E-Book, Deutsch, Band 13, 444 Seiten
Reihe: Romana Gold
Lamb / Baird / Donnelly Romana Gold Band 13
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-95446-477-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 13, 444 Seiten
Reihe: Romana Gold
ISBN: 978-3-95446-477-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
UNTER HEIßER SONNE von BAIRD, JACQUELINE
Gingers neuer Traumjob - eine ältere Dame auf Kreuzfahrt durch die griechische Inselwelt begleiten - hat einen Haken: Dazu muss sie an Bord der Jacht des arroganten Alex Statis gehen. Schrecklich! Wäre da nicht dieses unerhört sonnenheiße Glühen seiner Blicke auf ihrer Haut ...
EIN PRINZ FÜR DORNRÖSCHEN von DONNELLY, JANE
Ein Wintermärchen in den Bergen Kretas? Der Einbruch der Dunkelheit lässt Caroline und Rafe in einer verschneiten Hütte Zuflucht suchen. Wie geschaffen zum gemeinsamen Kuscheln vor dem flackernden Kaminfeuer! Doch Caroline ist bereits verlobt - mit Rafes Bruder ...
VIEL ZU JUNG FÜR DIESE LIEBE von LAMB, CHARLOTTE
Den Kopf an seinen Rücken gekuschelt, die Arme um ihn geschlungen - Olivia genießt die Motorradfahrt mit Max über Korfu, und sie träumt von mehr. Am Strand kommen sie sich näher ... Aber kann sie den attraktiven Reeder überzeugen, dass sie nicht zu jung ist für die Liebe?
Die britische Autorin Charlotte Lamb begeisterte zahlreiche Fans, ihr richtiger Name war Sheila Holland. Ebenfalls veröffentlichte sie Romane unter den Pseudonymen Sheila Coates, Sheila Lancaster, Victoria Woolf, Laura Hardy sowie unter ihrem richtigen Namen. Insgesamt schrieb sie über 160 Romane, und zwar hauptsächlich Romances, romantische Thriller sowie historische Romane. Weltweit wurden über 200 Millionen Bücher von Charlotte Lamb verkauft. Nachdem Charlotte Lamb mit 16 Jahren die Klosterschule verließ, begann sie bei der Bank of England zu arbeiten. Ihre Mittagspausen verbrachte sie in der großen Bibliothek der Bank, sie las alles und bildete sich weiter. Als sie bei der BBC als Sekretärin arbeitete, lernte sie ihren späteren Mann Richard Holland kennen, er war politischer Berichterstatter. Durch ihren Mann kam sie zum Schreiben. Da sie gern Liebesromane las, schlug er ihr zu Beginn der 1970er Jahre vor, doch selbst einen Liebesroman zu schreiben. Umgeben von drei lebhaften Kindern schrieb Charlotte Lamb ihren ersten kurzen Roman innerhalb von drei Tagen. Obwohl sie bald fünf Kinder hatte, verfasste sie weitere Manuskripte, im Jahr 1973 schließlich konnte sie ihren Liebesroman an den Verlag Mills & Boon verkaufen.
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1. KAPITEL
Ginger ließ sich auf dem Plastikstuhl des Straßencafés nieder und lächelte die ältere Dame an, die ihr gegenübersaß. „Ich habe gezahlt und den Besitzer gebeten, uns ein Taxi zu bestellen. Es ist halb sechs, und um sieben müssen wir wieder an Bord sein.“
„Jetzt verbreiten Sie keine Hektik, trinken Sie lieber Ihren Wein, Kind.“
„Ihr Wunsch ist mir Befehl“, scherzte Ginger. „Aber denken Sie daran, dass das schon Ihr drittes Glas ist. Wenn Sie nachher wieder Ihre Arthritis plagt, dürfen Sie sich bei mir nicht beklagen.“ Lächelnd trank sie einen Schluck Wein. Sie brachte es nicht über sich, Anna die paar Minuten in dem kleinen Café in der Altstadt von Rhodos zu versagen. Schon gar nicht, nachdem die alte Dame stundenlang nach diesem Café gesucht hatte.
„Warum musste es denn unbedingt dieses Lokal sein?“, fragte Ginger zum wiederholten Male, ohne ernsthaft eine Antwort zu erwarten. Anna hatte ein großes Geheimnis um ihre Suche nach diesem Café gemacht, aber daran störte Ginger sich nicht.
Einen Monat zuvor hatte sie noch als Kosmetikerin und Aromatherapeutin für eine Londoner Agentur gearbeitet, die ihre Dienste Privatkunden, aber auch verschiedenen Kliniken offerierte. Damals hatte Anna Statis’ Arzt sie angefordert. Die alte Dame war gestürzt und hatte sich dabei die Schulter böse geprellt. Da sie außerdem in beiden Knien Arthritis hatte, konnte sie sich nach ihrem Unfall nur noch schlecht bewegen. Der Arzt hatte Anna eine Aromatherapie empfohlen, und die Agentur hatte ihr Ginger vermittelt. Zehn Tage später hatte sie einen Sechsmonatsvertrag als persönliche Aromatherapeutin bekommen, und seit einer Woche machten die beiden Frauen an Bord der Pallas Corinthian eine Kreuzfahrt durch die griechische Inselwelt. Für Ginger hätte das Leben im Augenblick nicht schöner sein können. Sie seufzte genüsslich und hob das Glas an die Lippen.
Anna und sie hatten einen vergnüglichen Nachmittag damit verbracht, durch die Straßen von Rhodos zu schlendern. Dabei waren sie schließlich auf das Café gestoßen, was Anna mit Begeisterung, Ginger dagegen eher mit Erleichterung erfüllt hatte. Sie wollte vermeiden, dass die alte Dame sich überanstrengte.
„Hier wurde mein Sohn gezeugt.“
„Wie bitte?“ Ginger schreckte hoch und hätte sich dabei fast an ihrem Wein verschluckt. „Das ist doch nicht Ihr Ernst, oder? In einem Straßencafé?“
„Doch, das stimmt. Ich war damals Tänzerin auf einem Kreuzfahrtschiff. Für eine junge Engländerin aus gutem Hause war das zu meiner Zeit noch äußerst gewagt. Das Schiff legte regelmäßig in Rhodos an. So habe ich mich schließlich in einen gut aussehenden Griechen namens Nikos Statis verliebt, und genau diese Woche vor vierzig Jahren wurde in einem kleinen Zimmer über dem Café mein Sohn Alexandros gezeugt.“
Ginger musterte ihre Chefin eindringlich. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihr glauben sollte. Anna Statis war Mitte sechzig. Ihr einst blondes, inzwischen aber weißes Haar war im Nacken zu einem Knoten gesteckt und ließ den Blick frei auf ihr noch immer attraktives Gesicht. Ihre sonst strahlenden blauen Augen wurden allerdings in diesem Moment von einem wehmütigen Ausdruck getrübt.
„Und jetzt sind Sie wieder hier! Das ist ja richtig romantisch“, sagte Ginger schließlich, obwohl sie insgeheim ihre Zweifel hatte. Schon eine Woche, nachdem sie ihre Stellung bei Anna angetreten hatte, hatte sie miterlebt, wie die alte Dame ihren Arzt eindrucksvoll davon überzeugt hatte, dass eine Kreuzfahrt das beste Heilmittel für sie sei. Anna mochte gebrechlich wirken, aber sie verstand es auf erstaunliche Art und Weise, immer ihren Kopf durchzusetzen.
„Romantisch! Das fand ich damals auch“, fuhr Anna leise fort. „Aber da hatte ich mich ganz schön getäuscht.“
Jetzt wurde Ginger doch neugierig und wollte mehr hören. „Getäuscht? Inwiefern?“
„Irgendwann muss ich Ihnen meine Lebensgeschichte erzählen. In der kurzen Zeit, die wir jetzt zusammen sind, sind Sie mir schon vertrauter als die meisten Menschen. Wahrscheinlich weil Sie, genau wie ich, den größten Teil Ihres Lebens allein und einsam waren.“
„Aber Sie haben doch einen Sohn!“ Anna sprach oft von ihm, aber er vernachlässigte sie sträflich. Soweit Ginger wusste, hatte Alexandros seine Mutter nicht ein einziges Mal angerufen, seit sie für die alte Dame arbeitete.
„Ja, schon.“
Offensichtlich standen die beiden sich nicht sehr nahe. Typisch männlicher Egoist, dachte Ginger verächtlich, aber in diesem Moment fuhr das Taxi vor, sodass ihr keine Zeit blieb, weitere Fragen zu stellen.
Anna trank aus und lächelte plötzlich wieder. „Dass wir dieses Café heute gefunden haben, hat mir geholfen, mit meiner Vergangenheit wieder ins Reine zu kommen. Aber jetzt machen wir uns lieber auf den Rückweg.“
„Ja.“ Ginger stand auf und fügte dann hinzu: „Ich bin froh, dass wir Ihr Café ausfindig gemacht haben. Sie sehen viel zufriedener aus.“
„Das bin ich auch! Vielen Dank für Ihre Mühe, Ginger.“
Ginger lächelte, nahm ihre Tasche und half dann der alten Dame auf. Sie wartete noch einen Moment, während Anna einen letzten nachdenklichen Blick auf das Haus warf, und wollte ihr dann gerade in den Wagen helfen, als zu ihrer Überraschung plötzlich jemand laut schrie: „Aus dem Weg da!“ Gleichzeitig griff eine Hand nach dem Riemen ihrer Handtasche und kratzte Ginger dabei mit den Fingernägeln über den Arm.
Erschrocken ließ sie Anna los und rief: „Vorsicht, ein Dieb!“
Eine Kindheit im Waisenhaus und ein Kurs in Selbstverteidigung hatten Ginger auf fast jede Situation vorbereitet. In einer blitzartigen Reflexbewegung packte sie den Angreifer mit Finger und Daumen an der Kehle, während sie ihm gleichzeitig ihr Knie in den Unterleib stieß. Dann drehte sie sich um und drückte Anna sanft wieder auf ihren Platz. „Keine Sorge, Anna, ich habe alles im Griff.“
Dabei musterte sie sie besorgt, stellte aber dann erstaunt fest, dass die alte Dame von dem unangenehmen Zwischenfall nicht im Geringsten erschüttert war. Sie lächelte sogar, und schließlich lachte sie schallend.
„Das ist nicht komisch, wir wären fast ausgeraubt worden!“
„Ach, Ginger! Wenn ich jemals Zweifel an Ihrer Befähigung für diese Stellung hatte, dann haben Sie die jetzt bestimmt ausgeräumt.“ Unter großem Gelächter, das das gequälte männliche Ächzen im Hintergrund fast übertönte, fügte sie hinzu: „So etwas Komisches habe ich mein Lebtag noch nicht gesehen!“
Ginger war sich in ihrer Aufregung gar nicht bewusst, welch beeindruckender Anblick sie in diesem Moment war. Ihre hochgewachsene Gestalt in sportlichen Shorts und knappem Top, die rotgoldene Lockenmähne und ihre blitzenden grünen Augen ließen sie wie eine Rachegöttin aussehen.
„Was ist denn daran komisch?“, fragte sie aufgebracht. Sie warf einen Blick auf den Mann, den sie außer Gefecht gesetzt hatte. „Der Kerl hat versucht, uns anzugreifen.“ Sein Gesicht konnte Ginger nicht sehen, aber sein Stöhnen war noch zu hören. Er kauerte zusammengekrümmt auf dem Boden und hielt sich die Hände über seine empfindlichste Stelle.
Inzwischen hatte sich eine ganze Menge Zuschauer um sie versammelt, darunter auch der Besitzer des Cafés. „Soll ich die Polizei rufen?“, fragte er.
Ginger zögerte einen Moment. Sie mussten bald zurück an Bord sein. Wenn sie durch die Polizei aufgehalten wurden, würden sie vielleicht ihr Schiff verpassen. Sie sah hinüber zu Anna, die sich gerade mit einer Hand die Lachtränen aus dem Gesicht wischte, während sie mit der anderen heftig abwinkte. „Nein, keine Polizei.“
„Dann lassen Sie uns einsteigen und fahren.“ Ginger wurde plötzlich bewusst, wie viel Aufsehen sie erregt hatte, und das war ihr unangenehm. Sie umklammerte ihre Tasche und schielte verunsichert hinüber zu ihrem Widersacher, der sich inzwischen aufgerappelt und auf einem Stuhl niedergelassen hatte. Dabei sah sie zum ersten Mal sein Gesicht.
Tiefschwarzes Haar fiel in wirren Locken über eine breite Stirn, dunkle Augen blitzten unter perfekt geschwungenen Augenbrauen. Die Nase des Mannes war groß und leicht gekrümmt, das Kinn energisch und sein Mund breit, die Lippen noch vor Schmerz verzogen. Gingers Blick glitt ein Stück tiefer zu seinen breiten Schultern. Ein weißes T-Shirt umspannte seinen muskulösen Oberkörper, und aus seinen abgeschnittenen Jeans ragten kräftige, behaarte Beine. Alles in allem sah der Mann ausgesprochen furchterregend aus, und Ginger wurde plötzlich ganz flau zumute. Sie konnte gar nicht fassen, dass sie mit diesem Kraftpaket überhaupt fertig geworden war.
Seltsamerweise kam ihr der Mann irgendwie bekannt vor, obwohl das eigentlich nicht sein konnte. Ginger verdrängte den Gedanken schnell. „Kommen Sie, Anna, steigen Sie ein. Mit einem solchen Typen brauchen wir uns nicht abzugeben, den schnappt die Polizei noch früh genug.“ Eilig schob sie die alte Dame ins Taxi. Sie konnte auf einmal nicht schnell genug wegkommen. Der Mann sah aus, als hätte er sich fast erholt, und das wollte Ginger nicht abwarten.
„Nein, nein, Ginger, Sie haben mich missverstanden“, protestierte Anna lachend. „Das ist mein Sohn Alexandros. Alex.“
„Was? Das ist Ihr Sohn?“ Ginger sah sie ungläubig an. „Das kann doch nicht sein!“
„Doch, ehrlich.“ Mittlerweile hatte sich Anna wieder etwas gefasst.
„Vielen Dank, Mutter. Es freut mich, dass dich meine missliche Lage so erheitert“, ertönte plötzlich eine tiefe männliche Stimme.
Ginger war wie vor den...