Launert | Erdbuch für das Gut in Süderhastedt | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 272 Seiten

Launert Erdbuch für das Gut in Süderhastedt

Besitz von Heinrich Rantzau bis Familie Köhler
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7412-6106-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Besitz von Heinrich Rantzau bis Familie Köhler

E-Book, Deutsch, 272 Seiten

ISBN: 978-3-7412-6106-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
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Dieter Launert untersucht die Geschichte des Gutes in Süderhastedt von der Entstehung bis in die Gegenwart. Der dänische König ermöglichte seinem Mitstreiter bei der Unterwerfung der Dithmarscher von 1559, Heinrich Rantzau, das Gut zu errichten und stattete es mit den üblichen "Freiheiten und Gerechtigkeiten" für Besitzungen in adeliger Hand aus. Grundlage der Arbeit bilden größtenteils noch nicht veröffentlichte Quellen aus privatem Besitz wie auch aus öffentlich zugänglichen Archiven. Abschriften aus diesen Quellen haben wesentlichen Anteil am Umfang dieses Bandes. Sie spiegeln neben der Geschichte des Gutes die über Jahrhunderte währenden Auseinandersetzungen wider, um die einstmals durch königliches Dekret begründeten Privilegien sowie Informationen zur Ortsgeschichte mehrerer Gemeinden. Auch genealogisch Interessierten bietet sich umfangreiches Material für Ihre Arbeit.

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Zur Geschichte des Gutes Lütjenhastedt
Die meisten Geschichtsdarstellungen1 sagen für Dithmarschen, dass es nach 1300 fast keinen Adel und damit keine adligen Güter in Dithmarschen gab. Marten/Mäckelmann formulieren noch einfach,2 dass „der Adel zuerst in der Marsch und später auch auf der Geest erlosch, und die Adligen, die im Lande blieben, wurden einfache Bauern.“ Heinz Stoob3 sagt differenzierter: „Soweit der Adel nicht um 1300 außer Landes ging, dem kraftvoll über das ganze Land ausgreifenden Geschlechterwesen das Feld überlassend, vermochte er durch geschickte Anpassung an das neue Sozialgefüge seinen Einfluss auch fernerhin zu behaupten.“Und Nis R. Nissen4 erläutert, dass noch 1281 Beglaubigungen von Urkunden von „Vögten“ und „milites“, beides fraglos Vertreter des Adels, erfolgt seien; in den folgenden Jahren verschwänden jedoch bereits die „milites“, die Adligen, aus dem Lande.5 Mit dem Erstarken der Kirchspiele im 13. Jahrhundert verloren auch die Vögte ihre Bedeutung. Bis zur Eroberung Dithmarschens 1559 waren adlige Güter bzw. Rittergüter, wie sie sonst in Schleswig und Holstein anzutreffen sind, in Dithmarschen also unbekannt. Danach versuchte der holsteinische Adel auch hier Land und Gutsgerechtigkeit zu erwerben. Im Mitteldrittel wollte Herzog Johann zu Hadersleben bereits 1572 den Landkauf unterbinden.6 Im königlichen Süderdrittel erwarb Josias von Qualen als Amtmann von Steinburg und Gouverneur im Süderdrittel Dithmarschens ab 1571 Ländereien. König Friedrich II. schritt jedoch 1579 energisch ein und verlangte, den Kauf rückgängig zu machen,7 da dies seinen eigenen Interessen zuwiderlief, denn Adelsgüter waren von Steuern und Abgaben weitgehend befreit. Die persönliche Steuerfreiheit des Adligen wurde auf seinen Landbesitz übertragen, so dass der Besitznachfolger die Freiheiten auch dann mit erwarb, wenn er nicht dem Adel angehörte; dies sieht man deutlich an der Geschichte des Gutes Lütjenhastedt.8 Lediglich Heinrich Rantzau als Statthalter des Königs in Dithmarschen konnte ohne Schwierigkeiten größeren Landbesitz erwerben, da er beim König in hohem Ansehen stand. Am 31. Juli 1578 kaufte er für 6500 Reichstaler von den Erben Claus Rantzaus († vor 1570), der seit 1564 der Begründer des Gutes war und der erste königliche Amtmann von Süderdithmarschen, „dat Hus und Gut to Lütkenharstede mit aller togehörigen Fry und Gerechtigkeit“ und konnte sogar trotz der oben genannten Verfügung des Königs seine Ländereien um Kleinhastedt mehren und meliorisieren und auf dem Gut prachtvolle Gebäude errichten.9 Heinrich Rantzaus Sohn Geert Rantzau verkaufte das Gut 1600 an den König für 17.775 Reichstaler, und damit mit einer erheblichen Wertsteigerung. Im 17. Jahrhundert jedenfalls waren adlige Hofbesitzer in Süderdithmarschen mehrfach anzutreffen. Allein die Kirchenbücher von Süderhastedt für 1680–176210 nennen „Caspar von Roden aus Südergartstede“, „Margareta von Roden“, „Marx von Schonen in Eggstede“, „Claus von Schonen in Eggstedt“. Zur Geschichte dieses Gutes Kleinhastedt von 1564 bis 1696 erschien im Dezember 2000 im Heft 4 der Zeitschrift „Dithmarschen“ (Seiten 98–103) ein Bericht. In diesem standen die Gebäude und ihre Besitzer im Vordergrund, neben Heinrich Rantzau insbesondere Balthasar Hans von Buchwald,11 aus einer Nebenlinie des großen Geschlechts der Buchwaldt (Bockwoldt) in Schleswig und Holstein. Dieser Baltzer Hans von Buchwald nimmt unter den Pächtern bzw. Besitzern einen besonderen Rang ein, da er 1680 sein sogenanntes „Erdbuch“ anlegte, in welchem er Nachrichten über Zustand der Gebäude und Abgrenzungen des Hofbesitzes hinterließ. Er legte dieses Erdbuch an, weil seine schriftlichen Zeugnisse über den Hof bei einem Brand im September 1675 vernichtet worden waren.12 Buchwald hatte die Pacht des Hofes 1660 von seinem verstorbenen Vater Wulf von Buchwald übernommen und kaufte ihn 1677. Schon 1627 im 30-jährigen Krieg hatten die Gebäude durch kaiserliche Truppen starken Schaden genommen; es gab kaum mehr Pferde und Vieh, die Heuerleute waren mehrheitlich verstorben, so dass König Christian IV. dem damaligen Pächter Wulf von Buchwald eine Reduzierung der jährlichen Pacht von 800 auf 500 Mark lübsch genehmigte: „ mit dem ehrsamben unserem lieben getreuen Wulf von Buchwalden wegen Gebrauchung unseres Hofes Lütgenharstede dahin contrahiert und geschlossen, dass derselbe 500 Mark lübisch zur jährlichen Heuer oder Abgift in unser Dithmarscher Amtsregister, so lange bis der jetzige Mangel an Pferden und Vieh mit der Zeit ersetzet und der Hof im vorigen besseren Stand wiederum gebracht worden,… entrichten und geben soll.“13 Außerdem beauftragte er seinen Landvogt in Dithmarschen, die Schäden zu besichtigen und reparieren zu lassen. In einer Urkunde werden diese genau aufgelistet und Reparatur angeordnet: „Erstlich an dem großen Viehstalle, so 20 Werke lang, muss das Dach ganz neu gedeckt werden.“14 Bis 1653 scheinen sich die wirtschaftlichen Verhältnisse auf dem Gut wieder verbessert zu haben, denn König Friedrich III. gestattet Wulf von Buchwald „einen bei Klein Hadtstedt in der Heide gelegenen und dahin gehörigen Ort Klein Rade15 einzunehmen und zu bebauen“.16 Dieser Wulf von Buchwald besaß bereits, bevor er Kleinhastedt pachtete, ein Haus in Burg, das er 1625 verkaufte.17 Dieser Kaufvertrag wurde auf dem Gut Lütjenhastedt geschlossen, weil der Käufer Johann Boie dort wohnte, wie eine Akte nachweist [siehe Anhang 1.1]. 1649 wird Buchwaldt königlicher Hegereiter in Süderdithmarschen. 1631 stiftet „der edle ehrenfeste Wulf von Buchwald, Inhaber des Gutes Lütken Hastedt der Kirche Süderhastedt 50 Mk. oder deren Zinsen“; in der Folgezeit werden in den Kirchenvisitationsprotokollen 1632–1648 „3 Mk. 5ß 6? Rente“ dafür eingenommen.18 Noch 1702 und 1703 vermerkt dieses Kirchenvisitationsprotokoll Zinsen „wegen Frau Anna von Buchwald“. Auf einer undatierten Seite, wahrscheinlich zu 1660, heißt es, „dass mit Frau Anna von Buchwaldt und dem Kirchspiel wegen ihres sel. Ehemannes Wulf von Buchwalds Begräbnisses ein Vergleich geschlossen worden ist, dass sie der Kirche noch 14 Mk. bezahle und dieser Streit damit aufgehoben sein solle. Im übrigen wollen die Kirchspielleute sich vorbehalten, dass sie niemandem ohne des Kirchspiels Bewilligung gestatten, dass er in der Kirche begraben werden soll.“ Beim Geld hörte halt auch damals der Dank für Spenden auf. Es heißt nämlich weiter, „dass sich die Prediger sehr beklagen, dass ihnen ihr Salarius nicht bezahlt wird.“ Die Witwe Anna von Buchwald verkaufte als Eigentümerin von Kleinrade diesen Hof am 11.10.1695, nach dem Tod ihres Sohnes Wulf am 5. Mai 1695.19 Wahrscheinlich ist dieser ein Sohn des oben genannten Wulf von Buchwald und damit Bruder des Balthasar von Buchwald. Wulf von Buchwald jun. tritt in demselben Kirchenbuch noch zwei Mal als Taufpate auf, 1682 bei Claus Sote auf Kleinrade und 1683 bei Jacob Moller in Süderhastedt.20 Die Mutter muss kurz darauf verstorben sein, denn am 11.12.1695 heißt es „sel. Frau Mutter Miterben“. Wulf von Buchwald sen. wird 1660 in der Kirche Süderhastedt beigesetzt,21 das Gut Kleinhastedt wird am 11. Juli 1666 an Nikolaus von Merlau verkauft.22 Der König behielt sich jedoch das Vorkaufsrecht (ius reluitionis), die Landschaft Süderdithmarschen erhielt das Näherverkaufsrecht (ius protemiseos).23 Wulf von Buchwald sen. hatte mit seiner Frau Anna (mindestens) vier Kinder: Detlef,24 1668 als Kirchspielschreiber in Meldorf gestorben, eine Tochter Magdalena verheirate Boie, ein zweiter Sohn, namentlich nicht genannt, aber vielleicht Wulf jun., und als dritten Sohn eben den Baltzer Hans von Buchwald. Mit ihm beginnt nun ein längerer Streit mit den Bauern, deren Ländereien sich mit denen des Hofes Kleinhastedt berührten; diese Streitigkeiten dauerten wohl bis 1680, denn in seinem Erdbuch (Seite 11) gibt er an, dass jetzt Grenzsteine und -pfähle stehen „die als eine beständige Scheidung zwischen Großenrade, Frestedt und seinem Hofe nach vielem Streit und Vergleich gesetzt worden seien.“ Um die richtigen Grenzen wieder zu erreichen, die die Bauern insbesondere in Großenrade und Frestedt eigenmächtig und unrechtmäßig in früheren Jahren zu ihren Gunsten verändert hatten und die nun auf ihrem vermeintlichen „Recht“ beharrten, musste Buchwaldt gegen diese prozessieren. Er schreibt, er habe „bey angetrehtenem besitz dieseß hofeß viehle ungelegenheit, streihtt und proces annemen müßen, maßen sie ein mehreß weder ihnen zugehorig, in langen iahren in gebrauch gehabt und dahero alß ein recht pretendiret“. Er wolle dieses Erdbuch erstellen nach solcher Art, dass alle Stücke gleichsam als eine Kette aneinander hängend von einem zum andern angezeigt und benannt werden. Auch mit der Kirche Süderhastedt hatte er Streit. Dabei spielte wohl auch sein Anspruch eine Rolle, dass er eine Sonderstellung als adliger Gutsherr einnehmen dürfe. Er und sein Vater Wulf von Buchwald sprechen denn auch in diversen Urkunden im Landesarchiv Schleswig aus den Jahren 1631–1684 vom Hof, aber auch vom „Gut Lütken Hastede“, eine Bezeichnung, die auch der König für diesen Hof verwendet. Buchwald führte einen Streit mit der...



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