Krumschmidt / Müller | Bloody Ice | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 201 Seiten

Krumschmidt / Müller Bloody Ice

Im Bann der Eiselfen
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7526-0268-5
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Im Bann der Eiselfen

E-Book, Deutsch, 201 Seiten

ISBN: 978-3-7526-0268-5
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Seitdem die Finsternis die Sonne verdunkelt und Kälte das Land mit Eis überzogen hat, herrscht ewige Nacht und mit ihr die Eiskönigin, die mit eiserner Hand regiert. Doch die Finsternis durchdringt nicht alle Ecken. Tief im Zentrum des Schneevolkes regt sich eine kleine Flamme der Hoffnung. Nach dem Mord an der Eiskönigin droht das Reich des Schneevolkes in Chaos zu versinken. Chromar, der Stiefsohn der Eiskönigin, wird des Mordes beschuldigt und findet sich in einem Spiel aus Intrigen und Verrat wieder, dass nicht nur das Schicksal des Schneevolkes, sondern gleich die ganze Welt für immer verändern wird. Ist der Sohn des Eises der langersehnte Lichtbringer, der das Eis blutrot färben wird? Begleite Chromar auf seiner fantastischen Reise durch eine eisige Fantasy-Welt!

Nina Krumschmidt, geboren 1985 in Gütersloh, NRW, arbeitet derzeit an ihrem ersten großen Buch-Projekt, der Fantasy-Trilogie "Solombra". Ihr Debüt, der Fantasy- Kurzroman "Nuvola - Die Welt über" uns erschien Anfang 2020 bei BoD im Selbstverlag als eBook. Darüber hinaus nimmt sie an Ausschreibungen verschiedener Verlage teil und schreibt für Anthologien Kurzgeschichten im Bereich Fantasy und Horror. Einige dieser Geschichten wurden im Selbstverlag über BoD veröffentlicht.

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Schwere Stiefel schlugen hart auf den Boden. Rüstungsteile schepperten laut und rissen ihn aus dem Schlaf. Der Lärm endete vor seiner Tür, die mit einem lauten Knarren aufschwang. Noch halb-schaftrunken richtete sich Chromar aus seinem Bett auf, „Verdammt nochmal, was geht hier vor sich? Was soll der ganze Krach?“ Sein Kopf dröhnte und pochte. Dutzende Eiszwerge schienen mit ihren Hämmern seinen Schädel zu bearbeiten. Der Wein hatte ihm letzte Nacht nicht gutgetan, dabei hielt sich Chromar für trinkfest. Viele am Hof hätten ihn als Säufer bezeichnet, was er aber nicht war. Zwar trank Chromar gerne einen über den Durst, aber er kannte seine Grenzen und wusste, wann er aufhören musste. Der Alkohol half ihm, nicht dem alltäglichen Wahnsinn am Hof zu verfallen. Die ewigen Ränkespiele am Hof laugten ihn mit der Zeit immer mehr aus. Er war der Hofintrigen müde. Da war der Wein eine willkommene Abwechslung, um dem Hofleben mit seinen zermürbenden Machtspielen kurzzeitig zu entfliehen. Vor seinem Bett baute sich eine hochgewachsene Gestalt auf, Kargor, der Lotushexer und oberste Diener seiner Stiefmutter. Kargor war, wie alle eines Volkes weißhäutig. Seine ebenholzfarbenen Haare hatte er zu einem Zopf gebunden und trug das hellblaue Gewand der Lotushexer. „Oh, Prinz, entschuldigt unser unverschämtes Eindringen, aber es ist etwas Schreckliches passiert.“, säuselte Kargor. Erst jetzt bemerkte Chromar die schwarze Garde, die Krieger des schwarzen Drachen, die gleich hinter Kargor sein Gemach betraten. Sie trugen schwarze Eisenrüstungen. Ihre Gesichter waren durch Helme verdeckt, die Schädeln ähnelten. Sie waren in rote Umhänge mit Kapuzen gehüllt. Hinter ihren Schulterplatten ragten stilisierte metallene Flügel auf, die sie wie Engel des Todes erscheinen ließen. Weiter hinter der Gruppe standen Trelor, der königliche Barde und Poet, dessen Gesicht durch seinen breikrempigen Hut verdeckt wurde. „Kargor, mache es nicht so spannend! Komm zur Sache. Was ist denn geschehen?“ Chromar war genervt. Er hasste die Schwafeleien und ewig langen Reden am Hof. Die Leute am Hofe der Turmstadt Bailong kamen nie direkt zur Sache. Daher konnte Chromar den Barden, der immer große Reden hielt, nicht ausstehen. Chromar war ein Mann der Tat, der nie lange redete, sondern handelte. Einige Diener hielten ihn für ebenso jähzornig wie seine Stiefmutter.      
„Ihr wisst es also noch nicht?“ Kargor zog eine Braue hoch und sah auf Chromar herab, der sich den Kopf hielt. Das Pochen in seinem Kopf nahm zu. „Eure Stiefmutter, die Aisu Joo, wurde ermordet!“ Das Wort „Stiefmutter“ betonte der Lotushexer dabei besonders. Er dehnte es förmlich in die Länge und schien es zu genießen, den Tod seiner Stiefmutter zu verkünden. Er kostete diesen Augenblick förmlich aus. Zuerst glaubte Chromar, dass er sich verhört hatte. Aber Kargors Gesichtsausdruck blieb ernst. Konnte das wirklich sein? Seine Stiefmutter ermordet? „Was? Wann soll das passiert sein? Heute Nacht etwa?“, hakte Chromar nach. Es war unmöglich, weil seine Stiefmutter die Eiskönigin und damit die mächtigste Frau im Turm war, die allein über die Finsternis gebot. Man konnte schon fast behaupten, dass sie göttergleich war. Nun sollte sie tot sein? Kargor nickte bestätigend. Die Eiskönigin war also tatsächlich tot. Unfassbar. Chromar konnte jedoch keine große Trauer empfinden. da sie nicht seine leibliche Mutter war. Er hatte sich immer gefragt, warum sie ihn adoptiert hatte. Sie hatte ihn stets gut behandelt. Es hatte ihm an nichts gefehlt, nur an mütterlicher Liebe. Seine Stiefmutter hielt ihn all die Jahre wie einen Schoßhund an ihrer Seite. Er hatte sie Jahr für Jahr mehr für ihre Machtspiele und Grausamkeiten gehasst – und er war nicht der Einzige, der das tat. Über die Jahre hatte sich die Eiskönigin viele Feinde in der Turmstadt gemacht. Eines Tages hatte es soweit kommen müssen. Kargor blieb Chromars Erstaunen nicht verborgen. „Wie ist es passiert?“ Unglauben lag in Chromars Stimme, die leicht zitterte. „Wir fanden Eure Stiefmutter mit einem Dolch in der Brust, ein Dolch mit einer stilisierten Sonne.“ Trelor lief im Zimmer umher, wie Chromar nebenbei bemerkte. „Eine stilisierte Sonne“, flüsterte Chromar nachdenklich. Weitere Gestalten drängten in das Zimmer. Leto, der Anführer der schwarzen Garde, erschien, dicht gefolgt von weiteren schwarzen Rittern. Im Gegensatz zu den anderen Vertretern seines Volkes war Leto fett und ähnelte eher einem Troll. Ihm fehlten der elegante Körperbau und die elfische Schönheit, die seinem Volk zu Eigen war. Letos Glatze unterstrich diesen Eindruck noch. Was dann geschah, konnte Chromar später nicht mehr genau rekonstruieren. Die Ereignisse überschlugen sich. Alles geschah blitzschnell. Die schwarze Garde umstellte Chromars Bett. Plötzlich stand Trelor vor ihm und zog ein Dolch unter seinem Kissen hervor – ein Dolch mit einer stilisierten Sonne, an dessen Klinge noch Blut klebte. Der blutige Abdruck des Dolches an der Unterseite seines Kissens war deutlich sichtbar. Kaum hielt Trelor den Dolch in der Hand, bückte er sich, und zog als nächstes einen dunklen Umhang unter dem Bett hervor. „Was haben wir denn da?“, fragte der Barde theatralisch, „Was für ein Zufall. Hier ist ja nicht nur die Mordwaffe, sondern sogar noch mehr!“ Bevor Chromar irgendetwas erwidern konnte, hielt Trelor den Umhang in die Höhe, so dass alle Anwesenden ihn sehen konnten. Im Licht der Fackeln zeichneten sich dunkle Flecken ab. Wieder übertrieben theatralisch berührte Trelor einen dieser dunklen Flecke, der eine rote Spur auf seiner Hand hinterließ – Blut. „Habe ich es mir doch gedacht. Was ist bloß in Euch gefahren? Wie konntet Ihr nur, Prinz? Wie konntet Ihr nur eure geliebte Mutter umbringen?“ Der Barde räusperte sich gekünstelt. „Verzeihung, ich meinte Eure Stiefmutter, die Euch wie ihren eigenen Sohn großgezogen hat. Das hätte ich Euch nie zugetraut!“ Trelors Augen funkelten für einen Augenblick boshaft auf, dann spuckte er Chormar verächtlich vor das Bett. Chromar ballte wütend die Faust, während Kargor ihn wie einen skrupellosen Mörder ansah, den man auf frischer Tat ertappt hatte. Die schwarze Garde rückte näher, ihre Schatten fielen auf Chromar.   Die Vorsichtigen hüten sich vor ihren Feinden. Die Weisen hüten sich sogar vor ihren Freunden. (Lehre des Schneevolkes)   Die Fackel in der Zelle warf tanzende Schatten auf die Wände. Durch die Gitter fiel kaum Licht. Seit die Finsternis die Sonne verdeckte, herrschte absolute Dunkelheit. Die Türme waren die einzige Lichtquelle. Nicht einmal das Licht der Sterne und Monde konnte durch die Dunkelheit dringen. Die Eistürme sicherten seinem Volk die Herrschaft, denn sie spendeten Licht und Wärme. Das Licht war so stark, dass rings um die Türme Zwielicht herrschte. Außerhalb der Türme herrschten Finsternis und Schneestürme. Es gab insgesamt vier größere Turmstädte. Die Leuchtkristalle an den Turmspitzen konnten das Licht auch bündeln, so dass Lichtstraßen zwischen zwei Türmen entstanden, die sein Volk nach Belieben erschaffen konnte. Das Schneevolk kontrollierte auf diese Weise die Welt. Vor dem Zeitalter der Finsternis gab es das Zeitalter der Sonnenelfen, um das sich viele Mythen rankten. Nur wenig Gelehrte wussten noch etwas über dieses sagenumwobene und vergessene Zeitalter. Nur noch sehr wenige Personen hatten Zugang zu den alten Schriften, die seit der Zeit der ewigen Finsternis verboten waren. Chromar kannte ein paar dieser weisen Gelehrten, die eisern schwiegen oder zum Schweigen verdammt waren. Abtrünnige Sonnenelfen beschworen damals die Finsternis herauf. Die wahren Sonnenelfen wurden daraufhin geknechtet und verschwanden vom Antlitz der Welt. Sein Volk herrschte mit eiserner Hand. Niemand konnte seinem Volk die Herrschaft streitig machen. Aber die Finsternis forderte auch einen Preis, den sein Volk zahlen musste – den Blutdurst. Das Schneevolk war ein Volk der Blutsauger, der Vampire. Sie mussten sich vom Blut anderer Völker ernähren, um selbst in der eisigen Kälte zu überleben. Die anderen Völker mussten ihr Blut geben, den Blutzoll, um in den Turmstädten zu leben. Der Blutdurst ging nicht auf andere Völker über, sondern blieb beim Schneevolk. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Vampiren verwandelten die Eiselfen keine anderen Wesen zu Vampiren. Einige Vertreter seines Volkes bissen andere Wesen oder tranken das Blut aus Flaschen, in denen das Blut der Wesen gesammelt wurde. Chromar war der Blutdurst zuwider. Im Gegensatz zu vielen anderen Elfen trank er nur, wenn er unbedingt musste und nicht aus purem Vergnügen. Die letzte Blutmahlzeit lag schon länger zurück. Er bemerkte, wie er zunehmend unruhig wurde. Er wurde rastlos, aber war das ein Wunder? Kargor hatte ihn in eine Zelle im Gefängnistrakt werfen lassen, wo er nun wartete. Wie viel Zeit vergangen war, konnte Chromar nicht einschätzen. Schließlich gab es kein Tageslicht, an dem er sich orientieren konnte. Die Kristallkugeln der Türme leuchteten einmal stärker und einmal schwächer. Das schwächer werdende Licht läutete die Nacht ein, so dass es trotz der Finsternis einen Tag-Nacht Zyklus gab. Aber Chromar musste bereits Stunden eingesperrt sein. Vor seiner Zellentür standen zwei Gardisten der schwarzen Drachen. Die Enge und der Blutdurst trieben Chromar an den Rand der Verzweiflung. Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Wie kam nur der Dolch unter sein Kissen? An den letzten Abend konnte sich Chromar kaum erinnern. Er hatte Wein getrunken, war dann müde geworden und schließlich ins Bett gefallen. Gewöhnlich machte ihm Wein nichts aus, aber dieser Wein war anders gewesen. Er hatte niemals einen Dolch mit Sonnengriff besessen. Man hatte ihm den...



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