E-Book, Deutsch, 850 Seiten
Klabund / Henschke Gesammelte Gedichte in einem Band
2. Auflage 2014
ISBN: 978-80-268-2640-8
Verlag: e-artnow
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
553 Titel: Morgenrot! Klabund! Die Tage dämmern! + Die Soldatenlieder + Der himmlische Vagant + Die Sonette auf Irene Der Neger + Das heiße Herz: Balladen und Mythen
E-Book, Deutsch, 850 Seiten
ISBN: 978-80-268-2640-8
Verlag: e-artnow
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Dieses eBook: 'Gesammelte Gedichte in einem Band' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Klabund oder Alfred Henschke (1890-1928) war ein deutscher Schriftsteller. Inhalt: Morgenrot! Klabund! Die Tage dämmern! Dragoner und Husaren - Die Soldatenlieder Die Himmelsleiter Der Leierkastenmann Irene oder die Gesinnung Der himmlische Vagant Montezuma Dreiklang Die Sonette auf Irene - Totenklage Der Neger Das heiße Herz: Balladen, Mythen, Gedichte Die gefiederte Welt - Grotesque sentimentale Die Ballade des Vergessens Die Harfenjule: Der geistige Arbeiter in der Inflation Berliner Mittelstandsbegräbnis In der Stadtbahn Berliner in Italien Die Ballade von den Hofsängern Baumblüte in Werder Grabinschriften Die Wirtschafterin Drei wilde Gänse - In Lichterfelde Ost Im Obdachlosenasyl Er hat als Jöhr Ich baumle mit de Beene Meier Berliner Ballade Liebeslied Trinklied Die Harfenjule Bürgerliches Weihnachtsidyll Deutsches Volkslied Bauz Schwindsüchtige Der Seiltänzer Philosophie Spaziergang Melancholie Ad notam Der Verzweifelte Unglücksfall Der kleine Mörder Der Backfisch Tango Zu Amsterdam Das Wassermädel Münchner Sonette Montreux Theater Der Romanschriftsteller Der Lehrer Mystik An die Natur Winterschlaf Nach der Schlacht an der englischen Front Pogrom Die heiligen drei Könige Der neue Rattenfänger Russische Revolution Die Karsavina vom russischen Ballett tanzt Lied der Zeitfreiwilligen Vorfrühling 1923 Nachruf auf Cuno Als sie meine Stimme im Radio hörte Der Flieger Abschied Bei Hausbrot und Bier Kosakenlied Die Schlacht Es gibt wohl auf der Welt Ausmarsch Der Deserteur Es waren drei rote Husaren Ein Mädchen ging spazieren Das arme Mädchen Feind Welt Lied der Kriegsfreiwilligen Matrosenlied Ich bin ein junger Jäger Dragoner und Husaren Der Kanonier Im Morgenrot Das Leiberregiment Lustige Bayern Es fiel ein Stern Wir Pioniere Altes Reiterlied und mehr ...
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Es gibt wohl auf der Welt
Es gibt wohl auf der Welt
Nichts weiter wie Soldaten.
Sie sind zum Kampf bestellt
Der großen Potentaten.
5
Und Wein fließt aus den Reben:
Brüder, schenkt ein!
Soldaten müssen leben,
Soldaten müssen sein.
Wenn die Granate kracht,
10
Wir liegen in den Schanzen
Bei Tag und auch bei Nacht,
Und leer ist unser Ranzen.
Wann wird es Friede geben?
Im Tod allein …
15
Soldaten müssen leben,
Soldaten müssen sein …
O Mädchen, sei mir gut!
Ich treibe aus dem Hafen.
Bei manchem jungen Blut,
20
Da hab ich schon geschlafen.
Sollt ich nach Treue streben?
Der Taler hier ist dein.
Soldaten müssen leben!
Soldaten müssen sein!
Ausmarsch
Jetzt muß ich in den Krieg ja Krieg marschieren
Und bin doch noch so jung ja junges Blut!
Man hört den Trommler Generalmarsch rühren,
Er weiß ja nicht, wie es der Trommel tut.
5
Wie oft hab ich des Nachts bei dir gestanden,
Und auch du, Mädchen, standest dann bei mir.
Die Ketten, die uns aneinander banden,
Die waren unsre allerschönste Zier.
Sie waren nicht von Stahl und nicht von Eisen,
10
Sie waren ja aus Liebe ganz und gar.
Drum laß uns jene seligen Stunden preisen,
Da dein Herz mein und mein Herz deines war.
Ich habe Treu ja Treue dir geschworen
Als dein getreu ja treuer Infantrist.
15
Ist erst das Kind und erst das Kind geboren,
So weißt du, Mädchen, wer der Vater ist.
Die Trommel rollt, es knattern die Gewehre,
Es schießt der Feind von hinten und von vorn.
Leicht ist das Leben, nimmermehr die Ehre
20
Des deutsch ja deutschen Vaterlands verlorn.
Da wo zerschossne Häuser feurig schwelen,
Da scharrt man mich in fremdes Erdreich ein.
Dann sollst du meinem Kind ja Kind erzählen:
Er starb für dich für dich so ganz allein …
Der Deserteur (Klabund)
Nun hat man mich erschossen,
Ich bin ein Deserteur.
Mein Blut ist rot geflossen
Ueber die grüne Wiese her.
5
Hört Ihr mein Herz noch ächzen?
Gibt es Euch keinen Stich?
Die Raben, welche krächzen,
Haben Hunger auf mich. –
Ich habe ein Mädchen geliebet
10
In einer fernen Stadt,
Nun ist der Traum zerstiebet,
Der mich beseligt hat.
Ich bin des Nachts entwichen,
Und bin zu ihr entflohn.
15
Die Patrouille kam gestrichen:
Bist du schon da, mein Sohn?
Du hast den Eid gebrochen,
So tritt in unsre Reihn. –
Ich hab’s meinem Mädchen versprochen,
20
Heut nacht bei ihr zu sein! –
Und hast du’s ihr geschworen,
Was hältst du auch den Schwur?
Du bist umsonst geboren
Und eine Leiche nur.
25
Man kann nicht Treue bewahren
Dem König und seinem Mädchen zugleich.
Bald wirst du zur Hölle fahren
Oder zum Himmelreich …
Es waren drei rote Husaren
Es waren drei rote Husaren,
Husaren auf schwarzem Pferd.
Sie sind vors Wirtshaus geritten
Und hätten Wein begehrt.
5
Sie trinken aus einem Glase,
Sie zahlen aus einem Geld.
Sie lieben dasselbe Mädchen
Um alles in der Welt.
Das sind die roten Husaren,
10
Ihr Mädchen gebt fein acht,
Daß keiner der roten Husaren Euch
Zu seinem Schimmel macht.
Ihr Wirte schließt den Keller
Und hütet den Rauchtabak!
15
Sie saufen Muskateller
Und haben kein Geld im Sack.
Ein Mädchen ging spazieren
Ein Mädchen ging spazieren
Des Abends um sieben, acht.
Da kamen zwei Musketiere:
Schönes Fräulein, gute Nacht!
5
Schönes Fräulein, wohin des Weges
Des Abends um neun, zehn?
Meine Mutter, die hat Magenweh;
Ich muß nach Kräutern sehn …
Eure Mutter, die kann warten;
10
Sie ist eine alte Frau.
Wir sind des Königs Soldaten,
Und unser Tuch ist blau.
Und unsere Knöpfe, die funkeln.
Schönes Mädchen, weine nicht!
15
Zwei Lippen im Dunkeln,
Die brauchen kein Licht…
Das arme Mädchen (Klabund)
Ich bin so alleine.
Wer weint, wenn ich weine?
Wenn ich lache, wer lacht?
Mein Vater ist gestorben,
5
Meine Mutter gestorben,
Mein Liebster in der Schlacht.
Habe Blumen gepflückt,
Meinem Liebsten geschickt.
Er schreibt mir dazu:
10
Du sollst dein armes Leben
Dem Herrgott wiedergeben
Zur ewigen Ruh …
Maria, die süße,
Ließ vor ihren Füßen
15
Den Geliebten erstehn.
Er nahm sie auf seine Schwingen,
Tät sie in den Himmel bringen,
War der Engel Gabriel.
Feind Welt
Feind Welt, ich will dich preisen,
Du schlugst mir manche Scharte
Auf meinen Helm von Eisen,
Daß mir der Schädel knarrte.
5
Du stehst mir offen an.
Blut schäumt mir aus dem Munde,
Und geh ich vor die Hunde:
Pardon will ich nicht han.
Pardon will ich nicht geben:
10
Kraft wächst mir tausendfach
Aus einer Wunde nach.
Mit Blut düng ich mein Leben!
Lied der Kriegsfreiwilligen
Meinem Bruder Hans
Brüder, laßt uns Arm in Arm
In den Kampf marschieren!
Schlägt der Trommler schon Alarm
Fremdesten Quartieren.
5
West- und östlich glüht der Brand,
Sternenschrift im Dunkeln
Läßt die Worte funkeln:
Freies deutsches Land!
Hebt die Hand empor:
10
Kriegsfreiwillige vor!
Schwestern, denkt an uns zurück,
Wie wir selig waren
Und der Jugend leichtes Glück
Träumerisch erfahren.
15
Wenn sich’s nun zum Kampf gewandt:
Mädchen, eure Ehre
Schützen die Gewehre
Hoch in unsrer Hand!
Hebt das Herz empor:
20
Kriegsfreiwillige vor!
Brüder, schlägt dann früh genug
Meine graue Stunde,
Deckt mir deutsches Fahnentuch
Auf die Todeswunde.
25
Gebt mir einmal noch die Hand –
Letzter Schrei im Dunkeln
Soll wie Sonne funkeln:
Freies deutsches Land!
Hebt das Schwert empor:
30
Kriegsfreiwillige vor!
Matrosenlied (Klabund)
Das Schönste sind die Mädchen
Ja doch auf dieser Welt.
Wodurch in jedem Städtchen
Es uns ja wohl gefällt.
5
Sie schmücken uns mit Rosen,
Mit Liebe und mit Bier.
Wir sind die Jungmatrosen,
Wir!
Wir fahren mit denselben
10
Des Nachts auf schwankem Kahn
Bei Hamburg an der Elbe,
Bei Marburg an der Lahn.
Bei Marburg in den Kuten
Das Schifflein stößt auf Sand.
15
Tu dich nur wacker sputen
Und trag dein’ Schatz an Land.
Nimm ihn in deine Arme
Und herz ihn, wie sich’s schickt.
(Nur, daß dich kein Gendarme
20
Erblickt …)
Ich bin ein junger Jäger
Ich bin ein junger Jäger
Und trage einen grünen Hut.
Denn er steht mir, denn er steht mir,
Denn er steht mir so gut.
5
Soldaten sind tapfer,
Und sie haben einen großen Mut.
Sie schießen, ja sie schießen,
Bis die Erde voller Blut.
Und mein Herz ist gestorben,




