E-Book, Deutsch, 378 Seiten
Keeland / Ward British Player
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7363-1419-1
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 378 Seiten
ISBN: 978-3-7363-1419-1
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Wenn Dr. Dreamy dein Mitbewohner ist!
Seit dem Tod ihres Mannes erzieht Bridget ihren Sohn allein und tut alles, um sich und Brendan über Wasser zu halten. Für die Liebe hat sie keine Zeit. Als die Krankenschwester mit einem Angelhaken im Po in der Notaufnahme landet, ist es ausgerechnet ein junger attraktiver Assistenzarzt - noch dazu mit sexy britischem Akzent -, der sie behandelt ... superpeinlich. Zum Glück wird sie Dr. Simon Hogue nie wiedersehen - bis er drei Monate später erneut vor ihr steht: als neuer Kollege und ihr Untermieter.
'Vi Keeland und Penelope Ward sind absolut brillante Autorinnen. Ihre Bücher sind pure Magie!' BOOK BABES UNITE
Der neue Bestseller des erfolgreichen Autorenduos Vi Keeland und Penelope Ward
Vi Keeland ist eine SPIEGEL-Bestseller-Autorin. Als waschechte New Yorkerin lebt sie mit ihrer Familie noch immer dort und arbeitet als Anwältin. Penelope Ward ist eine NEW-YORK-TIMES-, USA-TODAY- und WALL-STREET-JOURNAL-Bestseller-Autorin. Sie ist in Boston aufgewachsen und lebt heute mit ihrer Familie in Rhode Island.
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1. KAPITEL
Bridget
Dienstag stand auf meinem Slip, obwohl heute Freitag war. Quer über meinem Hintern, in fetten Großbuchstaben. Vor ein paar Monaten, als mein Gepäck auf dem Flug nach Florida zu meiner Mutter verloren gegangen war, hatte ich eine Packung preiswerte Slips im Discounter gekauft, ohne den Aufdruck zu bemerken. Beim Auspacken hatte ich es dann gesehen, doch wegwerfen wollte ich die sieben Unterhosen nicht, denn ansonsten waren sie völlig in Ordnung. Außerdem: Wie lange war es her, seit jemand meine Unterwäsche gesehen hatte? Zwei Jahre?
Die Schwester kam in den Behandlungsraum, um die Anamnese aufzunehmen. »Setzen Sie sich doch, Ms Valentine.«
»Äh … ich kann nicht.«
»Oh, stimmt.« Sie lächelte. »Entschuldigen Sie. Wissen Sie, wann Ihre letzte Tetanusimpfung war?«
»Ich bin Krankenschwester im Memorial, also bekomme ich sie regelmäßig. Vergangenes Jahr vielleicht.«
»Okay. Das ist gut. Und wie sieht es in Sachen Schwangerschaft aus? Besteht eventuell die Möglichkeit, dass Sie schwanger sind?«
»Nicht im Entferntesten.«
Die etwa sechzigjährige Schwester sah mich mitfühlend an. »Flaute, hm?«
»Kann man so sagen.«
»Nun, dann haben Sie Glück. Dr. Hogue hat heute Dienst.«
»Dr. Hogue?«
»Er ist Assistenzarzt. Ein gut aussehender junger Mann«, erklärte sie augenzwinkernd.
Großartig. Einfach großartig. Die Angelegenheit war mir schon peinlich genug, und nun sollte der erste Mann, der seit Jahren meinen Hintern zu sehen bekam, auch noch ein junger attraktiver Arzt sein?
»Haben Sie nicht zufällig jemand anderen für mich? Vielleicht eine Ärztin oder einen älteren Doktor?«
Die Schwester klappte die Patientenakte zu, die sie für mich angelegt hatte. »Keine Sorge, Schätzchen, Sie sind in guten Händen. Ich bin mir sicher, dass Dr. Hogue bereits eine Menge Hintern gesehen hat.«
Wo ist das nächste Loch, in dem ich verschwinden kann?
Ich versuchte, die Schmerzen zu ignorieren, während ich auf den diensthabenden Arzt wartete, und beschäftigte mich zur Ablenkung mit meinem Smartphone, als wenige Minuten später die Tür aufging.
Ich drehte mich um und erstarrte.
Ernsthaft? Das konnte nicht der Arzt sein. Im Memorial hatten wir jedenfalls keine Ärzte, die so gut aussahen.
»Wie ich hörte, möchten Sie mir Ihren Allerwertesten zeigen, ohne dass ich Sie zuerst zum Dinner einladen muss.«
Meinen Allerwertesten? Natürlich hatte der junge heiße Arzt einen ebenso heißen Akzent. War er etwa … Brite? Ich zog das Untersuchungshemd, das ich trug, fester um meinen Körper.
»Das ist ein Scherz, oder? Sie können nicht der Doktor sein. Wie alt sind Sie überhaupt? Zweiundzwanzig?«
Er schien nicht im Geringsten beleidigt zu sein, lehnte sich lässig gegen den Schreibtisch und verschränkte die Arme vor der Brust.
»Neunundzwanzig. Möchten Sie meinen Führerschein sehen?«
Dann lächelte er. Oh Gott. Perfekte schneeweiße Zähne auch noch! War ja klar. Er war ein Prachtexemplar von einem Mann. Groß, wirklich groß – schätzungsweise eins neunzig –, breite Schultern, muskulöse Arme, strahlend blaue Augen, markantes Kinn und blonde Haare, die aussahen, als hätte er gerade Sex gehabt. Gütiger Himmel, dieser Doktor hatte eine echte Schlafzimmerfrisur. Ich konnte ihm unmöglich meinen Hintern zeigen.
»Ich brauche einen anderen Arzt.«
Er schaute in meine Akte. »Geht leider nicht, Ms Valentine. Es ist fünfzehn Uhr. Sie sind mitten im Schichtwechsel gekommen. Wenn Sie nicht mit mir vorliebnehmen möchten, bleibt Ihnen nur der Hausmeister mit seiner rostigen alten Zange … Also kommen Sie, zieren Sie sich nicht. Wir wollen uns die Sache einfach mal ansehen, ja?«
Mist. Entweder Dr. Dreamy oder der Arzt in der Notaufnahme des Krankenhauses, in dem ich selbst arbeitete. Aber wenn ich mich im Memorial behandeln ließ, würde ich mich nie von der Schmach erholen. Ich verdrehte schmollend die Augen. »Na gut.«
Um die Demütigung hinter mich zu bringen und schnellstmöglich verschwinden zu können, drehte ich mich um und beugte mich über den Untersuchungstisch. Dann zog ich das Hemd hoch, um meine linke Pobacke zu entblößen. Ich hatte diese Seite meines Slips in meine Ritze geklemmt, damit sich der Haken nicht darin verfangen konnte.
Dr. Dreamy schwieg einen langen Moment, doch als er wieder sprach, hörte ich eine gewisse Belustigung aus seiner Stimme heraus. »Haben Sie den schon seit drei Tagen an?«, fragte er.
»Wie bitte?« Ich sah den sexy Doktor an. Er kratzte sich sein stoppeliges Kinn.
»Ihren Schlüpfer. Heute ist Freitag, und da steht Dienstag drauf. Ich habe mich gefragt, ob Sie ihn schon seit drei Tagen tragen oder nur die Wochentage durcheinandergebracht haben.«
Ich hätte mich am liebsten wieder angezogen. »Die habe ich mir gekauft, als mein Gepäck bei einem Flug verloren gegangen ist. Ich hatte keine Ahnung, was draufsteht. Ach, wissen Sie was? Ich behalte den Haken!« Ich ließ das Hemd wieder runter und richtete mich auf.
Dr. Hogue hob beschwichtigend die Hände und setzte eine ernste Miene auf. »Verzeihen Sie, das hätte ich nicht sagen dürfen. Es war unangemessen.«
»Allerdings.«
»Den Schaden haben Sie ja schon …« Er grinste. »Da muss ich Sie nicht auch noch verspotten.«
»Sie sind ein Arsch, wissen Sie das?«
»Ich bin lieber einer als einen Angelhaken in demselben zu haben.«
»Sehr erwachsen. Wie alt sind Sie noch mal? Neun oder neunundzwanzig?«
Wir lieferten uns ein kleines Blickduell, aber dann brach ich in Gelächter aus, weil mir das Ganze zu albern war. Dr. Dreamy musste auch lachen. Danach war die Stimmung besser, und er wurde wieder ernst.
»Bitte drehen Sie sich noch einmal um, damit ich es mir genauer ansehen kann. Keine Scherze mehr, großes Pfadfinderehrenwort.« Er hob die rechte Hand. »Was für ein Haken ist es überhaupt? Ein Kreishaken? Ein Drillingshaken? Oder ein Aberdeen?«
»Was weiß ich?« Ich drehte mich um, beugte mich widerwillig vor und zog mein Hemd hoch. »Ich kenne mich nicht mit Angelhaken aus.«
»Was Sie nicht sagen …«
»Spielt die Art des Hakens denn eine Rolle? Wenn es sein muss, kann ich es in Erfahrung bringen.«
Ich hörte das Schnappgeräusch, als Dr. Hogue sich Latexhandschuhe anzog, und dann waren seine großen Hände auch schon auf meinem Hintern.
»Der steckt ziemlich tief drin. Ich denke, die Art des Hakens ist nicht so entscheidend. Ich werde einen kleinen Schnitt machen müssen. Wie konnte das Ding überhaupt so tief in die Haut eindringen?«
»Ich war in der Bucht von Narragansett in einem kleinen Ruderboot unterwegs und habe versucht, meinem Sohn beizubringen, wie man eine Angel auswirft.«
Dr. Hogue drückte die Partie zusammen, in der der Haken steckte. »Aua!«
»Entschuldigung. Aber Sie wissen schon, dass man Ahnung von der Materie haben sollte, wenn man anderen etwas beibringt?«
»Nun holen Sie schon den Haken raus!«
»Ich muss die Stelle betäuben, bevor ich schneide.«
»Können Sie ihn nicht einfach herausdrehen oder so?«
»Nein. Leider steckt mehr als nur die Spitze drin, und der Schaft scheint recht lang zu sein.«
Gott, mein Körper war zwei Jahre lang kalt wie Eis gewesen – nicht einmal ein Hauch von Feuer wurde entfacht, wenn ich es mir selbst besorgt hatte. Und er erwachte ausgerechnet in diesem Moment zu neuem Leben, während ich mich über einen Tisch beugte und mit einem Mann, der ein Fotomodel hätte sein können, über einen langen Schaft redete, der irgendwo drinsteckte … Super Timing, Bridget. Plötzlich war ich froh, dass ich ihm meine Kehrseite zuwandte, denn so konnte er nicht sehen, wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Ich spürte, wie der Doktor wegging, dann kehrte die Wärme seines Körpers zurück.
»Achtung, jetzt pikst es ein bisschen.«
»Autsch!« Kaum war mir der Aufschrei herausgerutscht, war der Schmerz schon wieder vorbei.
»Okay, das sollte zur Betäubung genügen. Sie werden nicht viel davon mitbekommen, wenn ich den Haken entferne.«
Eine Weile blieb es still, dann spürte ich seine Hände wieder auf meinem Po.
Oooh.
Seine Stimme klang nun tiefer und leiser. »Entspannen Sie sich, Bridget. Immer schön ein- und ausatmen. Alles wird gut.«
Er klang beinahe … verführerisch. Die Muskeln zwischen meinen Beinen zogen sich zusammen. Gott, machte es mich etwa an, einen Angelhaken aus dem Hintern entfernt zu bekommen? Die Antwort lautete Ja. Ja, es machte mich an.
»Sie werden jetzt einen leichten Druck verspüren, mehr nicht.«
Meine Fantasie ging augenblicklich mit mir durch. Ich malte mir aus, wie es wäre, wenn er mich mit einer besonderen Überraschung beglücken und ich mehr als ein leichtes Druckgefühl verspüren würde.
Schluss mit den schmutzigen Gedanken, Bridget!
»Dann wollen wir mal anfangen«, sagte er.
Ich spürte ein leises Ziehen und wie sich die Haut spannte.
»Da haben wir ihn!«, sagte er wenig später. »Ich muss die Wunde nur noch verbinden. Halten Sie still.«
Es hatte nicht halb so wehgetan, wie ich erwartet hatte.
»So, Ms. Valentine, jetzt sind Sie sozusagen vom Haken.«
Als ich mich umdrehte,...