Lankers | Rebella - Love Train | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 9, 304 Seiten

Reihe: Rebella

Lankers Rebella - Love Train

Band 9
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-649-61609-2
Verlag: Coppenrath
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Band 9

E-Book, Deutsch, Band 9, 304 Seiten

Reihe: Rebella

ISBN: 978-3-649-61609-2
Verlag: Coppenrath
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Vier Wochen Interrail! Was wie ein tolles Abenteuer klingt, ist für Lena der größtmögliche Albtraum. Denn sie muss ausgerechnet ihre zickige Schwester Juli auf diese Reise begleiten, nachdem sich deren beste Freundin das Bein gebrochen hat. Für Lena gibt es nur einen einzigen Grund mitzufahren: Sie will es zum Abschiedskonzert ihrer Lieblingsband nach Barcelona schaffen. Dafür nimmt sie nicht nur Julis Launen in Kauf, sondern stellt sich auch den Tücken der Tour. Als die beiden Schwestern allerdings auf Tobias und Felix treffen, wird die Reise zu einer rasanten Achterbahnfahrt der Gefühle: Die Mädchen gehen mit den zwei Jungs eine heiße Wette ein und liefern sich ein Rennen durch ganz Europa. Und schon bald schlagen sämtliche Herzen höher ...

Katrin Lankers, geboren 1977, hat schon einiges von der Welt gesehen. Während ihres Journalistik-Studiums war sie ein halbes Jahr in Brüssel und hat Praktika in Mexico City und New York absolviert. Sie arbeitete mehrere Jahre lang für Zeitungen, Zeitschriften und Online-Medien, bis sie beschloss, sich ganz dem Bücherschreiben zu widmen. Mit ihrem Mann, zwei Kindern und zwei Katzen lebt die freie Autorin in Bornheim bei Bonn.

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Wer hätte das gedacht, dass ausgerechnet ein Paar High Heels für mich mal Schicksal spielen würde? Dabei trage ich gar keine. Aber genau so war’s! aus Lenas Tagebuch An einem ruhigen Sonntagnachmittag, wenige Tage vor Beginn der Sommerferien, rief das Schicksal bei uns an. Das Telefon klingelte, aber ich blieb auf meinem Bett liegen und stellte die Musik lauter. Wer immer da telefonisch unseren Hausfrieden störte, wollte garantiert nicht mich sprechen, sondern Juli. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt bereits geahnt, dass dieser Anruf mir meine gesamten Sommerpläne versauen würde … Ich wäre von meinem Bett gesprungen und die Treppe heruntergerast, um noch vor meiner Schwester am Telefon zu sein – und hätte mir unterwegs nach Möglichkeit beide Beine gebrochen. Ahnte ich aber nicht. Ich lag auf dem Bett, hörte Musik und trauerte. »Don’t you ever leave me, don’t you ever go«, sang Joey mir durch die Stöpsel meines iPods direkt ins Ohr, und ich musste blinzeln, weil mir wieder Tränen in die Augen stiegen. »Your love is so special, you’re my only one«, fuhr Joey fort, und natürlich kullerten mir dabei die ersten Tränen aus den Augenwinkeln über die Schläfen und versickerten im Kissen, das ohnehin schon ganz feucht von meinem Geheule war. Denn Joey hatte genau das vor: mich zu verlassen! Und nicht nur er. Die fünf Jungs von No Way – der besten Band aller Zeiten – hatten gestern angekündigt, dass sie sich trennen würden, und zwar schon diesen Sommer. Fünf Konzerte waren noch geplant, eins auf jedem Kontinent, dann sollte Schluss sein. Bei dem Gedanken konnte ich ein leises Aufschluchzen nicht unterdrücken. »You are the girl of my dreams«, sang Joey und die anderen stimmten in den Refrain ein: »Don’t you ever leave me …« Nein, Joey, ich werde dich nie verlassen, dachte ich. Ich werde dich immer lieben! Denn ich liebte Joey schon so lange, seit über einem Jahr, dass ich mir nicht vorstellen konnte, jemals wieder etwas Ähnliches für einen anderen Jungen zu empfinden. Könnte ich ihn doch nur einmal treffen …, dachte ich, und während ich »Dreamgirl« in Endlosschleife hörte, verlor ich mich in einem meiner Tagträume. Ich sah mich auf dem Konzert von No Way in der allerersten Reihe, direkt vor der Bühne, stehen, und während Joey »You are the girl of my dreams« anstimmt, schaut er mich an, die ganze Zeit über. Der Blick seiner knallblauen Augen bohrt sich in meinen, während er den Song nur für mich singt, es gibt nur noch uns beide. Und dann, am Ende des Stücks, kommt er an den Rand der Bühne und streckt mir seine Hand entgegen. Ich greife danach und er zieht mich zu sich hoch. Die Menge tobt, doch wir hören nichts außer dem Klopfen unserer Herzen, als wir uns küssen. Poch, poch, POCH! Heftiges Hämmern gegen meine Zimmertür riss mich aus meinen Träumereien. Widerstrebend zog ich die Stöpsel aus meinen Ohren, als bereits die Tür aufflog und Juli ins Zimmer stürmte. »Ich hab dich nicht reingebeten«, brauste ich sofort auf und schoss vom Bett hoch. »Bist du nicht langsam zu alt für diesen Kinderkram?« Juli ignorierte meine Empörung einfach. Ihr verächtlicher Blick glitt über die No-Way-Plakate über meinem Bett und blieb an den Ohrstöpseln auf dem Kissen haften, aus denen noch immer, wenn auch gedämpft, Joeys Stimme zu hören war. Ich hasse es, wenn Juli das tut. Bei jeder Gelegenheit muss sie mir vorhalten, dass sie bereits achtzehn und somit zwei Jahre älter ist als ich. Dabei benimmt sie sich meistens so, als ob es umgekehrt wäre! Hektisch wischte ich mir die Tränenspuren von den Wangen und machte eine gelangweilte Miene. »Das geht dich gar nichts an, Miss Supererwachsen. Immerhin spielst du noch mit Barbies.« »Ich spiele nicht mit ihnen, ich style sie«, ließ sich Juli zu einer Verteidigung hinreißen. Ha, Punkt für mich! »Wie auch immer.« Juli wuschelte mit spitzen Fingern den ultrakurzen Pony ihres ultrakurzen Haarschnitts in Form. Pixie hieß diese Frisur, wie Juli jedem erklärte, der weniger Ahnung von Mode hatte als sie selbst – also so ziemlich jeder. »Unsere Eltern wollen mit dir reden.« Ups. Warum das denn? Hatte ich etwas ausgefressen? Wohl kaum. Ich hatte den ganzen Tag tiefdeprimiert auf dem Bett gelegen, da gab es kaum Gelegenheiten, irgendetwas anzustellen. Und dann Julis Tonfall, als hätte sie in eine extrasaure Zitrone gebissen. Was war bloß los? »Was gibt’s denn?«, fragte ich betont gelassen. Doch anstelle einer Antwort machte Juli auf dem Absatz ihrer hochhackigen Sandaletten kehrt (trotz Schuhverbots zog sie ihre Parkettkiller auch im Haus nie aus) und stürmte aus meinem Zimmer. Etwas unwillig, aber zumindest auch ein kleines bisschen neugierig folgte ich ihr, nachdem ich mit einem letzten wehmütigen Seufzen meinen iPod ausgeschaltet hatte. Unsere Eltern saßen bereits an dem großen, runden Tisch, jeder eine Tasse Tee vor sich (wie konnten sie bei dieser Sommerhitze Tee trinken?), als ich in die Küche kam. Nur Juli lehnte mit dem Po, der von einem Häkel-Minikleid mehr schlecht als recht bedeckt wurde, gegen die Spüle, die Arme vor der Brust verschränkt. Unruhig wippte sie mit der Fußspitze auf und ab, was ein nervtötendes Klack-Klack auf dem Holzboden verursachte. Sie sah angespannt aus und trotzdem perfekt. Wieder einmal fiel mir auf, dass die Gene in unserer Familie extrem ungleich verteilt worden sind. Und leider hat meine ältere Schwester, zumindest optisch, all die guten abbekommen. Ihre dunkelbraunen, kajalumrandeten Augen wirkten riesig in ihrem schmalen Feengesicht und wurden nur vom lipglossigen Kussmund an Vollkommenheit überboten. Juli sieht fast aus wie eine exakte Kopie der Schauspielerin Emma Watson, die in Harry Potter dessen Freundin Hermine spielt. Wobei zwischen der Schauspielerin und ihrer Filmfigur meines Erachtens Welten liegen: Emma Watson ist im wahren Leben zum Niederknien hübsch – und Hermine gerade mal langweiliger Durchschnitt. Und genau das bin ich auch: der Hermine-Granger-Typ (außer dass ich nicht so ein Streber bin). Nicht total daneben, sondern in jeder Hinsicht Durchschnitt. Durchschnittlich groß, durchschnittlich gebaut, mittellange, mittelblonde Haare und mittelbraune Augen. Mittelmäßiger geht es eigentlich nicht. »Ähm, also«, räusperte sich mein Vater und stierte in seine Tasse, als könnte er im Teesatz lesen. Fahrig fuhr er sich mit der Hand über den Kopf. Unsere straßenköterblonden Haare – die Juli natürlich mit hellblonden Strähnen veredelt – haben wir von ihm geerbt. Was man allerdings nicht mehr sehen kann, weil er inzwischen vollkommen kahl ist. »Ähm, also«, wiederholte mein Vater und strich sich nun über seinen imaginären Bart. Was war hier bloß los? So langsam kam mir die ganze Sache sehr komisch vor. »Folgendes ist passiert«, mischte sich meine Mutter, pragmatisch wie immer, ein und tätschelte meinem Vater die Hand. »Julia hat gerade einen Anruf von Laura erhalten. Die Arme liegt im Krankenhaus. Sie ist auf der Treppe ausgerutscht und hat sich einen Bänderriss zugezogen.« Kein Wunder, dachte ich gehässig, bei den mörderisch hohen High Heels, die auch Julis beste Freundin ständig an den Hacken hatte. Ich fürchte, manchmal habe ich eine etwas lange Leitung, sonst hätte ich in diesem Moment garantiert die Flucht ergriffen, aber mir war immer noch nicht klar, was Lauras Bänderriss mit mir zu tun haben sollte. »Jedenfalls«, fuhr meine Mutter unbeirrt von meinem Schweigen fort, »wird Laura nächste Woche auf keinen Fall mit Julia auf Interrailtour gehen können.« Aha. Darum ging es also: um Julis seit Monaten geplante Reise, die unsere Eltern ihr zum Abi geschenkt hatten. Vier Wochen mit dem Zug quer durch Europa. Dieser Reise fieberte ich mindestens ebenso entgegen wie Juli selbst. Denn für mich bedeutete sie vor allem eins: vier Wochen Juli-frei! Vier Wochen ohne meine nervige große Schwester, in denen ich nichts anderes tun würde, als mich in der Hängematte in unserem Garten zu räkeln, einen schönen Liebesroman nach dem nächsten zu verschlingen und – als Folge der neuesten Entwicklungen bei No Way – meinen akuten Liebeskummer zu pflegen. »Julia hat herumtelefoniert.« Gedankenverloren fegte meine Mutter ein paar Krümel von der Tischplatte. »Leider hat keine von ihren anderen Freundinnen Zeit, deine Schwester auf dieser Reise zu begleiten.« Jetzt schaute sie mich auffordernd an, als würde sie von mir erwarten, etwas Produktives zu dem Gespräch beizutragen. Dummerweise war mir gerade die Kinnlade heruntergefallen, und mein Mund fühlte sich staubtrocken an, denn plötzlich dämmerte mir, worauf das Ganze hinausgehen sollte. »Aber …«, startete ich einen schwachen Gegenanlauf, als Juli mir zuvorkam. »Und deshalb soll...


Katrin Lankers, geboren 1977, hat schon einiges von der Welt gesehen. Während ihres Journalistik-Studiums war sie ein halbes Jahr in Brüssel und hat Praktika in Mexico City und New York absolviert. Sie arbeitete mehrere Jahre lang für Zeitungen, Zeitschriften und Online-Medien, bis sie beschloss, sich ganz dem Bücherschreiben zu widmen. Mit ihrem Mann, zwei Kindern und zwei Katzen lebt die freie Autorin in Bornheim bei Bonn.



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