Landweer / Koppelberg / Bernhardt | Recht und Emotion I | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 28, 457 Seiten

Reihe: Neue Phänomenologie

Landweer / Koppelberg / Bernhardt Recht und Emotion I

Verkannte Zusammenhänge

E-Book, Deutsch, Band 28, 457 Seiten

Reihe: Neue Phänomenologie

ISBN: 978-3-495-81817-6
Verlag: Karl Alber Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Auf den ersten Blick scheinen die Bereiche von Recht und Emotionen wenig miteinander zu tun zu haben, ist doch die Auffassung weit verbreitet, dass die Sphäre des Rechts von Normen und Werten bestimmt wird, deren Entstehung und Geltung unabhängig von Emotionen sind und auch sein sollten. Das Ziel des vorliegenden Bandes besteht darin, diese etablierte Auffassung in Frage zu stellen und näher zu erkunden, wie der Bedeutung von Rechtsgefühl und für die Sphäre des Rechts einschlägigen Emotionen angemessen Rechnung zu tragen ist. Leitend ist dabei die Frage, welche Emotionen welche Rolle im Bereich des Rechts spielen und gegebenenfalls auch spielen sollten. Der vorliegende Band stellt dazu Antworten und Vorschläge aus Philosophie, Rechts-, Geschichts-, Literatur- und Filmwissenschaft sowie aus der Soziologie vor. Genauer analysiert werden in diesem Zusammenhang u.a. Empathie, Empörung, Rache, Reue, Scham, Schuld, Vergebung, Versöhnung und Zorn in rechtlichen Prozessen. Insgesamt bieten die Beiträge eine Einführung und Grundlegung des neuen interdisziplinären Forschungsbereichs "Recht und Emotion", der in der angelsächsischen Welt seit ca. 15 Jahren intensiv bearbeitet und mit diesem Band erstmals für den deutschsprachigen Bereich erschlossen wird. Ein weiterer Band "Recht und Emotion II" ist in Vorbereitung.
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1;Inhalt;8
2;I. Einleitung;12
2.1;Hilge Landweer und Dirk Koppelberg: Der verkannte Zusammenhang von Recht und Emotion;14
2.1.1;Zu 1. Rechtsentstehung und Emotionen;18
2.1.2;Zu 2. Recht, Emotion und die Geltung von Normen;21
2.1.3;Zu 3. Was sind rechtsrelevante Emotionen oder Rechtsgefühle?;23
2.1.4;Zu 4. Zum Begriff des Rechtsgefühls;25
2.1.5;Zu 5. Fragen der angemessenen Anwendung von Normen;28
2.1.6;Zu 6. Rechtliche Institutionen außerhalb des positiven Rechts;29
2.1.7;Zu 7. Rechtlich institutionalisierte Emotionen;33
2.1.8;Zu 8. Relationalität der rechtsrelevanten Emotionen;35
2.1.9;Zu 9. Der Anteil der Künste (Literatur, Theater, Film, Musik etc.) an der Verbindung von Recht und Emotion;37
2.1.10;Zu 10. Emotionen und Recht in historischer Perspektive;39
2.1.11;Zu 11. Die normative Frage: Welche Rolle sollen (welche) Gefühle in der Rechtsprechung spielen?;41
2.1.11.1;(1) Emotionen in Gerichtsprozessen. Methodische Probleme;44
2.1.11.2;(2) In welchem Verhältnis stehen Rechtsgefühle zu moralischen Gefühlen?;45
2.1.11.3;(3) Zur Rationalität von rechtsrelevanten Emotionen;46
2.1.12;Literatur;47
3;II. Rechtsgründung und Rechtsgeltung;50
3.1;Hermann Schmitz: Befreiung des Rechts aus der Introjektion;52
3.2;Rainer Schützeichel: Soziologie des Rechtsgefühls;66
3.2.1;1. Aspekte und Dimensionen von Rechtsgefühlen;71
3.2.2;2. Funktionen von Rechtsgefühlen;78
3.2.3;3. Rechtsphänomenologische Positionen;81
3.2.4;4. Aristotelische Rechtsgefühle;87
3.2.5;5. Zur Funktion von Rechtsgefühlen – soziologische Thesen;88
3.2.5.1;5.1 Rechtsgefühle als Korrelat der Ausdifferenzierung des Rechtssystems?;88
3.2.5.2;5.2 Wandel der Rechtsgefühle?;90
3.2.5.3;5.3 Werte und Emotionen?;91
3.2.5.4;5.4 Werte und Recht?;92
3.2.6;6. Rechtsgefühle?;95
3.2.7;Literatur;96
4;III. Rechtsgefühle und rechtliche Institutionen;102
4.1;Hilge Landweer: Ist Sich-gedemütigt-Fühlen ein Rechtsgefühl?;104
4.1.1;1. Einleitung;104
4.1.2;2. Zu Phänomen und Begriff der Demütigung und des Sich-gedemütigt-Fühlens;106
4.1.3;3. Abgrenzung zu Beschämung, Scham und Empörung;116
4.1.4;4. Eine relationale Emotion. Zur Struktur von Demütigung;122
4.1.5;5. Was ist ein Rechtsgefühl?;127
4.1.6;6. Ist Sich-gedemütigt-Fühlen ein Rechtsgefühl?;131
4.1.7;Literatur;135
4.2;Maria Sibylla Lotter: Schuld ohne Vorwerfbarkeit.;137
4.2.1;1. Zur Diskrepanz zwischen Schuldgefühlen und moralischer und rechtlicher Schuldzuschreibung;137
4.2.2;2. Der Fall Gröning;143
4.2.3;3. Schuld ohne Vorwerfbarkeit;147
4.2.3.1;3.1 Kausale Schuld, Vorwerfbarkeit und Bringschuld;147
4.2.3.2;3.2 Seinsschuld, tragische Schuld und Erbsünde;148
4.2.3.3;3.3 Agent-Regret;151
4.2.3.4;3.4 Schuld im Sinne moralischer Haftung;152
4.2.3.5;3.5 Das Gefühl der Korrumpiertheit;154
4.2.3.6;3.6 Schuld im Kontext von Großverbrechen;155
4.2.4;Literatur;162
4.3;Fabian Bernhardt: Was ist Rache? Versuch einer systematischen Bestimmung;163
4.3.1;1. Achilles und Marianne;163
4.3.2;2. Die Polarität von Handeln und Erleiden;168
4.3.3;3. Verletzung und Verletzlichkeit;181
4.3.4;Literatur;192
4.4;Susanne Karstedt: Emotions, Truth and Justice: Shared and Collective Emotions in Transitional Justice;195
4.4.1;1. The Emotional Salience of Transitional Justice;195
4.4.2;2. Great Expectations and Continuous Disappointment;200
4.4.3;3. Transitional Justice: Through the Lens of Emotion Sharing;207
4.4.3.1;3.1 Emotion Sharing: Theoretical Approaches and Empirical Results;207
4.4.3.2;3.2 The Legal Setting: Limiting or Supporting?;209
4.4.3.3;3.3 Disjunctions: Emotion Sharing between Victims and Perpetrators;211
4.4.3.4;3.4 Emotional Relief and Recovery: Can It Be Achieved?;216
4.4.3.5;3.5 Collective Emotions: Moral Outrage, Collective Shaming and Guilt;218
4.4.4;4. Lessons for TJ Fora: Complex Processes and Achievable Aims;220
4.4.5;Acknowledgments;221
4.4.6;Bibliography;222
5;IV. Rechtsprechung und Gefühle;226
5.1;Julia Hänni: Phänomenologie der juristischen Entscheidung;228
5.1.1;1. Einleitung;228
5.1.2;2. Phänomenologie des emotionalen Differenzierungsvermögens;229
5.1.3;3. Phänomenologie der juristischen Urteilskraft;235
5.1.4;4. Methodologische Einordnung;241
5.1.5;5. Würdigung;244
5.1.6;Literatur;247
5.2;Lauren Ware: Emotions in the Evaluation of Legal Risk;250
5.2.1;Introduction;251
5.2.2;1. The Probalistic Account of Risk;252
5.2.3;2. The Modal Account of Risk;255
5.2.4;3. Anger and Gruesome Evidence;257
5.2.5;4. Competing Accounts of Emotion in Risk Evaluation;261
5.2.6;5. Emotion and Risk on the Modal Account;266
5.2.7;6. Scaffolding for a Creative Courtroom;270
5.2.8;Conclusion;273
5.2.9;References;274
5.3;Jeffrie G. Murphy: Remorse, Apology, and Mercy;279
5.3.1;I. Introduction;280
5.3.2;II. A Preliminary Digression;288
5.3.2.1;A. Two Kinds of Remorse;288
5.3.2.2;B. Religious Conversion, Repentance, and Remorse;291
5.3.3;III. Remorse and the Culture of Apology;293
5.3.4;IV. Remorse, Repentance, and Punishment;296
5.3.5;V. Apology and Mercy;312
5.3.6;VI. Conclusion;319
5.4;Ute Frevert: Vom Schutz religiöser Gefühle: Rechtspraxis und -theorie in der Moderne;322
5.5;Dieter Birnbacher: Moralische Anstößigkeit als Begründung staatlichen Strafens;349
5.5.1;1. Einleitung: ein umstrittenes Urteil;349
5.5.2;2. Die besondere Begründungsbedürftigkeit strafrechtlicher Verbote;350
5.5.3;3. Rechtsethische Strategien der Rechtfertigung strafrechtlicher Sanktionen;353
5.5.4;4. Moralische Anstößigkeit als Strafgrund;358
5.5.5;5. Klassisches oder utilitaristisches offence principle?;363
5.5.6;Literatur;372
6;V. Rechtsgefühle in Literatur, Gerichtsrede und Film;374
6.1;Ingrid Kasten: Recht und zorn im Rolandslied;376
6.1.1;1. Einleitung;376
6.1.2;2. Das Rolandslied;383
6.1.2.1;2.1 Datierung, Entstehung, Quelle, Thema;383
6.1.2.2;2.2 Recht und zorn im Rolandslied;385
6.1.2.2.1;gotes zorn und Gottes Recht: Karl im Gebet;385
6.1.2.2.2;Karls Zorn und der Zorn der Fürsten in der Beratungsszene;388
6.1.2.2.3;Herrscherzorn und Affektkontrolle;394
6.1.3;3. Schluss;399
6.1.4;Literatur;401
6.2;Marcel Humar: Die Reue von Richtern in der attischen Gerichtsrede.;402
6.2.1;1. Rhetorik und Emotionen;402
6.2.2;2. Zur Praxis der attischen Gerichtsrede;407
6.2.3;3. Fallbeispiele;411
6.2.4;4. Zusammenfassung und Ausblick;419
6.2.5;Literatur;421
6.3;Matthias Grotkopp: Risse in der Landkarte der Moral im Westerngenre. Rechtsgefühle und ambivalente Gewalt in Clint Eastwoods Unforgiven;424
6.3.1;1. Einleitung;424
6.3.2;2. Die ästhetische Modulation moralischer Gefühle und die Erfahrung von Gemeinschaft;427
6.3.3;3. Filmische Expressivität und das Zuschauergefühl als Schuldgefühl;430
6.3.4;4. Der Western und die Ambivalenzen der Gemeinschaftsgründung;433
6.3.5;5. Ein Bild von einem Mann der Tat: Unforgiven;435
6.3.5.1;5.1 Eine Atmosphäre von bohrender Spannung und drückender Schwere;438
6.3.5.2;5.2 »Deserve’s got nothing to do with it.«;445
6.3.6;Literatur;449
7;Zu den Autorinnen und Autoren;452
8;Danksagung;457


Hilge Landweer ist Professorin für Philosophie an der Freien Universität Berlin.

Dirk Koppelberg ist Privatdozent für Philosophie an der Freien Universität Berlin.

Fabian Bernhardt ist Doktorand der Philosophie an der Freien Universität Berlin.

Prof. Dr. Anne Reichold lehrt Philosophie mit dem Schwerpunkt Praktische Philosophie an der Universität Flensburg. Arbeitsschwerpunkte: Philosophie der Person, Handlungstheorie, Philosophie des Geistes, naturalistische Selbstverständnisse, Bildungsphilosophie.


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