Kirsch | Ein Leben in Schwarzrot | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 384 Seiten

Kirsch Ein Leben in Schwarzrot

Die Wahrheit der Macht
2. Auflage 2025
ISBN: 978-3-8197-7842-1
Verlag: epubli
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Die Wahrheit der Macht

E-Book, Deutsch, 384 Seiten

ISBN: 978-3-8197-7842-1
Verlag: epubli
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



In den geheimnisvollen Höhen der Berge, wo die Natur mit uralter Magie spürbar durchdrungen ist, liegt die Alm von Jens, dem Almwirt. Von vier Pistolenkugeln schwer verletzt ringt er mit dem Tod und nur die mächtige Hexe Alka, eine Wächterin der Toten und Meisterin der Magie, kann ihm das Leben retten. Doch ihre Hilfe verlangt einen hohen Preis: Sie will ihn nicht mehr loslassen. Die einst so blühende Alm, ein Ort voller Erinnerungen, ist nun ein Schatten ihrer selbst. Nichtsahnend von der Verletzung und den Problemen seines Vaters wird sein Sohn Nils von der Trauer über den tragischen Verlust seiner Mutter Tanja erdrückt. Geplagt von Schuld und der Abweisung jeglicher Hilfe, versinkt Nils in einem Strudel aus Alkohol und flüchtigen Beziehungen. Seine Augen, die zunehmend in verschiedenen Farben leuchten, verraten die Zerrissenheit in seinem Inneren und lassen die verborgenen magischen Kräfte, die in ihm schlummern, erahnen. 'Ein Leben in Schwarzrot - Die Wahrheit der Macht' ist eine fesselnde Reise durch eine Welt voller Magie, in der Verlust und Selbstentdeckung Hand in Hand gehen. Werden Vater und Sohn den Mut finden, sich gemeinsam dem unabwendbaren Schicksal zu stellen?

Geboren wurde Kira Kirsch in einer kleinen Stadt nicht weit entfernt von der Ostsee. Nach ihrer Ausbildung zur Verkäuferin folgte eine weitere zur Bürokauffrau. Die Zeit verging wie im Flug. Zahlreiche Geschichten und Gedichte später beschloss die Autorin, den Schritt zur Veröffentlichung zu wagen. Das Manuskript 'Ein Leben in Schwarzrot' verfasste sie handschriftlich. Die Fortsetzung ist bereits in Arbeit. Die Farben Schwarz und Rot begleiten sie auch im Alltag, so hat sie z. B. ihr Motorrad in dieser Farbkombination umlackieren lassen :-) Mit ihren Geschichten möchte sie den Alltag ihrer Leser etwas verzaubern. Das reale Leben kann uns mal - manchmal. Denn ganz ehrlich!? Ist ein wenig Fantasie nicht toll? Lebt es sich damit nicht besser? Kira Kirsch findet: ja, unbedingt!
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Erinnerung


Zurück in Alkas Gebiet bringen ihre Tochter und sie Jens ins Hexenversteck. Auch Tini nehmen sie mit. Alkana schließt die Hündin sofort in ihr Herz. Das Versteck befindet sich an der Steilküste, unter Sand, Steinen, Treibholz und Felsen. Nur unter einem bestimmten Felsen ist der Eingang, der nur von Alka, ihrer Tochter und auserwählten Wächtern auf eine bestimmte Art betreten werden kann.

Dort setzt sie ihre Magie und Kunst ein. Alka fängt an, Jens die Kugeln zu entfernen, konzentriert legt sie ihre rechte Hand auf eine Schussverletzung, sie bewegt ihre Hand langsam wellenartig nach oben, bis sie schließlich die Kugel in ihrer Hand hält. Danach schließt sie ihre Augen, bewegt zufrieden und wie in Trance ihren Körper. Sie genießt sichtlich ihren ersten Erfolg.

Dann ist ihre Tochter dran, auch sie entfernt ihrem Vater gekonnt eine Kugel aus seinem durchtrainierten Körper. Auch sie genießt es. Als die letzte Kugel entfernt ist, darf Alkana die Wunden durch erneutes Handauflegen verschließen. Alka nickt zufrieden. „Du bist eine großartige Hexe, mein Kind.“

„Natürlich bin ich das. Ich stamme ja auch von einer mächtigen Hexe und einem starken Wächter ab.“

Jens bekommt noch einige Kräutertinkturen von den beiden Hexen verabreicht, sodass er am nächsten Morgen als Erstes im Hexenversteck erwacht. Er setzt sich auf und schaut sich um. Tini läuft sofort zu ihm und begrüßt ihn herzlich. „Tini, wie kommen wir hierher? Das darf doch nicht wahr sein? Nicht das Versteck von Alka!“ Da bemerkt er Alka neben sich, leicht bekleidet auf dem Bett sitzend. „Sitzt du immer ungefragt in fremden Betten?“, fragt er nicht gerade nett.

„Schon so charmant am frühen Morgen. Begrüßt man so eine Hexe der Toten?“

Er blickt sie mit seinen Augen, so blau wie ein klarer, tiefer Gletschersee, in dem sich die Berge spiegeln, an. „Dein Ernst jetzt? Was mache ich hier bei dir? Und dann noch in deinem Versteck?“ Jens ist verärgert und sein Blick und Augenfarbe verfärben sich schwarz, was ihm Schmerzen bereitet. Alka will ihn berühren, aber er springt blitzschnell auf und geht in Kampfstellung. Alkana beobachtet alles und ist begeistert von ihrem Papa. Alka steht vom Bett auf und geht langsam auf ihn zu. Jens entgeht keine einzelne Bewegung von ihr, er kennt ihre Macht und weiß, wozu, sie fähig ist. „Wie ich sehe, geht es dir besser. Du scheinst wieder fit zu sein, das freut mich, Jens. Bitte beruhige dich, du hast genug Schmerzen erlitten.“ Sie geht fast schwebend um ihn rum.

Jens dreht sich gekonnt mit ihr. „Wie soll ich mich beruhigen, wenn du in meiner Nähe bist? Die letzte Begegnung war nicht gerade nett. Du hast mich benutzt und mit deiner Kunst verhext. Ich frage dich noch einmal, was mache ich hier bei dir? Und dann noch in deinem Versteck?“ Seine Augen flimmern und der Blick wird finster, zum Kampf ist er mehr als bereit.

„Beruhige dich! Dann werde ich dir alles erklären“, sagt Alka enttäuscht und beleidigt.

Tini geht zu Jens. Er kniet sich runter zu ihr, dabei verliert er die Hexe nicht aus dem Blick. Er streichelt die Hündin und seine Augen beruhigen sich langsam. „Geht es dir gut, meine Hübsche? Was machen wir hier?“

Da reicht Alka ihm eine Tasse mit Sanddorntee. „Den trinkst du gerne, soweit ich mich erinnern kann.“

Er nimmt die Tasse und erhebt sich. Sie nippt ebenfalls genüsslich an ihrem Kaffee. Jens ist sich nicht sicher, ob sich nicht doch ein Mittel im Tee befindet, das ihn wieder betäubt. „Ich warte, Alka! Beantworte bitte meine Fragen!“

Gelangweilt setzt sie sich aufs Bett, schlägt ihre Beine sexy übereinander, sodass er ihre nackten Oberschenkel sehen kann. Er schaut verlegen zur Seite. „Ich warte!“

Da kommt Tini mit einer Schüssel vor ihrer Hundenase angeschoben. „Ich bin mir nicht sicher, Tini, ob wir diesen Tee wirklich trinken sollten!“

Alka steht auf, nimmt Jens die Tasse aus der Hand und kippt etwas davon in die Schüssel. Tini lässt es sich sofort schmecken. Sie reicht ihm die Tasse beleidigt zurück. „Deine Hündin vertraut mir.“

Er nippt kurz am Tee.

„Zu deinen Fragen. Du wärst gestorben, wenn mich Juruna nicht gebeten hätte, dich zu retten. Nur, in Jurunas Gebiet konnte ich dich nicht behandeln. Denn nur hier besitze ich meine Kräfte.“

Jens stellt die Tasse ab und geht nachdenklich durch den Raum. „Warum erinnere ich mich nicht, was genau passiert ist?“

„Deine Verletzungen waren schwer, ich habe deine Erinnerung an das Geschehene blockiert, damit du in Ruhe gesund wirst und neue Kraft sammeln kannst.“

Jens ist entsetzt und außer sich. „Du hast es schon wieder getan. Ich muss hier raus! Bevor ich mich vergesse. Wo war der Ausgang noch mal?“

Da lässt Alka die vier entfernten Pistolenkugeln auf den Holzfußboden fallen. „Du bist undankbar, Jens. Das sind die vier Kugeln, die in deinem traumhaft durchtrainierten Körper steckten. Ich habe dir das Leben gerettet und meins damit sogar in Gefahr gebracht.“ Eine Kugel kullert in seine Richtung. Tini schaut der Kugel traurig hinterher. Er hebt diese auf und schüttelt nachdenklich mit dem Kopf. „Ich verstehe nicht. Ich kann einem Schuss ausweichen. Du weißt, dass ich dazu fähig bin, Alka. Und warum sollte jemand auf mich schießen? Ich glaube dir kein Wort! Hier stimmt doch was nicht. Ich muss hier raus, zurück in die Berge, zu meinem Mädel und meinem Sohn.“ Jens sucht den Ausgang.

„Du kannst noch nicht zurück, du würdest in deiner Heimat als zweifacher Mörder verurteilt werden.“

Jens ist völlig verwirrt. „Was? Was redest du denn da? Ich soll ein Mörder sein? Das ist doch nur eine Behauptung von dir und meine Mutter macht da mit, na bravo.“ Jens ist empört und sucht verzweifelt den Ausgang.

„Beruhige dich bitte!“, fordert die Hexe ihn auf. „Nee, Alka, ich beruhige mich erst, wenn ich von dir weg bin, auf meiner Alm und bei meiner Frau.“ Er stellt sich direkt vor sie. „Lass mich gehen!“

Sie schüttelt mit dem Kopf. Da packt Jens sie an den Handgelenken und drückt sie unsanft gegen die Wand. „Lass mich sofort los, Jens! Bevor ich dir wehtue.“

Alkana beobachtet alles und ist erschrocken über die Kampfbereitschaft ihres Vaters. „Lass mich los!“, fordert Alka ihn erzürnt auf. „Du kannst noch nicht zurück, erst, wenn deine Mutter mir Bescheid gibt.“

Jens drückt fester zu. „Ich werde gehen. Ich habe niemandem etwas angetan, ich besitze noch nicht einmal eine Waffe. Wen soll ich eigentlich erschossen haben?“ Gespannt und ungehalten wartet er auf eine Antwort.

„Erst lässt du mich los, dann erzähle ich es dir.“

Jens lässt von Alka ab. Da bemerkt er, dass sich noch jemand hier unten befindet. „Wer ist noch hier?“, fragt Jens nachdenklich. ?

Alka geht um Jens herum. „Nur wir sind hier und deine Hündin.“

Er schaut sich suchend um. „Soll ich dir wirklich erzählen, wen du erschossen hast?“

Jens ist mit seiner Geduld am Ende. „Ja! Und du gibst mir meine Erinnerung daran zurück. Hast du mich verstanden?“ Unbeherrschtheit macht sich in seiner Stimme hörbar.

Betrübt blickt die Hexe ihn an und nickt. „In Ordnung!“ Sie geht langsam durch den Raum.

Jens beobachtet jede einzelne Bewegung von ihr, denn er traut ihr nicht.

„Es gab einen Kampf zwischen Thomas und dir. Den du auch ziemlich schwer verletzt hast. Er war es auch, der dich angeschossen hat.“

Jens schüttelt mit dem Kopf und rauft sich die Haare. „Das kann nicht sein. Er hätte mich nicht getroffen, ich wäre den Kugeln ausgewichen. Gib mir die Erinnerung daran zurück, falls das überhaupt stimmt.“

Bekümmert spricht Alka weiter. „Er hat nicht nur dich angeschossen, sondern auch Tanja. Sie ist an ihrer Schusswunde gestorben.“

Schlagartig wird es ruhig im Versteck. Tiefe Betroffenheit macht sich in ihm breit, als er erfährt, dass seine wahre Liebe, sein Mädel, tot ist. Sein Herz schmerzt, er greift sich an seine durchtrainierte Brust, wie in Trance geht er zum Bett und setzt sich. Alka begibt sich zu ihm und nimmt ihn in den Arm. Dann dreht sie seinen Kopf vorsichtig zu sich und blickt ihn durch mit Tränen durchflutete Augen an. „Möchtest du dich wirklich daran erinnern?“

Wortlos nickt er. Alka setzt ihre Kunst ein, sie streicht mit ihrer rechten Hand über sein Gesicht, ohne es zu berühren. Jens fallen für einen kurzen Moment die Augen zu. Als er sie wieder öffnet, erinnert er sich an alles. Wie Tanja in die Schussbahn von Thomas lief und die Kugel sie im Bauch traf. Den Kampf zwischen ihm und Thomas, der hinterhältig die Kugeln auf ihn abfeuerte, als er sich um seine verwundete Frau kümmerte. Auch dass er, von Pistolenkugeln getroffen, den Kampf mit Thomas aufnahm, bis er bewusstlos im blutrot getränkten Schnee lag.

Jens’ Emotionen kochen hoch. „Ich muss hier raus, ich brauche frische Luft.“ In ihm herrscht eine explosive Stimmung. Alka macht eine Handbewegung und eine Treppe aus Sand, Steinen und Muscheln bahnt ihm den Weg nach draußen. Er läuft die Treppe nach oben. Auch seine Hündin rennt raus. Jens sieht das Meer, in dem die Wellen stürmisch toben. Schneeflocken fallen auf ihn nieder und ein starker, kalter Wind bläst ihm ins Gesicht. Traurigkeit drückt auf seinen Brustkorb, seine Arme und Beine sind wie gelähmt.

„Tanja“, schreit er voller Trauer aus sich heraus. Dann läuft er los. Seine Augen so blau wie ein klarer, tiefer Gletschersee, in dem sich die Berge spiegeln, füllen sich mit Tränen. Immer wieder schreit er Tanjas Namen. Schließlich bleibt er stehen, sinkt, kniet sich in den Schnee und senkt traurig seinen Kopf. Leise...



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