Krause | Hör auf zu fressen | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 308 Seiten

Krause Hör auf zu fressen

Überarbeitete und erweiterte Neuauflage
3. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7407-9761-4
Verlag: TWENTYSIX CRIME
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Überarbeitete und erweiterte Neuauflage

E-Book, Deutsch, 308 Seiten

ISBN: 978-3-7407-9761-4
Verlag: TWENTYSIX CRIME
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



HÖR AUF ZU FRESSEN Ein diabolischer Schauspieler besucht seine Opfer, um ihr Innenleben zu studieren. Währenddessen sucht Per verzweifelt nach seiner Ex-Freundin Lene. Er macht sich große Sorgen um sie. Lene ist oft misshandelt worden. Auf der Suche nach ihr macht er die Bekanntschaft mit einer neuen Fleischsorte, die unheilvoll nach Verwesung riecht. Per nimmt Witterung auf und steigt immer tiefer in die Hölle hinab. Seine unterdrückte Wut wird immer größer. Sein Hunger auf Fleisch wächst. Keiner von Lenes brutalen Ex-Freunden ist mehr vor ihm sicher. Doch dann legt er sich mit einem perfiden Theaterensemble an. Auf einmal findet sich Per als unfreiwilliger Zuschauer in einer perversen Darbietung wieder und wird auf brutalste Weise zur Mitwirkung gezwungen. Am Ende steht er dem sadistischen Schauspieler Justin gegenüber, der eine todsichere Methode entwickelt hat, sich seine Rollen einzuverleiben. HÖR AUF ZU GÄREN Ein weihnachtlicher Thriller über Verrat, Täuschung und Verwesung. Trotz einiger Texthänger und künstlerischen Differenzen gelingt der Familie Bäcker zum ersten Mal eine erfolgreiche Aufführung vom Krippenspiel. Doch dann fällt die Familie einem heimtückischen Anschlag zum Opfer. Verzweifelt wollen die Akteure und ihr Regisseur den Bioterroristen aufspüren. Dabei kämpft die zerstrittene Familie mit einem unsichtbaren Gegner. Bedrohliche Gefahren lauern auf sie. Ein düsteres Familiengeheimnis kommt ans Licht. TRIGGERWARNUNG: Neben aktuellen Themen enthält dieses Buch teilweise auch folgende Inhalte und Stilmittel: - Gewaltdarstellungen (Physisch und Psychisch) - Sexuelle Handlungen - Blähungen

Matthias Krause wurde 1987 in Cuxhaven geboren. Schon seit seiner Kindheit erzählt er in jeglicher Form eigene Geschichten. Auch nach seiner Schauspielausbildung und während einiger Engagements an Theatern und im Fernsehen war er dem Schreiben treu geblieben. Nach einigen Kurzgeschichten erschien im Mai 2021 sein Debütroman "Hör auf zu brennen". Juni 2021 folgte sein zweites Buch "Hör auf zu fressen". Beide Romane erschienen zunächst jeweils als E-Book. Matthias Krause konzentriert sich in seinen Romanen auf die Antihelden und ihr Verhalten in überspitzten Situationen. Es geht in beiden Geschichten auch um aktuelle Themen wie die Auswirkungen von psychischer Gewalt, Unterdrückung (z.B. von Menschen und Gefühlen) und Fanatismus (z.B. Religion, Nationalismus). Dennoch ist dieses Buch kein Tatsachen-Roman, sondern ein überspitzter Psychothriller mit Horrorelementen und satirischen Untertönen. Einige Figuren kommen in beiden Geschichten vor. Beide Bücher können auch unabhängig voneinander gelesen werden. "Hör auf zu gären" ist eine Kurzgeschichte von ihm. Sie dient in diesem Buch als Einleitung für "Hör auf zu fressen" Aktuell lebt Matthias Krause in Berlin.
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2

Frank kam zurück ins Wohnzimmer und schloss die Terrassentür hinter sich. Er war aus der Puste. Er hatte den ganzen Garten abgesucht. Bewaffnet mit einem großen Küchenmesser. Als er vorher im Wohnzimmer auf dem Sofa saß und an einem Glas Whisky genippt hatte, war ihm eine Bewegung am Fenster aufgefallen. Er war sich ziemlich sicher gewesen, dass jemand in seinem Garten stand und ihn beobachtete. Er wusste aus traumatisierender Erfahrung, dass nächtliche Besucher eine erhebliche Bedrohung darstellen konnten. Frank brauchte noch ein weiteres Glas Single Malt, bis er allen Mut zusammengerafft hatte. Dann war er brüllend mit dem Messer hinausgerannt, um sich und seine Frau zu verteidigen. Nachdem er ein paar Runden schreiend und fuchtelnd durch den Garten gerannt war, wurde ihm klar, dass er seinen Alkoholkonsum wohl besser einschränken sollte.

Nachdem er wieder reingekommen war, riss er alle Fenster im Wohnzimmer auf.

Es roch nach Verwesung.

Lisa hatte wieder angefangen, Fleisch zu essen.

Aber nur eine ganz besondere Sorte Schinken.

Frank fragte sich, von welchem Tier der Schinken stammte.

Das Fleisch stank bestialisch.

Noch schlimmer stanken die Blähungen, die Lisa durch den Schinken bekam.

Frank konnte kaum noch atmen.

Seine Augen tränten.

Nun polterte es in der Küche.

Lisa knallte mit dem Geschirr. Das tat sie immer, wenn sie wütend war. Frank taten die Ohren weh.

Es war ein heftiger Streit gewesen.

Nun war ihre Stimmung auf Eiszeit.

Lisa war hinter seinen Seitensprung gekommen. Wieder einmal. Es war nicht sein Erster.

Frank nahm sich vor, nun die Wahrheit zu sagen. Doch das machte es nicht besser.

Hässliche Worte waren gefallen.

Jetzt war Polterabend.

»Die Teller können jetzt auch nichts dafür.«

Lisa schmetterte das Geschirr unbeeindruckt weiter in die Spülmaschine.

»Wer ist es diesmal?«, fragte sie aus der Küche.

Frank schüttelte den Kopf. »Das willst du nicht wissen.«

Lisa kam aus der Küche und stemmte die Hände in die Hüfte.

Frank konnte es sich selbst nicht erklären, aber er fand sie unglaublich attraktiv, wenn sie so zornig war. Nur war sie nicht so wütend, wie er erwartet hatte. Als wäre sie auf die ganze Situation vorbereitet.

»Wir haben vor zwei Monaten geheiratet. Falls du es vergessen hast«, sagte sie.

»Ich bin ein Mensch. Ich mache Fehler.«

»Du machst es dir ganz schön einfach, oder?«

Frank seufzte. »Ich will dir nicht wehtun. Aber manchmal brauche ich aus was Neues.«

»Was Neues? Bin ich jetzt abgelaufen, oder was? Was du da sagst, ist unfassbar!«

Frank warf theatralisch die Arme in die Luft. »Du bist und bleibst die Beste! Ich will nur frischen Wind in unsere Beziehung bringen.«

Er versuchte, sie in den Arm zu nehmen. Manchmal half das. Sie entwand sich seinem Griff.

Bei der Verfilmung von seinem neuen Bestseller war er mit der Regieassistentin angebandelt. Svenja. Es hatte sich einfach ergeben. Der ganze Druck musste irgendwie raus. Schließlich war alles in letzter Zeit so stressig gewesen. Er musste haargenau überwachen, dass seine Bilder und Ideen auch wirklich umgesetzt wurden. Dafür hatte er ja auch einiges springen lassen. Sich ein Mitspracherecht erkauft. Der Regisseur hatte das leider nicht so richtig verstanden. Sie waren schon öfter aneinandergeraten. Frank hatte sich dann bei Svenja Trost gesucht. Er wollte nichts von ihr. Das war rein körperlich. Lisa liebte er über alles. Nach wie vor. Nur sie verstand das einfach nicht.

»Lisa. Begreife es doch endlich. Es war doch nur körperlich. Eine blöde Affäre. Ein Fehltritt. Ansonsten kann sie dir nicht das Wasser reichen.«

»So, so. Da kann ich ja beruhigt sein.«

Frank betrachtete sie eindringlich. »Sei doch einfach etwas Selbstbewusster. Dann weißt du auch, was ich an dir habe.«

»Was wäre denn, wenn ich eine Affäre hätte? Nur so rein körperlich. Wie würde dir das gefallen, Frank?«

»Das muss ich dann wohl respektieren. Tu dir keinen Zwang an.«

»Vielleicht habe ich ja schon jemanden«, sagte Lisa, ohne ihn anzusehen.

»Was? Wer?« Frank merkte, dass seine Stimme scharf wurde, und ärgerte sich sofort darüber.

»Ich werde dich wohl verlassen müssen«, sagte Lisa tonlos.

»Ach ja? Dann mach doch. Wie willst du denn ohne mich zurechtkommen? In deinem Alter?«, fragte Frank und lächelte dünn.

»Frank! Ich bin Mitte dreißig!«, rief Lisa empört. »Wir leben auch nicht mehr im Mittelalter!«

Frank wusste selber, dass er Schwachsinn redete, aber er wollte ihr einen Stich versetzen. »Na gut. Dann geh doch.

Kann ich mit leben.«

»Das ist alles, was du mir zu sagen hast?« Lisa sah ihn nachdenklich an.

Frank bereute seinen Ausbruch und versuchte, einen milderen Ton anzunehmen.

»Lisa, es tut mir leid. Es tut mir wirklich leid. Ich wollte dich nicht abwerten. Ich wollte dich nicht verletzen. Ich bin ein impulsiver Mensch und will mein Leben leben. Es auskosten. Ich weiß, ich verhalte mich da manchmal ungerecht. Aber ich liebe dich von ganzem Herzen.«

Frank merkte selber, dass er diese Worte ziemlich achtlos heruntergerattert hatte. Sie waren ihm schon zu oft über die Lippen gekommen.

»Frank. Du hast mir geschworen, dich zu ändern. Ich habe dir geglaubt. Deswegen haben wir geheiratet. Ich höre mir diesen Mist schon seit Jahren an. Dein Narzissmus ist unerträglich. Du hast unseren besten Freund damit schon in die Klapse gebracht.«

»Nachdem ich ihm das Leben gerettet habe!«, rief Frank.

»Du hast ihn wahnsinnig gemacht. Mich wirst du nicht wahnsinnig machen.«

»Hast du deinen Vater schon wegen dem Geld gefragt?«

»Immer nimmst du Schulden auf. Denk an Igor. Wir wären fast draufgegangen wegen deiner Verschwendung.«

»Hast du ihn jetzt gefragt oder nicht?«

»Ich erreiche sie immer noch nicht.«

Das fand Frank merkwürdig. Sie war doch sonst ständig mit ihrem Vater in Kontakt. Sie war sein Liebling. Seine Prinzessin. Auch Frank hatte er mittlerweile in sein kleines Herz geschlossen. Was lange genug gedauert hatte. Zwei Bestseller waren dafür nötig gewesen.

Anfänglich hielt ihn sein Schwiegervater für einen brotlosen Künstler, der seine Tochter in die Armut stürzen wollte. Nun brauchte er wieder Geld und ihr Vater wollte ihm eigentlich schon längst etwas überwiesen haben. Es war sehr wichtig für Frank. Denn jetzt schuldete er einem anderen Kredithai eine beträchtliche Summe, der noch weniger als Igor Verzögerungen tolerierte.

»Na gut. Versuch es weiter. Wäre wichtig. Wie gesagt, ich will dir nicht wehtun. Ich bin manchmal ein Arschloch.

Ist halt so«, sagte Frank monoton und band sich seinen Morgenrock zu.

»Ich habe mich für dich eingesetzt. Ich habe versucht, dich zu beschützen. Nun sehe ich da leider keinen Sinn mehr.«

»Was?« Frank fragte sich, was sie meinte. Schon wieder nahm er aus dem Augenwinkel, eine Bewegung am Fenster war.

»Was ist hier los?«, zischte er.

»Das ist der Schauspieler«, sagte Lisa ganz selbstverständlich.

»Was? Wer?«

»Ich habe dich doch um einen Gefallen gebeten. Ein guter Freund von mir will in deinem Film mitspielen.

Erinnerst du dich? Du hast es mir versprochen.«

»Na toll. Das entscheidet immer noch der Regisseur.«

Lisas Augen nahmen einen tödlichen Glanz an. »Du hast es mir versprochen.«

Frank nickte resigniert. »Kann sein. Und jetzt ist er hier?«

»Ja. Er will mit dir sprechen. Er hat ein ganz neues Konzept erfunden. Eine ganz neue Methode. Die will er dir vorstellen.«

»Okay«, sagte Frank gedehnt und wunderte sich, dass ein arbeitsloser Schauspieler am späten Abend durch seinen Garten schlich. Muss ja eine tolle Methode sein. »Wie heißt der denn?«

Lisa lächelte geheimnisvoll. »Er hat viele Namen.«

Frank stöhnte. »Wie hilfreich.«

Lisa schnippte mit den Fingern und formte aus Daumen und Zeigefinger eine Pistole. »Magic.« Ihre Augen begannen zu leuchten.

Frank fand ihre Show lächerlich und äffte sie nach.

»Nun geh schon.«

»Okay. Bis gleich.«

»Mal sehen«, sagte sie und klang dabei bedrohlich.

Frank runzelte die Stirn.

Er fand ihre Reaktion komisch, aber nicht beunruhigend.

Er dachte, er würde einen nervigen Schauspieler treffen, danach wieder reinkommen und ein weiteres Whiskyglas trinken. Seine Intuition sagte ihm etwas ganz anderes.

Frank bezog das auf seinen angetrunkenen Zustand.

Er versuchte, das Außenlicht anzuschalten. Es ging nicht. Frank wunderte sich. Vorhin hatte es noch funktioniert. Wieder schlug seine Intuition Alarm.

Wieder ignorierte er sie. Er trat durch die...



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