Kriesten / Becker | Kommunizieren und Führen in der Pflege - gewusst wie | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm

Reihe: Pflege Management

Kriesten / Becker Kommunizieren und Führen in der Pflege - gewusst wie

Stärken erkennen, Kompetenzen schärfen, Verhaltensmuster durchbrechen. Spielerisch einfach kommunizieren - nie wieder Psycho-Spielchen

E-Book, Deutsch, 144 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm

Reihe: Pflege Management

ISBN: 978-3-8426-9136-0
Verlag: Schlütersche
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Wer führt, muss kommunizieren – und sieht sich
dabei vielen Situationen und höchst unterschiedlichen
Gesprächspartnern gegenüber. Da entwirft die
„Drama-Queen“ ein Schreckensszenario, der „Feldherr“
droht und der „Miesmacher“ murrt.
Dieses Buch hilft weiter: Wer Gespräche flexibel angeht,
also die konkrete Situation berücksichtigt und den
„Charakterkopf“ richtig erkennt, kommt zügig weiter. Er
kann Kritik treffender formulieren, Retourkutschen
ausbremsen und Widerstände entschärfen.
Kriesten / Becker Kommunizieren und Führen in der Pflege - gewusst wie jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


3 Reden, Hören, Verstehen und Fühlen – Was Deine Kommunikation beeinflusst
In diesem Kapitel geht es um Ziel und Zweck von Kommunikation. Wir erklären Dir, welche Mechanismen beim Reden, Hören, Verstehen und Fühlen wirken und welche Mechanismen Deine eigene Wahrnehmung in der Kommunikation bewirken. 3.1Deine Strukturgeber: Ziel und Zweck von Kommunikation
Stellst Du Dir manchmal die Frage, warum ein Gespräch misslungen ist, obwohl Du es mit den besten Voraussetzungen begonnen hast? Wir können Dich trösten: Kommunikation kann primär als problematisch angesehen werden. Kommunikation funktioniert nicht einfach so, problemlos und selbstverständlich. Das Gegenteil ist der Fall: Kommunikation ist höchst komplex und häufig mit Problemen behaftet. Eine gelingende Kommunikation hängt von ausreichender Kompatibilität, d. h. vom gemeinsamen Verständnis und von umfassenden Erfahrungen bezüglich eines Themas ab. Diese Voraussetzungen sind bei Kommunikationspartner*innen aber oft nicht gegeben. Auch Ziel und Zweck der Kommunikation sind bei den Kommunizierenden häufig nicht deckungsgleich. Gesagtes und Gefühltes stimmen dann nicht überein. Die Wirkungen und Nebenwirkungen von Kommunikation ergeben sich oft ungeplant. Dein kommunikatives Handeln ist das eine – die Folgen Deines kommunikativen Handelns können allerdings ganz andere sein. Das Ziel der Kommunikation ist die Verständigung. Erst auf der Basis einer Verständigung können dann die Zwecke der Kommunikation erreicht werden und übergeordnete Probleme gelöst werden. Übergeordnete Kommunikationszwecke sind z. B. das gemeinsame Verrichten von Arbeit, die Organisation einer Veranstaltung, aber auch komplexe soziale Probleme wie das Verändern von Überzeugungen, Stabilisieren der eigenen Persönlichkeit oder Handlungsbeeinflussung, Manipulation und Machtausübung. Neben Sprache, Kulturkenntnissen und Kompetenzniveau sind Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit und aktives Zuhören die wesentlichen Grundvoraussetzungen für gelingende Kommunikation. Zudem bestimmen die Ausrichtung auf den anderen, die Bereitschaft, seine Gedanken dem anderen unterordnen zu können, die Einordnung des Verstandenen in das eigene Verständnis bzw. die eigene Weltanschauung die Rahmenbedingungen jeder Kommunikation. Du kannst zwar Kommunikationspsychologie studieren, aber dennoch wird Deine Kommunikation nie vollkommen problemlos und frei von Missverständnissen und von Missbrauch gelingen. Erst wenn Du Ziel und Zweck Deiner Kommunikation und damit verbundene potenzielle Probleme erkennen und einschätzen kannst, wird sie sich verbessern und stark werden. Kommunikation ist elementarer Bestandteil des menschlichen Lebens, aber sie wirkt für viele Menschen wie eine alltägliche und kaum beeinflussbare Aktivität. Doch Kommunikation ist enorm beeinflussbar! Die Kommunikationspsychologie befasst sich u. a. mit Kommunikationsprozessen, Einflussfaktoren und mit verhaltenstheoretischen Grundannahmen und den Wirkungen der Kommunikation auf das soziale Leben. Kommunikationsphänomene sind Erscheinungen, also wahrnehmbare Wirkungen. Diese Erscheinungen und wahrnehmbaren Wirkungen haben wiederum enormen Einfluss auf das Verhalten und Erleben von Menschen in unterschiedlichen sozialen Systemen (Gruppen, Paarbeziehungen, hierarchische Abhängigkeiten). Wie Menschen sich verhalten, wie sie kommunizieren, hat maßgeblich mit dem sozialen System, dem Setting und der Position zu tun, in dem sie sich befinden. Info Während das Kommunikationsziel in aller Regel Verständigung und Verstehen ist, kann der Kommunikationszweck als eine Gegebenheit angesehen werden, die nicht auf das Verstehen ausgerichtet ist, sondern auch Manipulationen, Beeinflussungen oder Machtausübung beinhaltet. Deswegen lohnt es sich, sich mit der menschlichen Wahrnehmung und mit der Interpretation des Wahrgenommenen zu beschäftigen. 3.2Wahrnehmen, Interpretieren und Fühlen – Erkenne, was Dich beeinflusst
Du hast nichts außer Deinem Körper, Deinen Geist und vor allem Deine Fähigkeit, mit Deiner Umwelt in Kontakt treten zu können. Paul Watzlawick5 hat mit den fünf von ihm postulierten Axiomen (Grundsätze) wesentliche Grundlagen und Wirkungen der Kommunikation beschrieben. 1. Man kann nicht kommunizieren. 2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt. 3. Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung. 4. Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten. 5. Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär.6 Du kannst also, um mit Watzlawicks Worten zu sprechen, »nicht nicht kommunizieren«7. Deine verbalen und nonverbalen Signale senden Deinem Gegenüber ständig Informationen, ob Du das möchtest oder nicht. Dein Reden, Hören, Verstehen und Fühlen macht Deine Person aus. Auch hier gilt: Dein Person-Sein ist bestimmt durch Deine Kommunikationsfähigkeit. Du musst wissen: Dein Fühlen und Empfinden sind entwicklungsgeschichtlich älter als Dein Denken. Deswegen regiert manchmal Dein Gefühl und in extremen Situationen verhindern Deine Emotionen logisches Denken – das gilt natürlich ebenso für Deine Gesprächspartner*innen. Beispiel Yoko ist verunsichert Nach der unglücklichen Situation mit Herrn Schneider hat Yoko in der Reflexion erkannt, dass sie ihr Kommunikationsverhalten grundlegend ändern muss. »Immer wenn ich mit einem Menschen kommuniziere, also mit ihm in Beziehung trete, verursache ich eine Wirkung. Gefühle wirken stärker und schneller als meine Gedanken und das Denken über den gesprochenen Inhalt.« Yokos fundamentale Erkenntnis: »Ich kommuniziere, auch wenn ich nichts sage, und meine Worte bewirken häufig etwas anderes, als ich es von der Sache her beabsichtigt habe.« Yoko ist verunsichert und weiß nicht, ob sie jemals so kommunizieren wird, dass sie die Wirkung und den Ausgang eines Gespräches beeinflussen kann. Ihr ist aber eines klar: »Ich möchte mehr darüber erfahren, wie ich die Wirkung meiner Kommunikation steuern kann.« Wie gesagt: Du hast nichts außer Deinem Körper, Deinen Geist und vor allem Deine Kreativität, um mit Deiner Umwelt in Kontakt treten zu können. Du bist also immer in Interaktion und in Kontakt. Schon Friedemann Schulz von Thun8 machte in seinem Buch »Miteinander reden« Folgendes deutlich: Es sind drei verschiedene Vorgänge, aus denen sich die innere Reaktion des Empfängers aufbaut: (1) etwas wahrnehmen – (2) etwas interpretieren – (3) etwas fühlen. Diese Unterscheidung ist von großer Bedeutung. • Wahrnehmen heißt etwas sehen, z. B. den Blick eines anderen Menschen. • Interpretieren heißt das Wahrgenommene mit einer Bedeutung versehen – z. B. einen Blick als abfällig deuten. Diese Interpretation kann richtig oder falsch sein. Wohlgemerkt, es geht nicht darum, Interpretationen zu vermeiden. Dies ist weder möglich noch wünschenswert, denn erst die Interpretation eröffnet die Chance, das »Eigentliche« zu verstehen. Deine Wahrnehmung ist nie objektiv. Die Subjektivität des eigenen Denkens ist zumeist allgemeingültigen Regeln untergeordnet. Der Mensch neigt dazu, die gesellschaftlichen und allgemeingültigen Regeln und Rahmenbedingungen den eigenen nachzuordnen. Erst durch Sozialisation lernen Menschen, sich in Gruppen sozial zu verhalten. Das eigene Denken, Verstehen und Bewerten hat niemals den Charakter einer neutralen und unabhängigen Betrachtung. Menschen agieren und reagieren je nach der eigenen individuellen Subjektivität. Es bedarf immer einer Bewusstwerdung der eigenen Subjektivität. • Fühlen heißt auf das Wahrgenommene und Interpretierte mit unserem Gefühl zu antworten, wobei unsere seelische »Bodenbeschaffenheit« mit darüber entscheidet, was für ein Gefühl in uns ausgelöst wird. In der Regel sind wir Menschen wenig geübt, diese drei Vorgänge in uns auseinanderzuhalten: Sie verschmelzen zu einem »Kuddelmuddel-Produkt«9. Das alles macht auch Deine Person aus. Dein Person-Sein ist bestimmt durch Deine Kommunikationsfähigkeit. Beispiel Yoko befasst sich intensiv mit ihrer Kommunikationsfähigkeit Yoko möchte an ihrer Kommunikationsfähigkeit arbeiten, ihre Kommunikationskompetenz optimieren und so auch ihre personale Kompetenz weiterentwickeln. »Ich möchte mehr wissen über das Wahrnehmen, das Interpretieren und das Fühlen, bei mir und bei meinen Gesprächspartner*innen. Herr Schneider hat meinen Ausspruch: »Mal schauen, was das Zückerchen im Blut heute so sagt« vollkommen anders interpretiert, als ich es beabsichtigt habe. Mein Ausspruch hat bei ihm Trauer, Angst und Unsicherheit ausgelöst. Das habe ich nicht beabsichtigt. Außerdem möchte ich meinen...


Dr. Ursula Kriesten, MBA ist Gesundheits- und Pflegewissenschaftlerin und verfügt seit mehr als 40 Jahren über Berufs- und Führungserfahrung im Bildungsbereich für Pflege und Gesundheitsberufe. Sie ist Krankenschwester, Lehrerin für Gesundheits- und Pflegeberufe, Master of Business Administration und promovierte in Gesundheits- und Pflegewissenschaften.

Michael Becker ist Sozial-Pädagoge und Geragoge. Er ist seit 2012 freiberuflicher Dozent an Akademien für Gesundheitsberufe im Rheinland mit den Schwerpunkten Umgangsformen bei Menschen mit Demenz, Kommunikation
und Konfliktbewältigung in sozialen Berufen.


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