Stunden früher hier bin als geplant? Sie scheinen mit einer Art … Party beschäftigt zu sein«, antwortete er und deutete zum Badezimmer. Seine Stimme war tief und hörte sich so an, wie Schokolade klingen würde – vorausgesetzt, sie könnte sprechen.

»Ja, das ist eine unserer Lieblingsbeschäftigungen hier, Badezimmer-Partys. Je mehr, desto besser, Mr. Retallick. Sie sind herzlich eingeladen!«

Pippa rieb sich mit den Händen durchs Gesicht, und ihr wurde bewusst, dass ihr verführerischer Unterton erheblich wirkungsvoller wäre, wenn sie nicht aussähe wie eine Kfz-Mechanikerin. Die Latzhose, die sie trug, mochte praktisch sein, wenn sie die Arbeit auf dem Hof erledigte, aber sie war nicht unbedingt das, was man besonders schick nennen würde. Mr. Retallick hingegen – Ben, wenn sie sich recht entsann – sah schick aus. Nach Geld. Nach Stil. Nach Sex-Appeal. Er würde ein Mädchen wie sie keines zweiten Blickes würdigen, unabhängig davon, wie überragend ihre Heimwerker-Fähigkeiten waren.

»Ich habe nur meinen Sieg gefeiert«, erklärte sie. »Dank meines überlegenen Intellekts habe ich die bösartige Toilette besiegt.«

»Sie feiern die Tatsache, dass Ihr Intellekt dem einer Toilette überlegen ist?«, fragte er, während er seinen Rucksack zu Boden gleiten ließ, und hob belustigt eine Braue.

»Tja, wir Mädchen vom Land müssen unsere Siege eben feiern, wie sie fallen, Mr. Retallick … Retallick … das ist ein Name aus der Gegend, oder?« Es schien zwar nicht sehr wahrscheinlich, dass jemand aus dem Norden Cornwalls seinen Urlaub in einem Ferienhaus im Norden Cornwalls verbrachte, aber es waren schon merkwürdigere Dinge passiert. Vielleicht hat seine Frau ihn hinausgeworfen, überlegte Pippa und linste verstohlen auf seinen Ringfinger. Den nackten Ringfinger – nicht, dass sie das in irgendeiner Weise interessierte.

»Ja, ich hatte hier Familie«, erwiderte Ben Retallick. »Vor langer Zeit.«

Obwohl er ebenso höflich war wie zuvor, verriet ihr etwas in seiner Stimme, dass sie das Thema auf sich beruhen lassen sollte. Was Pippa nicht im Geringsten störte – sie konnte nur zu gut nachvollziehen, wie kompliziert Familien manchmal waren. Ihre eigene beispielsweise war derart seltsam, dass man problemlos eine Sitcom über sie drehen könnte. Viele Gäste kamen auf der Suche nach Ruhe, Abgeschiedenheit und Frieden zur Harte-Farm. Was eine gute Entscheidung war, denn die Farm lag auf einem stürmischen Hügel mit direktem Blick auf die tosenden Fluten des Atlantischen Ozeans. Nicht unbedingt der Ort für ein reges Nachtleben. Wenn Mr. Retallick also seine Ruhe haben wollte, dann würde sie das respektieren. Selbst wenn er geradezu verboten heiß war.

»Wie läuft es dort drinnen?«, fragte er und machte eine Geste in Richtung der offenen Badezimmertür, wo noch immer verschiedene Werkzeuge auf den schwarz-weißen Fliesen verstreut lagen. Nicht gerade der beste erste Eindruck, dachte Pippa, während sie die Werkzeuge hastig einsammelte und in der alten metallenen Kiste ihres Vaters verstaute. Andererseits musste man mit so etwas rechnen, wenn man zwei Stunden vor der vereinbarten Zeit auftauchte. Hinter der Fassade jedes noch so idyllischen Bilderbuch-Ferienhauses lauerte eine potenzielle Klempner-Katastrophe – für deren Behebung Pippa keinen Fachmann bezahlen konnte.

»Es könnte gar nicht besser laufen«, versicherte sie ihm und wischte sich die öligen Hände an der Latzhose ab.

»Ich bin Pippa Harte, willkommen auf unserer Farm. Ich würde Ihnen ja die Hand geben, aber …«

»Ich will nicht wissen, wo sie vorher war?«, beendete er ihren Satz. Er verzog keine Miene, aber seine Stimme klang belustigt. Einer von der Sorte also, dachte Pippa. Eher trockener und bissiger Humor als lautstarkes Losprusten. Diese Sorte mochte sie. Oder hatte sie gemocht, als sie sich noch mit solchen Dingen beschäftigt hatte.

»Na ja, ich denke, Sie wissen ziemlich genau, wo sie vorher war – das ist ja das Problem! Sie wollten eine Woche bleiben, richtig, Mr. Retallick? Wundervolles Wetter haben Sie mitgebracht!«

Das war offensichtlich ein Scherz, denn seit zwei Stunden ergoss sich draußen ein ununterbrochener Nieselregen, der von den orkanartigen Böen gegen die Fensterscheiben gepeitscht wurde. Viele Gäste hätten sich beschwert – vor allem solche, die aus der Stadt kamen und zu denken schienen, dass es auf dem Land nichts als strahlenden Sonnenschein gab. Aber Mr. Retallick zuckte bloß mit seinen anbetungswürdigen Schultern und brummte etwas wie: »Das kann man wohl nicht ändern.«

Pippa starrte ihn an, während er seine Jacke auszog, und fragte sich, ob sie ihm schon einmal begegnet war. Es lag nicht nur an seinem für Cornwall so typischen Namen – auch sein Gesicht kam ihr bekannt vor. Besonders die Augen. Sie waren ziemlich unverwechselbar, und Pippa beschlich das Gefühl, dass sie heute nicht zum ersten Mal in diese Augen gesehen hatte.

»Kennen wir uns?«, fragte sie ihn. »Sie kommen mir bekannt vor …«

Ebenso schlagartig wie ein Sturm, der vom Meer heraufzieht, änderte sich sein Gesichtsausdruck, und tiefe Furchen bildeten sich auf seiner Stirn. Pippa spürte, dass ihr eine heftige verbale Erwiderung bevorstand, und bereitete sich darauf vor. Seit drei Jahren...



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