Jordan | Schattenjahre | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

Jordan Schattenjahre


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-86278-596-4
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

ISBN: 978-3-86278-596-4
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ihr ganzes Leben lang hat Sage damit verbracht, vor der Vergangenheit zu fliehen: vor ihrer Mutter, mit der sie nichts als Hass verband, vor ihrem Vater, der sich nie für sie interessierte, vor ihrer eigenen unerfüllten Liebe. Doch als ein Schicksalsschlag sie nach Hause zurückbringt und sie das Tagebuch ihrer Mutter findet, erfährt sie von deren ungestillten Sehnsüchten. Indem sie das dunkle Geheimnis ihrer Familie Stück für Stück zusammensetzt, wird Sage mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert - und mit der einen, der einzigartigen Liebe, die niemals enden soll ...



Am 31. Dezember 2011 starb unsere Erfolgsautorin Penny Jordan nach langer Krankheit im Alter von 65 Jahren. Penny Jordan galt als eine der größten Romance Autorinnen weltweit. Insgesamt verkaufte sie über 100 Millionen Bücher in über 25 Sprachen, die auf den Bestsellerlisten der Länder regelmäßig vertreten waren. 2011 wurde sie vom britischen Autorenverband Romantic Novelists' Association für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.

Penny Jordan wurde 1946 im englischen Preston geboren. Als Teenager zog sie nach Cheshire, wo sie bis zu ihrem Tode blieb. Sie besuchte die Todmorden Grammar School und arbeitete anschließend als Schreibkraft in Manchester. Während ihrer Zeit als Bankangestellte, schenkte ihr Steve Halsall, Buchhalter und ihr zukünftiger Ehemann, ihre erste Schreibmaschine - eine Autorin war geboren.

Penny behauptete später oft, sie habe Geschichten erfunden, seit sie denken könne. Im Alter von zehn Jahren hörte sie zum ersten Mal vom Mills & Boon-Verlag, als eine Nachbarin ihrer Mutter die Zeitschrift "Woman's Weekly" gab. Mit Anfang zwanzig begann sie zu schreiben und veröffentlichte in den ersten Jahren unter verschiedenen Pseudonymen 25 Regency-Romane, zwei Liebesromane und einen Romantic Thriller.

Dann erfuhr sie, dass der Romance Verlag Mills & Boon nach neuen Autoren suchte. "Ich war immer ein Fan von Mills & Boon-Romanen - am Tag der Veröffentlichung meiner Lieblingsautorenhabe ich immer so früh wie möglich Feierabend gemacht, um rechtzeitig in die Buchhandlungen zu kommen und ein Exemplar zu ergattern, bevor alle vergriffen waren. Irgendwann nahm ich all meinen Mut zusammen und bot Mills & Boon mein erstes eigenes Buch. Ich entschied mich für die Art Liebesroman, die ich selber am liebsten lese, mit einem Wüstenprinzen als Helden. Dieser erschien unter dem Titel 'Falcon's Prey' [bei CORA unter dem Titel "Betörende Nächte in Kuwait" bei Julia erschienen, die Red.]. Über Wüstenprinzen zu schreiben hat mir immer großen Spaß gemacht, und sie sind so etwas wie mein Markenzeichen geworden. "

Die Lektorin, die Penny Jordans Roman 1980 in einem Stapel unveröffentlichter Manuskripte entdeckte, sagte über sie: "Ein Naturtalent - eine geborene Geschichtenerzählerin mit einem einzigartigen, kraftvollen und leidenschaftlichen Ton. "Die Manuskripte, die Penny Jordan auf ihrer alten Schreibmaschine schrieb, waren berüchtigt, weil oft Heldennamen und einzelne Buchstaben fehlten, da Pennys Arbeitsweise impulsiv war ...

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1. KAPITEL


Frühling 1945

„Heute lernte ich Kit kennen.“

Allein der Anblick dieser Worte machte Lizzie schwindlig vor Glück, obwohl sie unmöglich ausdrücken konnten, welche neue Gefühlswelt sich ihr eröffnet hatte.

Gestern war ihr Leben noch von den anstrengenden Pflichten einer Aushilfskrankenschwester geprägt worden – lange Arbeitsstunden, niedriges Gehalt, all die grässlichen Aufgaben, mit denen die richtigen Krankenschwestern ihre kostbare Zeit nicht vergeudeten … Sie wäre lieber in der Schule geblieben. Aber nachdem ihre Eltern bei einem der vielen Bombenangriffe auf London gestorben waren, musste sie sich den Wünschen der Großtante fügen und ihren Lebensunterhalt selbst verdienen.

Tante Vi wollte nicht unfreundlich sein, aber sie war nicht sentimental und nie verheiratet gewesen. Sie hatte keine Kinder und betonte ständig, sie habe ihre Großnichte nur aus Verantwortungsbewusstsein bei sich aufgenommen. Sie selbst hatte schon mit dreizehn arbeiten müssen, als Dienstmädchen im großen Herrschaftshaus. Dort war sie allmählich zu der geachteten Position von Lord und Lady Jevesons Haushälterin emporgestiegen.

Zunächst fand Lizzie es verwirrend, die unordentliche, aber gemütliche Atmosphäre in dem beengten Haus zu verlassen, wo sie mit ihren Eltern und Großeltern gelebt hatte, und aufs Land zu übersiedeln. Hier erschien ihr alles fremd, sie vermisste Ma und Pa ganz schrecklich. Jede Nacht weinte sie sich in den Schlaf und hatte Heimweh nach London.

Die Tante war das exakte Gegenteil von Ma und sprach auch ganz anders. Es hörte sich an, als steckte ihr Mund voller Nadeln und spitzer Steine. Sie zwang die Nichte, genauso zu reden, und korrigierte sie in einem fort, bis Lizzie sich kaum noch getraute, etwas zu sagen.

Das war vor vier Jahren gewesen. Nun wusste sie kaum noch, wie Ma und Pa ausgesehen hatten. Und die Erinnerung an das Elternhaus schien einem anderen Leben anzugehören. Inzwischen hatte sie sich an Tante Vis pingelige Art und die scharfe Stimme gewöhnt.

Erst gestern hatte eine neue Aushilfsschwester, die aus einem anderen Dorf stammte, über Lizzies akzentfreie Sprechweise gespottet und ihr vor Augen geführt, welch große Veränderung mit ihr vorgegangen war. Die ungeschickte, rebellische Dreizehnjährige, die damals auf Tante Vis Schwelle gestanden hatte, existierte nur noch in verschwommenen Erinnerungen.

Tante Vi wusste genau, wie man sich benahm, und ihre Großnichte durfte nicht mit den Manieren und der Sprechweise eines Küchenmädchens aufwachsen. Das hatte sie so oft erklärt, dass Lizzie es niemals vergessen würde.

Anfangs hasste Lizzie den Job im Krankenhaus, aber die kalte Entschlossenheit in Tante Vis Augen verschloss ihr den Mund, als sie bitten wollte, wieder eine Schule besuchen zu dürfen.

Schroff verkündete die Tante, sie könne es sich nicht leisten, ein großes, faules Mädchen zu beherbergen, das ihr die Butter vom Brot esse und keinen Penny nach Hause bringe. Außerdem fügte sie bissig hinzu, falls Lizzie es noch nicht bemerkt habe – ein Krieg sei ausgebrochen und jeder habe die Pflicht, dem Vaterland zu dienen. Die Oberschwester im Krankenhaus war ihre Freundin. Und ehe Lizzie wusste, wie ihr geschah, wurde sie in einem Wohnheim nicht weit von der Klinik einquartiert, in einem Schlafsaal, zusammen mit einem Dutzend anderer Mädchen. Alle mussten die gleiche anstrengende Arbeit verrichten. Aber im Gegensatz zu Lizzie verbrachten sie die Freizeit nicht allein, sondern in kichernden, aufgeregten Gruppen. An den Samstagabenden wetteiferten sie miteinander, um möglichst hübsch auszusehen, wenn sie die Tanzveranstaltungen in der Kaserne besuchten.

Sie machten sich lustig über Lizzie, weil sie eine Einzelgängerin war, ganz anders als ihre Kolleginnen. Die strenge Erziehung der Tante trug Früchte, vor allem die ständig wiederholte Warnung vor den schlimmen Dingen, die einem dummen Mädchen zustoßen würden, wenn es auf die Schmeicheleien von Jungs hörte. Die wollten alle nur „das eine“ und würden ein Mädchen in Schwierigkeiten bringen, wenn sie es nur anschauten.

Vom männlichen Geschlecht hielt Tante Vi nicht viel, und jede vernünftige Frau sollte ihm besser aus dem Weg gehen.

Sie selbst war in einer rauen Welt aufgewachsen, wo eine alleinstehende Frau, die es zur Haushälterin in der gehobenen Gesellschaftsschicht gebracht hatte, ein viel angenehmeres Leben als ihre verheirateten Schwestern führte. Die mussten sich oft um ein halbes Dutzend Kinder und ihre Ehemänner kümmern, die vielleicht gar keine Lust hatten, zu arbeiten und die Familie zu ernähren.

Männern durfte man nicht trauen, und Lizzie, die ein angeborenes Feingefühl besaß, schreckte jedes Mal zurück, wenn ein Junge ungeschickte Annäherungsversuche unternahm.

Während des Krieges wollten die jungen Männer ihre womöglich knapp bemessene Zeit nicht verschwenden, ebenso wenig die Mühe, die sie aufwenden müssten, um ein Mädchen geduldig zu umwerben. Es gab genug andere, die keinen Wert auf so ein Getue legten.

Die wenigen anderen Männer, mit denen Lizzie zusammenkam, waren die Patienten in der Klinik, zum Teil Schwerverletzte. In stillschweigender Übereinkunft entschied das Personal, für diese Leute könne man nichts mehr tun. Und so lagen sie in dem großen, kalten, halb verfallenen Gebäude, von jungen Frauen betreut, die ihr Mitleid längst überwunden und schon zu viele verstümmelte Körper gesehen, zu viele gequälte Seelen beobachtet hatten, um Trauer zu empfinden.

Für Lizzie war es anders. Beim Antritt in der Klinik hatte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester erwogen. Aber ein Jahr später, angesichts der zahlreichen hoffnungslosen Fälle, der Bitterkeit in den Augen der Todgeweihten, des Zorns, den die zerstörte Zukunft in den Krüppeln weckte, wusste sie, dass ihr die innere Kraft für diesen Beruf fehlte.

Mit jedem vertrauten Patienten, den die hilflosen, der Belastung nicht gewachsenen Angehörigen nach Hause holten, und mit jedem Neuankömmling blutete Lizzies Herz noch schmerzhafter. Sie verstand, warum die anderen Mädchen Ablenkung von dem Trauma suchten, indem sie ihre freien Abende mit gesunden, fröhlichen Vertretern des männlichen Geschlechts verbrachten.

Die Amerikaner seien die besten, behaupteten sie einstimmig, großzügig und amüsant. Diese Soldaten waren am anderen Ende des Dorfs stationiert, und einige hatten ein paarmal versucht, sich mit Lizzie zu unterhalten, wenn sie dorthin ging, um ihren wöchentlichen Pflichtbrief an Tante Vi abzuschicken. Sie ignorierte solche Avancen, die lächelnden Gesichter, die dreisten Einladungen. Aber sie fragte sich wehmütig, wie es wohl wäre, jene große, überwältigende Liebe zu erleben, von der sie so oft in Romanen las.

Sie war eine Leseratte und Tagträumerin. Bevor sie in Tante Vis Obhut gekommen war, hatte sie kaum ein Buch angerührt. Aber um die Ausdrucksweise der Nichte zu verbessern, hatte die Tante ihr „lehrreiche“ Bücher gegeben.

Ein wunderbares Geschenk – eine Truhe voller Bücher, die den jetzt erwachsenen Kindern einer Vikarsgattin gehört hatten – ermöglichte es Lizzie zeitweise, der strengen Herrschaft ihrer Tante zu entfliehen, in eine bisher unbekannte Welt.

Bei dieser Lektüre erfuhr sie von Tristans und Isoldes Liebestragödie und träumte von Gefühlen, die nichts zu tun hatten mit den plumpen Zudringlichkeiten der jungen Männer in ihrem Bekanntenkreis. Solche Unverschämtheiten, ebenso die unwillkommenen Gespräche und Enthüllungen der anderen Mädchen im Schlafsaal, machten es Lizzie leicht, die Ermahnungen ihrer Tante zu beherzigen. Und so lief sie nicht Gefahr, in „Schwierigkeiten“ zu geraten.

Mit „Schwierigkeiten“ meinte Tante Vi schlicht und einfach Sex, ein Thema, das in ihrem Haus nur andeutungsweise erörtert wurde. Sex musste man ignorieren, als würde er gar nicht existieren. In ihrer Naivität glaubte Lizzie, alle Frauen würden die Ansichten ihrer Tante teilen, bis sie im Krankenhaus von ihren Kolleginnen eines Besseren belehrt wurde.

Bis jetzt hatte sie selbst nichts anderes empfunden als eine vage, sehnsüchtige Vermutung, ihr Leben wäre irgendwie unvollkommen, etwas Wichtiges würde darin fehlen. Niemals hatte sie die Möglichkeit in Betracht gezogen, mit einem Mann jene Intimitäten zu teilen, von denen die anderen Mädchen so freimütig und schockierend sprachen. Bis jetzt …

Träumerisch starrte sie in ihr Tagebuch. Nur auf Tante Vis Anordnung hin hatte sie begonnen, eins zu führen, und keineswegs, um ihm ihre geheimsten Gedanken anzuvertrauen. Anfangs schilderte sie nur die banalen Ereignisse jedes einzelnen Tages. Doch seit sie in der Klinik arbeitete, notierte sie auch Gedanken und Gefühle, zunächst allerdings nur in nebulöser Form.

Kit … Das Wunder dieser Begegnung verwirrte sie immer noch. Nervöse Freude jagte einen Schauer durch ihren Körper, wann immer sie diesen Namen wisperte.

Kit … Er war so anders, etwas ganz Besonderes, einfach atemberaubend.

Bei seinem Anblick hatte sie es sofort gewusst. Er wandte den Kopf zu ihr, lächelte sie an, und plötzlich war die Welt erfüllt von Wärme und Zauber. Hätte sie beschlossen, den armen Edward nicht zu besuchen, wäre Kit ihr vielleicht nie über den Weg gelaufen. Sie zitterte, als ihr bewusst wurde, wie knapp sie dieser Katastrophe entronnen war.

Seit vielen Monaten lag Edward Danvers in der Klinik, ein in der Normandie schwer verwundeter Major. Beide Beine zertrümmert und später amputiert, das Rückgrat verletzt … In der Klinik sollte er sich von seiner zweiten Operation erholen. Aber Lizzie wusste ebenso wie alle...


Jordan, Penny
Als Penny Jordan mit elf Jahren ihren ersten Liebesroman las, verliebte sie sich Hals über Kopf in den Helden. Von nun an war sie ein großer Fan von Romances.

Ihr großes Ziel beim Schreiben war es, die Leserin so zu fesseln, dass sie völlig in dem Roman versinkt, alles um sich herum vergisst und gebannt dem Verlauf der Geschichte folgt. Das ist ihr immer wieder gelungen, und begeisterte Fans in aller Welt haben ihr bestätigt, dass sie eine Meisterin ihres Fachs war.

Penny Jordans Romane sind weltweit beliebt und standen regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Insgesamt verkaufte sie 100 Millionen Bücher in über 25 Sprachen. 2011 wurde sie vom britischen Autorenverband Romantic Novelists‘ Association mit einem Preis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.

Die Zeitschrift Publishers Weekly schreibt: "Überall auf der Welt finden sich Frauen in Penny Jordans Heldinnen wieder."

Penny Jordan starb am 31. Dezember 2011 im Alter von 65 Jahren.



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