E-Book, Deutsch, 240 Seiten, eBook
Kieselhorst Zum Verhältnis von Subjekt und Organisation
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-531-92302-4
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Eine empirische Studie zu Qualitätsentwicklungsprozessen in Kindertagesstätten
E-Book, Deutsch, 240 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-531-92302-4
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Dr. Markus Kieselhorst ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HAWK Hildesheim tätig und arbeitet freiberuflich als Trainer und Berater im Bereich Personal- und Organisationsentwicklung.
Zielgruppe
Professional/practitioner
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Danksagung;5
2;Inhalt;6
3;Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen;9
4;1 Einleitung;10
4.1;1.1 Zielsetzung(en) der Arbeit;12
4.2;1.2 Ausblick auf die Arbeit: Kapitelstruktur;16
5;2 Das Verhältnis von Subjekt und Organisation in wissenschaftlicher Reflexion und beraterischer Intervention;18
5.1;Unsicherheit und Entscheidung;22
5.2;Lose Kopplung;23
5.3;Typen organisationalen Lernens;24
5.4;Wissensmanagement;26
6;3 Der Forschungskontext: zur Relevanz der Fragestellung für Kindertagesstätten;28
6.1;3.1 Paradigmenwechsel in der Frühpädagogik;28
6.2;3.2 Qualitätsentwicklung in Kindertagesstätten;32
6.3;3.3 Professionalität von Erzieherinnen und Erziehern;33
6.4;Fazit;36
7;4 Theoretischer Bezugsrahmen;37
7.1;4.1 Subjektwissenschaftliche Grundlagen;37
7.1.1;4.1.1 Subjekttheoretische Perspektive;37
7.1.2;4.1.2 Konzepte subjektiver Lernprozesse;40
7.2;4.2 Soziologische Grundlagen;46
7.2.1;4.2.1 Organisation als soziales System;46
7.2.1.1;Entscheidungsprämissen;51
7.2.1.2;Programme;52
7.2.1.3;Kommunikationswege;53
7.2.1.4;Personen;54
7.2.1.5;Organisationskultur;55
7.2.2;4.2.2 Kindertagesstätten als Teil der Gesellschaft;55
7.2.3;4.2.3 (Organisations-) Lernen als Strukturveränderung;57
7.3;4.3 Zur Theorie der strukturellen Kopplung;62
7.3.1;4.3.1 Strukturelle Kopplung als problematisierte Beziehung;62
7.3.2;4.3.2 Organisationsstrukturen und subjektive Handlungsräume;65
8;5 Das Forschungsdesign;69
8.1;5.1 Das Forschungsund Beratungsprojekt;69
8.2;5.2 Forschende Beratung – beratende Forschung;76
8.2.1;5.2.1 Exkurs: Beratung in systemtheoretischer Perspektive;82
8.2.2;5.2.2 Beratende Forschung: Praxisforschung;85
8.2.2.1;1. Informationsgewinnung;90
8.2.2.2;2. Analyse und Theoretisierung – Hypothesenbildung;90
8.2.2.3;3. Rückspiegelung / Beratung;90
8.2.2.4;4. (Selbst-) Reflexion;91
8.2.2.5;5. Interventionsmöglichkeiten ableiten;91
8.2.2.6;6. Interventionen durchführen;91
8.3;5.3 Die Praxis der Praxisforschung;92
8.3.1;5.3.1 Datenerhebung: Interviews, Gruppendiskussionen und Feldbeobachtungen;93
8.3.1.1;Teilstrukturierte Interviews;94
8.3.1.2;Teilstrukturierte Gruppendiskussionen;98
8.3.1.3;Feldbeobachtungen;99
8.3.1.4;Das Sampling;99
8.3.1.5;Datensicherung;101
8.3.2;5.3.2 Analyse und Theoriebildung: Grounded Theory;103
8.3.2.1;Offenes Kodieren: Konzepte und Kategorien;106
8.3.2.2;Axiales Codieren;108
8.3.2.3;Memos und Diagramme;110
8.3.2.4;Selektives Kodieren;110
8.3.3;5.3.3 Rückspiegelung in die Praxis: Selbstreflexion und Handlungsorientierung;111
8.3.4;5.3.4 Workshops und Weiterbildungen zur Integration von Forschung und Beratung;114
8.3.4.1;Workshops zum Leitbild und zur Definition gelungenen Lernens;115
8.3.4.2;Gelingendes Lernen (Kleine Lernskulptur);116
8.3.4.3;Leitbild (Große Lernskulptur);117
8.3.4.4;Der Workshop „Handlungserweiterung durch Organisationsentwicklung“;117
8.3.4.5;Schreibwerkstätten;118
8.4;5.4 Kritische Einschätzung zur Methode und Validität der Ergebnisse;119
8.5;5.5 Resumée zum Forschungsprozess: das Verhältnis von Wissenschaft und Praxis;121
9;6 Ergebnis: Momente in der Kopplung von Subjekt und Organisation;126
9.1;Empirie und Aufmerksamkeitspunkte;127
9.2;Kopplung als systeminternes Konstrukt;128
9.3;Einblick in den Forschungsprozess: vom „Stufenmodell“ zu „Kopplungsmomenten“;130
9.4;6.1 Diffuse Kopplung;131
9.4.1;6.1.1 Organisation;132
9.4.2;6.1.2 Subjekt;136
9.4.2.1;Subjektiv-willkürliches Handeln;138
9.4.3;6.1.3 Einflussfaktoren und Konsequenzen;141
9.4.3.1;Einflussfaktoren auf subjektive Handlungsweisen und Kindertagesstätte;142
9.4.3.2;Personalisierung;143
9.4.3.3;Umgang mit Anforderungen an die pädagogische Professionalität und die Bildungsorganisation Kindertagesstätte;144
9.4.3.4;Das neue Bild vom Kind und das Problem des Kontrollverlustes;148
9.4.3.5;Exkurs: Praxisproblem;151
9.4.4;6.1.4 Allgemeines Muster;152
9.4.5;6.1.5 Die Kopplung der Kopplung;154
9.5;6.2 Strukturierte Kopplung;157
9.5.1;6.2.1 Organisation;158
9.5.1.1;Regeln;161
9.5.1.2;Kontrolle;163
9.5.2;6.2.2 Subjekt;164
9.5.2.1;Ignorantes Handeln;167
9.5.2.2;Subjektive Handlungserweiterungen gemäß vereinbarter Verfahren;168
9.5.3;6.2.3 Einflussfaktoren und Konsequenzen;170
9.5.3.1;Einflussfaktoren auf subjektive Handlungsweisen und Kindertagesstätten;171
9.5.4;6.2.4 Allgemeines Muster;175
9.5.5;6.2.5 Die Kopplung der Kopplung;177
9.5.5.1;Exkurs: Weiterbildungsreflex;180
9.5.5.2;Widerstand gegen Systematisierungen;181
9.6;6.3 Offene Kopplung;182
9.6.1;6.3.1 Organisation;183
9.6.2;6.3.2 Subjekt;186
9.6.2.1;Informiertes Abweichen;188
9.6.3;6.3.3 Einflussfaktoren und Konsequenzen;190
9.6.3.1;Handlungserweiterung und Organisationsentwicklung gemäß subjektiver Reflexion;191
9.6.3.2;Umgang mit Anforderungen an pädagogische Professionalität und Bildungsorganisation Kindertagesstätte;193
9.6.4;6.3.4 Allgemeines Muster;193
9.6.5;6.3.5 Die Kopplung der Kopplung;195
9.7;6.4 Kreative Kopplung;197
9.7.1;Formung der Organisation;197
9.7.2;Reorganisation der Organisation;198
9.7.3;Forschungsmethodischer Einschub;198
9.7.4;6.4.1 Organisation;199
9.7.5;6.4.2 Subjekt;200
9.7.6;6.4.3 Einflussfaktoren und Konsequenzen;201
9.7.7;6.4.4 Allgemeines Muster;204
9.7.8;6.4.5 Die Kopplung der Kopplung;206
10;7 Zusammenfassung und Einordnung;208
10.1;7.1 Die Ergebnisse;208
10.2;7.2 Kritik und Einordnung;211
10.3;7.3 Desiderate;214
11;8 Ausblick;215
11.1;8.1 Schlussfolgerungen für Beratung;215
11.2;8.2 Konsequenzen für Kindertagesstätten;217
11.2.1;Dreifacher Habitus;218
11.3;8.3 Hinweise für die pädagogische Organisationsforschung;220
12;9 Literatur;222
Das Verhältnis von Subjekt und Organisation in wissenschaftlicher Reflexion und beraterischer Intervention.- Der Forschungskontext: zur Relevanz der Fragestellung für Kindertagesstätten.- Theoretischer Bezugsrahmen.- Das Forschungsdesign.- Ergebnis: Momente in der Kopplung von Subjekt und Organisation.- Zusammenfassung und Einordnung.- Ausblick.
6 Ergebnis: Momente in der Kopplung von Subjekt und Organisation (S. 129-130)
„Auf eine schwierige Frage antwortet ein schwieriger Begriff“
(Luhmann 1997, S. 100).
Im Forschungsprozess kristallisierte sich sukzessiv ein zunehmender Grad an Differenzierung in der Betrachtung des Gegenstandes heraus und es konnten vier Momente in der Verbindung zwischen Subjekt und Organisation identifiziert werden. Diese Momente werden als diffuse, strukturierte, offene und innovative Kopplungsmomente benannt. In diesem Hauptteil der Arbeit werden sie mit jeweils einem Teilkapitel vorgestellt.
Jeder Kopplungsmoment wird zunächst durch eine allgemeine Begriffsdefinition charakterisiert. Daran schließen theoretisierende Ausführungen an, anhand derer dargestellt wird, wie Subjekt und Organisation einander wechselseitig beobachten und sich auf die jeweils intern konstruierte Umwelt in Beziehung setzen. Dies erfolgt durch dichte Beschreibungen subjektiver und organisationaler Zustände im jeweiligen Kopplungsmoment. Es wird verdeutlicht, wie Varianten bezüglich Form und Intensität in der reziproken Bezugnahme zwischen Organisation und Subjekt zu unterschiedlichen Kopplungen führen.
In einem weiteren Abschnitt werden das spezifische Wechselspiel zwischen Organisation und Subjekt im jeweiligen Moment erläutert und die daraus resultierenden Konsequenzen skizziert. Es werden auch Faktoren benannt, die dazu führen, dass sich ein Moment in der Kopplung stabilisieren kann oder aber es zu einem Wechsel des prägenden Momentes kommt. Die zugrunde liegende Empirie wird in Form einiger ausgewählter Fälle dargestellt, um die Theorie und die bezeichneten Sachverhalte zu illustrieren. Zum Teil vertiefen Exkurse einzelne Aspekte.
Jedes Teilkapitel enthält abschließend die Darstellung des abstrakten Musters eines jeden Kopplungsmomentes anhand einer typisierenden Matrix. Die Kategorien dieser Matrix und die jeweiligen dimensionalen Ausprägungen wurden im Zuge der Kodierung eng am empirischen Material entwickelt und waren als solche auch eine Grundlage der Theorieentwicklung. Diese zusammenfassende Darstellung soll dem Leser und der Leserin einen Überblick zu den charakteristischen Merkmalen der einzelnen Momente verschaffen und ein Raster von Unterscheidungen anbieten, mit dem beobachtet werden kann.
Empirie und Aufmerksamkeitspunkte Die Darstellung des theoretischen Modells orientiert sich im Wesentlichen an den Fallbeispielen des Strukturierungsprozesses der „Morgenkreise“ und der Einführung des Konzeptes der „Bildungs- und Lerngeschichten“ in den Kindertagesstätten, da in diesen Entwicklungsprozessen alle Momente struktureller Kopplung nachgezeichnet werden können. Die Entwicklungslinien dienen dabei gewissermaßen als Leitgeschichten.