Körner | Gutes Tier – böser Mensch? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 223 Seiten

Körner Gutes Tier – böser Mensch?

Psychologie der Mensch-Tier-Beziehung

E-Book, Deutsch, 223 Seiten

ISBN: 978-3-647-46275-2
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: Kein



Jürgen Körner erzählt die Geschichte der Mensch-Tier-Beziehung von der Zeit des Europäischen Mittelalters bis zur Gegenwart aus einer psychologisch-psychoanalytischen Perspektive.
Der einfache Mensch des Frühen Mittelalters ging aus heutiger Sicht herzlos mit seinen Tieren um. Er entwickelte erst im Hochmittelalter die sozialkognitiven Kompetenzen, sich in andere – Menschen und Tiere – hineinzuversetzen und die Welt auch aus deren Augen zu betrachten. Aber die Fähigkeit und Bereitschaft zum Mitgefühl, zur Empathie trat erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf. Das Mitleid wurde von da an zum Hauptmotiv für einen achtsamen Umgang mit Tieren. Die Tierliebe des modernen Menschen ist also eine Erfindung aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Menschen verwenden Tiere auf vielfältige Weise, auch in der Tierliebe. Unsere Haustiere geben uns das Gefühl, ein liebenswerter Mensch zu sein, der keine Angst haben muss, verlassen zu werden. Der Tierhalter hat Macht über andere, ohne sich schuldig fühlen zu müssen für seine Motive, nicht einmal für seine Taten.
Die meisten ethischen Begründungen für einen achtsamen Umgang mit Tieren stützen sich auf die Behauptung, dass Tiere uns in vielfacher Hinsicht ähnlich sind, weswegen wir ihnen die gleichen Rechte zuschreiben müssten wie uns selbst. Tiere aber sind anders. Sie leben in ihrer eigenen Welt, zu der wir in Wahrheit keinen Zutritt haben. Eine ästhetische Begründung der Tierliebe sollte gerade ihre faszinierende Andersartigkeit und Fremdheit und die Vielfalt ihrer Erscheinungen anerkennen. Wirklich altruistische Tierliebe meint nicht das Tier, wie es „für uns“ auf der Welt ist, sondern wie es „für sich“ lebt.
Körner Gutes Tier – böser Mensch? jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Title Page;4
2;Copyright;5
3;Table of Contents;6
4;Vorwort;10
5;1 Wie kommunizieren Menschen mit Tieren?;16
6;2 Geschichte der Mensch-Tier-Beziehung vom Mittelalter bis zur Neuzeit;20
6.1;Die Mensch-Tier-Beziehung im frühen Mittelalter;24
6.1.1;Die materielle und soziale Situation des Menschen;24
6.1.2;Wie gingen die Menschen miteinander und mit ihren Tieren um?;28
6.1.3;Die Mensch-Tier-Beziehung im frühen Mittelalter aus psychologischer Perspektive;32
6.2;Die Mensch-Tier-Beziehung im Hochmittelalter;34
6.2.1;Die materielle und soziale Situation der Menschen;34
6.2.2;Der Umgang mit Tieren, Tierstrafen und Tierprozesse;39
6.2.3;Die Mensch-Tier-Beziehung im hohen und späten Mittelalter aus psychologischer Perspektive;46
6.3;Die Mensch-Tier-Beziehung in der Neuzeit;58
6.3.1;Renaissance, Aufklärung, Romantik;59
6.3.2;Hetztheater, Tierkämpfe und der lange Weg in die Moderne;63
6.3.3;Die neuzeitliche Mensch-Tier-Beziehung aus psychologischer Perspektive;66
7;3 Wie wir die Tiere verwenden;72
7.1;Menschen sind angewiesen auf den anderen;72
7.2;Unsere Beziehungen zu den Tieren;81
7.3;Wie und wozu verwenden wir die Tiere?;85
8;4 Die Mensch-Tier-Differenz;94
8.1;Die Mensch-Tier-Differenz – vom Menschen aus betrachtet;98
8.1.1;Grenzen des Verstehens;98
8.1.2;Tiere sind anders;100
8.2;Die Mensch-Tier-Differenz – vom Tiere aus vermessen;120
8.2.1;Die »Intelligenz« der Bienen;121
8.2.2;Sinnesleistungen;124
8.2.3;Orientierungsleistungen der Wandertiere;128
8.3;Ein kurzer Blick zurück;131
9;5 Warum sollen wir Tiere achten und lieben?;134
9.1;Metaphysische Konzepte;136
9.1.1;… weil sie Geschöpfe Gottes sind;136
9.1.2;… weil sie eine eigene Würde oder einen »inhärenten Wert« besitzen;138
9.2;»Empirische« Konzepte;141
9.2.1;… weil sie leiden können: Utilitarismus;142
9.2.2;… weil sie Subjekte sind, Wünsche hegen, Absichten verfolgen;146
9.3;Anthropozentrische Konzepte;149
9.3.1;… weil sie uns nützlich sind;150
9.3.2;… weil wir ein »natürliches« Mitleid empfinden;153
9.3.3;… weil wir es uns selbst schuldig sind: Tugendethik;161
10;6 Versuch einer altruistischen Ethik der Mensch-Tier-Beziehung;168
10.1;Wie lässt sich eine Ethik der Mensch-Tier-Beziehung begründen?;168
10.2;Geschichte der Mensch-Tier-Beziehung aus psychologischer Perspektive im Überblick;172
10.3;Die Licht- und Schattenseiten sozialkognitiver Kompetenzen;175
10.4;Die einseitige Verwendung des Tieres in der Tierliebe;182
10.5;Wie weit reicht unsere Tierliebe?;184
10.6;Wie wird eine altruistische (Tier-)Liebe möglich?;190
10.6.1;Was ist Altruismus?;190
10.6.2;Menschlicher Altruismus gegenüber Tieren – worauf gründen?;198
10.7;Eine ästhetisch begründete altruistische Mensch-Tier-Beziehung und das Konzept der Alterität;211
11;Literatur;218
12;Body;10


Körner, Jürgen
Prof. Dr. Jürgen Körner, Diplom-Psychologe, Psychoanalytiker (DPG, DGPT, IPA), war von 1987 bis 2009 Professor am Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie der FU Berlin, von 1995 bis 2001 Vorsitzender der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft. Er ist Gründungspräsident der International Psychoanalytic University Berlin und Herausgeber der Zeitschrift 'Forum der Psychoanalyse'. Geforscht und veröffentlicht hat er zu diesen Themen: Theorie und Methode der Psychoanalyse, Psychoanalytische Sozialpädagogik, Jugendliche Delinquenz, Mensch-Tier-Beziehung. Er ist Autor des Buches 'Bruder Hund und Schwester Katze. Tierliebe – die Sehnsucht des Menschen nach der Natur' (Kiepenheuer und Witsch, Köln, 1996).

Prof. Dr. Jürgen Körner, Diplom-Psychologe, Psychoanalytiker (DPG, DGPT, IPA), war von 1987 bis 2009 Professor am Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie der FU Berlin, von 1995 bis 2001 Vorsitzender der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft. Er ist Gründungspräsident der International Psychoanalytic University Berlin und Herausgeber der Zeitschrift »Forum der Psychoanalyse«. Geforscht und veröffentlicht hat er zu diesen Themen: Theorie und Methode der Psychoanalyse, Psychoanalytische Sozialpädagogik, Jugendliche Delinquenz, Mensch-Tier-Beziehung. Er ist Autor des Buches »Bruder Hund und Schwester Katze. Tierliebe – die Sehnsucht des Menschen nach der Natur« (Kiepenheuer und Witsch, Köln, 1996).


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.