Kube-McDowell Star Wars™: Aufmarsch der Yevethaner
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-641-13223-1
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Schwarze Flotte - Bd. 2 - Roman
E-Book, Deutsch, Band 2, 0 Seiten
Reihe: Die schwarze Flotte
ISBN: 978-3-641-13223-1
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Yevethaner wollen Krieg - die kurze Zeit des Friedens in der Galaxis ist vorbei. Leia setzt alles daran, die Neue Republik zusammenzuhalten. Währenddessen erkundet Han Solo das Gebiet des Feindes und entdeckt eine riesige Armada, die den Truppen der Republik bei weitem überlegen ist. Am anderen Ende der Galaxis muss sich Luke Skywalker neuen Erkenntnissen über seine Herkunft stellen, die sein Vertrauen in die Macht auf eine harte Probe stellen.
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1
Der Teljkon-Vagabund hatte wieder Fahrt aufgenommen. Nur dass er diesmal blinde Passagiere an Bord hatte.
»Hyperraum?«, wiederholte C-3PO ungehalten, während er noch damit beschäftigt war sich freizustrampeln. Die Gliedmaßen des Droiden waren in einer Ecke der Luftschleuse des Vagabunden mit Lobot, R2-D2 und dem Geräteschlitten verstrickt – in einem Raum, der sich plötzlich in eine Art Gefängnis im Weltraum verwandelt hatte. »Sie müssen sich täuschen, Master Lobot.«
»Ich täusche mich nicht«, sagte Lobot und schob 3POs zuckendes goldenes Bein von seinem Visier weg. »Meine sämtlichen Datenverbindungen sind im gleichen Augenblick abgerissen, und zwar auf genau die Weise, wie ich es von Hyperraumsprüngen kenne.«
»Ein Kurswechsel hat während der Beschleunigungsphase ebenfalls stattgefunden«, sagte Lando aus der anderen Ecke der Schleuse. Er bewegte die Finger seiner rechten Hand, die jetzt kein Handschuh mehr schützte, und versuchte auf diese Art, die eisige Kälte aus seinen schmerzenden Fingern zu vertreiben.
»Master Lando!«, rief 3PO mit kläglicher Stimme. »Können Sie es nicht zum Halten bringen?«
»Ich habe es ja auch nicht in Gang gesetzt, 3PO«, herrschte Lando ihn an.
»Mit allem Respekt, Master Lando, das haben Sie ganz sicherlich«, greinte 3PO gekränkt. »Jetzt greifen Sie einfach wieder in dieses Loch hinein und machen das rückgängig, was Sie getan haben, und zwar schnell. Oberst Pakkpekatt wird höchst verstimmt darüber sein, dass wir mit seinem Sternenschiff wegfliegen.«
»Oberst Pakkpekatt ist im Augenblick wahrscheinlich dabei, neue hortekische Wörter zu erfinden«, sagte Lando. »Aber er befindet sich zumindest auf einem Schiff, wo er den Chef spielen kann. Das trifft für uns nicht zu. Irgendwelche Beschädigungen dort drüben? Lobot? R2-D2?«
Der kleine Astromechdroide arbeitete sich aus dem Durcheinander von Gliedmaßen und Körpern heraus und gab einen zirpenden Laut von sich.
»R2-D2 meldet, dass seine sämtlichen Systeme einsatzfähig sind«, dolmetschte 3PO.
»Ich bin unverletzt«, sagte Lobot. »Mein Raumanzug hat mich vor dem Aufprall des Geräteschlittens geschützt. Aber meine Datenverbindungen sind immer noch abgerissen und das empfinde ich als große Beeinträchtigung.«
Lando nickte. »R2, kannst du Lobot da behilflich sein?«
Der Droide vollführte unter Einsatz seiner Mikroschubaggregate eine Drehung in der Luft und gab ein unfreundlich klingendes Schnattern von sich.
»Sei nicht so ordinär«, tadelte ihn 3PO.
»Was ist denn los?«
»Master Lando, R2 sagt, er zieht es vor, seine Systeme für sich zu behalten.«
»Nun, ich mag Telepathen auch nicht, R2«, sagte Lando. »Aber im Augenblick hätte ich wirklich nichts dagegen, mit dem Oberst auf diese Art Kontakt aufnehmen zu können. Du solltest Lobot eine Verbindung mit deinem Ereignisspeicher herstellen lassen. Vielleicht ist da etwas, wodurch wir uns zusammenreimen können, was da gerade passiert ist. Hat jemand meinen rechten Handschuh gesehen?«
Lobot klammerte sich mit einer Hand an den Geräteschlitten. »Ich glaube, Ihr Handschuh ist bei der Dekompression zur Schleuse hinausgeweht worden.«
»Ist ja großartig.« Lando warf einen Blick auf seine inzwischen purpurfarben angelaufene Hand und dann auf die aufgeblähte Manschette seines Druckanzugs. »Welchen Druck haben wir denn im Augenblick hier drinnen?«
»Sechshundertvierzig Millibar«, sagte Lobot. »Der Druckaufbau hat gleich nach Abschließen des Eingangs wieder begonnen.«
»Druckaufbau? Ist ja interessant. Von wo denn?« Lando sah sich um und musterte die glatten Wände, die sie umgaben. »R2, kannst du hier irgendwelche Luftschlitze entdecken?«
Der Droide bestätigte die Anweisung mit einem Piepen, stieg dann in die Höhe und flog dicht an den Wandplatten entlang.
»Schön – ich habe mir das so zurechtgelegt«, meinte Lando dann. »Wir sind nicht länger geladene Gäste und willkommene Besucher. Das Ding hier hat die Glücksdame abgeschüttelt und versucht uns auszuspucken. Das wäre ihm wahrscheinlich auch gelungen, wenn es nicht gleichzeitig versucht hätte dem Einsatzkommando zu entkommen.«
»Und das wirft die nächste Frage auf«, sagte Lobot. »Warum hat es das nicht gewusst?«
»Ich höre.«
»Mir scheint hier ein Fehlschluss vorzuliegen. Zwei Abwehrprozeduren wurden eingesetzt, ohne dabei die Auswirkungen zu bedenken, die durch die Kombination der beiden Maßnahmen entstehen könnten. Und dass dieser Raum hier wieder mit Luft versorgt wird, scheint mir ebenfalls inkonsequent.«
»Haben Sie eine Erklärung?«
»Diese Vorgänge deuten für mich darauf hin, dass das Schiff entweder von nur beschränkt intelligenten Systemen oder von Lebewesen mit beschränkter Intelligenz kontrolliert wird.« Als Lobot sah, wie Lando bei seiner Formulierung das Gesicht verzog, fügte er hinzu: »Im Augenblick ist es mir nicht möglich, zwischen diesen beiden Möglichkeiten zu unterscheiden.«
»Falls es uns gelingen sollte, das herauszufinden, kommen wir vielleicht auch dahinter, wie wir es schaffen, hier das Heft in die Hand zu bekommen«, sagte Lando. »Eines steht für mich fest – diese Schleuse hat sich wegen des Sprungs geschlossen und nicht, um uns gefällig zu sein. Wir sind hier unerwünscht. Und wenn wir aus dieser Kammer nicht raus sind, wenn der Vagabund den Hyperraum verlässt, dann glaube ich nicht, dass wir noch große Chancen haben.«
»Master Lando, ich bin sicher, Oberst Pakkpekatt und die Armada haben bereits unsere Verfolgung aufgenommen«, sagte 3PO. »Je früher wir den Hyperraum verlassen, desto früher können sie uns retten.«
»Yeah, die suchen uns ganz bestimmt«, sagte Lando. »Die Frage ist nur, ob sie uns auch finden – wir könnten ebenso gut fünf Lichtjahre oder fünfzig oder fünfhundert vom Eintauchpunkt entfernt wieder rauskommen. Und bei Ausweichmanövern wechselt man normalerweise sofort den Kurs und setzt dann den nächsten Sprung an. Und sobald das einmal passiert ist, ist es genauso, als ob man mit den Ewoks auf Endor Verstecken spielt.«
»Aber Master Lando – irgendwie müssen die uns doch retten können. Die würden uns doch ganz bestimmt nicht einfach aufgeben. Wenn sie uns nicht folgen, sind wir dem Untergang geweiht, im Weltraum verloren …«
»3PO, wir können es uns einfach nicht leisten, solange zu warten, bis sie da sind.« Lando tippte an sein Visier, um den Droiden daran zu erinnern, weshalb er das gesagt hatte. »Das Chrono läuft bereits. Lobot und ich könnten bereits tot sein, ehe dieses Schiff beschließt, den Hyperraum zu verlassen. Deshalb müssen wir jetzt schnell handeln. Wir dürfen einfach nicht auf Hilfe seitens der Armada rechnen, wenn uns nicht vorher etwas einfällt, wie wir denen dabei helfen können, uns zu finden. Und bis zu dem Punkt stehen wir auf eigenen Beinen.«
3PO hob in einer Geste der Verzweiflung die Arme und seine Stimme wurde schrill. »Wir bitten um Entschuldigung«, rief er dem Schiff zu. »Bitte, glaub mir, ich wollte nie jemandem einen Schaden zufügen …«
»Halt den Mund, 3PO.«
»Ja, Sir.«
»Lando«, sagte Lobot.
»Was ist denn?«
»Vielleicht schadet es gar nichts«, meinte Lobot. »Es könnte ja sein, dass jemand zuhört.«
Lando runzelte die Stirn. »Soweit es dieses Schiff betrifft, sind wir Piraten, Einbrecher, Grabräuber oder noch etwas Schlimmeres. Es ist wirklich höchst unwahrscheinlich, dass die das vergessen, bloß weil wir plötzlich, nachdem wir zuerst die Tür eingeschlagen haben, angefangen haben, bessere Manieren an den Tag zu legen.«
»Die Erfolgsaussicht mag gering sein«, sagte Lobot. »Aber immerhin ist 3PO dafür ausgebildet, sich diplomatisch auszudrücken. Und möglicherweise ist eine Entschuldigung tatsächlich der Schlüssel, der uns die nächste Tür öffnet.«
Lando seufzte tief und machte mit seiner behandschuhten Hand eine Geste, die C-3PO als Aufforderung deuten konnte. »Na schön. Aber 3PO, mit etwas Würde, wenn ich bitten darf.«
»Selbstverständlich, Master Lando«, erwiderte der Droide in leicht pikiertem Tonfall. »Ich bin darauf programmiert, mich jederzeit würdevoll zu verhalten. Tatsächlich ist das sogar eines der Grundprinzipien der Etikette und des Protokolls …«
»Stimmt«, fiel Lando ihm ins Wort, um seinen Redeschwall abzukürzen. »Dann fang schon an damit. Wir haben schließlich keine Ahnung, wieviel Zeit wir eigentlich haben. Und nimm den zweiten Kommkanal, damit Lobot und ich einander hören können.«
»Sehr wohl, Master Lando«, sagte 3PO und verstummte dann scheinbar.
»Lobot, haben Sie Zugang zu R2s Ereignisspeicher?«
»Ja, Lando.«
»Versuchen Sie, ob Sie unseren neuen Kurs aus den Daten seines Kreiselsystems und seines Beschleunigungsmessers unmittelbar vor dem Sprung herausfinden können. Vielleicht können wir daraus im Verein mit R2s astrographischer Datenbank etwas darüber in Erfahrung bringen, wieviel Zeit wir noch haben.«
Scout IX-26 der Neuen Republik tauchte so dicht bei seinem Zielort aus dem Hyperraum auf, dass der Planet den größten...