Kendrick | Ein Flüstern in der Wüstennacht | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Julia

Kendrick Ein Flüstern in der Wüstennacht


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7515-0507-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-7515-0507-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Scheich Saladin Al Mektala weiß, dass Livvy Miller die beste Pferdeflüsterin der Welt ist. Sie muss ihm bei seinem Lieblingspferd helfen - doch sie sagt kühl Nein! Was soll er tun, damit die widerspenstige Engländerin mit ihm in sein Wüstenreich kommt? Sie verführen?



Fast ihr ganzes Leben lang hat sich Sharon Kendrick Geschichten ausgedacht. Ihr erstes Buch, das von eineiigen Zwillingen handelte, die böse Mächte in ihrem Internat bekämpften, schrieb sie mit elf Jahren! Allerdings wurde der Roman nie veröffentlicht, und das Manuskript existiert leider nicht mehr. Sharon träumte davon, Journalistin zu werden, doch leider kam immer irgendetwas dazwischen, und sie musste sich mit verschiedenen Jobs über Wasser halten. Sie arbeitete als Kellnerin, Köchin, Tänzerin und Fotografin - und hat sogar in Bars gesungen. Schließlich wurde sie Krankenschwester und war mit dem Rettungswagen in der australischen Wüste im Einsatz. Ihr eigenes Happy End fand sie, als sie einen attraktiven Arzt heiratete. Noch immer verspürte sie den Wunsch zu schreiben - nicht einfach für eine Mutter mit einem lebhaften Kleinkind und einem sechs Monate alten Baby. Aber sie zog es durch, und schon bald wurde ihr erster Roman veröffentlicht. Bis heute folgten viele weitere Liebesromane, die inzwischen weltweit Fans gefunden haben. Sharon ist eine begeisterte Romance-Autorin und sehr glücklich darüber, den, wie sie sagt, "besten Job der Welt" zu haben.

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1. KAPITEL

Livvy war gerade dabei, Mistelzweige aufzuhängen, als es an der Tür klingelte. Erschrocken fuhr sie zusammen, denn wegen des starken Schneefalls draußen war es bis eben fast vollkommen still gewesen. Und auf Besuch war Livvy nicht eingestellt!

Verschwinde, egal wer du bist! dachte sie, während mehrere weiße Beeren zu Boden fielen. Doch es klingelte wieder, diesmal ununterbrochen.

Sie wünschte, der Störenfried würde gehen, denn sie hatte noch so viel zu tun, bevor die Gäste kamen, und wegen des Schnees war ihre Aushilfe Stella nicht erschienen. Wenn man eine Pension leitete, konnte man sich allerdings nicht wie eine Primadonna aufführen – nicht wenn nur noch vier Tage bis Weihnachten blieben und alle Zimmer über die Feiertage vorgebucht waren. Also stieg Livvy die Leiter hinunter, aber ihr Ärger verflog sofort, sobald sie die Tür öffnete.

Der Mann auf der Schwelle kam ihr bekannt vor, doch es dauerte einen Moment, bis sie ihn einordnen konnte. Ja, er gehörte zur Welt des Pferderennsports! Eine Welt, zu der Livvy heute jedoch keinen Bezug mehr hatte …

Dort war dieser Mann eine bekannte Persönlichkeit, geradezu eine Berühmtheit! Auf jeden Fall war er unvergesslich mit den funkelnden Augen, dem dunklen Teint und den markanten Gesichtszügen. Und mit einem Körper, der sofort den disziplinierten Sportler verriet. Dies war definitiv ein Mann, dem eine Frau nur zu gern einen zweiten Blick zuwarf. Oder auch einen dritten …

Es war allerdings nicht nur sein Äußeres oder sein unleugbares Charisma, was Livvy gerade ungläubig blinzeln ließ. Denn der Mann, der sie mit ernster Miene betrachtete, war kein Geringerer als Saladin Al Mektala, der König von Jazratan. Ein echter Scheich stand vor ihrer Tür.

Sie fragte sich, wie man einen der reichsten Männer der Welt, der zudem einem Königshaus entstammte, dem Protokoll entsprechend begrüßte. Doch Livvy würde sich auf keinen Fall einschüchtern lassen! In den letzten Jahren war sie zwangsläufig erwachsen geworden, und ihre Erfahrungen hatten sie stark gemacht. Inzwischen führte sie ein unabhängiges Leben, auf das sie stolz war – auch wenn ihre Unabhängigkeit momentan bedroht war.

Livvy neigte den Kopf zur Seite. „Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass es unhöflich ist, Sturm zu klingeln?“

Erstaunt zog Saladin die Augenbrauen hoch, denn selbst hier, in England, wo das Protokoll nicht so streng war wie in seinem Heimatland, zollten die Menschen ihm fast immer bedingungslosen Respekt. Und wenn das nicht der Fall war, irritierte es ihn. Obwohl er sich oft bei seinen Beratern beschwerte, dass sich niemand ihm gegenüber normal verhielt.

Aus zusammengekniffenen Augen betrachtete er sein respektloses Gegenüber. „Wissen Sie, wer ich bin?“

Sie lachte tatsächlich. Sie lachte – und dabei wippte ihr glänzender Pferdeschwanz neckend hin und her, als wäre er lebendig.

„Ich dachte, so etwas fragen nur B-Promis, wenn sie versuchen, in den neuesten angesagten Nachtklub zu kommen“, erwiderte sie.

Saladin verspürte einen Anflug von Ärger. Und noch etwas, das er jedoch nicht ergründen konnte. Man hatte ihn davor gewarnt, dass sie schwierig sein könnte, stachlig und starrsinnig. Aber üblicherweise traten derartige Eigenschaften angesichts seiner starken Persönlichkeit und seiner gesellschaftlichen Stellung in den Hintergrund. Vor allem bei Frauen, die in seiner Gegenwart normalerweise sofort dahinschmolzen.

Am liebsten hätte er sie in ihre Schranken gewiesen. Livvy Miller hatte allerdings etwas, das er unbedingt wollte, und so schlug er widerstrebend einen freundlichen Tonfall an. „Die Frage war ernst gemeint. Ich bin Saladin Al Mektala.“

„Ich weiß, wer Sie sind.“

„Und meine Mitarbeiter haben versucht, sich mit Ihnen in Verbindung zu setzen.“ Nach einer Pause fügte er hinzu: „Wiederholt.“

Sie lächelte, doch der Ausdruck in ihren Augen blieb ernst. „Das weiß ich auch. In der letzten Woche haben sie mich sprichwörtlich mit E-Mails und Anrufen bombardiert.“

„Und Sie haben alle ignoriert?“

Livvy lehnte sich an den Türrahmen und senkte die Lider. „Ich habe ihnen jedes Mal dasselbe geantwortet, nämlich dass ich nicht interessiert bin. Und daran hat sich nichts geändert.“

Saladin konnte seinen wachsenden Ärger kaum verbergen. „Aber Sie wissen nicht, worum sie Sie gebeten habe.“

„Es hatte etwas mit einem Pferd zu tun. Und mehr brauchte ich nicht zu wissen.“

Nun richtete sie sich zu ihrer vollen Größe auf, doch er überragte sie immer noch. Und wie zierlich diese Frau war! Saladin hatte das Gefühl, sie locker mit einer Hand in die Höhe heben zu können. So hatte er sich jemanden mit der Fähigkeit, derart riesige und temperamentvolle Tiere wie Pferde zu beruhigen, nicht vorgestellt!

„Ich habe mit Pferden nichts mehr zu tun“, fügte sie ernst hinzu.

Nun sah er ihr tief in die Augen, die die Farbe von Bernstein hatten. „Warum nicht?“

Livvy stieß einen gereizten Laut aus, aber der Ausdruck, der in ihren Augen aufflackerte, entging ihm nicht.

„Das geht Sie wirklich nichts an.“ Trotzig hob sie das Kinn. „Ich muss mich nicht rechtfertigen, schon gar nicht Leuten gegenüber, die zu einer hektischen Zeit wie dieser unangemeldet bei mir auftauchen.“

Er war es nicht gewohnt, dass sich ihm jemand widersetzte, denn er bekam immer seinen Willen, vor allem bei Frauen. Ihre Haltung bestärkte ihn in seinem Entschluss und weckte gleichzeitig Verlangen in ihm, was ihn überraschte. Olivia Miller stand zwar in dem Ruf, eine magische Hand zu haben bei allem, was Pferde betraf, doch ihr eigenes Erscheinungsbild hatte wahrlich nichts Glamouröses an sich.

Saladin verzog die Lippen. Sie wirkte ausgesprochen jungenhaft, was ihm nicht gefiel, denn er bevorzugte weibliche Frauen. Ihr Haar war rot, aber zu einem Pferdeschwanz gebunden, und ihr sommersprossiges Gesicht ungeschminkt. Selbst ihre Jeans lag nicht eng an, sondern war weit geschnitten. Also, warum sollte er sich zu einer Frau hingezogen fühlen, die ihre Weiblichkeit so versteckte?

Er kniff die Augen zusammen. „Ist Ihnen klar, dass ich das als Beleidigung auffassen könnte?“, fragte er leise. „Und dass es unklug ist, dem König von Jazratan so zu antworten?“

Wieder hob sie das Kinn. „Das war nicht meine Absicht“, sagte sie, doch ihre funkelnden Augen straften ihre Worte Lügen. „Wie ich mein Leben gestalte, hat nichts mit Ihnen zu tun. Ich schulde Ihnen keine Erklärung, denn ich bin keine Ihrer Untertanen.“

„Nein, aber Sie könnten wenigstens so höflich sein, mich anzuhören“, erwiderte er scharf. „Oder bedeutet das Wort Gastfreundschaft Ihnen nichts? Ist Ihnen klar, dass ich einen weiten Weg bei den ungünstigsten Wetterbedingungen zurückgelegt habe, nur um mit Ihnen zu reden?“

Livvy dachte an all die Dinge, die sie vor Ankunft ihrer Gäste noch erledigen musste. Und dieser attraktive und ein wenig furchteinflößende Fremde hinderte sie daran, die lange Liste abzuarbeiten. „Sie haben dafür den denkbar ungünstigsten Zeitpunkt gewählt.“

„Und wann wäre ein günstigerer Zeitpunkt gewesen?“, konterte er. „Sie haben sich ja auf nichts eingelassen.“

„Die meisten Leute hätten den Wink verstanden und aufgegeben.“

„Ich bin ein König. Für mich gibt es keine Winke“, entgegnete er hart.

Livvy zögerte. Sein Verhalten bestätigte alles, was sie über den Scheich gehört hatte. Auf der Rennbahn war er für seine Arroganz bekannt gewesen, und sie hätte ihn jetzt am liebsten aufgefordert zu verschwinden. Doch sie war Unternehmerin, auch wenn die Geschäfte momentan nicht gut liefen, und wenn sie Saladin Al Mektala noch mehr verärgerte, würde er womöglich ihrem ohnehin angeschlagenen Ruf schaden.

Hinter ihm sah sie den Schnee, der seit dem frühen Morgen in dichten Flocken fiel. Der Rasen war inzwischen unter einer weißen Decke verschwunden, und wenn es so weiterschneite, wären die Straßen bald unpassierbar und sie würde den Scheich nicht wieder loswerden. Es passte ihr nicht, dass er vor ihr stand, vor Testosteron nur so strotzte und sie an Dinge denken ließ, die sie schon lange verdrängt hatte. Die Gefühle, die dieser Mann in ihr weckte, gefielen ihr überhaupt nicht.

Ein Stück weiter die Auffahrt entlang entdeckte sie einen schwarzen Geländewagen.

„Was ist mit Ihren Leibwächtern? Sind die im Wagen?“ Livvy blickte sich in dem winterlichen Garten um. „Verstecken sie sich vielleicht hinter den Büschen oder warten darauf, vom Baum zu springen?“

„Ich habe keine Leibwächter dabei.“

Dann waren sie also ganz allein.

Ihr Unbehagen wuchs. Irgendetwas an seinem muskulösen Körper und seinen finsteren Zügen weckte eine dunkle Vorahnung in ihr – und eine geradezu alarmierende Vorfreude. Spontan wünschte Livvy, sie hätte einen Hund, der ihren ungebetenen Besucher jetzt ordentlich anbellen würde. Statt einer Katze namens Peppa, die sich im Augenblick wahrscheinlich behaglich vor dem Kamin im Wohnzimmer ausstreckte und zufrieden vor sich hin schnurrte …

Doch sie würde sich von diesem Mann nicht einschüchtern lassen. Auch wenn sich ein Gespräch mit ihm wohl kaum vermeiden ließ. Vielleicht war es die einzige Möglichkeit, ihm begreiflich zu machen, dass sie es ernst meinte. Wenn Livvy ihm ihren Standpunkt noch einmal deutlich klarmachte, würde ihm nichts anderes übrig bleiben, als ihr zu glauben. Und sie in Ruhe zu lassen.

„Kommen Sie rein“,...



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