E-Book, Deutsch, Band 3, 394 Seiten
Reihe: The Law of Opposites Attract
Keeland / Ward Men of Manhattan - More Than One Night
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7363-2198-4
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 3, 394 Seiten
Reihe: The Law of Opposites Attract
ISBN: 978-3-7363-2198-4
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
ER WILL MEHR ALS NUR EINE NACHT, DOCH SIE KANN SICH KEINE GEFÜHLE ERLAUBEN ...
Owen kennt die Regel Nummer eins, wenn es um einen One-Night-Stand geht: verlieben verboten. Doch als er nach einer langen Dating-Durststrecke auf Devyn trifft, ändert sich alles. Sie verbringen eine leidenschaftliche Nacht miteinander, und Owen kann es nicht fassen, als er am nächsten Morgen allein aufwacht. Von Devyn gibt es keine Spur, und ohne ihre Telefonnummer scheint es unmöglich, dass er die junge Frau jemals wiedersehen wird. Bis er ihr eines Tages plötzlich erneut gegenübersteht - und das ausgerechnet als ihr Vermieter, der sie abmahnen und ihr mit Kündigung drohen muss!
»Penelope Ward und Vi Keeland schaffen es immer wieder, mich mit ihren Geschichten zu begeistern!« THE ROMANCE BIBLIOPHILE
Band 3 der neuen Reihe des Bestseller-Duos Vi Keeland & Penelope Ward
Vi Keeland lebt als waschechte New Yorkerin immer noch mit ihrer Familie dort und arbeitet als Anwältin.
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2. KAPITEL
OWEN
Diese Woche war mein Kopf nicht zu gebrauchen.
Ich hatte zum ersten Mal in meiner Laufbahn jemanden zu der falschen Immobilie gebracht. Außerdem hatte ich einen Kunden an einen Mitbewerber verloren. Und ich war mehrmals zu Kundenterminen zu spät gekommen. Auf die Tour war ich verdammt noch mal nicht zu einem der besten Luxusmakler der Stadt geworden.
Aber ich wusste genau, woran es lag. In den vergangenen Tagen waren meine Gedanken völlig fixiert gewesen auf einen der besten und zugleich schlechtesten Abende meines Lebens – auf den Abend, an dem ich diese faszinierende Frau mit den kastanienbraunen Haaren und dem Boho-Stil kennengelernt hatte. Und an dem sie mich … sitzen gelassen hatte. Es gibt für alles ein erstes Mal, nicht wahr?
Wie hatte ich sie nur gehen lassen können? Aber was hätte ich tun sollen? Ihr hinterherlaufen? Das war nicht meine Art. Owen Dawson jagte Frauen nicht nach. Die Frauen jagten mir nach, und in der Regel hatte ich nicht das geringste Interesse an ihnen. Doch seit der Nacht mit Devyn waren drei Tage vergangen, und ich dachte immer noch an sie. Es war schon ironisch, dass die erste Frau, die etwas in mir entfacht hatte nach so vielen Monaten – besser gesagt Jahren – der Empfindungslosigkeit, gleich danach spurlos verschwunden war.
Es ergab einfach keinen Sinn. Devyn und ich hatten uns angeregt unterhalten und viel gelacht, und als wir gemeinsam die Bar verlassen hatten, war ich sicher gewesen, dass dies der Beginn einer potenziell gigantischen Geschichte war. Wir waren ins nächstbeste Hotel gegangen, nur ein paar Häuser weiter, denn die Chemie zwischen uns war so explosiv gewesen, dass wir es verdammt eilig gehabt hatten. Und was dann geschehen war, sobald wir die Tür hinter uns geschlossen hatten, ließ sich nur als euphorischer Rausch beschreiben.
Trotzdem stand ich nun allein da, nur mit ihrem Vornamen und der Erinnerung an ihren Geschmack und Geruch und daran, wie gut es sich angefühlt hatte, tief in ihr zu sein.
Ich hatte früher schon One-Night-Stands gehabt, aber noch nie hatte ich mir dabei gewünscht, die Zeit verlangsamen zu können, um keinen einzigen Moment zu verpassen. Exakt so hatte ich mich mit ihr gefühlt – auch schon vor dem Sex. Die Sache war nämlich die: Es war nicht nur der Sex. Es war alles. Und ich wollte mehr als einen Abend. Mir war nicht ein einziges Mal in den Sinn gekommen, dass sie davonlaufen könnte, ohne mir ihre Telefonnummer zu geben. Devyn war wie Aschenputtel, nur dass sie keinen Schuh oder irgendeinen anderen Hinweis zurückgelassen hatte. Nichts außer ihrem Vornamen.
»Tut mir leid.«
Das war alles, was sie gesagt hatte, bevor sie mich allein in dem Hotelzimmer zurückgelassen hatte – sprachlos, immer noch hart und erregt.
Ich fragte mich, was ihr leidgetan hatte. Es war verdammt noch mal der beste Sex meines Lebens gewesen, und selbst wenn ich sie niemals wiedersah, war ich froh, dass es dazu gekommen war. Ich hätte es nicht missen wollen. Es gab also nichts, was mir leidtat. Der Abend hatte mich aus einem langen Tief herausgeholt. Ich hatte schon befürchtet, mit mir wäre etwas nicht in Ordnung, weil mich seit einer gefühlten Ewigkeit nichts mehr gereizt hatte, auch keine Frau.
Vielleicht würde ich den Jungs die Geschichte eines Tages erzählen, aber ich musste zuerst darüber hinwegkommen. Allerdings war ich sicher, dass mir mindestens einer von ihnen ansehen würde, dass etwas nicht stimmte.
Meine drei besten Freunde und ich waren Besitzer eines New Yorker Mietshauses mit vierzig Parteien, in dem wir auch alle selbst wohnten. Colby war der Älteste der Truppe. Und er war jahrelang der größte Playboy von uns gewesen, bis er schließlich Billie begegnet war, der Liebe seines Lebens. Holden war Schlagzeuger in einer Band und war ebenfalls ein ziemlicher Frauenheld gewesen, bis er mit Lala zusammengekommen war, die Schwester unseres Freunds Ryan. Brayden war derjenige, der mir wahrscheinlich am nächsten stand. Er und ich, wir waren jetzt die einzigen Singles. Wir vier wussten alles übereinander, wie Brüder, und erzählten uns alles. Wirklich, wenn einer von uns einen Furz ließ, wusste es der Rest von uns kurze Zeit später.
Doch wenn die anderen das wüssten, würden sie mich garantiert fertigmachen. Allerdings war ich nicht sicher, ob sie mir noch heftigere Vorwürfe machen konnten, als ich es ohnehin selbst tat.
Ein Klopfen an der Wohnungstür riss mich aus meinen Gedanken.
Ich ging hin und öffnete.
Brayden kam in einer Wolke seines Lieblingscologne – Polo von Ralph Lauren – hereingeschlendert. »Wir fahren alle zum Krankenhaus, um das Baby zu begrüßen. Kommst du mit?«
Holden und Lala hatten gerade ihr erstes Kind bekommen. Das fünfte Mitglied unserer Bande – Lalas großer Bruder Ryan – war an Leukämie gestorben, als wir Anfang zwanzig gewesen waren. Wir hatten seine Hinterlassenschaft dazu benutzt, das Mietshaus zu kaufen. Er war zwar physisch nicht mehr da, aber auf die Art hatte sein Geist uns nicht verlassen.
Ich war so mit mir beschäftigt gewesen, dass ich den Besuch bei der kleinen Hope fast vergessen hatte.
»Ich komme auch«, sagte ich. »Aber wir treffen uns da. Ich muss zuerst noch etwas erledigen.«
Brayden sah mich skeptisch an. »Was denn?«
»Holden hat mir eine Liste von Aufgaben gegeben, um die ich mich in seiner Abwesenheit kümmern sollte, und eine Sache habe ich immer wieder hinausgeschoben. Ich möchte ihm aber sagen können, dass alles okay ist und ich alle Punkte abgehakt habe. Deshalb mache ich das jetzt schnell, bevor ich ins Krankenhaus fahre.«
»Worum geht es denn?«
»Um die Familie in der 410, diese Vera mit ihren zwei wilden Teenys, die wir Frick und Frack nennen. In letzter Zeit gab es weitere Beschwerden wegen Lärmbelästigung. Wir müssen sie ein letztes Mal abmahnen, dass wir ihnen kündigen müssen, wenn das nicht aufhört.«
»Autsch. Klingt nach einer Menge Spaß.«
»Genau.« Ich zog eine Augenbraue hoch. »Deshalb habe ich es ja hinausgeschoben. Willst du mir den Job vielleicht abnehmen?«
»Nein, in solchen Sachen bist du besser. Du bist der Fiese von uns.«
Damit hatte er wahrscheinlich recht. »Danke.«
»Keine Ursache.« Er grinste, dann sah er mich prüfend an und legte den Kopf schräg. »Alles okay?«
Mein Mundwinkel zuckte. »Ja. Warum?«
»Ich weiß nicht. Du machst einen … nachdenklichen Eindruck.«
»Nein«, log ich. »Alles in Ordnung.«
Er kniff die Augen zusammen. »Okay. Wenn du es sagst.«
Als er gegangen war, machte ich mich auf den Weg nach oben. Ich war unsicher, wie ich die Sache angehen sollte. Über die Frau, die dort wohnte, wusste ich lediglich, dass sie alleinerziehend war. In dieser Hinsicht besaß sie mein vollstes Mitgefühl. Es war bestimmt nicht leicht, mit diesen Kindern klarzukommen. Aber sie hatte nicht ein einziges Mal auf all die Abmahnungen reagiert, die sie in den vergangenen Monaten von uns bekommen hatte. Mir war klar, dass es nicht immer möglich war, Teenager zu bändigen, aber die anderen Mieter waren allmählich mit ihrer Geduld am Ende.
Ich atmete tief durch, bevor ich anklopfte.
Die Tür ging auf. »Endlich. Wurde aber auch …« Sie hielt inne.
Oh?
Mir stockte der Atem, und ich dachte, ich halluziniere, denn die Frau, die vor mir stand, war nicht die eben erwähnte Mutter, die mit ihren Kids in dieser Wohnung lebte.
Ganz und gar nicht.
Aber ich kannte die Frau.
Ich kannte diese unkonventionelle Schönheit ganz genau. Ich hatte nur nicht geglaubt, sie jemals wiederzusehen.
Was zur Hölle macht sie hier?
»Devyn?«, stieß ich fassungslos hervor.
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Tut mir leid.«
Dann fiel die Tür krachend ins Schloss.
Tut mir leid – das hatte sie bereits gesagt, als sie mich in dem Hotelzimmer zurückgelassen hatte, und nun schon wieder.
Denk nach.
Denk nach.
Was mache ich denn jetzt?
Mein Stolz setzte sich durch. Ich beschloss, nicht noch einmal zu klopfen. Scheiß drauf. Kriechen oder Drängen war nicht meine Art. Ich wusste nicht, ob ich sauer oder verwirrt sein sollte.
Sie wollte mich eindeutig nicht sehen. Aber ich hatte eine Aufgabe zu erledigen, und sie war nicht mal diejenige, mit der ich sprechen musste. Ob sie die Nanny ist? So musste es sein.
Ich brauchte etwas Zeit, um mir eine Strategie zu überlegen.
War das gerade wirklich passiert, oder war ich mitten in einem beschissenen Traum?
Nach dem Besuch im Krankenhaus ging ich zu Fuß nach Hause, um einen klaren Kopf zu bekommen.
Ich hatte nicht vorgehabt, Holden zu erzählen, was passiert war, doch als er mich auf meinen Gesichtsausdruck angesprochen hatte, war alles aus mir herausgesprudelt. Brayden hatte einen Teil des Gesprächs mitbekommen – den mit der geheimnisvollen Frau im Haus und nicht, dass ich einen One-Night-Stand mit ihr gehabt hatte.
Er hatte erklärt, dass er diese Frau in den vergangenen Tagen öfter im Gebäude gesehen habe, aber nicht wüsste, wer sie war und ob sie in der 410 wohne.
Wie war es möglich, dass sie mir nicht aufgefallen war? Und wichtiger noch, wer war Devyn? Warum lebte sie ausgerechnet in der Wohnung, die uns so viele Probleme machte? War sie tatsächlich die Nanny? Die...