Laurent | Silvia-Gold 154 | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 154, 64 Seiten

Reihe: Silvia-Gold

Laurent Silvia-Gold 154

Dich lieben - das ist Abenteuer!
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7517-2756-3
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Dich lieben - das ist Abenteuer!

E-Book, Deutsch, Band 154, 64 Seiten

Reihe: Silvia-Gold

ISBN: 978-3-7517-2756-3
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



»Ich soll den Schriftsteller Ludwig Salé exklusiv interviewen?« Evelyn schaut ihren Chef überrascht an. Sie kann ihr Glück noch immer nicht fassen.
Claus von Herdeck nickt. »Er hat Sie für ein Wochenende auf seinen Hof eingeladen. Aber dass Sie mir nicht schwach werden«, warnt er eindringlich. »Salé steht in dem Ruf, ein großer Verführer zu sein!«
Evelyn versucht unbefangen zu lächeln, dabei schlägt ihr das Herz bis zum Hals. Die Vorstellung, ein Wochenende mit dem faszinierenden, überaus charmanten Künstler zu verbringen, ist mehr als aufregend für sie, doch das will sie nicht zeigen.
»Keine Angst, ich lasse mich nicht so leicht verführen«, antwortet sie betont gelassen. Sie ahnt nicht, wie sehr sie sich da irrt!

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Dich lieben – das ist Abenteuer!

Mitreißender Roman um kleine Flirts und große Gefühle

Von Diana Laurent

Ich soll den Schriftsteller Ludwig Salé exklusiv interviewen?« Evelyn schaut ihren Chef überrascht an. Sie kann ihr Glück noch immer nicht fassen.

Claus von Herdeck nickt. »Er hat Sie für ein Wochenende auf seinen Hof eingeladen. Aber dass Sie mir nicht schwach werden«, warnt er eindringlich. »Salé steht in dem Ruf, ein großer Verführer zu sein!«

Evelyn versucht unbefangen zu lächeln, dabei schlägt ihr das Herz bis zum Hals. Die Vorstellung, ein Wochenende mit dem faszinierenden, überaus charmanten Künstler zu verbringen, ist mehr als aufregend für sie, doch das will sie nicht zeigen.

»Keine Angst, ich lasse mich nicht so leicht verführen«, antwortet sie betont gelassen. Sie ahnt nicht, wie sehr sie sich da irrt!

»Sie stand vor mir auf der Treppe, blickte mich mit diesem unvergleichlichen Blick an, der eine Mischung aus Spott, Überlegenheit und tief verborgener Unsicherheit war, und sagte kein Wort. Ich wusste, sie wartete auf eine Geste von mir, doch ich war in diesem Moment nicht mehr in der Lage dazu. Ich war leer, ausgebrannt und müde. Und so wandte ich mich ab und ging.«

Ludwig Salé ließ das Manuskript sinken und hob seinen Blick. Er schaute in das Publikum und schwieg. Einen Augenblick lang herrschte Stille, die gleiche Stille, die während seines gesamten Vortrags in dem kleinen, mit provisorischen Leichtwänden abgeteilten Raum in einer der großen Messehallen geherrscht hatte.

Dann brandete lauter, anhaltender Applaus auf. Der Autor, Mitte vierzig, groß, schlank und äußerst attraktiv, erhob sich von seinem Stuhl, verbeugte sich und lächelte geschmeichelt.

Ludwig Salé war es gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen und bewundert zu werden. Seit beinahe zwanzig Jahren stand sein Name regelmäßig ganz oben auf den Bestsellerlisten. Er konnte vielleicht nicht besser schreiben als andere Autoren, die weniger erfolgreich waren, doch er hatte ein untrügliches Gespür dafür, welche Themen gefragt waren. Er schrieb immer das richtige Buch zur richtigen Zeit, und so war es ihm gelungen, ständig im Geschäft und erfolgreich zu sein.

Seine Lesungen auf der Frankfurter Buchmesse waren äußerst beliebt. Zahlreiche Besucher bemühten sich jedes Jahr aufs Neue um Einlass. Die Journalisten waren ausgesucht und wurden direkt von Salés Verlag eingeladen. Es war gewissermaßen eine kleine Auszeichnung, stand man als Mitglied der schreibenden Zunft auf der Einladungsliste.

In diesem Jahr hatte Salé aus seinem neuesten Buch »Die letzten Tage des September« gelesen, und wieder einmal sah es nach einem Erfolg aus. Das Publikum schien kein Ende mit seinem Applaus zu finden, doch Salé hatte sich bereits zurückgezogen. Hinter dem Vortragsraum am Stand des Verlags, wartete bereits der Verleger Matthias Wiesmann, um dem Autor zu seinem neuerlichen Erfolg zu gratulieren.

»Du warst großartig, Ludwig«, sagte er bewundernd und schüttelte dem Autor herzlich die Hand.

Salé lächelte und griff nach einem Glas Sekt.

»Zu warm«, murmelte er und richtete dann seinen Blick auf Wiesmann, der sich eben anschickte, in den Vortragsraum zu gehen.

»Können wir uns in diesem Jahr den Presserummel nicht sparen?«, fragte er in leicht gequältem Ton. »Ich verspüre nicht die geringste Lust, mir wieder tausend Fragen anhören zu müssen.«

»Bitte Ludwig, sei jetzt nicht unfair«, erwiderte Wiesmann, der stehen geblieben war. »Wir haben nur Fachjournalisten eingeladen, und ich denke mir, fast alle haben die ›Die letzten Tage im September‹ gelesen. Nun komm schon.«

Salé warf Wiesmann einen ärgerlichen Blick zu.

»Des September, Matthias, merk dir bitte wenigstens den korrekten Titel. Manchmal habe ich den Eindruck, aus dir ist ein echter Kaufmann geworden. Wo ist dein Kunstverständnis geblieben?«

Wiesmann verkniff sich eine bissige Bemerkung und trat dann wieder in den hell erleuchteten Vortragsraum. Das Publikum hatte sich deutlich gelichtet, nur ein Dutzend Reporter war noch anwesend. Ein Kellner reichte Sekt mit Orangensaft, dem die meisten Anwesenden zusprachen.

Als Ludwig Salé wieder auf der Bildfläche erschien, musste er gleich einige Autogramme geben. Seine eben noch grantige Stimme war einem routinierten Charme gewichen.

Matthias Wiesmann registrierte das mit einer gewissen Erleichterung.

»Meine Damen und Herren von der Presse, ich möchte mich zuerst für Ihr Interesse an dieser Veranstaltung bedanken«, begann der Verleger die kleine Pressekonferenz, die sich jedes Mal an Salés Lesungen anschloss. »Sie können nun Ihre Fragen stellen.«

Es folgten die üblichen Fragen nach der Idee zu dem Buchthema, nach Schreibtechniken, weiteren Plänen und nach Salés Privatleben.

Der Autor beantwortete freundlich die Fragen, ohne zu viel zu verraten, und eine halbe Stunde später beendete Matthias Wiesmann die Pressekonferenz mit einem Hinweis auf ein kaltes Büfett im Nebenraum.

»Ich werde mich auch noch kurz unters Volk mischen und mal vom kalten Büfett kosten«, sagte Ludwig Salé zu seinem Verleger.

Matthias Wiesmann blicke Salé sprachlos hinterher, als dieser durch eine Tür in den Nebenraum entschwand. Gerade wollte er nicht mal mit den Presseleuten reden, und jetzt stürzte er sich freiwillig ins Getümmel? Merkwürdig!

Ludwig Salés Gesinnungswandel hatte einen Grund. Als er den Nebenraum betreten hatte, schaute er sich suchend nach einer bestimmten jungen Journalistin um. Sie hatte ganz vorne gesessen und ihm einige überaus intelligente Fragen gestellt. Anschließend hatte er ein paarmal ihren Blick gesucht, doch ihr Interesse an seiner Person schien rein beruflicher Natur gewesen zu sein. Jetzt wollte er sehen, ob sie ihm auch bei einem persönlichen Gespräch die kalte Schulter zeigen würde. Doch sie schien bereits gegangen zu sein.

Ein Reporter, den Salé seit Jahren gut kannte, verwickelte ihn in ein Gespräch. Der Schriftsteller antwortete ein wenig geistesabwesend, während noch immer diese schlanke, braunhaarige junge Frau mit den großen meerblauen Augen in seinem Kopf herumspukte.

Sie schien tatsächlich schon gegangen zu sein. Nach zehn Minuten brach Ludwig Salé das Gespräch mit dem Reporter höflich ab und verließ die Veranstaltung. Matthias Wiesmann, der eben seinen Mantel übergezogen und seinen Aktenkoffer in die Hand genommen hatte, traf in der Halle mit Salé zusammen.

Die beiden hatten gemeinsam Germanistik studiert, bevor Matthias Wiesmann die Nachfolge seines Vaters angetreten und Ludwig seine Karriere begonnen hatte.

»Da war so eine Journalistin, Matthias«, sagte Salé, »mit dunklem Haar und sehr hübsch. Weißt du, für welche Zeitung sie arbeitet?«

»Darum also hast du dich noch unters Volk gemischt«, gab Matthias mit einem spöttischen Grinsen zurück. »Es könnte die neue Dame von ›PamPress‹ sein, die du meinst. Sie war für die ›Rundschau‹ hier. Ihr Vorgänger ist letztes Jahr in den Ruhestand gegangen.«

»Aha! ›PamPress‹ sitzt doch in München, oder?«

»Ja, ich glaube schon«, erwiderte Matthias. Er fand die unzähligen Affären seines Freundes befremdlich. Das war nicht sein Ding. Er selbst hatte vor Jahren seine Jugendliebe geheiratet. Als seine Frau ihn dann wegen eines Autors verlassen hatte, hatte Matthias das Kapitel Liebe in seinem Leben gestrichen. Seither lebte er nur noch für den Verlag.

Ludwig klopfte dem Freund auf die Schulter.

»Jetzt lass uns fahren, es ist ungemütlich kalt geworden.« Die beiden Männer trennten sich auf dem großen Parkplatz vor der Halle. Der Oktober brachte bereits empfindlich kalte Nächte mit sich.

Als Ludwig in seinen Wagen stieg, dachte er wieder an die schöne Unbekannte in dem sandfarbenen Hosenanzug. Er war noch immer auf der Suche nach der großen Liebe. Die Affären, in die er sich immer wieder stürzte, machten ihn nicht glücklich.

Seine Züge nahmen einen melancholischen Ausdruck an, als er den Motor startete und davonfuhr.

???

Evelyn von Wildenfels stieg aus dem Taxi und lief leichtfüßig zum Eingang des Hotels »Vier Jahreszeiten«, in dem sie für die Dauer der Buchmesse auf Geschäftskosten abgestiegen war. Die junge Journalistin zog den Mantel enger um sich, denn es hatte sich erheblich abgekühlt seit dem Mittag.

Der Portier in dem etwas altmodisch wirkenden roten Mantel mit passender Schirmmütze, hielt ihr die Schwingtür auf und wünschte ihr einen schönen Abend. Aufatmend betrat sie das Foyer des noblen Hotels, in dem eine angenehme Temperatur herrschte. Sie trat an die Rezeption und verlangte ihren Schlüssel.

Die junge Dame mit der mondänen Hochsteckfrisur hinter dem Tresen reichte ihr den Schlüssel und einen weißen Briefumschlag mit einer Nachricht. Während Evelyn zum Lift ging und in den vierten Stock hinauffuhr, las...



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